Eine nette Story
Still The OneGefühlt hatte Savannah Hartson gerade erst verlassen, schon stand sie wieder vor dem Bungalow ihrer Mutter. Mit ihren 28 Jahren hat sie einen guten Job erlangt, sich eigentlich ein angenehmes Leben in ...
Gefühlt hatte Savannah Hartson gerade erst verlassen, schon stand sie wieder vor dem Bungalow ihrer Mutter. Mit ihren 28 Jahren hat sie einen guten Job erlangt, sich eigentlich ein angenehmes Leben in Richmond aufgebaut, doch sobald ihre Mutter samt Schwester Zoe in Schwierigkeiten stecken, steht Van bereit ihnen zu helfen. Auch ihr ehemals bester Freund Tanner ist wieder in der Stadt zurück und irgendwie kann man das nur als Schicksal bezeichnen.
Im ersten Band habe ich beobachten dürfen, wie Gray und Maddie das Kleinstadtleben aufmischten. Rockstar und ein Mädchen aus dem Dorf – das war fast wie Cinderella. Tanner und Van ist die typische “Zweite Chance” – Geschichte. Auf der einen Seite wunderschön. Denn wie diese zwei Persönlichkeiten wieder eine innige Verbindung zueinander aufbauen und noch verstärken ist Gänsehaut fördernd.
Allerdings hatte dieses Buch für mich persönlich auch ein paar zu viele Ecken und Kanten. Hier und da hat mir der Verlauf der Handlung nicht so ganz gefallen, da es so von Situation zu Situation hüpfte. Zum Beispiel Dinge, welche die Mutter angestellt hat, hatten keine Konsequenzen. Es wurde einfach unter den Tisch fallen gelassen und kam nicht mehr zur Sprache. Der Expartner von ihr, der eigentlich so etwas wie der Vater von Zoe war, tauchte nie auf, um sich um Zoe zu kümmern. Genauso wie Konfliktgespräche selten geführt worden. Ob Van, die sich nicht mal bei den schlimmsten Beleidigungen verteidigt, als auch Tanner, der sie auch nur vage verteidigt – es war mir zu schwammig.
Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich nicht nachvollziehen konnte, wie Van und Tanner intimer werden konnten – auch aus so einer Hop oder Top Situation heraus – und keiner ansprach, warum sie vor 10 Jahren den Kontakt völlig abgebrochen haben. Ich kam gefühlsmäßig überhaupt nicht hinterher. Sicher ist es verständlich erstmal weiter machen zu wollen, ohne die Vergangenheit diskutieren zu wollen, aber es wurde so oft erwähnt und stand da zwischen den beiden wie ein großer Elefant im Raum, dass das ignorieren dieses Themas nicht nachvollziehbar erschien.
Wie Van sich zum Schluss etwas öffnet und mehr auf Menschen vertraut, die ihr Gutes wollen, war schön zu erleben und auch das Tanner sich berappelt und beginnt zu kämpfen, wenn die junge Ms Butler mal wieder von der Angst übermannt wird, und weg laufen will. Das fand ich gut, aber das war jetzt kein großer emotionaler Vorgang. Eher ein reifes, gesetztes Gespräch, was aber zu den beiden passend war. Die Erkenntnisse waren hier mehr wert als die große Geste. Ein bisschen Romantik gab es dennoch und ließ das Herz dann kurz mal höher schlagen.
Im Großen und Ganzen war es eine ganz nette Story für Zwischendurch, die einfach nicht richtig rund im Verlauf lief. Mir hat es an Details gefehlt und die Charaktere waren eben ein wenig schwierig.