Profilbild von Luna0501

Luna0501

Lesejury Star
offline

Luna0501 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Luna0501 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2021

Ein genialer zweiter Band und eine Buchempfehlung von mir!

Von Flammen & Verrat
0

War der erste Band ein zartes Annähern von Lilly in ihre neue Rolle, samt neuem Leben in neuer Welt, tauchen wir in Band 2 völlig in die Anderswelt ein. Ein Umbruch im Machtgefüge steht an und das gefällt ...

War der erste Band ein zartes Annähern von Lilly in ihre neue Rolle, samt neuem Leben in neuer Welt, tauchen wir in Band 2 völlig in die Anderswelt ein. Ein Umbruch im Machtgefüge steht an und das gefällt nicht jedem. Während die Prinzessin beginnt für Gleichheit und Frieden zu kämpfen, bilden sich im Untergrund Gruppen, deren Treiben große Opfer kosten werden und die Lilliana an den Rand der Verzweiflung treiben. Zusätzlich dazu taucht an beinahe jeder Ecke eine neue Situation auf, die bewältigt werden muss. Doch eins kann ich euch gewiss sagen: Lilly schafft das, und verdammt, sie ist sowas von taff und gleichzeitig liebenswert dabei.

An ihrer Seite sind die üblichen Verdächtigen, aber auch ein zwei neue Personen treten auf den Plan und ich kann Melanie Lane nur dazu gratulieren. Ihr Talent für außergewöhnliche, fantastische Charaktere ist groß. Ich liebe sie alle! Alle!!! Melanie’s Personen sind plastisch und voller Lebensfreude. Sie haben individuelle Wesenszüge, authentische Hintergründe und sind dabei einfach so greifbar, dass ich mich fühlte, als wäre ich in ihrer Mitte aufgenommen worden. Es gibt so viel Vielfalt. Selbst bei der Liebe macht Frau Lane keinen Unterschied. Es liebt, wer eben liebt. Jeden. Das ist unglaublich schön und so wichtig, gerade in der heutigen Zeit.

Und dann kommen da natürlich die Schicksale. Nicht nur Lillys oder Lucans. Da sind Jace und Laura, Flynn und Alina. Es fühlt sich so heimelig an, fast schon familiär, mit den Personen ihre Probleme zu bewältigen. Natürlich wächst auch Lilly mit ihren Aufgaben, doch es ist wundervoll zu lesen, dass da mehr als nur eine Person seine Probleme bewältigen muss. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und ich war total mitgerissen.

Die Assassine lernen wir auch ein bisschen besser kennen. Neben King, dem stilleren Wasser, vor allem Duncan und Lucan, der sich endlich etwas öffnet. Sie wachsen mir immer mehr ans Herz und ich brauche mehr. Mehr von dieser düsteren, leidenschaftlichen Art zu leben. Mehr von ihrer besonders starken Loyalität.

Lucan ist zum Niederknien.
Er ist ausdrucksstark, intensiv und autoritär. Direkt, ehrlich und loyal, aber er geht seinen Weg ohne Rücksicht. Das ist manchmal hart und brutal aber nur so konnten die Assassinen sich einen Ruf, wie diesen erhalten. Lucan würde alles für Lilly tun, selbst sich von ihr fernhalten, wenn es nötig ist. Ich liebe seine Art zu denken und zu handeln. Er ist zwar gefürchtet, aber nicht perfekt und seine kleine Schwäche, wird ihn noch ganz schön durcheinander bringen. Er ist authentisch, intensiv und … ein kleiner Platzhirsch – was mich manchmal zum Lachen gebracht hat. Doch Lucan ist ein einziges Geheimnis und es wird sicher noch einige Überraschungen geben. Ob er sich wohl im 2. Band entscheiden kann? Lest selbst!

Ich war ab der ersten Seite gefesselt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Wie Lilly sich macht und beginnt zu einer sehr empathischen, starken Frau heran zureifen, ist genial mit anzusehen. Natürlich steht ihr noch ein langer Weg bevor, aber die Andeutung auf die Königin, die sie einmal sein könnte, ist bemerkenswert. Ich liebe übrigens ihre Intelligenz und ihre Art, alle anderen nach ihrer Nase tanzen zu lassen. So unverfälscht und einfach ganz Lilly, kann nur sie selbst sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2021

Etwas langatmig zeitweise, dennoch empfehlenswert

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
0

Laire und ihre kranke Mutter leben im Exil. Ihr kleines Dorf weitab vom Fürstenhaus es Retnaya musste erst ein Zuhause werden, denn die Menschen waren der Ex-Thronerbin gegenüber misstrauisch. Auch heute ...

Laire und ihre kranke Mutter leben im Exil. Ihr kleines Dorf weitab vom Fürstenhaus es Retnaya musste erst ein Zuhause werden, denn die Menschen waren der Ex-Thronerbin gegenüber misstrauisch. Auch heute fühlt Laire sich immer noch ausgegrenzt. Die Einzigen, die auch jetzt noch zu ihr halten, sind die beste Freundin Vika und Desmond, ihr Verlobter. Als dieser aber vom Lord der Daema, dem verfluchten Lord, in sein Land geholt wird, trifft die selbstbewusste Nema eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern wird.

Nach “One True Queen” war ich unglaublich gespannt auf das neue Werk von Jennifer Benkau, und jetzt bin ich ein wenig verloren im Versuch mir eine Meinung zu bilden. Es hat mir schon gefallen. Aber es ist auch so groß und teils verwirrend, dass ich lange gebraucht habe, um rein zu kommen, und auch um es fertig zu lesen.

Die Autorin hat hier ein ganz besonderes Setting erschaffen. Die Welt selbst kennen wir ein bisschen, da sie auch wie Lyaskye ein Land des westlichen Kontinents ist. Aber Nemija ist wieder ganz anders und vor allem die Welt vom Daemalord, in die man gar nicht so einfach rein und nur durch besondere Gegebenheiten wieder raus kommt, hat mich sprachlos gemacht. Es ist so schwer das in wenigen Worten zu beschreiben. Die Menschen, die von ihren Mitmenschen verflucht werden, kommen auf jeden Fall in dieses Reich und der Lord entscheidet, ob sie nach und nach zum Daema werden – ein willlenloses, kränklich-gruseliges, versklavtes Monster – oder der eine Glückliche ist, der pro Neumond verschont wird. Um einen Menschen zu erretten muss man eine ganze Reihe von skurrilen Wegen und Prüfungen überleben, die ganz schön heftig waren zu lesen.

An und für sich klingt das schon mal gut und es war auch abenteuerlich, aber durch diese verwirrenden Illusionen, Träumen, eingeschoben Erinnerungen und Rückblenden, die die Autorin meisterlich erschaffen hat, habe ich eben selbst manchmal den Überblick verloren. Das war dann doch ein wenig zu viel der Poesie und an Ausschweifungen. Die Magie ist originell und toll, der Schauplatz düster und faszinierend, aber der lange Weg macht das ganze ein wenig langatmig und anstrengend.

Leider habe ich fast die erste Hälfte des Buches gebraucht um mit den Charakteren warm zu werden. Laire, Desmond, Vika, aber auch Jero und Alaric haben alle ihre Geheimnisse, die einen später im Buch noch total umhauen werden. Aber sie sind dadurch auch zeitweise etwas unnahbar und teilweise sogar unsympathisch, bis man Zugang findet und mehr versteht. Es dauerte, bis ich ein paar von ihnen ins Herz schloss.

Ab der Hälfte des Buches wurde es lockerer. Die Charaktere ließen uns an sich heran, zeigten ihre Vergangenheiten und dadurch die Narben auf ihren Seelen. Das ging von beeindruckend bis schmerzhaft und ließ mich mehr teilhaben. Die großen, romantischen Gefühle gab es jetzt nicht, aber eine spannende Entwicklung, was die Liebe anging. Da hat mich Jennifer Benkau positiv überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Doch für meinen Geschmack war es ein bisschen wenig. Da muss in Band 2 definitiv mehr passieren.

Der Weg durch das Schloss der Träume und das Ende, als wir den Lord trafen war richtig gut gemacht. Es passte einfach alles zusammen, doch einen kleinen Makel gab es und das war echt schade, da dieses Buch perfekt ausgeklügelt ist. Die Komplexität ist genial, aber die große Entscheidung am Ende war vorhersehbar. Neugierig auf den nächsten Teil bin ich trotzdem.

Ich finde “Her Wish so dark” ist eine Herausforderung, was den Schreibstil und das Worldbuilding angeht. Hier und da hätte man es ruhig etwas auflockern können, da sich manche Passagen zu sehr hinziehen, aber es ist eben auch authentisch und mal was ganz anderes. Ich konnte es nicht einfach weg lesen und musste mich etwas durch beißen, aber das war zum Schluss lohnenswert. Empfehlenswert ist der erste Teil auf jeden Fall, man sollte nur etwas Geduld mitbringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2021

Schön, aber man braucht Geduld

Infinity Plus One
0

Bonnie und Clyde. In dem Fall der Superstar und das Mathegenie. Bezeichnungen, die zwar einen großen Teil ihres Wesens zeigen, aber trotzdem nur eine einzige Seite betiteln. Denn wir bestehen ja wohl aus ...

Bonnie und Clyde. In dem Fall der Superstar und das Mathegenie. Bezeichnungen, die zwar einen großen Teil ihres Wesens zeigen, aber trotzdem nur eine einzige Seite betiteln. Denn wir bestehen ja wohl aus einer Summe von Eigenschaften, die uns beschreiben. Aber wenn die Gesellschaft uns einen Titel aufdrückt, ist das ziemlich schwer, vor allem in den Medien, diesen wieder los zu werden. So geht es auch Bonita Rae Shelby, die nach dem Tod ihrer Schwester einfach nur mal sie selbst sein muss, Zeit braucht um zu trauern, und deren schicksalshafter Retter ausgerechnet Infinity Clyde sein soll – ein junger Mann mit einem Hakenkreuz auf der Brust. Aber… Vorurteile, ihr wisst schon.

Amy Harmon hat in dieses Buch eine ganz andere Geschichte gepackt, als ich es erwartet hätte. Klar, ein cooler Roadtrip à lá Bonnie und Clyde ist dabei. Die Medien machen, wie beim berühmten gleichnamigen Paar eine Verbrecherserie daraus, dabei tun die zwei was ganz anderes : Sie retten die Welt. Aber die Geschichten der Personen sind so so anders. Tiefgründiger.

Nicht nur einmal hat mich die Autorin sehr berührt. Die Verzweiflung beider Charaktere ist greifbar und auch unterschiedliche Ängste schwingen die ganze Zeit mit. Ich hatte Tränen in den Augen und musste trotzdem oft schmunzeln, da wohl niemand Bonnie Rae Shelby etwas abschlagen kann.

Bonnie und Clyde sind auch so ganz anders, als ich erwartet hätte. Da gibt es erstmal nur wenig Liebesgeschichte, denn Clyde ist verschroben und vorsichtig. Er hilft ihr zwar, wird aber eher von der jungen Frau überfahren. Sie überrumpelt ihn mit so vielen Dingen, dass ich mich schon gefragt habe, wann dieser in sich gekehrte Typ ausflippt. In seinem Innern brennt auf jeden Fall ein Feuer, wobei er erstmal merken muss, dass er genauso viel wert ist, wie alle anderen Menschen und seine temperamentvolle Seite ruhig raus lassen darf. Ich liebe seine mathematische Denkweise und fand es sehr authentisch, wie die Autorin sich da rein gearbeitet hat. Er glaubt halt an andere Dinge, was ihn aber nicht wirklich zugänglicher macht.

Bonnie ist dafür recht religiös. Die alten Kirchenlieder aus ihrer Kindheit in armen Verhältnissen geben ihr Kraft. Sie glaubt auch an das Schicksal und an Vorherbestimmung. Überhaupt singt Bonnie in jeder Situation aus allen möglichen Gründen. Sie ist eigentlich ein sehr verrückter, fröhlicher Mensch, doch das andere sie so ausgenutzt haben, hinterlässt Spuren in der Seele der jungen Frau. Sie ist einfach fertig mit der Welt und braucht ein extra Aufbauprogramm ohne die Glitzerwelt. Dabei findet sie eine ganz neue Stärke in sich und das spürt man als Leser einfach

Auf der einen Seite hat mir “Infinity Plus One ” so viel gegeben. Auf der anderen verstrickte sich Amy Harmon oft in Gedanken oder ausufernden Vergangenheitsbewältigungen. Ich verstehe, was sie damit bezwecken wollte, aber es zog das Buch manchmal derartig in die Länge, dass ich ein wenig brauchte um die Motivation zum weiterlesen zu finden. Auch die gefühlvollen Momente zwischen Bonnie und Clyde litten darunter. Zum Schluss ging es dafür so schnell, dass ich nicht mitkam. Es war leider nicht so ganz ausgewogen.

Ich würde wieder zu einem Buch der Autorin greifen, kann dieses hier aber nur bedingt empfehlen. Man braucht Geduld und auch ein wenig Interesse an besonderen Menschen mit besonderen Talenten und Eigenarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2021

Die Erwartungen waren größer

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
0

“Touch of Ink” klang so verdammt gut. Der Klappentext macht einfach neugierig und das Cover ist wirklich schön, aber auf dem Weg, den Stefanie Lasthaus mit ihren Protagonisten betrat, hat sie zwar jedes ...

“Touch of Ink” klang so verdammt gut. Der Klappentext macht einfach neugierig und das Cover ist wirklich schön, aber auf dem Weg, den Stefanie Lasthaus mit ihren Protagonisten betrat, hat sie zwar jedes Detail so ausschweifend wie möglich mitgenommen, mich aber leider verloren.

Der Anfang klang wirklich vielversprechend. Man lernt Quinn kennen, die ihr Leben neu gestalten möchte und die darauf hofft ihre seltsamen Attacken zu überwinden. Natürlich wird man auch ein wenig neugierig auf ihr ungewöhnliches Tattoo gemacht, und das sie nicht weiß, wer es ihr schon mit 5 Jahren machen lassen hat. Aber dann müssen wir eben auch jede alltägliche Situation mit ihr durch laufen. Hin und wieder wird ein kleines spannendes Fünkchen hin geworfen und dann geht es erstmal wieder weiter mit Uni & Co. Das hat sich immer wieder sehr gezogen.

Wer die “Bösen” sind erfährt man selbstverständlich auch ziemlich schnell, auch dass das Buch Gestaltwandler beinhaltet, ist niemandem neu. Die Details, die gleich zu Beginn immer wieder eingeworfen werden, deuten für mich viel zu stark darauf, daher ging mir die ganze Spannung total flöten. Die Erkenntnis mit dem Wandeln und dem Geheimnis ihresTattoos löst die Autorin für Quinn nämlich erst so spät auf, dass ich schon keine richtige Lust mehr hatte.

Nathan ist leider auch ziemlich a-typisch geblieben, auch im Zusammenspiel mit Gabriel und den anderen Charakteren. Man wird einfach nicht überrascht, die Protagonistin fügt sich problemlos in ihre neue Rolle und auch ihre Problemchen lösen sich fast wie von selbst. Ich war enttäuscht.

Dabei schreibt Stefanie Lasthaus wirklich toll! Malerische Beschreibungen und ein atemberaubendes Setting vereinen sich in einem lockeren, leichten Stil. Es war eine richtig tolle Idee, die wirklich Potential gehabt hätte. Aber es wurde leider ein typisches Jugendbuch, dem die Komplexität fehlt.

Mir persönlich haperte es auch ein wenig an den Emotionen, da Quinn einfach so neutral geschrieben war. Sie reagierte, sie spricht verzweifelt, aber ich konnte viele Gefühle nicht nach empfinden, weil das alles erzählt wurde, anstatt gezeigt.

Wer auf ein leichtes Jugendbuch steht, bei dem man alles präsentiert bekommt und man nicht mehr nachdenken muss, ist hier genau richtig. Es ist toll geschrieben, keine Frage, aber mich beeindruckt das leider nicht mehr, wenn man alles schon im Voraus erahnen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2021

Die volle Ladung Emotionen mit einer Prise Humor.

Only One Letter
0

Liz war immer ein aufgeweckter, fröhlicher Mensch mit einem Hang zum Sarkasmus. Ihr Leben ist bisher recht leicht und harmonisch verlaufen, was die aktuelle Situation noch schwieriger macht. Seit dem einen ...

Liz war immer ein aufgeweckter, fröhlicher Mensch mit einem Hang zum Sarkasmus. Ihr Leben ist bisher recht leicht und harmonisch verlaufen, was die aktuelle Situation noch schwieriger macht. Seit dem einen Tag vor 3 Wochen hat Liz schwer mit den Folgen zu kämpfen und meidet daher auslösende Situationen. U-Bahn fahren zum Beispiel. Ihren Eltern und Freunden spielt sie etwas vor, damit keiner ihre Kämpfe mit ansehen muss. Erst der neue WG-Bewohner Nate dringt durch ihre Mauern. Sie fühlt sich sicher, beschützt, irgendwie einfach verstanden. Doch warum das Nate gelingt, obwohl er augenscheinlich nicht das gleiche erleben musste, erklärt sich Liz erst viel später… so spät…. das es fast schon zu spät ist

Nate ist ein Herz von Mann, Liz’ sicherer Hafen und die Ruhe selbst. Er erfasst ihre Gedanken und Stimmungen wie kein anderer, und bewältigt sie mit solcher Gefasstheit, dass ich nur meinen imaginären Hut vor ihm ziehen kann. Würde mich ein Mensch so dermaßen anbrüllen, wie Liz es einmal tut, wäre ich schneller weg, als der andere Tschüss sagen könnte. Aber nicht Nate. Er hat den Blick für das Verborgene, den Schrei hinter dem Laut, und außerdem einen Charakter, der Gold wert ist. Während die Liebesgeschichte sich nach und nach entwickelt, legt er ein Verhalten an den Tag, welches mir ein warmes Bauchkribbeln, mir Schmetterlinge und Gänsehaut verpasst. Über seine Dialoge habe ich so manches Mal geschmunzelt, denn Nate ist schon ein kleiner Schelm.

Liz ist eine Antiromantikerin und dennoch tut sie für Nate ganz unübliche Dinge. Ihre Bindung geht schnell ziemlich tief und das ist eine Voraussetzung um zu überstehen, was da noch kommt. Ihre schlagfertigen Antworten und so manche verrückte Aktion treiben Nate ab und zu in den Wahnsinn, aber für mich war das eine gute Abwechslung und ich fand das authentisch und echt, neben den süßen Momenten, welche die zwei miteinander teilen. Sie bewältigen für eine so kurze Zeitspanne ziemlich große Dramen und mir hat es bald das Herz zerrissen.

Anne Goldberg hat uns da völlig auf die Achterbahnfahrt der Emotionen mitgerissen. Ihre gewandte Ausdrucksweise gepaart mit einem lockeren und doch etwas komplexeren Schreibstil konnte mich sehr begeistern. Die Beschreibungen des Settings waren so detailliert, dass ich die Schauplätze vor meinem inneren Auge mit verfolgen konnte und durch die liebevolle Gestaltung der Charaktere hat mein Herz mitgefiebert bis auf die letzte Seite. Auch in “Only One Letter” hält Frau Goldberg wieder ein paar Überraschungen für uns und vor allem unsere Nerven bereit. Ich liebe das, weil es dem Ganzen eine andere Gefühlskurve zwischendurch verpasst.

Die WG Mitglieder von Nate, bei der auch Liz’ beste Freundin Amber dabei ist, sowie ein paar andere freundliche Personen haben die Story abgerundet. Natürlich waren auch zwei oder drei ungeliebte Menschen wichtig für die Geschichte, doch die hab ich gleich aus meinem Gedächtnis verbannt. Der Hass war zu groß. Trotzdem hat es die Autorin geschafft diese Charaktere plastisch darzustellen. Jeder bekam eine angenehme Portion Hintergrundinformationen und sie wurden greifbar. Die Situation wurde noch realistischer.

Die Grundstimmung ist definitiv ernster, als in Band 1. Doch der Sarkasmus und das süsse Glück der zwei Verliebten nehmen dem ganzen ein wenig die Schärfe. Wie das ausgeht? Lest selbst und haltet Taschentücher bereit. Ich habe Liz und Nate, nach Winston und Theo sofort ins Herz geschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere