Buchtipp
Das Herz der KämpferinEelyn ist Kriegerin mit Leib und Seele. Für ihr Volk, die Aska, würde sie alles tun. Der Schock ist demnach riesig, als ihr totgeglaubter Bruder Iri in den Reihen ihrer Feinde auftaucht. Eelyn kommt nicht ...
Eelyn ist Kriegerin mit Leib und Seele. Für ihr Volk, die Aska, würde sie alles tun. Der Schock ist demnach riesig, als ihr totgeglaubter Bruder Iri in den Reihen ihrer Feinde auftaucht. Eelyn kommt nicht zur Ruhe und schon beim nächsten Treffen auf dem Schlachtfeld verfolgt sie ihn bis in die Reihen der Riki. Diese Entscheidung soll alles verändern, an was die junge Frau je geglaubt hat, doch auch die anderen Mitglieder der Völker stehen bald einer Macht gegenüber, die sie nicht erfassen können ohne Kompromisse einzugehen.
Müsste ich ein Land benennen, würde ich sagen, das Buch spielt in der wilden Landschaft von Norwegen mit den Klüften und Bergen, dem rauen Wetter und den hartgesottenen Menschen. Es ist einfach episch. Die Beschreibung des Settings und ihrer Charaktere ist wirklich toll und realitätsnah. Man fühlt sich in die Geschichte der Autorin mitgerissen und ihr lebendiger Schreibstil fesselt nur so an die Seiten.
Die Charaktere wurden mit tiefgründigen Persönlichkeiten versehen und jeder übernahm einen starken Part. Die einzelnen Stränge verbanden sich am Ende zu einer fabelhaften Geschichte bei der ich keine Person missen möchte. Jeder formt auf seine Art gerade den Charakter von Eelyn auf eine wichtige Art und Weise und die junge Frau hat es wahrlich nicht einfach. Der Hass, der ihr schon in jungen Jahren eingeimpft wurde, als sie trainiert hat um jeden ihrer Feinde ohne mit der Wimper zu zucken, töten zu können, lässt sie nicht so schnell los. Dabei muss sie wichtige Entscheidungen treffen. Und plötzlich taucht ein Feind auf, der beide Völker zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen lässt.
Die Handlung ist mitreißend und hitzig und gerade durch das Temperament der einzelnen Figuren entüllen sich immer neue Seiten. Sie sind nicht nur die wilden Krieger, für die sie sich sogar gegenseitig halten. In ihnen steckt so viel mehr. Jedem einzelnen liegt der Kampf und die Leidenschaft fürs kämpfen in Blut. Sie kämpfen mit Hingabe, lieben mit der gleichen Leidenschaft und verteidigen ihren Clan auf die gleiche heftige Weise.
Eine Liebesgeschichte entsteht im Hintergrund auch, aber sie ist so schleichend und fast schon düster, dass man sie erst später bemerkt. Als die Anzeichen intensiver werden, geht einem dafür so dermaßen das Herz auf. Ich wusste gar nicht wohin mit meinen ganzen Gefühlen. Ich finde schon, dass sie eine große Rolle spielt, aber für mich spielte sie doch eher am Rande. Wichtiger waren die Hintergründe, warum die Völker sich bekämpfen und das Eelyn mit der Zeit verstehen lernt. Und vielleicht, dass sie den Hass endlich loslassen kann.
Adrienne Young hat ein gigantisches Debüt verfasst mit einem lockeren Stil und doch gewandter, zum Land passend angehauchter Wortwahl. Sie schreibt so anschaulich und temporeich, so atmosphärisch und gefühlvoll. Die Familienbande sind sehr emotional dargestellt und wie sich diese intensiven Bande dann plötzlich verschieben haben mich sehr berührt.
Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin und kann euch dieses Buch nur ans Herz legen.