Wunderschön!
Idol – Gib mir die WeltErst die Eishockeyspieler, jetzt die Musiker. Kristen Callihan hat mit ihrer unvergleichlichen Schreibweise wieder mal ein mitreißendes Werk erschaffen.
Libby lebt auf dem Land auf einer abgeschiedenen ...
Erst die Eishockeyspieler, jetzt die Musiker. Kristen Callihan hat mit ihrer unvergleichlichen Schreibweise wieder mal ein mitreißendes Werk erschaffen.
Libby lebt auf dem Land auf einer abgeschiedenen Farm und versteckt sich vor der Welt. Als ein besoffener Kerl am Morgen auf ihrer Wiese liegt, greift sie zu drastischen Maßnahmen um den Typen so schnell wie möglich wieder los zu werden. Da wusste Libby aber noch nicht, dass das gar nicht so schnell möglich sein soll und, dass Killian James ihr Leben bis in die Tiefen erschüttern wird.
Killian ist gar nicht der Typ für solche Aktionen. Klar, als Rockstar hat er schon die ein oder andere Katastrophe erlebt und selbst verursacht, aber so tief gesunken, dass er mit dem Motorrad besoffen einen Zaun umgenietet hat, ist er bisher nicht. Das kühle Nass hat er absolut verdient, wenn auch die Furie vor ihm weniger kratzbürstig sein könnte.
Zwei Menschen, die auf ihre eigene Weise verloren wirken und sich gegenseitig auf
besondere Art helfen, ins Leben zurück zu finden: Musik...
Da ich bisher jedes Mal begeistert von den Büchern der Autorin war, habe ich mich natürlich sofort auf "Idol" gestürzt. Der erste Band der VIP - Reihe wurde aus den Sichten der beiden Hauptcharaktere geschrieben und das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Denn sowohl Libbs als auch Killian sind sehr vielschichtige Personen mit ihren tiefgründigen Denkweisen, Ängsten, Zweifeln und auch Träumen. Es war unglaublich intensiv in den Kopf der beiden einzutauchen, aber oft auch so frustrierend und schön zugleich. Sie sind sich so ähnlich, dass ihre heraufbeschworenen Probleme durch einfache Kommunikation geklärt hätten werden können, würden beide nicht davor zurück scheuen, dem anderen vermeindliche Steine in den Weg zu legen.
Die Emotionen geraten total außer Kontrolle. Sie sind so intensiv, ausdrucksstark und manchmal auch dramatisch, dass man sich auf einer total heftigen Achterbahnfahrt befindet. Aber das. was mich am meisten mitgerissen hat, war diese Verbindung und das Zusammenspiel von Killian und Libbs ohne Worte benutzen zu müssen. Sie sind wie zwei Hälften einer Seele, fühlen gleich, verstehen sich wortlos, aber leiden auch für den jeweils anderen auf eine Art, die den Leser sprachlos hinterlässt.
Ab und zu ist es wirklich einen Hauch zu dramatisch und auch etwas vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört, weil Kristen Callihan das durch ihre Schreibweise wieder weg macht. Ich finde, die Autorin ist eine Wortkünstlerin, was Gefühle angeht. Sie übertrifft sich jedes Mal selbst und ihr leichter Stil, der angenehme Wortfluss und vor allem ihr lockerer Satzbau machen ihr Buch zu einem schönen Leseerlebnis. Ich liebe ihren Humor. Diese frechen Dialoge, die sarkastischen Geplänkel und die Wortgefechte mit dem erotischen Unterton gemischt mit dieser emotionalen Intensität und den fast schon poetischen Lebensdarstellungen sind typisch für die Autorin und machen "Idol - Gib mir die Welt" für mich zu einem fesselnden Leseerlebnis.