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Veröffentlicht am 29.07.2018

Wunderschön!

Idol – Gib mir die Welt
1

Erst die Eishockeyspieler, jetzt die Musiker. Kristen Callihan hat mit ihrer unvergleichlichen Schreibweise wieder mal ein mitreißendes Werk erschaffen.

Libby lebt auf dem Land auf einer abgeschiedenen ...

Erst die Eishockeyspieler, jetzt die Musiker. Kristen Callihan hat mit ihrer unvergleichlichen Schreibweise wieder mal ein mitreißendes Werk erschaffen.

Libby lebt auf dem Land auf einer abgeschiedenen Farm und versteckt sich vor der Welt. Als ein besoffener Kerl am Morgen auf ihrer Wiese liegt, greift sie zu drastischen Maßnahmen um den Typen so schnell wie möglich wieder los zu werden. Da wusste Libby aber noch nicht, dass das gar nicht so schnell möglich sein soll und, dass Killian James ihr Leben bis in die Tiefen erschüttern wird.

Killian ist gar nicht der Typ für solche Aktionen. Klar, als Rockstar hat er schon die ein oder andere Katastrophe erlebt und selbst verursacht, aber so tief gesunken, dass er mit dem Motorrad besoffen einen Zaun umgenietet hat, ist er bisher nicht. Das kühle Nass hat er absolut verdient, wenn auch die Furie vor ihm weniger kratzbürstig sein könnte.

Zwei Menschen, die auf ihre eigene Weise verloren wirken und sich gegenseitig auf
besondere Art helfen, ins Leben zurück zu finden: Musik...

Da ich bisher jedes Mal begeistert von den Büchern der Autorin war, habe ich mich natürlich sofort auf "Idol" gestürzt. Der erste Band der VIP - Reihe wurde aus den Sichten der beiden Hauptcharaktere geschrieben und das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Denn sowohl Libbs als auch Killian sind sehr vielschichtige Personen mit ihren tiefgründigen Denkweisen, Ängsten, Zweifeln und auch Träumen. Es war unglaublich intensiv in den Kopf der beiden einzutauchen, aber oft auch so frustrierend und schön zugleich. Sie sind sich so ähnlich, dass ihre heraufbeschworenen Probleme durch einfache Kommunikation geklärt hätten werden können, würden beide nicht davor zurück scheuen, dem anderen vermeindliche Steine in den Weg zu legen.

Die Emotionen geraten total außer Kontrolle. Sie sind so intensiv, ausdrucksstark und manchmal auch dramatisch, dass man sich auf einer total heftigen Achterbahnfahrt befindet. Aber das. was mich am meisten mitgerissen hat, war diese Verbindung und das Zusammenspiel von Killian und Libbs ohne Worte benutzen zu müssen. Sie sind wie zwei Hälften einer Seele, fühlen gleich, verstehen sich wortlos, aber leiden auch für den jeweils anderen auf eine Art, die den Leser sprachlos hinterlässt.

Ab und zu ist es wirklich einen Hauch zu dramatisch und auch etwas vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört, weil Kristen Callihan das durch ihre Schreibweise wieder weg macht. Ich finde, die Autorin ist eine Wortkünstlerin, was Gefühle angeht. Sie übertrifft sich jedes Mal selbst und ihr leichter Stil, der angenehme Wortfluss und vor allem ihr lockerer Satzbau machen ihr Buch zu einem schönen Leseerlebnis. Ich liebe ihren Humor. Diese frechen Dialoge, die sarkastischen Geplänkel und die Wortgefechte mit dem erotischen Unterton gemischt mit dieser emotionalen Intensität und den fast schon poetischen Lebensdarstellungen sind typisch für die Autorin und machen "Idol - Gib mir die Welt" für mich zu einem fesselnden Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Ein Jugendbuch mit Humor und dem gewissen Mehr an Tiefgang

My First Love
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Ein neues Buch von Tanja Voosen? Wer mir schon eine zeit lang folgt, weiß sofort, dass dieses Buch sehnsüchtig von mir erwartet wurde. Ich habe viele Werke von ihr gelesen und war doch noch diese leichten, ...

Ein neues Buch von Tanja Voosen? Wer mir schon eine zeit lang folgt, weiß sofort, dass dieses Buch sehnsüchtig von mir erwartet wurde. Ich habe viele Werke von ihr gelesen und war doch noch diese leichten, süßen Liebesgeschichten von circa 200 Seiten gewohnt. Was also hat diese Autorin zu bieten, wenn sie sie ich mal auf ganzen 444 Seiten austoben darf? Ich war gespannt!

Zu Beginn zeichnet Tanja Voosen als erstes mal ganz detailliert das Umfeld und die Protagonistin selbst. Natürlich finden wir schon auf den ersten Seiten Spuren des für mich so typischen Voos´schen Humor´s. Ich war sofort hingerissen. Die Autorin lässt sich Zeit mit der Einführung. Wir lernen Cassidy ziemlich gut kennen, erfahren ihre Hintergründe, ihre Beweggründe, was sie zu dem Job "Schlussmach-Service" bewogen hat. Ihre Persönlichkeit wird uns auf sympathische Weise in allen Feinheiten dargelegt und nachdem ich mich an das langsamere Herantasten gewöhnt hatte, was ich einfach durch die kürzeren Bücher nicht gewohnt war, flogen die Seiten nur so dahin.

Cassidy ist eine richtige Zwiebel-Persönlichkeit. Äußerlich sarkastisch, schlagfertig, fast schon ein wenig kaltherzig und auch sehr hart. Umso besser man sie kennen lernt, umso mehr Nuancen der echten Cass kommen zum Vorschein.
Das Mädchen, das für seine Zukunft kämpft, für seine Träume und Wünsche.
Das Mädchen, das die Familie und andere in ihrem Umfeld nie außen vor lässt und sich rein hängt um jeden beschützen und bestärken zu können.
Das Mädchen, das niemals offen sagen würde, Dinge aus reinem Herzen zu machen, ohne auf den eigenen Vorteil aus zu sein, obwohl sie dabei wohl auch nicht immer den besten Weg nimmt.
Cassidy´s größter Fehler, wenn man ihn als solchen bezeichnen kann, ist ihr fehlendes Vertrauen in andere, vor allem fremde Menschen. Sie hat ihre beste Freundin Lorn und deren Familie, aber selbst in ihre Mutter oder auch ihren Bruder steckt sie wenig dieser Eigenschaft. Leider, oder für uns zum Glück, gar nicht so unverständlich, wenn man ihre Lebensumstände kennt.
Ich finde Cassidy Caster authentisch, großherzig und etwas schonungslos zur gleichen Zeit, und doch bewundere ich sie auf die eine Art und Weise.

Der größte Feind wird gleichzeitig ihr Wettpartner und zwischen Cass und Colton knallt es einige Male gewaltig. Dabei hat es Tanja Voosen geschafft nicht diese überaus kitschige Highschoolromanze zu zeichnen. Im Gegenteil. Ich fand mich oftmals an meine Schulzeit erinnert. Ihre Beschreibungen und den Verlauf so mancher Situationen konnte ich absolut nach empfinden. So kommt es, dass Colton eine Mischung aus uns gezeichnetem, oberflächlichen Bad Boy darstellen soll, aus Cassidys Sicht, und doch zeigen sich später Seiten an ihm, die einen jungen Kerl offenbaren, dessen Herz vielleicht genauso gebrochen ist, wie das der großen Schlussmacherin Cassidy. So oft ist genau das an den Schulen das Problem. Menschen vorzeitig zu verurteilen, bevor man hinter die Schutzmaske geschaut hat. Was sich da entwickelt, oder eben auch nicht, wo diese Wette hinführt, und warum ich am Ende oftmals viele Tränen vergossen habe, müsst ihr selbst raus finden.

Was ich euch allerdings erzählen möchte, ist, wie Tanja Voosen für mich eine ganze Szene erschaffen hat, von der ich mich nicht lösen konnte. Die Charaktere sind so voller Tiefe, voller Hingabe erschaffen worden, dass ich quasi ins Buch hüpfen hätte können, und sie wären meine besten Freunde gewesen. Ich kenne jedes Lächeln, jeden wunden Punkt und verstehe jede Handlung, als wäre ich vor Ort gewesen und hätte die Geschichte selbst mit erlebt. Auch die Nebencharaktere wurden so schön wichtig genommen.
Da waren die etwas zu naive Mutter, mit den vielen Dates. Der unverstandene kleine Bruder, in dem so viel mehr steckt, als man anfangs meint. Lorn, die beste Freundin mit dem großen Basketballtalent und dem nicht weniger großen Herzen. Oder auch der gefühlvolle empathische Theo. Auch wenn hier nicht alles läuft, wie man sich es vorstellen würde, hat jeder einen griffigen starken Punkt in der Geschichte und ich könnte sie mir niemals ohne diese Personen vor stellen. Übrigens begrüße ich es sehr, dass Tanja Voosen nicht automatisch jedem Charakter einfach ein perfektes Ende zugedacht hat. Ein bisschen Dramatik darf in einem Jugendbuch absolut vor kommen.

Stark sein bedeutete eben nicht nur, an einer Stelle jeden Sturm überstehen zu können, sondern auch bereit zu sein, alte Dinge loszulassen und erneut Wurzeln an unbekannten Orten zu schlagen.
(S. 412)

Was soll ich euch also abschließend erzählen. Das Buch wurde aus der Sicht der phänomenalen Cassidy Caster erzählt und ist ein abgeschlossener Einzelband. Die Schreibweise von Tanja Voosen hat mich in "My First Love" absolut vom Hocker gehauen. Sie ist natürlich gewohnt flüssig und leicht, der typische Humor findet seine Momente und die Emotionen reißen einen mit. Aber vor allem hat die Autorin es geschafft mich sprachgewandt zu berühren und mit Erkenntnissen zu erschüttern, die einem vielleicht selbst nie so ganz offen bewusst waren. Kennt ihr das, wenn man eine Tatsache unterbewusst schon immer genau wusste, sie einem aber erst in den Kopf kommt, wenn einem mal direkt gesagt wird, was Sache ist. Manche solcher kleinen Weisheiten hat Frau Voosen einfach in ihre Geschichte eingewoben und es war wunderschön. Außerdem hat mich natürlich die Geschichte der "ersten großen Liebe" absolut verzaubert und sich meines Herzens bemächtigt, und das so bodenständig. Ich bin kein großer Fan von Klischee´s und auch wenn uns die eine oder andere Szene etwas bekannt vor kommen kann, bin ich wirklich total zufrieden mit dem Verlauf. Ich war so von der Geschichte gefesselt, dass ich das Buch innerhalb 24h gelesen hatte und mit Tränen in den Augen lächelnd zur Seite gelegt habe.
Ich werde wohl noch eine Weile daran zurück denken.

Klare Leseempfehlung, für Jugendbuchbegeisterte mit dem gewissen Mehr in der Handlung.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Spannender Auftakt!

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ava ist ein ganz normales Mädchen im Teenageralter mitten auf einer kalten nordischen Insel. Sie hat eine beste Freundin Brianna, zwei coole Dads und ist sportlich sehr begabt.

Aber das allein wäre ja ...

Ava ist ein ganz normales Mädchen im Teenageralter mitten auf einer kalten nordischen Insel. Sie hat eine beste Freundin Brianna, zwei coole Dads und ist sportlich sehr begabt.

Aber das allein wäre ja langweilig.

Also nutzt sie ihr seit klein auf erworbenes Talent fürs Kämpfen um die Insel Skye von Elementaren zu befreien. Ihr Vater hat Ava alles über diese gruseligen Wesen erzählt und sie sieht es als einen Akt der Rache an, ihre Heimat davor zu beschützen und dabei herauszufinden, wer den Tod ihrer Mutter verschuldet hat.  Als sie von den Clans erfährt, welche die Elemente beherrschen, von den Aufgaben, die ihr bevor stehen und wer eigentlich schon alles involviert ist, bricht plötzlich die Hölle los und Avalee's Welt wird plötzlich nass und sehr explosiv.

Bianca Iosivoni hatte mich schon öfter am Haken durch ihre tollen New Adult - Geschichten. Aber mit "Sturmtochter - ", dem ersten Band einer Trilogie, konnte sie mich sofort in den Bann ziehen. Mit tollen frischen und spritzig jugendlichen Dialogen, einem Hauch Humor und einer spannenden, nervenkitzelnden Story riss mich die Autorin sofort mit und ich habe das erste Buch in einem Stück gelesen. Erzählt wird es die meiste Zeit aus der Sicht von Avalee, ab und zu gibt es mal ein Kapitel aus der Sicht einer anderen Person, aber ich fand das ganz erfrischend, da man so auch ein wenig vom Hintergrund anderer Clans erfährt.

Die Nebencharaktere sind super sympathisch und so schön individuell gestaltet. Jeder gibt eine andere Nuance dazu und rundet die Geschichte ab. Vor allem Brianna, Lance und Reid haben es mir angetan. Die stehen für Liebenswürdigkeit, düstere Attraktivität und den sexy Pausenclown.
Ich hab mich echt amüsiert.

Die Schreibweise ist locker und leicht, nicht zu komplex und doch schön detailliert. Vor allem die malerischen Beschreibungen haben mir gefallen und ich befand mich quasi mitten in der Natur von Schottland. Nach dem dramatischen Ende bin ich auch sehr gespannt auf den nächsten Band und hoffe die Zeit wird nicht so lang.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Ein guter Band mit seinen Tücken

Rebellin der tausend Sterne
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Den ersten Band "Herscherrin der tausend Sonnen " fand ich einfach super. Natürlich wollte ich unbedingt wissen wie es mit Rhiannon, Dahlen, Alyosha und Kara weiter ging. 

Die "Rose der Galaxie", wie ...

Den ersten Band "Herscherrin der tausend Sonnen " fand ich einfach super. Natürlich wollte ich unbedingt wissen wie es mit Rhiannon, Dahlen, Alyosha und Kara weiter ging. 

Die "Rose der Galaxie", wie Rhee von den Bewohnern der verschiedenen Planeten genannt wird, gibt zu erkennen, dass sie noch lebt, doch ihre Heimkehr steht unter keinem guten Stern. Nero versucht weiterhin ihre Autorität zu untergraben und macht ihr den Thron streitig. Als Mann in der Öffentlichkeit fällt ihm das auch leider ziemlich leicht. Dabei entfacht er neue Streitigkeiten und Rhee muss versuchen Frieden zu schaffen. Unterdessen ist Kara auf dem Weg den Überschreiber zu vernichten und ihre eigenen Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Sie wurde von Aly getrennt, und auch der Wraetaner hat eine wichtige Aufgabe. Werden sie es schaffen die Galaxie zu einen und die Bewohner zu retten? Oder geht der irre Plan dieses Soziopathen auf?

Man steigt im zweiten Teil sofort in das aktuelle Geschehen ein und ich musste mich erst sortieren, da es schon sehr viele Namen und Begriffe in der Geschichte über die junge Ta'an gibt. Aber nach den ersten Seiten viel mir das ziemlich leicht und ich war wieder schnell gefesselt von der Schreibweise der Autorin.

Doch im Laufe der Handlung musste ich feststellen, dass die Sympathie zu diesem Buch ein bisschen ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite gibt es da nämlich eine super aufgebaute Welt mit vielen authentischen Problemen und Volksgruppen, viel daraus hervorgehende Spannungen und die Geschichte entwickelt sich schon prächtig. Aber eben auch alles unglaublich politisch und für meine Verhältnisse wird dann zu sehr auf die Josslyn Ta'an gesetzt, als auf die zu Beginn so groß angekündigte starke kleine Schwester.

Rhee entwickelt sich, keine Frage und sie ist auch tough, aber mir hat hier das Ende einfach überhaupt nicht gefallen. Die Autorin baut tolle emotionale Situationen ein, vor allem wenn es um Freundschaft oder Verzweiflung geht, aber mit der Liebe ist nicht so viel los, und wenn überhaupt, mehr bei der Josslyn als Rhee. Das fand ich echt sehe schade, weil ich mit diesem eigenartigen Wechsel der Hauptperson nicht so gerechnet habe und auch nicht so gut klar gekommen bin.

Was ich dafür sehr interssant fand, war das Thema der Datensammlung, das uns heutzutage quasi ja ganz aktuell anspringt. In der Dilogie haben die Leute einen Würfel eingepflanzt, der Erinnerungen ohne jegliche Emotion abrufen kann. Es gibt keine echten Erinnerungen mehr, damit die Leute nicht von Gefühlen beeinflusst werden. Es ist zwar praktisch, weil man sich verstorbene Mensch nochmal vors innere Auge holen kann, wie sie wirklich waren, aber natürlich birgt diese Technik auch große Risiken. Die Frage ist, wie viele Daten sollten wirklich gesammelt und kontrolliert werden dürfen? Ob das für euch interessant ist, müsst ihr natürlich selbst wissen.

Ich fand es oftmals einfach zu trocken und zu politisch für ein Jugendbuch. Ich hätte mir mehr auflockernde Momente gewünscht. Die Schreibweise ist toll und man spürt da auch nochmal die Entwicklung der Autorin, aber so komplett überzeugen konnte sie mich dieses Mal nicht.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Ein gefühlvoller zweiter Band

The Ivy Years – Was wir verbergen
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Scarlett muss auf die harte Tour lernen was es heißt, für den Fehler eines anderen bestraft zu werden. Ob ihr Vater getan hat, für was er angeklagt wurde, sei hier dahin gestellt. Die Menschen sind oberflächlich ...

Scarlett muss auf die harte Tour lernen was es heißt, für den Fehler eines anderen bestraft zu werden. Ob ihr Vater getan hat, für was er angeklagt wurde, sei hier dahin gestellt. Die Menschen sind oberflächlich genug eine unschuldige junge Frau genauso zu behandeln, als wäre sie er. Scarlett ändert den Namen und fährt zur Uni. Lügen säumen ihren Weg und trotzdem ist sie eine Kämpfernatur. Als ihr Bridger über den Weg läuft, dessen Geheimnis auf andere Art erschütternd ist, finden sich zwei Seelen. Beide kämpfen um einen besseren Platz in der Gesellschaft und darum als Individuum gesehen zu werden. Kinder sollten niemals für ihre Eltern haften müssen.

Ich finde die neue Geschichte von Sarina Bowen sehr ergreifend. Ich musste mir mehr als nur einmal die Tränen weg wischen, ob der schieren Verzweiflung in beiden Fällen. Auch wenn sich die Emotionen auf verschiedene Situationen beziehen, sind beide Protagonisten derb vorbelastet. Trotzdem unterstützen sie sich auf eine ganz besondere Art, die mir diese besondere Verbindung zwischen Bridger und Scarlett aufgezeigt hat.

Leider fand ich den Anfang etwas zu locker. Manchmal haben die Charaktere nicht nach dem gehandelt, wie sie es sich ein paar Seiten zuvor noch vorgenommen hatten, und das ohne eine Erklärung. Und am Ende haben mir zu viele Informationen gefehlt. Ich hätte mir nochmal ein Aufeinandertreffen gerade zwischen Scarlett und den Eltern gewünscht. Auch war es schade, dass dann die Lösung und das Ende alles doch recht schnell abgehandelt war. Das Buch ist definitiv schön und auf Gefühlsebene sehr tiefgehend. Ich hätte mir aber ein bisschen mehr Detailtreue gewünscht.

Die Nebencharaktere sind dafür facettenreich gestaltet. Ob der Onkel oder die WG Mitbewohberinnen von Scarlett, die Kumpels von Bridger oder natürlich auch Lucy selbst, sie waren sehr sympathisch und unterschiedlich im Wesen gehalten. Es gibt ein kurzes Wiedersehen mit Corey und Adam, was mich berührt hat. 

Alles in allem ein schöner zweiter Band. Jedes Buch der Reihe ist in sich abgeschlossen und einzeln lesbar. Da man aber auf andere Charaktere aus dem vorherigen Buch trifft, bietet es sich an der Reihe nach zu lesen.

Die Schreibweise ist, bis auf meine oben genannten Anmerkungen, locker und leicht. Bei jedem Buch von Sarina Bowen fliegt man nur so über die Seiten und verbringt ein paar schöne Lesestunden. Ich mag es, wie sie zwischen lockerem Humor und tiefgehender Handlung hin und her switchen kann und dabei ihren ganz eigenen Stil fährt. Jedes ihrer Bücher ist auf seine Art eine besondere Geschichte und ich würde auch jedes Buch aus der Feder von Sarina Bowen lesen.