Profilbild von Luna0501

Luna0501

Lesejury Star
offline

Luna0501 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Luna0501 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2018

Ein gutes Debut

Savior in Red
0

Der Klappentext von "Savoir in Red" zeigt einem schon, was auf den Leser zu kommt. Eine junge Frau, die sich nach Rache verzehrt und dabei auf einen Mann trifft, der ganz anders als alle anderen ist, und ...

Der Klappentext von "Savoir in Red" zeigt einem schon, was auf den Leser zu kommt. Eine junge Frau, die sich nach Rache verzehrt und dabei auf einen Mann trifft, der ganz anders als alle anderen ist, und doch habe ich etwas mehr erwartet.

Liv musste erleben, wie schon in jungen Jahren ihre liebsten Menschen zu Tode kamen. Dass das eine 4-Jährige stark prägt ist eine logische Konsequenz. Und doch kann sich die mittlerweile 22 - Jährige nicht so ganz entscheiden. Ihre Faszination für den Feuerwehrmann Mason erschien mir leider nicht immer so authentisch. Ich tat mich zeitweise wirklich schwer, da die erste Hälfte des Buches sich quasi nur damit beschäftigt, ob sie ihn an sich ran lassen kann oder eben nicht. Dazu kommt der Kampf mit den Erinnerungen und ihre momentane Wohnsituation, die wirklich ziemlich heftig ist.

Mason ist ein besonderer Mann. Das wird durch seine Ausstrahlung auch dem Leser sofort klar, da er wirklich ein richtiger Held ist, und so oberflächlich betrachtet mag ich ihn auch echt. Er nimmt einen Platz im Buch ein, bei dem man zur Ruhe kommt und sich wohl fühlt. Mason bringt immer so ein Gefühl von Sicherheit in die Szenen mit. Aber leider kann ich auch so ein oder zwei Handlungen nicht ganz nachvollziehen und es lässt ihn in einem schlechteren Licht da stehen, als er eigentlich verdient hätte.

Und dann sind da diese Reaktionen von Liv auf Männer. Auf der einen Seite verstehe ich sie wirklich, weil es sehr böse, verachtenswerte Menschen sind. Und auf der anderen Seite werden eben alle Männer im Buch wie räudige Tiere dargestellt. Und obwohl sie Mason noch überhaupt nicht kennt, ist er anders für sie?! Es ist ok, dass man in Büchern im Prinzip als Autor ja machen kann, was man möchte, aber da Liv sonst so panisch ist, wirkt sie einfach nicht echt. Es ist schwierig zu erklären ohne euch zu spoilern, daher werde ich nicht mehr dazu sagen. Ich habe mir bloß oft gewünscht, dass man die Reaktionen glaubwürdiger darstellt und nicht so aus der Luft gegriffen träumerisch, was den männlichen Protagonisten angeht und dazu im Gegensatz alle anderen Kerle.

Die Handlung von "Savoir in Red" hat mich nur teilweise überzeugt. Positiv sind die Wendungen, Morde und der Aufbau an und für sich. Die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel, und auch emotional konnte mich Nio Black wirklich erreichen. Also gerade das letzte Drittel ist eine Achterbahn der Gefühle und ich konnte den Schmerz von Livianna wirklich nach empfinden. Genau wie die Bindung zu Mason. Da fühlt man das Knistern und wie sich eine Vertrautheit aufbaut.

Auf der anderen Seite fehlt es aber wirklich noch an Details. Die Familienbande von Liv hätten meiner Meinung nach intensiver aufgeklärt werden können. Ich empfand die Nebendarsteller so blass. Sie wurden nur so angerissen und keiner bekam eine wirkliche Tiefe, bei der man sich hätte mehr unter der Person vorstellen können.

Auch waren die Vorgehensweisen manchmal nicht so richtig durch dacht. Es geht von Details, wie das eine Person Schuhe auszieht und ohne sie in einen Club spaziert bis hin zu fehlenden Erklärungen für eine Situation oder einen Ortswechsel, und das sich die Protagonistin darüber dann nicht einmal wundert. Mir fehlten einfach teilweise die Gedankengänge dahinter oder überhaupt eine Erklärung für eine Tat eines Charakters.

Erzählt wurde die meiste Zeit aus der Sicht von Liv. Dazu kamen noch ein paar Kapiteln aus der Sicht von Mason und ein paar Einblicke in eine dritte Person.

Ich denke, als Debut der Autorin, ist es ein solides Werk, dass sich recht flüssig und angenehm lesen lässt, aber noch Potenzial nach oben hat. An und für sich schreibt Nio Black schon sehr fesselnd und auch leicht. Ihr Wortwahl ist gewandt und abwechslungsreich, so dass Wiederholungen selten vor kommen. Ich habe das Buch schnell durchlesen können.
Hier und da könnte man etwas tiefer in die Personen eindringen um die Taten besser verstehen zu können. Ob Opa, Mörder, Feuerwehrmann oder nur der Mann aus dem Fahrstuhl. Es sind so viele offene Fragen geblieben, bei denen ich mich einfach nach Feinheiten sehne.

Trotz ein paar Längen hat es mich ganz gut unterhalten  und ich würde wieder zu einem Buch der Autorin greifen.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Ich finde den ersten Teil gigantisch!

Immerwelt - Der Anfang
0

Ich weiß, Geschmäcker sind verschieden und jeder sollte seine eigene Meinung vertreten. Normalerweise fangen Rezensionen bei mir so an, wenn ich etwas negatives zu sagen habe. Aber dieses Mal kann ich ...

Ich weiß, Geschmäcker sind verschieden und jeder sollte seine eigene Meinung vertreten. Normalerweise fangen Rezensionen bei mir so an, wenn ich etwas negatives zu sagen habe. Aber dieses Mal kann ich einfach nur verstört mitteilen, dass ich die schlechten Bewertungen absolut nicht verstehe?!

Die Handlung, der Kampf um das Leben von Ten und ihr eigener Kampf sich für die richtige Seite zu entscheiden, ohne es im Ewigleben bereuen zu müssen, ist phänomenal. Hat man sich in die ersten drei bis vier Kapitel reingefuchst, läuft es wie am Schnürchen, denn es wird später noch so oft aufgedrieselt, wer für was steht und warum und weshalb....  Gebt also nicht auf! Es lohnt sich echt.
Es wird von Seite zu Seite spannender, die Nerven liegen blank und die überraschenden Wendungen haben mich aus den Socken gehauen. Die wechselnden Schauplätze sind toll beschreiben und Gena Showalter zeigt hier ganz großes Kino!

Auch gefühlsmäßig ist einiges geboten. Liebe, Freundschaft, Hass, Wut, Traurigkeit bis hin zur Verzweiflung und Erkenntnis, Respekt und Hingabe!

Die Schreibweise der Autorin hat mich vollkommen überzeugt. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist kein Buch für Zwischendurch. Die Handlungsstränge sind etwas verwoben und werden oft etwas komplex erklärt, aber mir persönlich hat es so viel Spaß gemacht mal mit voller Konzentration bei einem Buch dabei sein zu müssen. Es liest sich angenehm flüssig und der Humor hat mich oft lauthals lachen lassen. Die Dialoge sind frech und schlagfertig, die Charaktere erfrischend anders mit Wiedererkennungswert.

Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und ich kann euch nur empfehlen:
Versucht es! Ihr verpasst etwas!


Diese Rezension findet ihr vollständig auf meinem Blog www.bookstheessenceoflife.com.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein genialer Auftakt

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
0

Die Angst, entdeckt  zu werden, ist ständiger Begleiter der jungen Ruby. Doch trotz der Warnungen ihrer Mutter möchte das 16-jährige Mädchen wissen, was da unter ihrer Haut pulsiert, sie erwärmt, ihr Blut ...

Die Angst, entdeckt  zu werden, ist ständiger Begleiter der jungen Ruby. Doch trotz der Warnungen ihrer Mutter möchte das 16-jährige Mädchen wissen, was da unter ihrer Haut pulsiert, sie erwärmt, ihr Blut zum kochen bringt. Wie soll sie sich jemals verteidigen können, wenn sie ihre Gabe nicht unter Kontrolle hat? Doch es kommt, wie es kommen muss und Ruby landet in einer der eisigsten Garnisonen des Landes. Runter gehungert bis auf die letzten Knochen, schon am Ende ihrer Kräfte wird sie eines Abends von einem ungewöhnlichen Gespann besucht. Ein Mann mit einer Kapuze, der Statur eines Kämpfers und dem Temperament einer Polkappenspitze, eisig und gnadenlos.
Ein alter Greis, gestützt auf einen Gehstock mit der eisigen Macht eines Meisters, aber einem Herzen voller Güte und Warmherzigkeit.
Die zwei unterbreiten dem Fireblood Mädchen ein seltsames Angebot und holen sie dafür aus dem Gefängnis. Wird Ruby dem Deal zu stimmen? Ist sie die Richtige? Und was hat es mit dem Kerl auf sich, der jünger erscheint, als man auf den ersten Blick sieht. Dessen Augen Ruby in einen fast schon magischen Bann ziehen, wobei die kalten Mauern um sein Innerstes härter und dicker sind, als Stahl.

Aber das größte Problem wird sich ihr erst noch offenbaren. Kann sie die Kälte und Leere in sich bekämpfen, das Land retten und eine Mauer aus Eis zum Schmelzen bringen, oder wird sie jämmerlich versagen, gehasst, geächtet und verfolgt von den Frostblood Meistern des Königs?

Erfahrt es selbst.

Das Setting ist unglaublich bildhaft beschrieben und man wird nur so fortgerissen von der Schreibweise der Autorin. Elly Blake schreibt flüssig und leicht, erzählt aus der Sicht der jungen Ruby und man kann sich super in sie hinein versetzen. Ihre Art zu Handeln entspricht absolut einer Jugendlichen ihres Alters und auch wenn man sie manchmal etwas schütteln möchte, weil sie vielleicht anders reagiert, als man selbst würde, finde ich Ruby sehr sympathisch und mutig. Sie ist im Grunde ihres Herzens eine liebevolle und warme Person, die sich zuerst um die Menschen kümmert, die sie liebt,  bevor sie an sich selbst denkt. Ihr Ehrgeiz und ihr Mut machen sie zu einer starken Persönlichkeit, und ihr freches Mundwerk gibt der Protagonistin die nötige Würze um sich köstlich zu amüsieren.

Die anderen Personen sind auch greifbar gestaltet und jeder mit liebevollen Merkmalen versehen, sodass man merkt welche Liebe zum Detail die Autorin ihnen angedeihen lässt. Ob die Mönche in der Abtei, der düstere Kapuzenkerl oder später seltsame Verbündete...
Viel möchte ich nicht verraten, da jetzt mein ganz kleines Manko an dem Buch kommt.

Eigentlich ist die Handlung wirklich genial. Spannend, erfrischend und neuartig. Würde Elly Blake es jetzt noch schaffen, mich auch mal zu überraschen, wäre das Buch perfekt. Ich habe "Fire & Frost" in einem Buddyread mit meiner Bloggerfreundin Sanne von Sanne´s Bookcatalogue gelesen und wir konnten uns schon ab der Hälfte die restlichen 75 % Handlung vorher sagen. Die Hinweise sind einfach zu deutlich, die Erzählungen zu offensichtlich und ich fand das so unglaublich schade. Seid euch gewiss, das Buch wird deshalb nicht langweilig. Ich ziehe daher auch nur eine halbe Lilie ab, aber wenn man hier und da etwas geheimnisvoller mit dem "großen Effekt am Ende"  umgegangen wäre, nicht vorher schon so viel verraten hätte, dann wäre mein Lesespaß am Buch noch größer gewesen.

Dafür bin ich wirklich in den Schreibstil verliebt. Die sinnbildlichen Vergleiche, die zart gestreuten Gefühle, die reuevollen und schmerzhaften Emotionen, alles im Ganzen, ergeben eine Gefühlsachterbahn vom Feinsten und dazu dieser eine Mann, dessen Herz trotz
der Kälte heißer strahlt, als ein Feuer, haben mich überzeugt.
Ich brenne für den ersten Teil und ich will unbedingt erfahren, wie es weiter geht!

Veröffentlicht am 18.05.2018

Genial!!!

Die wüsten Tiere 1: In der großen Stadt
0

Ob Sandiago, das grummelige Chamäleon, das flauschige Dromedar Dumdidum oder die schreckliche Termite, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß bei einem Kinderbuch.
Aber mal von vorne...

Als wir ...

Ob Sandiago, das grummelige Chamäleon, das flauschige Dromedar Dumdidum oder die schreckliche Termite, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß bei einem Kinderbuch.
Aber mal von vorne...

Als wir dieses Cover beim Carlsen Verlag auf der Seite gesehen haben, war mein 5-Jähriger Sohn sofort Feuer und Flamme. Bunt gezeichnete Tiere mit besonderer Mimik und einem riesigen Abenteuer in der Stadt....
Wüstentiere!
In. Der. Stadt! 
Der Jubel war riesig als das Buch ankam!

Die Geschichte startet auch mal so ganz unkonventionell. Man steigt nicht sofort ein, sondern kriegt ein niedliches kleines Vorwort zu lesen und dann ist da erstmal eine große farbenfrohe Seite auf der jedes Wüstentier mit Namen vor gestellt wird. Sie sind so liebevoll gezeichnet und haben einfach diesen totalen Niedlichkeitsfaktor, dass man sofort wissen möchte, auf welchen Weg die ungewöhnliche Rasselbande sich begibt.

Gesagt, getan und wow. Ich möchte von der Handlung gar nicht so viel verraten, aber es ist witzig, es ist aufregend, es gibt nicht nur viel zu lesen, sondern auch in den Illustrationen super viel zu entdecken, UND es wird nie langweilig.
Für dieses Buch hat man sich mal richtig viel einfallen lassen.

Ich finde es gerade so schön, dass man zwar Gegencharaktere hat, die nicht so freundlich sind, aber es ist trotzdem einfach so positiv gehalten, dass selbst unsere kleine Leseratte mit zuhören konnte, oder auch die Bilder anschauen konnte, ohne Panik zu bekommen. Oftmals ist es ja so, das die "Bösen" auch zumindest ein bisschen düsterer gestaltet werden. Das ist hier nicht der Fall und ich, als Erwachsener, konnte mich quasi scheckig lachen.

Die Schreibweise ist locker und leicht, die Worte altersgerecht gewählt und verständlich. Die Sätze sind einfach gehalten und nicht zu lang, genau richtig für Vorschulkinder und die Handlung einfach nur Hammer!

Wir haben uns weg geworfen vor Lachen und freuen uns jetzt schon auf das nächste Abenteuer der Wüsten Tiere.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Unterhaltsam, witzig und sexy

The Fix Up
0

Liest man den Klappentext zum neuen Buch von Tawna Fenske, könnte man meinen sich nur wieder der oberflächlichen "Wie kriege ich den Geschäftsmann rum"- Geschichte gegenüber zu stehen. Natürlich ist das ...

Liest man den Klappentext zum neuen Buch von Tawna Fenske, könnte man meinen sich nur wieder der oberflächlichen "Wie kriege ich den Geschäftsmann rum"- Geschichte gegenüber zu stehen. Natürlich ist das auch der Fall, denn als Holly auf den neuen CEO von Langley Enterprises trifft, sprühen die Funken wie irre. Aber ich finde es klasse, dass die Autorin eine ernst zunehmende Angst der Protagonistin eingebaut hat und dieser tiefgründig auf den Grund geht.

Der eher nerdig veranlagte Ben, Sohn des Firmengründers und vorher eher als Ingenieur in den Katakomben des Unternehmens zu finden, braucht dringend eine Generalüberholung. Da kommt ihm die gewitzte Holly mit ihrer Marketingfirma genau richtig, doch bemerkt er nichts von ihrer Verängstigung gegenüber Männern, die hohe Positionen besetzen und Frauen nur als Schmuckstück betrachten. Es kommt wie es kommen muss, es knistert, knackt und ein großes Feuer wird entfacht als die zwei aufeinander krachen, und doch soll es nicht sein.
Oder?

Für mich war es das zweite Buch der Autorin. War der Vorgänger eher nur eine leichtlebige Unterhaltungsromanze, bekommen wir hier schon ein bisschen mehr Einblick in das authentische Gefühlsleben der Charaktere. Wir betrachten, wie ein attraktiver, schüchterner Mann zu einem selbstbewussten, aber ehrfurchtsvollen CEO einer milliardenschwären Firma wird, ohne seinen wahren, authentischen Kern zu verlieren.

Und wir dürfen eine junge Frau dabei beobachten, wie sie lernt, dass nicht jedes Blatt dem anderen gleicht, dabei um ihre Firmenexistenz kämpft und trotzdem den Mut nicht verliert.

Die Schreibweise von Tawna Fenske ist locker und leicht, erfrischend im Spiel mit den Dialogen und angenehm zu lesen. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und zeitweise musste ich wirklich lauthals lachen. Es gibt schon auch sehr obszöne zweideutige Gespräche im Firmenjargon, aber ich habe mich köstlich über diese Spitzfindigkeiten amüsiert.

Erzählt wurde "The Fix up" in den zwei Sichten der Hauptcharaktere und ist in sich abgeschlossen. Allerdings wird es einen zweiten Teil zur besten Freundin von Holly geben. Dieser heißt "The Hang up" und erscheint voraussichtlich am 6.9.18.

Fans von erotischer Liebesromanlektüre mit einer Portion frechem Humor und einem Stück Authentizität sind hier bestens bedient.