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Veröffentlicht am 24.11.2017

Überwältigend!

Zehn Wünsche bis zum Horizont
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Ich habe mir nie wirklich Gedanken über Organtransplantationen gemacht. Ich kam damit einfach nicht in Berührung. Klar, man geht Blut spenden und hört auch manchmal etwas in den Nachrichten darüber, aber ...

Ich habe mir nie wirklich Gedanken über Organtransplantationen gemacht. Ich kam damit einfach nicht in Berührung. Klar, man geht Blut spenden und hört auch manchmal etwas in den Nachrichten darüber, aber so richtig, nein... nicht wirklich.

Die Geschichte von Maggie O'Hara begründet genau auf diesem Aspekt. Maggie hat ein Herz bekommen und ein anderes Mädchen ist demnach gestorben. Irgendwie hab ich mir nach dem Klappentext etwas anderes vor gestellt. Weder positiv noch negativ anders. Einfach anders. Und nun sitze ich hier mit einer Box voller Taschentücher und mein Herz schmerzt.... Aber nun von Anfang. 

Maggie's Leben ist gerade eine richtig schlimme Klärgrube. Fass hinein und du bekommst immer das Gleiche. Mit ihren 34 Jahren wurde sie von ihrem Mann verlassen und lebt nun wieder in einer Mietwohnung. Sie ist unglücklich, hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Bruder John Joe und vertreibt sich die Zeit lieber damit eine wandelnde Alkoholleiche abzugeben. Maggie braucht dringend einen Neustart! Und der kommt ausgerechnet durch die Wunschliste von Lucy Harte - dem verstorbenen Mädchen, dessen Herz sie in sich trägt.

Zu Beginn trifft man auf eine Frau,  die ihre zweite Chance nicht gerade zu schätzen weiß. Maggie ist egoistisch, maßlos und ziemlich selbstzerstörerisch drauf. Es gab sogar zwei Momente, in denen ich ihr das Buch an den Kopf werfen wollte um sie wach zu rütteln. Und dann beginnt sie eine Reise, die aus Maggie O'Hara einen ganz neuen Menschen machen soll. Sie breitet ihre Flügel aus um zu fliegen, spürt wieder Lebensenergie und Freude und wandelt sich so dermaßen, dass es mir einfach die Sprache verschlagen hat.

Es war ein Erlebnis diesen Weg vom tiefsten Punkt bis zum höchsten Glücksgefühl mit ihr zu gehen. Von Seite zu Seite leiden wir erst so stark mit der Protagonistin, dass die Verzweiflung greifbar ist. Doch dann öffnet sich die junge Frau für sich selbst, ihre Umwelt und vor allem dafür, sich selbst zu lieben und Liebe in welcher Form auch immer zu zu lassen. Sie lernt, wie kostbar Zeit ist, vor allem wenn sie rar gesäht ist. Und sie lernt die kleinen Dinge zu schätzen und zu genießen. 

Diese 10 Wünsche zeigen Maggie was wirklich wichtig ist im Leben und ich muss ehrlich gestehen: Emma Heatherington hat Recht! Sie erinnert mich an Lebensweisheiten, die jeder beherzigen sollte. Egal ob krank oder gesund, ob alt oder jung... Man sollte versuchen mit offenen Augen zu leben und seine Zeit so gut wie möglich nutzen. Damit man am Ende nicht plötzlich anfängt zu bereuen, und man sollte die Dinge einfach besser überdenken.

Die Schreibweise der Autorin ist flüssig und wortgewandt, aber manchmal doch etwas komplexer im Satzbau. Sie versucht oftmals viel in einem Satz unterzubringen. Mich persönlich stört das gar nicht, denn ich liebe es mich in langen, malerischen Erzählungen mit aussagekräftigen Beschreibungen wieder zu finden. Und das kann sie! Ob das grüne Irland, das verrückte Nashville oder das atemberaubende Ambiente in Frankreich, ich habe das Setting vor meinem inneren Auge gesehen und war mit Maggie auf Reisen.

Zu Beginn macht es uns Emma Heatherington nicht leicht die Prota zu mögen,  aber ich konnte sie emotional immer nachvollziehen. Im Laufe der Handlung beginnt aber die ganze Atmosphäre positiver zu werden und man spürt auch den neuen Funken in Maggie. Die Gefühle, in jeglicher Form,  reißen einfach mit und auch der Hauptcharakter wuchs mir mehr und mehr ans Herz.

Und die Nebencharaktere sind mir unheimlich sympathisch. Man lernt so unterschiedliche, ausdrucksstarke Menschen kennen. Ich war regelrecht hingerissen von der Reinheit in den Personen. Es gibt wirklich keinen, der dem anderen gleicht und sie sind so tiefgründig, genauso authentisch wie Maggie und es dürfte keiner fehlen. Ob Flo, die beste Freundin, die immer an ihrer Seite steht. Oder Sylvia, eine Arbeitskollegin, die mich schon am Anfang überrascht hat. Und natürlich John Joe, Roisin, Tiernan.... oder Gérard, der mein Herz geklaut hat mit seiner selbstbewussten Griesgrämigkeit. Da sind so viele kleine Szenen, die im ganzen ein Werk erschaffen, das einfach phänomenal ist.

》 Schone deine Herz und lass mich dich lieben, solange wir noch Zeit haben.《 (S. 387)

Das Ausmaß zum Schluss ließ mich wie ein kleines schluchzendes Etwas zusammen geknuddelt unter einer Decke zurück, sprachlos und ziemlich aufgewühlt. Vor lauter Schmerz, aus Rührung, Traurigkeit, ja auch Glück und Freude. 

Die Thematik der Organspende wird mich gedanklich noch lange beschäftigen. Ich finde die Autorin hat dieses wichtige Thema  außergewöhnlich feinfühlig in ein Buch verpackt, das zum Nachdenken anregt und trotzdem mit der Handlung so wahnsinnig berührt. Ich bin beeindruckt!

Veröffentlicht am 22.11.2017

Zauberhaft!

LESEMAUS 130: Max freut sich auf Weihnachten
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"Max freut sich auf Weihnachten" konnte die kleine, wie auch die große Leseratte total begeistern.

Der Text ist in kurzen, verständlichen, aber sehr aufregenden Sätzen gehalten. Man erfährt viel über ...

"Max freut sich auf Weihnachten" konnte die kleine, wie auch die große Leseratte total begeistern.

Der Text ist in kurzen, verständlichen, aber sehr aufregenden Sätzen gehalten. Man erfährt viel über die Taten von Max und seinem Bruder Felix. Die Handlung, unterlegt mit vielen großflächigen Bildern, ist sehr erfrischend und interessant für Kinderaugen. Wie sich Max und seine Familie auf das Weihnachtsfest vorbereiten, wie sie basteln und den Baum besorgen, und auch an was kleine Kinder so denken, wenn es um das große Fest geht, ist so niedlich beschrieben.

Wir hatten unheimlich viel Spaß mit unserem ersten Lesemaus Buch und nehmen es sicher noch öfters zur Hand. Das Volumen von "Max freut sich auf Weihnachten" ist genau richtig um es an einem Stück fertig zu lesen.

Durch die vielen feinen Details machte es uns Spaß das Buch noch genauer zu betrachten und uns über die verschiedenen Motive zu unterhalten.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Eine süsse Weihnachtsgeschichte

Wanda und das Weihnachtswunder
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"Wanda und das Weihnachtswunder" hat uns zuerst begeistert, weil die Aufmachung und das Cover wirklich unglaublich schön sind. Die Farben sind kräftig und es gibt kleine goldglänzende Applikationen im ...

"Wanda und das Weihnachtswunder" hat uns zuerst begeistert, weil die Aufmachung und das Cover wirklich unglaublich schön sind. Die Farben sind kräftig und es gibt kleine goldglänzende Applikationen im Weihnachtsbaum und in den Figuren. 

Auch die Gestaltung des Buches ist wirklich schön, aber etwas dezenter. Ich finde es ganz hübsch, mein Sohn hat sich allerdings doch öfters gewundert, was denn mit den Menschen darin los ist. Die Wangenfarbe ist einfach zu übertrieben und das lässt die Personen etwas kränklich erscheinen, wie hier links zu sehen.

Der Text ist kindgerecht und in kurzen Sätzen geschrieben. Ich persönlich bemerke aber, dass es für meinen Zwerg (Alter 5 Jahre, also eigentlich genau passend) zu viel auf einmal ist. Wir lesen sowieso schon immer nur ein Kapitel, und da passiert einfach ganz schön viel. Ich denke für Kinder, die ein bisschen älter sind, ist es vielleicht passender.

Die Geschichte ist niedlich und gefühlvoll. Wanda zieht mit Mama und Papa zu Oma und Opa. Es gibt viele süsse Tiere mit lustigen Namen, die für meine Leseratten dann doch etwas überfordernd waren. Aber Wanda erlebt ein süsses Weihnachtswunder und wir werden es einfach im nächsten Jahr wieder versuchen.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Perfekte Mischung und absolut überraschend!

Bossman
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Es gibt diese Bücher aus den Genre mit erotischen Einblicken, bei denen man einfach Pech hat und nur stupides zwischenmenschliches Verhalten ohne viel Tiefgang den Hauptteil des Buches einnimmt. Ich hatte ...

Es gibt diese Bücher aus den Genre mit erotischen Einblicken, bei denen man einfach Pech hat und nur stupides zwischenmenschliches Verhalten ohne viel Tiefgang den Hauptteil des Buches einnimmt. Ich hatte schon ein paar Mal dieses Pech...

Und dann gibt es diese vereinzelten Glücksgriffe, bei denen das Knistern heiß ist, die leidenschaftlichen Szenen dich dazu treiben eine kalte Dusche aufzusuchen UND dein Herz zum klingen bringt, deine Seele berührt, ja sogar die Verzweiflung so intensiv verdeutlicht, dass dir als Leser ein Tränchen entfleucht.

Ich habe die Leseprobe von "Bossman" kurz angerissen, da ich einfach nicht das Risiko des zuerst genannten Punktes eingehen wollte. Es kam mir charmant und witzig vor, wie Reese in einem Restaurant auf der Toilette versuchte einen Notruf an ihre beste Freundin abzusetzen, um sich von diesem grauenhaften Date befreien zu lassen. Leider war sie nicht zu erreichen, dafür traf sie im Gang auf Chase. Ich stürzte mich also mit positiven, aber verhaltenen Ansprüchen, auf "Bossman", denn die Probe machte Lust auf mehr, und wie das so ist, nahm die Geschichte ihren Lauf. Mit frechen Dialogen und gewohnt anzüglicher Momente, lockerer Handlung und ein paar ernsten Tatsachen aus Reese' Vergangenheit kam ein breites Spectrum auf mich zu. 

Dann begann ich mehr in die Handlung vor zu dringen und lernte eine Frau kennen, die versucht ihre Angst zu bewältigen und sich nicht zu stark von ihr beeinflussen zu lassen. Im Gegenteil, Reese kämpft und entwickelt sich auch zunehmend weiter, was das Vertrauen und Emotionen gegenüber anderen Menschen angeht. 

Und dann kam Chase... Man möchte vielleicht zuerst mit den Augen rollen, denn bei Gott.... dieser Kerl ist heiß wie Feuer und jede Sünde wert. Er wirkt einfach perfekt - auf den ersten Blick. Intelligent, charmant, gewitzt, ausdrucksstark und durch und durch trainiert mit kleinen Bad Boy Akzenten - ein kleines Tattoo und einem Piercing.
Tja und auf den zweiten Blick erkennt man, dass dieser durch und durch gute Mann gefühlt den Schmerz einer ganzen Welt in sich trägt. Was das für die zwei bedeutet und warum und weshalb das Leben trotz größter Vorsichtsmaßnahmen einfach brutal und kaltherzig sein kann, müsst ihr selbst lesen. Eins darf ich aber schon mal sagen: Meine Anforderungen würden weit übertroffen und ich finde dieses Buch so absolut besonders, weil es nicht das übliche "sie macht alles was er will und zerfließt nur so ohne Verstand und eigenem Handeln" ist. Im Gegenteil. Die Story hat mich wirklich erstaunt.

Die Schreibweise von Vi Keeland hat mich positiv überrascht. Sie ist flüssig und angenehm zu lesen. Mit frechem Humor an den richtigen Stellen, tiefgründigen Charakteren und dem Händchen die wichtigsten Details so genau zu beschreiben, dass man die Situation hautnah selbst erlebt, schafft die Autorin es Spannung aufzubauen, zu fesseln und mich einfach mitzureißen. Das Buch hält absolut mehr als "nur" eine erotische Liebesgeschichte für den Leser bereit und ich war wirklich beeindruckt davon, was Vi Keeland mir an Handlung noch so geboten hat.



>> Chase zwinkerte mir erneut zu, und ich spürte Schmetterlinge in meinem Bauch.
Er ist dein Chef, du jämmerliche Kreatur. Vielleicht hätte ich doch schon mit Bryant schlafen sollen, dann wäre ich womöglich nicht mehr derart empfänglich für so etwas.<< (S. 67)


Die Nebencharaktere sind eher leicht gestaltet. Ich finde die wichtigsten Aspekte sind klar dargelegt, auch der Background jeder Person wirkt gut beschrieben und an die Protagonisten angepasst. Dabei bleiben sie aber eher etwas mehr im Hintergrund ohne jedoch blass zu wirken. Ich finde sie durchaus sympathisch.

Erzählt wurde "Bossman" aus den beiden Sichten der Hauptcharaktere. Gerade bei dieser Story finde ich das unheimlich toll um in beide Gedankenwelten einzutauchen. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Aber im nächsten Jahr kommt von VI Keeland eine neue "Dirty Office Romance" heraus. Ich bin gespannt und es steht schon auf der Wunschliste!

Ich bin völlig hin und weg. Wer ein Buch mit erotischen Szenen aber auch einer tiefgehenden Story mag ist mit "Bossman" mehr als gut bedient.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Schöner Auftakt aber zu wenig Emotion

Das göttliche Mädchen
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„Das göttliche Mädchen“ von Aimée Carter ist der Auftakt einer Trilogie und der erste Band der „Goddess Reihe“. Die Autorin vereint hier eine Geschichte basierend auf der griechischen Mythologie mit den ...

„Das göttliche Mädchen“ von Aimée Carter ist der Auftakt einer Trilogie und der erste Band der „Goddess Reihe“. Die Autorin vereint hier eine Geschichte basierend auf der griechischen Mythologie mit den allgegenwärtigen Themen wie „Liebe, Freundschaft, Mut und Vertrauen“, sowie „Trauer und Tod“. Durch ein paar überraschende Wendungen, wird der Leser auf Trapp gehalten und die Spannung steigt gemächlich an.

Die Protagonistin Kate ist ein Mädchen, dass wirklich viele verschiedene Facetten kombiniert. Sie ist selbstlos und kümmert sich die ganze Zeit um ihre todkranke Mutter, aber sie wirkt manchmal auch sehr naiv und ängstlich, was sich gerade in ihrem Handeln betreffend ihrer Mutter und Henry zeigt. Ich denke es gibt ihr von Anfang an wirklich Potenzial von ihrem Stand aus sich sehr gut weiter zu entwickeln. Sie kann aber auch ihren Willen durch setzen und vor allem ist sie sehr loyal.

Als Gegenpart haben wir den geheimnisvollen Henry, dessen Schicksal irgendwie in Kates Händen zu liegen scheint und der so eine richtig ruhige Ausstrahlung besitzt. Mit seiner sanften Art, seinen dunklen Haaren und diesen besonders leuchtenden Augen faszinierte er mich ab dem ersten Moment. Warum, weshalb, wieso und vor allem, welchen teuflischen Part er hat, müsst ihr selbst herausfinden. Ich mochte Henry total, auch wenn er mir im ersten Teil doch noch etwas zu distanziert gegenüber Kate wirkt. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.

Die Nebencharaktere sind wirklich liebenswert. Ob die männerbesessene Ava oder der ruhige Pommes-Häusschen-Bauer James, sie zeigen wirklich typische Charakterzüge, da ihr Wesen einfach zu ihrem göttlichen Dasein passt. Die Doppelleben der zwei sind verrückt und die Freundschaft, die beide mit Kate verbindet ist einfach skurril. Aber sie sind auf eine seltsame Art sympathisch.

Die Schreibweise der Autorin ist leicht und flüssig, modern und umgangssprachlich. Die Kapitel weisen lustige Überschriften auf, auf was man sich so gefasst machen darf. Ich habe so manches Mal geschmunzelt. Die Kapitel fliegen nur so dahin und der Stil von Aimée Carter ist recht fesselnd, wenn auch manchmal etwas mehr Tiefgang schön gewesen wäre. Erzählt wird aus der Sicht von Kate, was uns einfach super in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen lässt.

Ein großes Manko hatte die Geschichte für mich leider schon. Ich konnte die Gefühle nicht wirklich spüren. Ich finde das Hin und Her zwischen Kate und Henry etwas gekünstelt und mir fehlen einfach diese großen echten mitreißenden Gefühle. Ich hoffe, dass da im zweiten Teil einfach mehr passiert.

Das Buch ist eine Neuauflage bei ya! So sind der zweite und dritte Teil bei anderen Verlägen schon veröffentlicht, aber bei Harper Collins wird es noch ein bisschen dauern, bis es weiter geht. Ich bin trotzdem gespannt und werde mich mit dem Zweiten Teil mal befassen.