Wunderschön
Der letzte erste BlickDas Abschlussjahr der Highschool kann das beste überhaupt sein…. es kann aber auch die Hölle auf Erden bedeuten…
Endlich studieren und weg von Montana! Emery Lance kommt zwar erst nach der Einführungswoche ...
Das Abschlussjahr der Highschool kann das beste überhaupt sein…. es kann aber auch die Hölle auf Erden bedeuten…
Endlich studieren und weg von Montana! Emery Lance kommt zwar erst nach der Einführungswoche am College an, und die erste Begegnung mit den WG Mitbewohnern könnte harmonischer verlaufen, aber man will ja auch nicht zu viel verlangen. Einen Neuanfang! Nichts wünscht sie sich mehr und doch soll sie mehr bekommen…
Die weibliche Protagonistin ist eine temperamentvolle und eigensinnige Person. Was man ihr nicht sofort ansieht, ist der sehr sensible und verletzte Kern hinter ihrer dicken Schutzmauer. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches toll weiter, macht zwar nochmal einen Rückschritt, aber auch den verarbeitet sie gut. Emery wirkt nachvollziehbar und sehr authentisch. Am Ende ist sie mir persönlich etwas zu hysterisch, aber es passt auch zu ihr und ihrer Vergangenheit.
Der männliche Part steht in einem wunderbar ausgleichenden Gegensatz zu Emery. Dylan ist ruhig, ausgeglichen und man kann sich immer auf ihn verlassen. Er ist „Fels in der Brandung“ und doch temperamentvoller Liebhaber in einem und das ergänzt sich zur Hauptdarstellerin einfach toll. Die Makel und kleinen Fehler machen ihn erst richtig greifbar und lassen ihn authentisch wirken.
Em trifft auf die kluge Elle, den Playboy Luke, den stillen Trevor, die energische Tate und noch ein paar andere fein detaillierte Charaktere und ich war fasziniert von allen. Sie sind durch die Bank wirklich jeder auf seine besondere Art sympathisch und ich bin jetzt schon auf die nächsten Teile gespannt.
Die Schreibweise von Bianca Iosivoni ist locker, flüssig und wortgewandt. „Der letzte erste Blick“ ist aus den zwei Sichten der Hauptcharaktere geschrieben, Teil 1 einer Reihe, aber selbst in sich abgeschlossen. Eine Mischung aus erotischen Szenen, umwerfend lustigem Humor und dramatischen Ereignissen machen die Story rund. Schön fand ich die Tiefe der etwas traurigeren Momente, da die Emotionen mich da einfach besonders mitgerissen haben. Ich konnte mich gut in beide Seiten hinein versetzen und habe eine Achterbahn der Gefühle durchlebt.
Etwas schade fand ich, welche Lösungen dem Leser gegen Ende vorgestellt wurden. So erschien es mir etwas unüblich wie verlorenes Vertrauen wieder auftauchte. Ich konnte das einfach nicht so nachvollziehen, was aber sicherlich Ansichtssache ist. Und ich hätte mir ein bisschen mehr Aktion der besten Freunde gewünscht. Die waren mir dann einen Hauch zu passiv im Gegensatz zum Anfang hin.
Abschließend war es für mich eine tolle Geschichte mit Herzschmerzfaktor, Kribbelmomenten und viel Humor. Ich empfehle „Der letzte erste Blick“ für ruhige Abende, an denen etwas intensivere Geschichten, den Leser zum Nachdenken anregen und trotzdem mit einer wundervollen Leichtigkeit und einer guten Portion Humor in den Bann ziehen.