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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2021

Warmherzig und abenteuerlich

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Mit „Tale of Magic – Eine geheime Akademie“ von Schauspieler und Autor Chris Colfer startet eine neue Fantasy-Reihe für Kinder ab 11 Jahre. 2012 schaffte es sein Debüt „The Land of Stories“ auf die New ...

Mit „Tale of Magic – Eine geheime Akademie“ von Schauspieler und Autor Chris Colfer startet eine neue Fantasy-Reihe für Kinder ab 11 Jahre. 2012 schaffte es sein Debüt „The Land of Stories“ auf die New York Times Bestsellerliste. „Tale of Magic“ spielt im „Land of Stories“-Universum.

In allen vier Königreichen ist Magie verboten. Nur im Südlichen Königreich wurde für das Verbrechen die Todesstrafe abgeschafft. Madame Weatherberry handelt mit König Champion XIV einen Deal aus. Sie möchte eine Akademie für junge Magier und Magierinnen gründen und Schüler anwerben. Ihr Ziel ist, die Meinung der Welt zu ändern und Konflikte beizulegen.

Der Prolog erzählt von den Gräueltaten der Monarchen und einem Zufluchtsort für Verbannte wie Trolle, Oger, Zwerge und Co. Selbst das bloße Interesse an Magie wird schon mit Hinrichtung bestraft. Madame Weatherberry schafft es, eine Audienz zu erzwingen und dem König ihr Anliegen vorzutragen. „Tale of Magic“ hält unserer Welt den Spiegel vor. Es geht um Macht und Gier, Intrigen und Zerstörung. Völker werden ausgerottet, weil sie anders sind. Was hat es mit dem Konflikt im Norden auf sich? Die mysteriöse Bedrohung ist der rote Faden der Geschichte. Das Thema „Unterdrückung der Frauen“ fließt mit der vierzehnjährigen Hauptfigur Brystal Lynn Evergreen ein. Sie wird von Wissen und Büchern ausgeschlossen, hat keinen Zutritt zur Bibliothek und darf nicht wie ihre Brüder stellvertretender Richter werden. Brystal wünscht sich mehr vom Leben und geht große Risiken ein. Das Blatt wendet sich, aber anders als gedacht. Brystals Liebe zu Büchern und ihr Kampf um mehr Freiheiten berührt. Auch in unserer Welt müssen Frauen immer noch um ihre Rechte Kämpfen und werden von vielem ausgeschlossen. Autor Chris Colfer schafft es, viele aktuelle Themen mit seiner Fantasy-Geschichte zu verweben. Das Buch ist voller lehrreicher, hilfreicher und tröstender Zitate für jung und alt. Originelle Charaktere und Details sorgen für Atmosphäre und Unterhaltungswert. Gut und Böse sind nicht immer so einfach zu trennen. Ein Schicksal berührt besonders. Brystals Veränderung geht teils etwas zu schnell. Eine Wende und Auflösung zum Ende überzeugt nicht und nimmt Spannung. Der Schluss erscheint etwas zu belehrend und übertrieben.

Das Cover verzaubert mit phantasiereichen Details und einer ungewöhnlichen Akademie. Der Titel macht neugierig auf das Fantasy-Abenteuer. „Tales of Magic – Eine geheime Akademie“ ist ein mitreißender Auftakt und entführt in eine andere Welt. Der erhobene Zeigefinger blitzt nur zum Schluss zu sehr durch. Die Geschichte hat viel Warmherziges parat.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Pageturner-Debüt mit Kultfaktor

Der gekaufte Tod
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„Der gekaufte Tod“ ist das Thriller-Debüt von Autor Stephen Mack Jones. Für den (hoffentlichen) Auftakt der Detroit-Krimireihe räumte er die Auszeichnungen „Nero Award“ und „Hammett Prize for Crime Fiction“ ...

„Der gekaufte Tod“ ist das Thriller-Debüt von Autor Stephen Mack Jones. Für den (hoffentlichen) Auftakt der Detroit-Krimireihe räumte er die Auszeichnungen „Nero Award“ und „Hammett Prize for Crime Fiction“ ab.

Ex-Polizist August Octavio Snow kehrt in seinen Heimatort Mexicantown in Detroit zurück. Großunternehmerin Eleanore Padget bietet ihm einen Auftrag an. August soll Ermittlungen in ihrer Bank durchführen. Kurze Zeit später ändert eine Nachricht alles, und August steckt mitten in einem hochbrisanten, lebensgefährlichen Fall.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von August Octavio Snow erzählt. Durch einen Prozess hat es sich August mit vielen seiner ehemaligen Kollegen verscherzt und nur noch Rückhalt von seinem Ex-Chef und langjährigem Freund Captain Ray Danbury. Aber der schmilzt dahin, als August eigene Recherchen anstellt und in einem Hornissennest herumstochert. Er schreckt mehr Gangster auf als ihm lieb ist. Snow ist eine kantige, eigen- und scharfsinnige Hauptfigur im Schimanski-Stil, Nur mit noch mehr Schlagfertigkeit, Ironie und Sarkasmus. Seine Ausbildung zum Marine hat ihm hilfreiche Fähigkeiten im Kampf gegen skrupellose, egozentrische Drecksäcke beschert. Außerdem hat er ein gutes Herz und weiß das Ruder für gefährdete Existenzen herumzureißen. Durchweg unterhaltsam und echte Brüller sind die Dialoge. August hat spezielle Freunde, wie Hackerlegende Skittles, dem er noch nie persönlich begegnet ist. Skittles ist genau wie Snow ein Unikum und ebenso einfallsreich und schlagfertig. Augusts Ausreden in brenzligen Situationen häufen sich und bringen zum Schmunzeln. Tempo und Spannung bleiben auf einem packenden Niveau. Gefahren lauern von immer mehr Seiten. Eiskalte Killer sind August auf den Fersen und bedrohen nicht nur ihn. Zeit zum Aufräumen. Kein Alleingang und dadurch umso überzeugender. August nimmt Hilfe an und bringt neue Schachfiguren ins Spiel. Er ist ungeahnten dunklen Geheimnissen auf der Spur. Die Schlinge zieht sich zu. Das Ende hat mehr als einen Showdown parat. Packend bis zum Schluss. Atmosphärischer starker Handlungsort und gleich mehrere Charakterköpfe mit Potential für Folgebände. Wer wird überleben? "Wir werden definiert durch die Menschen, die wir verlieren."

Das Cover setzt auf Autorenname und Titel und macht die Spannung mit drei Worten greifbar. „Der gekaufte Tod“ entwickelt sich mit einem hartnäckigen, impulsiven August Octavio Snow schnell zu einem fesselnden Pageturner. Sehr empfehlenswert für alle, die schlagfertige Charaktere lieben. Entertainment pur und sehr empfehlenswert!

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  • Cover
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Veröffentlicht am 27.03.2021

Durchwachsen mit effektvollen Wendungen

Geiger
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„Geiger“ bildet den Auftakt zur Geiger-Trilogie von Gustaf Skördeman. Ein Mordfall gibt Rätsel auf und setzt nicht nur das Ermittlerteam in Gang.

Kriminalkommissarin Anne Torhall bekommt es mit einem ...

„Geiger“ bildet den Auftakt zur Geiger-Trilogie von Gustaf Skördeman. Ein Mordfall gibt Rätsel auf und setzt nicht nur das Ermittlerteam in Gang.

Kriminalkommissarin Anne Torhall bekommt es mit einem mysteriösen Fall zu tun. Das Opfer war allseits beliebt. Handelt es sich um einen schrecklich aus dem Ruder gelaufenen Raubüberfall? Sara war mit Anne auf der Polizeischule und kennt das Opfer. Sie stößt auf eine Spur. Ist an ihrer Theorie etwas dran?

Der Einstieg überrascht und erscheint eines Thriller nicht würdig, bis es zu einer schockierenden Wende kommt. Mit der zerstörten Idylle wird ein packender Effekt erzielt. Das Ermittlerteam ist ungewöhnlich. Sara wäre normalerweise nicht am Fall beteiligt. Sie geht einen eigenwilligen Weg, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Der Leser ist den Ermittlern voraus. Perspektivwechsel ermöglichen Einblicke in die Flucht des Täters. Undurchsichtig bleiben die Hintergründe und ein heimtückischer Plan. Der Plot ist raffiniert gestrickt und setzt auf abrupte Wendungen, die sich nicht vorausahnen lassen. Kaltblütigkeit und weder Zweifel noch Reue. Worin liegt das Motiv? Anfangs fällt es bei der ansteigenden Anzahl der Charaktere nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Auch der Erzählstil erschwert zeitweise den Durchblick. Es lässt sich aber alles schnell aufdröseln. Puzzlestücke und Raffinesse überzeugen. Persönliches kommt mit einer schicksalhaften Trio-Freundschaft und Saras Familienproblemen ins Spiel. Die Arbeit bei der Sitte setzt ihr zu. Ihre Ausraster sorgen für Spannung mit dem Kollegen. Ist Sara den Herausforderungen gewachsen? Das Thema „Manipulation“ fließt auf geschickte Weise ein. Mit Abstand offenbart die Vergangenheit unangenehme Wahrheiten. Im letzten Buchdrittel bleibt eine wichtige Akteurin zu sehr außen vor. Der Plot konzentriert sich auf eine Hauptfigur. Mit ihren Alleingängen überschreitet Sara Grenzen. Die Komplexität des Verwirrspiels wird erst im letzten Buchdrittel deutlich. Die Spannung steigt. Ein Paukenschlag folgt dem Anderen. Ein paar Schippen zu viel fürs Ende. Anhaltende Dramatik und Wendungen wirken zu konstruiert.

Das Cover setzt auf den Titel. Ein Wort, das den roten Faden für die Geschichte bildet. „Geiger“ kann nicht vollends überzeugen. Wichtige, aber langatmige Informationen bremsen das Tempo aus. Gut gelungen ist der Fokus auf weibliche Charaktere. Ein heimtückischer Plan hat einige Überraschungen parat. Offen bleibt wo Band 2 und 3 ansetzen wollen. Der Auftakt wirkt abgeschlossen.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Kniffelig und undurchsichtig

Nordwesttod
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„Nordwesttod“ bildet den Auftakt zur Soko St.Peter-Ording-Krimireihe von Svea Jensen. Ein Vermisstenfall gibt Rätsel auf.

Umweltaktivistin Nina Brechtmann wird vermisst. Der neue Leiter der Polizeidienststelle ...

„Nordwesttod“ bildet den Auftakt zur Soko St.Peter-Ording-Krimireihe von Svea Jensen. Ein Vermisstenfall gibt Rätsel auf.

Umweltaktivistin Nina Brechtmann wird vermisst. Der neue Leiter der Polizeidienststelle St. Peter-Ording Hendrik Norberg und Kommissarin Anna Wagner vom Landeskriminalamt Schleswig-Holstein treffen auf eine Mauer aus Schweigen und Lügen. Was ist passiert?

Der Prolog hat erschütternde Ereignisse parat und ermöglicht einen direkten Einstieg in die Geschichte. Die Jagd nach dem Verursacher beginnt. Handlungswechsel, nach dem Tod seiner Frau beschließt Hendrik Norberg den Posten als Leiter der Itzehoer Mordkommission auszuschlagen und seinen Söhnen zu liebe den weniger anspruchsvollen Job in St. Peter-Ording anzunehmen. Er tut sich schwer mit der Umstellung. Der Vermisstenfall Nina Brechtmann weckt neue Energie. Mit den Herausforderungen formiert sich ein neues Team um Hendrik Norberg. Hendrik ist Vorbild für einige seiner Kollegen, u.a. Nil Scheffler. Anna Wagner erweist sich als hartnäckige und sympathische Unterstützung. Das Ermittlerteam überzeugt. Einer schießt quer und sorgt für Konflikte. Immer mehr Details aus Nina Brechtmanns Leben treten zu Tage und vervollständigen langsam ein Bild von ihren Gegnern. Das Mysteriöse, Rätselhafte und Undurchsichtige hält die Spannung auf mittlerem Niveau. Gleich mehrere Menschen aus ihrem engeren Umfeld haben ein Motiv. Spekulationen werden angeheizt und gehen in verschiedene Richtungen. Die Fäden zweier Fälle laufen zusammen. Was steckt dahinter? Der Plot ist gut gestrickt. Hendrik Norberg hat mit persönlichen Herausforderungen zu kämpfen. Im letzten Drittel wird der Querulant zu sehr vernachlässigt. Dem Verwirrspiel fehlen überraschende Wendungen. Bald lässt sich zu sehr in eine Richtung denken. Trotzdem ein solider Krimi, der auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Hendrik und Anna auch für die Zukunft hoffen lässt.

Das Cover setzt auf Titel und Handlungsort und weckt die Neugierde auf ein neues Ermittlerteam. „Nordwesttod“ überzeugt mit hartnäckigen und sympathischen Charakteren, Erzählstil und kniffeligen Fällen. Eine Verfilmung ist denkbar. Inzwischen ist Band 2 „Nordwestzorn“ erschienen. Die Krimireihe ist empfehlenswert für alle, die besondere Handlungsorte lieben und das Zusammenraufen eines neuen Ermittlerteams inklusive neuer Herausforderungen miterleben möchten.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Ungleiches Kräftemessen

Ostfriesenzorn
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„Ostfriesenzorn“ ist Band 15 der Ostfriesen-Krimireihe von Klaus-Peter Wolf. Kommissarin Ann Kathrin Klaasen bekommt es mit einem eiskalten Psychopathen zu tun, der mit seinen Taten die Aufmerksamkeit ...

„Ostfriesenzorn“ ist Band 15 der Ostfriesen-Krimireihe von Klaus-Peter Wolf. Kommissarin Ann Kathrin Klaasen bekommt es mit einem eiskalten Psychopathen zu tun, der mit seinen Taten die Aufmerksamkeit genießt.

Auf Langeoog geschieht an einem der schönsten Aussichtspunkte ein Mord. Der Serientäter hat es auf Frauen abgesehen, die er gezielt ins Visier nimmt. Er spielt mit den Ermittlern und gibt Hinweise, dass er weitermachen wird. Ist er noch aufzuhalten?

Der Mörder ist immer einen Schritt voraus und nah am Geschehen. Er beobachtet, wählt aus und schlägt im günstigsten Moment zu. Eine autofreie Insel wie Langeoog scheint die perfekte Kulisse für seine perfiden Spiele zu sein. Perspektivwechsel ermöglichen Einblicke in die Welt der Opfer, Ermittler und des Täters. Morde bereiten dem Serienkiller ein Vergnügen. Nicht alles klappt nach Plan. Eingebaut sind ein paar Verwirrspiele was Identitäten und Handlungsorte anbelangt. Nicht alles ist so, wie es erscheint. Abschweifungen bremsen Tempo und Spannung aus. Der Fokus liegt auf Lokalkolorit und Charaktere. Die Atmosphäre auf der Urlaubsinsel wird greifbar. Eine Idylle zerbricht. Viele aktuelle Themen fließen in die Geschichte mit ein. Das wirkt oft zu gewollt. Der erhobene Zeigefinger blitzt durch. Beim Upskirting funktioniert der Schachzug. Plötzlich droht alles aufzufliegen, und die anonyme Fassade bröckelt. Ein Ruhepol in den Geschehnissen sind Ann Kathrin und Weller. Ihre Beziehung verströmt ausgleichende Harmonie. Ab der Hälfte des Krimis nehmen Unterhaltungswert und Humor zu. Rupert ist in seinem Element. Das Ermittlerteam dreht auf, ist aber lange Zeit viel zu tatenlos und lässt sich auf der Nase herumtanzen. Enttäuschend oft hat der Mörder freie Bahn. Hier wurde mehrmals Spannung verschenkt. Es fehlt an Widrigkeiten und Herausforderungen. Der Leichtsinn greift erschreckend oft um sich und macht auch vor den Ermittern nicht halt. An vielen Stellen enttäuscht der Plot. Das Thema "Serienmörder" wird zu sehr auf die Schippe genommen und hat einen makaberen Beigeschmack, auch wenn sich der Täter selbst demontiert und oft lächerlich macht. Kann es einen guten und bösen Mörder geben? Die Frage erübrigt sich. Mit Provokationen und riskantem Spiel steigt die Spannung, bekommt aber schnell wieder Risse. Der Showdown wird viel zu schnell abgehandelt. Auch hier sind einige Handlungen und Versäumnisse nicht nachvollziehbar. Es fehlt an packenden, mitreißenden Szenen. Schade, zeitweise ab Mittelteil kann der Krimi tatsächlich überzeugen.

Das Cover hat Seriencharakter und zieht mit Titel und Autorenname die Blicke aufs Buch. Der Handlungsort weckt zusätzlich das Interesse. "Ostfriesenzorn" punktet mit einem eingespielten, eigenwilligen Ermittlerteam, das aber in diesem Fall leider zu oft am falschen Ort ist. Mehr Raffinesse, Durchblick und vorausschauende Ermittlerarbeit wäre schön gewesen. So bleibt die Jagd auf den Mörder zu oft holprig und unausgegoren. Das Kräfteverhältnis ist nicht sonderlich ausgeglichen. Der Krimi hat zu viele Mankos.

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