Eine unglückliche Frau?
Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen In „Grace – Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ von Autorin Kerri Maher träumt eine junge Frau von Unabhängigkeit, Liebe, Anerkennung und einer Theaterkarriere am Broadway.
„Kerri Maher erzählt ...
In „Grace – Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ von Autorin Kerri Maher träumt eine junge Frau von Unabhängigkeit, Liebe, Anerkennung und einer Theaterkarriere am Broadway.
„Kerri Maher erzählt die Geschichte von Grace, die gegen den Willen der katholisch-konservativen Eltern nach New York ging, um Schauspielerin zu werden, und die sich in der männlich-dominierten Filmwelt behaupten musste für ihre Träume und ihre Freiheit ...“
Das Leben von Grace Kelly umgibt einen besonderen Zauber. Autorin Kerri Maher versucht der Persönlichkeit auf den Grund zu gehen und erzeugt das Bild einer eher unglücklichen, zerrissenen Frau, deren Träume und Wünsche an der Wirklichkeit scheitern. Rückblicke spannen einen Bogen zu der jungen Grace, die ehrgeizig ihre Pläne verfolgt, am Theater Fuß zu fassen und die Filmwelt für sich entdeckt. Graces entwickelt früh eine sehnsuchtsvolle Liebe zum Theater. Sie arbeitet als Fotomodell. Ihr Weg zum Erfolg ist steinig. Über lange Strecken überzeugt die Geschichte nur mit den Theater- und Filmstationen. Die Hauptfigur Grace Kelly ist wenig greifbar. Grace hat stets mit Selbstzweifeln zu kämpfen, muss sich behaupten, um die Anerkennung der Eltern buhlen. Sie stößt auf Widerstände und Unverständnis. Auch in der Liebe findet sie selten Halt. Intensiver wird die Atmosphäre als Grace Fürst Rainer kennenlernt. Mit dem Stilmittel „Brief“ wird die Annäherung der Beiden untermalt. Die Szenen wirken realer. Grace und Rainer entdecken Gemeinsamkeiten. Sie fühlt sich immer mehr zu ihm hingezogen. Der Weg bis zur Fürstin wird interessant erzählt. Es entsteht mehr Nähe zur Hauptfigur, die sich nach der zu kurz abgehandelten Hochzeit wieder verliert. Das Leben der Schauspielerin und Fürstin wird zu schwarz-weiß gemalt. Die permanenten Seitenhiebe gegen ihre Eltern und Rainer verderben den Unterhaltungswert. Besonders schlecht kommen Vater und Ehemann weg. Hinweise zu den Buchrecherchen lassen sich im Nachwort finden. Nicht alle aufkommenden Fragen werden beantwortet. Der Roman ist Fiktion und schafft es nicht der faszinierenden, warmherzigen und engagierten Grace Kelly gerecht zu werden.
Cover und Titel wecken die Neugierde auf die Geschichte um Grace Kelly. Der Name „Grace“ hat viel Anziehungskraft. „Grace – Das Mädchen mit den weißen Handschuhen“ enttäuscht mit einer negativen Grundstimmung. Es wird nicht erklärt, woher die Informationen zu Grace unglücklicher Gefühlslage und der erkalteten Liebe stammen. Der Fokus liegt zu sehr auf Leid und Frust. Das Glück nimmt sehr wenig Raum ein. Das Ende wird sehr theatralisch geschildert. Die Karrierestationen steigern den Wunsch, Grace Kelly auf der Bühne und im Film zu erleben und sich Hitchcockfilme mit ihr anzusehen.