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Veröffentlicht am 07.08.2022

Generation

Die Wunder
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Das Buch DIE WUNDER von Elena Medel handelt von Maria und ihrer Enkelin Alicia, die sich nicht kennen, aber vergleichbare Leben führen.

Die Idee zu dem Buch fand ich sehr spannend, allerdings bin ich ...

Das Buch DIE WUNDER von Elena Medel handelt von Maria und ihrer Enkelin Alicia, die sich nicht kennen, aber vergleichbare Leben führen.

Die Idee zu dem Buch fand ich sehr spannend, allerdings bin ich leider von der Umsetzung enttäuscht. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Maria und Alicia berichtet in wechselnden Jahren. Das ist ein wenig verwirrend, da man zu Beginn jedes Abschnitts erstmal wieder innerlich „sortieren“ muss.
Es ist zwar interessant, mehr aus den Leben der beiden zu erfahren und man erkennt auch die Ähnlichkeit in punkto Geldknappheit, pragmatischer Umgang mit Partnerschaften und Gedankenspiele, aber gleichzeitig ist der Schreibstil anstrengend. Denn man hat das Gefühl, die Autorin schreibt atemlos über ihre Figuren. Eine kleine Randbemerkung hier, ein zusätzlicher Nebensatz da. Vermutlich soll dieser Schreibstil ein gewisses Tempo in die Stories bringen, aber ich fand es beim Lesen eher nachteilig.
Darüber hinaus hatte ich die Hoffnung, dass sich die beiden einmal wirklich kennenlernen, aber….

Insgesamt ist das Buch ok, wenn man ein wenig über das ganz normale Leben der kleinen Leute in Spanien in unterschiedlichen Jahren erfahren möchte. Der Schreibstil ist dagegen eine kleine Herausforderung.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Intensiv

Der Geruch von Wut
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Das Buch DER GERUCH VON WUT handelt von dem 16-jährigen Alex, dessen Vater bei einem gemeinsamen Autounfall verstirbt und der in seiner Trauer zunächst nur einen Ausweg sieht: Mit Hilfe von den „Black ...

Das Buch DER GERUCH VON WUT handelt von dem 16-jährigen Alex, dessen Vater bei einem gemeinsamen Autounfall verstirbt und der in seiner Trauer zunächst nur einen Ausweg sieht: Mit Hilfe von den „Black Boys“ den Verursacher bestrafen…..

Die Geschichte ist in der Ichform geschrieben, so dass man sich sehr schnell in Alex hineinversetzen kann. Die Kapitel sind jeweils nur kurz, was sehr angenehm ist, da die Beschreibungen dadurch nie zu ausufernd werden. Die Sprache ist angenehm einfach und dadurch gut lesbar. Es gibt kein um den heißen Brei herumreden.
Man kann Alex´Wut gut nachvollziehen, da er sehr an seinem Vater gehangen hat und nun einen Weg finden muss, mit der Trauer um ihn umzugehen. Dazu schließt er sich der Gang Black Boys an und wird schnell in ihren Sog gezogen.
Das Buch thematisiert, wie schnell man in einer Ausnahmesituation den falschen Weg einschlagen kann. In diesem Fall kommen aber zwei positive Aspekte hinzu: Alex kommt selbst ins Grübeln über die Gesamtsituation und er hat eine liebevolle Beziehung zu seiner Mutter und Tante, die trotz allem immer hinter ihm stehen.

Die Story ist sehr spannend, da sie völlig unaufgeregt über das Innenleben von Alex berichtet und ganz nebenbei kommen auch die innersten Emotionen zu Tage, ohne dass es jemals kitschig wird. LESENSWERT!!

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Generation

Freizeit
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Das Buch FREIZEIT von Carla Kaspari handelt von der Studentin Franziska und ihrem Leben und ihren täglichen Geschehnissen und Gedanken in Deutschland und Paris.

Zunächst eine kurze Bemerkung zum Cover: ...

Das Buch FREIZEIT von Carla Kaspari handelt von der Studentin Franziska und ihrem Leben und ihren täglichen Geschehnissen und Gedanken in Deutschland und Paris.

Zunächst eine kurze Bemerkung zum Cover: Ich finde es sehr schön mit den kräftigen Farben und dem in weiß geschriebenen Titel, der aussieht wie mit dem Malerpinsel gezeichnet.

Zum Inhalt: Die Studentin Franziska bewegt sich durch ihr Leben und lässt den Leser daran ausführlich teilhaben. Sie befindet sich auf der Sinnsuche und befasst sich mit den unterschiedlichsten Themen wie Berufswahl, Partnerschaft, Freundschaft, Alltagsgeschehnisse.
Das alles passiert in einer flüssigen Schreibweise mit manchmal etwas abgehobenen Momenten. Und an manchen Stellen ist man geradezu überrascht, wie exakt und detailgenau einige Beschreibungen, z.B. von Gesprächen, geworden sind. Dann fühlt man sich als Leser:in auch mittendrin.
Was ein wenig störend war, sind die Zeitsprünge gewesen, die nicht mit Jahreszahlen betitelt sind, sondern die man dann im Laufe des Lesens erkennt.

Das Buch hat mich zum Schluss etwas ratlos zurückgelassen. Denn auch wenn die beschriebene Generation gut getroffen ist, so hat mir doch ein wenig die Zukunftsperspektive gefehlt. Aber vielleicht ist ja genau das auch ein Teil des Ganzen….

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Zusammenhalt

Die Familie
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Das Buch DIE FAMILIE von Naomi Krupitsky handelt von den beiden Freundinnen Sofia und Antonia, die beide in Mafia-Milieu der 1920er Jahre aufwachsen.

Man erfährt viel über ihre eigenen Familien und ihre ...

Das Buch DIE FAMILIE von Naomi Krupitsky handelt von den beiden Freundinnen Sofia und Antonia, die beide in Mafia-Milieu der 1920er Jahre aufwachsen.

Man erfährt viel über ihre eigenen Familien und ihre Verflechtungen untereinander. Sofia und Antonia sind ein Leben lang befreundet, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sofia eher wild und forsch, Antonia eher ruhig und bedacht. Und genau deswegen ergänzen sie sich auch so gut und können nicht ohne einander sein. Als Kinder sind sie unzertrennlich, zu Pubertätszeiten entfremden sie sich ein wenig, um im Erwachsenenalter wieder treu zueinander zu finden. Sie können sich in den unterschiedlichsten Zeiten und Situationen des Lebens jederzeit Halt geben und sich auf einander verlassen. Eine berührende Freundschaft.

Parallel erfährt man einiges über die Kriegszeiten 1939-1945 und den damit verbundenen Umbrüchen und Änderungen im Leben der Menschen.

Und dann das ganz große Thema des Buches: DIE Familie, der Mafia-Clan. Einerseits natürlich berühmt-berüchtigt für seinen rigorosen Umgang mit „Kunden“, andererseits ein lebenslanger Zusammenhalt, aus dem ein Ausbrechen schwierig oder sogar unmöglich ist. Aber es wird eindrücklich beschrieben, wie das Miteinander von Abhängigkeiten, aber auch Sympathien funktioniert und auch in die nächsten Generationen getragen werden kann, mit entsprechenden Neuerungen.

Auch wenn das Buch teilweise Längen hatte, so beschreibt es dennoch sehr gut die schöne Freundschaft zwischen Sofia und Antonia, die unerschütterlich ist. Und auch DIE FAMILIE wird nicht nur als die böse Welt aus Aggression und Macht beschrieben, sondern auch als Zufluchtsmöglichkeit.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Schriftstellerin

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
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Das Buch „Die Liebenden von Bloomsbury / Virginia und die neue Zeit“ von Stefanie H. Martin handelt von der berühmten Schriftstellerin Virginia Woolf.

Da ich bisher wenig über die Schriftstellerin wusste ...

Das Buch „Die Liebenden von Bloomsbury / Virginia und die neue Zeit“ von Stefanie H. Martin handelt von der berühmten Schriftstellerin Virginia Woolf.

Da ich bisher wenig über die Schriftstellerin wusste – außer ihren Namen als Synonym für gute Literatur – hat mich der Roman sehr interessant, um mehr über die Hintergründe zu erfahren.

So wurde in dem Roman viel über die Herkunft von Virginia, ihre große Familie, die vielen Bekannten und ihr gesellschaftliches Leben berichtet. Die Details sind sicher gut recherchiert, allerdings enthielt das Buch manchmal Längen, wenn z.B. Beschreibungen von Gesprächsrunden o.ä. zu detailreich wurden.
Interessant war die sehr enge Verbindung zu ihrer Schwester Vanessa, die ebenfalls künstlerisch als Malerin tätig war. Aber auch diese Beziehung war Schwankungen unterlegen, als Vanessa heiratet und einen Sohn bekommt. Auch die Beschreibung von Vanessas Mann Clive ist für meinen Geschmack etwas zu ausführlich und zeigt seine Sprunghaftigkeit.
Ob es mit dem potentiellen Ehemann noch etwas wird, erfährt man in diesem Buch (noch) nicht, aber es gibt zumindest Andeutungen, dass es auch in Liebesfragen unterschiedliche Sichten auf die Welt gibt…..
Was gut gelungen ist, sind die Beschreibungen ihrer gesundheitlichen Verfassung, die nicht immer stabil war und die Erläuterungen, wie Virginia immer mehr Freude an der Literatur und der eigenen Schreiberei fand und sich darin letztendlich auch erfolgreich ausleben konnte. Auch das Interesse an feministischen Themen sowie das Annehmen und Mitentwickeln der neuen modernen Zeit ist gut wiedergegeben.

Für einen ersten Einblick in das Leben der Schriftstellerin Virginia Woolf sicher ein interessantes Buch, das für meinen Geschmack aber leider nicht in jedem Abschnitt fesseln kann.

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