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Veröffentlicht am 14.03.2020

Bewegende Dystopie mit Tiefgang

Gestohlene Erinnerung
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Der New Yorker Detective Barry Sutton sieht sich neuerdings mit einem beängstigenden Phänomen konfrontiert, dem False Memory Syndrome, das mittlerweile sogar Menschen in den Selbstmord treibt.
Auch die ...

Der New Yorker Detective Barry Sutton sieht sich neuerdings mit einem beängstigenden Phänomen konfrontiert, dem False Memory Syndrome, das mittlerweile sogar Menschen in den Selbstmord treibt.
Auch die Hirnforscherin Helena Smith hat mit dem Thema Erinnerung zu tun. Sie versucht, mithilfe einer besonderen Erfindung Alzheimer-Patienten dabei zu helfen, ihre kostbarsten Erinnerungen zu bewahren.
Doch dann gerät ihre Erfindung in die falschen Hände, und schon bald müssen die beiden eng zusammenarbeiten, um eine drohende Katastrophe abzuwenden...

Zu Beginn wartet das Buch mit viel Know How zum Thema Hirnforschung, Erinnersungsforschung und Theorien zum Raum-Zeit-Kontinuum auf. Leider erzeugt das bisweilen auch gewisse Längen. Hat man sich aber erst einmal hineingelesen, nimmt das Buch so richtig an Fahrt auf, und ein Ereignis jagt das andere.
Die Geschichte wird in einem angenehm fließenden Schreibstil aus zwei Perspektiven erzählt: Der von Helena Smith, deren Erfindung in den falschen Händen viel Schaden anrichten könnte, und Barry Sutton, der mit den Auswirkungen des False Memory Syndrome zu kämpfen hat. Beide Figuren sind wunderbar plastisch dargestellt und entwickeln sich über die gesamte Erzählung hinweg auf beeindruckende Art und Weise. Am Ende trennt man sich mit der letzten Seite tatsächlich nur ungern von den beiden.
Zunächst verfolgen wir als Leser, wie beide für sich mit ihren eigenen Dämonen kämpfen und versuchen, das richtige zu tun.
Als die beiden schließlich zusammentreffen, merken sie nicht nur, dass sie einander brauchen, um eine Katastrophe zu verhindern, sondern verlieben sich ineinander. Von da an beginnt für sie ein Abenteuer, das das Raum-Zeit-Kontinuum zu sprengen scheint und bis zum Ende voller Romantik, Tragik und Hoffnung den Leser in seinen Bann zieht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2019

Kaminfeuer und Blut im Schnee

Der zehnte Gast
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Ein altmodisch-glamouröses Hotel in den Bergen, prasselnde Kaminfeuer und Cocktailstunden im Salon, das alles umgeben von einer weichen, glitzernden weißen Welt aus Schnee. Was zunächst so malerisch klingt, ...

Ein altmodisch-glamouröses Hotel in den Bergen, prasselnde Kaminfeuer und Cocktailstunden im Salon, das alles umgeben von einer weichen, glitzernden weißen Welt aus Schnee. Was zunächst so malerisch klingt, wird jedoch schnell zum Albtraum, denn der Schneesturm wird immer heftiger und die Gäste werden im Hotel unfreiwillig zu seinen Gefangenen. Strom und Wärme gehen verloren, als der Sturm auch noch die Leitungen kappt. Schlagartig hat das lang ersehnte Wochenende in den Bergen seine Romantik verloren.
Und dann liegt am nächsten Morgen am Fuß der Treppe eine Tote, und es scheint kein Unfall gewesen zu sein...

Ein Eissturm, der das Hotel und seine Gäste in seinen Klauen hält, dunkle und kalte Gänge und ein Mörder, der sich durch die Reihen zu bewegen scheint wie ein Geist.
Shari Lapena gelingt es, eine düstere, spannungsvolle Atmosphäre zu schaffen, in die die Ereignisse eingebettet sind.
Der angenehm flüssige Erzählstil trägt einen wie von selbst durch die Seiten, und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Und obwohl man vor Spannung beim Lesen an den Nägeln knabbert, bleibt es im Stile eines cozy crime angenehm "unblutig" und kommt ohne reißerische Darstellungen grausiger Details oder besonders brutaler Mordmethoden aus - man möchte fast an Agatha Christie denken.
Gerade jetzt, wo die Tage immer kürzer werden und der erste Schnee nicht mehr lang auf sich warten lässt, das ideale Buch um es sich mit einer Decke und einer Tasse Tee gemütlich zu machen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 31.07.2019

Ghoule und andere Gräuel aus der Schattenwelt

John Sinclair - Folge 132
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Eigentlich will John Sinclair nur sein Essen genießen, als plötzlich ein kleiner Unterwelt-Buchhalter mit einem Anschlag die Ruhe stört.
Doch Wer hat ihn dazu veranlasst? Als der Übeltäter kurz darauf ...

Eigentlich will John Sinclair nur sein Essen genießen, als plötzlich ein kleiner Unterwelt-Buchhalter mit einem Anschlag die Ruhe stört.
Doch Wer hat ihn dazu veranlasst? Als der Übeltäter kurz darauf tot aufgefunden wird und die Spuren auf Ghoul hindeuten, wird die Sache erst richtig spannend - und gefährlich.


Als langjähriger Fan der Heftromane und der Hörspiele kommt man hier wahrscheinlich voll auf seine Kosten. Es tauchen ein paar alte Bekannte auf und die Geschichte ist spannend aufgezogen.
Das leider etwas abrupte Ende macht Lust auf mehr, hat mich Aber eher unvorbereitet getroffen.
Die Stimmen der Charaktere und die Erzahlstimme waren gut besetzt und angenehm. Was aber leider etwas gestört hat, war, dass sich Erzählung/Dialoge und Soundeffekte oftmals So stark ùberlagerten, dass das Geschehen schwer Zu verfolgen war, Was das Hörvergnügen für mich leider doch ziemlich gemildert hat.
Mein Fazit ist also: Eine prinzipiell spannende und gut erzählte Geschichte, vor allem für Fans interessant. Für Quereinsteiger finde ich die Folge aber wegen des mangelnden Vorwissens und der etwas störenden Umsetzung der Effekte nicht unbedingt geeignet, Um einen Eindruck von der Serie zu bekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2019

Schlaflose Nächte garantiert

Schlaflos - Insomnia
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Es scheint harmlos anzufangen, als Ralph feststellt, dass er von Nacht zu Nacht weniger schläft. Was er zunächst für ein vorübergehendes Problem hält, das sich mit ein paar Schlaftabletten kurieren lässt, ...

Es scheint harmlos anzufangen, als Ralph feststellt, dass er von Nacht zu Nacht weniger schläft. Was er zunächst für ein vorübergehendes Problem hält, das sich mit ein paar Schlaftabletten kurieren lässt, bereitet ihm mit der Zeit mehr und mehr Ärger und Kopfzerbrechen. Als er schließlich praktisch gar nicht mehr schläft, scheint er eine Schwelle zu überschreiten: er beginnt Augen zu sehen. Und nicht nur das: es tauchen seltsame Wesen auf, und eines davon führt scheinbar nichts Gutes im Schilde, sodass sich Ralph gezwungen sieht, einen Weg zu finden und das Wesen aufzuhalten.

Wie soll oft bei Stephen King ist "Schlaflos" keine reine Horrorgeschichte. Denn es geht um viel mehr: Es geht um Verluste, Freundschaft, große Gefühle, das Älterwerden, die großen und kleinen Wunder des Lebens, und - fast, aber nur fast schon nebenbei - darum, wie man die Welt rettet, wenn man der einzige ist, der weiß, dass Sie untergehen soll.
"Schlaflos" ist voller Spannung, Nervenkitzel, Hoffnung und Verzweiflung, einer Liebesgeschichte und auch sonst allem, Was ein richtig gutes Buch braucht - sodass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und selbst zum Schlaflosen wird.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Kaltes Grauen im Stile E. T. A. Hoffmanns

Die Frau in Schwarz
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Für Arthur Kipps scheint eine vielversprechende Gelegenheit gekommen, seine Karriere in einer Anwaltskanzlei voranzutreiben, als er den Auftrag erhält, nach Eel Marsh House zu reisen und Mrs. Drablows ...

Für Arthur Kipps scheint eine vielversprechende Gelegenheit gekommen, seine Karriere in einer Anwaltskanzlei voranzutreiben, als er den Auftrag erhält, nach Eel Marsh House zu reisen und Mrs. Drablows Nachlass zu verwalten.
So bricht er guter Dinge auf und ist fest entschlossen, sich seinem Vorgesetzten zu beweisen.
Doch obwohl ihm die Bewohner des Dorfes Recht freundlich begegnen, scheinen sie seinem Vorhaben gegenüber eher misstrauisch gegenüber zu stehen. Ein dunkles Geheimnis scheint auf dem Haus zu lasten, über das niemand mit dem jungen Anwalt sprechen will. Und so muss er am eigenen Leib herausfinden, welches Grauen ihn dort erwartet...

Susan Hill gelingt es in "Die Frau in Schwarz", eine düstere Stimmung heraufzubeschwören, die den Weg bereitet für allerhand Schaudern und Gänsehaut.
In der altmodischen Sprache vergangener Jahrhunderte gelingt es ihr, die Empfindungen und den subtilen Horror herrlich eindrücklich zu beschreiben und so kläre Bilder entstehen zu lassen.
Besonders beeindruckend ist, wie es ihr gelingt, diese Eindrücke beinahe ausschließlich über die Emotionen der Hauptperson zu erzeugen und ohne besonders brutale Mittel oder Geschehnisse heranzuziehen.
Trotz der etwas ungewohnten Sprache liest sich das Buch sehr angenehm und bleibt bis zum Schluss spannend.
Fur Fans des subtilen Horrors und von Spielereien mit dem Verstand wärmstens zu empfehlen!