Profilbild von LuneDestin

LuneDestin

Lesejury Profi
offline

LuneDestin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LuneDestin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2022

Der perfekte Thriller für schlaflose Nächte

Dunkelschnee
0

Als auf einem Feld in Oslo zwei Jungenleichen auftauchen, zwischen ihnen ein toter Fuchs, kommt auch in einen alten Fall aus Schweden wieder Bewegung: schon vor acht Jahren wurden zwei tote Jungen gefunden, ...

Als auf einem Feld in Oslo zwei Jungenleichen auftauchen, zwischen ihnen ein toter Fuchs, kommt auch in einen alten Fall aus Schweden wieder Bewegung: schon vor acht Jahren wurden zwei tote Jungen gefunden, auf sehr ähnliche Weise mit einem Hasen zwischen sich arrangiert. Nun soll sich eine neue Ermittlungseinheit rund um Kommissar Holger Munch der Sache annehmen. Als Verstärkung holt sich dieser noch die Polizeischülerin Mia Krüger an seine Seite, die an der Akademie durch ein nie dagewesenes Auge für's Detail auffiel. Ihre Gabe, die Tatorte instinktiv zu erfassen und nach Art eines Profilers zu analysieren, liefert auch promt ermittlungsrelevante Hinweise. Doch bis zum Schluss ist dennoch nichts wie es scheint, bis sich die Lage mit dem Verschwinden zweier weiterer Jungen dramatisch zuspitzt...

Bei "Dunkelschnee" handelt es sich um ein nachträgliches Prequel zu den anderen Thrillern des Autors um dieses Ermittlungsteam. Man muss die anderen Bücher aber nicht kennen, um die Handlung zu verstehen, da man es ja sozusagen mit deren Vorgeschichte zu tun hat. Samuel Bjork gelingt es von Anfang an, den Leser in seinen Bann zu ziehen und selbst Randcharaktere so lebensecht darzustellen, dass man sie richtig vor sich sehen kann. Und neben der spannenden Ermittlungsarbeit erhält man auch noch Einblick in die Privatleben der Protagonisten, was die Story angenehm unterfüttert und ausschmückt und einem Holger Munch und sein Team noch näher bringt, ohne den Verlauf der Handlung zu stören. Eingebettet ist das Ganze in Beschreibungen der norwegischen Landschaft, die einem Lust auf eine Reise dorthin machen.
Im Verlauf der Story gibt es einige Drehungen und Wendungen, und jedes Mal, wenn man denkt, man hat die Lösung, rinnt sie einem wieder durch die Finger, bis es dann schließlich doch zu einem großen Showdown kommt - und auch dieser gestaltet sich ganz anders als erwartet.
Ein angenehm flüssiger Schreibstil, viele frische, unverbrauchte Ideen, tolle Charaktere, viele unvorhergesehene Wendungen und ein bis zum Schluss hervorragend gehaltener Spannungsbogen machen diesen Thriller zu einem literarischen Hochgenuss, den man so schnell nicht mehr aus der Hand legen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2022

Wer geistert durch's Willstätter Horrorhaus?

Dunkle Gemäuer
0

Horror-Fans aufgepasst: Am Film-Set zum Schocker-Streifen "Dunkle Gemäuer" geht es nicht mit rechten Dingen zu: wichtige Requisiten gehen verloren, ein Geist geht um und nun ist auch noch die Kamerafrau ...

Horror-Fans aufgepasst: Am Film-Set zum Schocker-Streifen "Dunkle Gemäuer" geht es nicht mit rechten Dingen zu: wichtige Requisiten gehen verloren, ein Geist geht um und nun ist auch noch die Kamerafrau Mona unter mehr als mysteriösen Umständen verschwunden.
Die Produktionsfirma heuert die Privatdetektivin Suzanne Griesbaum an, die sogleich noch ihren abgerbannten Kollegen Henry Marbach hinzuzieht. Um seine Schulden zu tilgen, lässt der sich auf so manches halsbrecherische Abenteuer ein, um der Lösung des Falles näher zu kommen, während Suzanne auf ihre ganz eigene Art und unter Einstreung kulinarischer Zwischenspielchen ermittelt.
Am Ende kommen sie gemeinsam der Lösung auf die Spur, doch um ein Haar nehmen sie diese mit ins Grab...Können sie verhindern, dass sie selbst zu Opfern des Fluches werden, der auf dem Willstätter Horrorhaus zu liegen scheint?

"Dunkle Gemäuer" ist eine locker-flockige Lektüre, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Die spannende und mitreißend erzählte Story hilft dann schon auch mal über etwas langatmige Passagen hinweg, in denen die Charaktere in allzu pubertäre Schwärmereien oder machohafte Selbstdarstellungen abgleiten. Wer nach einer leichten Lektüre sucht, die zum Schmunzeln und Miträtseln anregt, macht mit diesem Buch nichts falsch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.05.2021

Trotz spannender Momente kein "Pageturner"

Die Katze und die Leiche in der Scheune
0

Zum Inhalt: Clarice Beech, Töpferin und leidenschaftliche Tierretterin, begibt sich nach einem Hinweis auf die Suche nach dem vermissten Kater einer Freundin - und findet mehr als nur - in diesem Fall ...

Zum Inhalt: Clarice Beech, Töpferin und leidenschaftliche Tierretterin, begibt sich nach einem Hinweis auf die Suche nach dem vermissten Kater einer Freundin - und findet mehr als nur - in diesem Fall - den flauschigen Dreibeiner. Bei der Leiche, auf der Clarice nach einem Sturz unglücklicherweise zum Liegen kommt, handelt es sich um eine Dorfbewohnerin, die Clarice flüchtig gekannt hat: Rose oder, wie sie offenbar früher hieß, Sharon.
Welchen Grund hatte sie, ihre Identität zu verschleiern, und hat das etwas mit ihrer Ermordung zu tun?
Schon bald tun sich erste Hinweise auf, und Clarice muss bald erkennen, dass ihr der Mörder vielleicht näher steht, als ihr lieb ist...

Insgesamt ist "Die Katze und die Leiche in der Scheune" unterhaltsam, zieht sich allerdings leider auch immer wieder ein bisschen. Das liegt unter anderem an der manchmal etwas zu ausführlichen und detailreichen Beschreibung von Clarices "nicht-detektivischen" Aktivitäten, die die Handlung nicht wirklich nach vorne bringen oder bereichern, sondern eher etwas ablenken.
Verwirrend war teilweise auch die große Zahl an Charakteren, sowohl menschlicher als auch tierischer Natur, und wie diese zueinander in Beziehung stehen. Eine kleine Aufstellung wäre hier sicher hilfreich gewesen.
Die Charaktere, die mit Clarice eng in Verbindung stehen, waren anschaulich beschrieben, einige wurden einem mit der Zeit richtig sympathisch. Es gab aber auch Personen aus Clarices Bekanntenkreis, die mir mit der Zeit immer unsympathischer wurden und zu denen ich keine richtige Verbindung aufbauen konnte. Hier fehlte mir etwas der "Tiefgang".
Meinen Eindruck fand ich ein wenig in Clarices Interaktionen mit ihnen gespiegelt, die auf mich etwas gefühlskarg wirkten. Insgesamt kam Clarices emotionales Erleben und ihr "innerer Monolog" meiner Meinung nach etwas zu kurz, wodurch die Erzählung manchmal etwas flach ausfällt.
Unterhaltsam wird die Geschichte dennoch durch den fließenden Erzählstil, der immer wieder mit kleinen Anekdoten, einer feinen Prise trockenem Humor, viel Ernst und ungewöhnlichen, aber interessanten Sprachbildern angereichert ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.05.2020

Herrlich kauziger Krimi mit einigen Wirrungen

Mord in Sunset Hall
0

Eigentlich will Agnes Sharp nur gemeinsam mit den anderen Mitbewohnern ihrer Alten-WG in Ruhe ihren Lebensabend genießen. Doch da gibt es so viel, das die Ruhe stört: Der kaputte Treppenlift. Die kaputte ...

Eigentlich will Agnes Sharp nur gemeinsam mit den anderen Mitbewohnern ihrer Alten-WG in Ruhe ihren Lebensabend genießen. Doch da gibt es so viel, das die Ruhe stört: Der kaputte Treppenlift. Die kaputte Hüfte. Die Tote im Schuppen. Die Tote auf der Veranda der Nachbarn. In ihrem kleinen Örtchen scheint ein skrupelloser Killer umzugehen, der es auf ältere Damen abgesehen hat.
Das kann die WG natürlich nicht auf sich beruhen lassen, und gemeinsam mit Schildkröte Hettie machen sie sich daran, den Mörder zu schnappen - und schon bald scheint es so, als würden sie ihm ausgerechnet in ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur kommen...

"Mord in Sunset Hall" besticht mit messerscharfen Dialogen, rasanten Entwicklungen, vielen (überraschenden) Wendungen und einer großen Portion schwarzem Humor. Die verschiedenen Charaktere sind wunderbar scharf umrissen und so verschieden wie kauzig, sodass man sie einfach sofort ins Herz schließen muss.
Der Erzählstil ist charmant, locker-leicht, bisweilen herrlich boshaft und fließt nur so dahin. Eins ist sicher: Langeweile kommt mit dieser Lektüre nicht auf!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2020

Sara Lintons erster Fall

Belladonna
0

Sara Linton, Kinderärztin und Rechtsmedizinerin, ist mit ihrer Schwester beim Mittagessen, als sie auf der Toilette des Restaurants eine schwer verletzte Frau findet. Trotz aler Bemühungen vonseiten Saras ...

Sara Linton, Kinderärztin und Rechtsmedizinerin, ist mit ihrer Schwester beim Mittagessen, als sie auf der Toilette des Restaurants eine schwer verletzte Frau findet. Trotz aler Bemühungen vonseiten Saras stirbt die Frau, und es werden Ermittlungen eingeleitet - geführt ausgerechnet von Saras Ex-Mann Jeffrey.
Auch Sara wird in ihrer Funktion als Rechtsmedizinerin eingebunden, doch zunächst scheinen sämtliche Ermittlungen ins Leere laufen. Bis es schließlich so scheint, als gebe es eine Verbindung zu Saras Vergangenheit...

Der Thriller lässt sich Zeit, alle Charaktere erst einmal einzuführen, die Haupthandlung entwickelt sich zunächst langsam. Stattdessen tauchen wir ein in die schwierige Beziehung zwischen Jeffrey und Sara und das chaotische Innenleben der Schwester des Opfers, die zudem ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt ist.
Man merkt, dass die Erzählweise darauf ausgelegt ist, dem Leser die Charaktere, die uns über mehrere Bücher hinweg begleiten werden, sympathisch zu machen. Dies führt jedoch mitunter auch zu ein paar (verschmerzbaren) Längen.
Wer am Ball bleibt, wird mit einem fulminanten Showdown belohnt, der einige Geheimnisse lüftet - nicht nur des Mörders, sondern auch der Ermittler.
Nina Petris Art zu lesen ist angenehm unaufgeregt (manche würden vielleicht auch sagen etwas monoton), was mir persönlich gut gefiel. Es passt zu der Art, wie der Thriller sich entwickelt, und man kann ihr gut folgen.
Wer kein Problem mit einigen eher unappetitlichen Details bei den Obduktionen hat, der macht mit diesem Hörbuch nichts falsch!

  • Einzelne Kategorien
  • Sprecherin
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Cover