Toller 2. Band
Nevernight - Das Spiel Diese Rezension enthält SPOILER zu Band 1.
Da mich Nevernight vollauf begeistert hat, musste ich mir sofort Band 2 holen und dieses Buch ebenso verschlingen. Anfangs hatte ich noch Angst, durch Kristoffs ...
Diese Rezension enthält SPOILER zu Band 1.
Da mich Nevernight vollauf begeistert hat, musste ich mir sofort Band 2 holen und dieses Buch ebenso verschlingen. Anfangs hatte ich noch Angst, durch Kristoffs blumige Sprache nicht alles zu verstehen, doch es war einfacher als gedacht. Das Spiel ist nüchterner geschrieben als Nevernight. Da man schon in die Welt von Itreya eingeführt wurde, reduziert sich die Zahl der Fußnoten enorm. Diese tauchen nur noch vereinzelt auf, und nehemn nur im Ausnahemfall mehr as die Häkfte der Seite ein. Der Humor ist dabei gewohnt sarkastisch und sorgt für den ein oder anderen Schmunzler.
Diesmal wird die Geschichte, ähnlich wie bei Nevernight, in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen folgen wir der Jetzt-Mia, die sich in die Sklaverei verkauft, um einen gewitzten Plan zu verwirklichen, der anscheinend nicht von der Roten Kirche abgesegnet wurde. Zum anderen folgen wir der Vergangenheits-Mia, die sich mit alten Freunden und Feinden auseinandersetzten muss, um an den Punkt der Jetzt-Mia zu gelangen. Anfangs ist es schwierig zu begreifen, um was es genau geht und warum alles so ist, wie es ist. Aber man findet sich schnell ein und saugt die Geschichte in sich auf.
Ich wurde von der Richtung, die die Geschichte genommen hat, sehr überrascht. Den Klappentext habe ich nicht gelesen, was im nachhinein gut war. Er verrät viel zu viel. Da Mia un ein voll ausgebildete Klinge ist, übernimmt sie immer wieder Aufträge für die Rote Kirche. Doch als sie dabei Ashlinn wieder über den Weg läuft, reißen alte Wunden auf und neue kommen ans Licht. In folge dessen findet sich Mia dann in einem Gladiatoren-Stall wieder, in dem sie um ihr überleben kämpfen muss. Es gibt natürlich wieder viel Blut, viele Intrigen und prickelnde Erotik- (kurze Warnung: Mia wird sich bewusst, dass sie sowohl Männer als auch Frauen attraktiv findet). Kristoff schreibt mit seiner gewohnten Nüchternheit. Nur ab und an schimmern bei Mia Gedanken an Tric durch, der meine Lieblingsperson aus Nevernight war und den ich schmerzlichst vermisst habe.
Es treten aber auch viele neue liebenswürdige Personen auf, die die Geschichte beleben und interessant machen. Mia begegnet einem weiteren Dunkelin und sucht nach Antworten auf ihre Fragen.
Wie immer ist Mr. Kristoff für Überraschungen gut, und davon gibt es in Godsgrave reichlich.
Mir hat diese Geschichte nicht ganz so gut gefallen wie Nevernight. Manchmal konnte ich Mias Beweggründe nicht nachvollziehen, und einiges habe ich schon im Verdacht gehabt. Ich habe die Atmosphäre der Roten Kirche vermisst, aber die Gladiatorenkämpfe waren auch sehr unterhaltsam. Da ich parallel zum Lesen für meine Latinumsprüfung gelernt habe, sind mir die Gemeinsamkeiten zum alten Rom sofort ins Auge gesprungen. Es war interessant zu sehen, wie Mr. Kristoff alte Traditionen auseinandergenommen und umgebaut hat.
"Das Spiel" ist in jeder Hinsicht eine gelungene Fortsetzung von Nevernight. Man begibt sich auf ganz neues Terrain und lernt neue Seiten der Protagonistin kennen. Es wird nie langweilig beim lesen, da man auf das große Finale hinfiebert.
Jeder, der Nevernight mochte, sollte Band 2 lesen.
Und wer nicht mit der Geschichte oder dem Schreibstil warm wurde, sollte es ebenfalls versuchen. Denn dieser Band unterscheidet sich in vielen Punkten von Nevernight und trifft daher vielleicht eueren Geschmack besser.