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Luthien_Tinuviel

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Veröffentlicht am 20.01.2019

Noch besser als Teil 1, gelungene bildliche Darstellungen.

Im Lande Araga
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"Es gibt kein Gut und Böse, so einfach ist die Welt nicht."

Dieser Aussage von Feh kann ich nur zustimmen: Einfach zu durchschauen ist die Welt von Araga definitiv nicht. Auch nach Teil 2 muss ich ehrlich ...

"Es gibt kein Gut und Böse, so einfach ist die Welt nicht."

Dieser Aussage von Feh kann ich nur zustimmen: Einfach zu durchschauen ist die Welt von Araga definitiv nicht. Auch nach Teil 2 muss ich ehrlich zugeben, dass ich nach wie vor nur vage Vorstellungen des zentralen Konfliktes im Werk habe, dennoch hat das Werk mich von der ersten bis zur letzten Seite hin gefesselt.

"Im Lande Araga- der Bund der Völker" ist Teil 2 einer Trilogie von Niklas J. Wingender. Teil 2 bedarf zwingend der Vorkenntnisse aus Teil 1, kann also nicht selbstständig gelesen werden.

Inhalt: In den Werk, das an Teil 1 der Trilogie unmittelbar anknüpft, wird aus der Sicht der verschiedenen Gefährten der Schicksalsgemeinschaft erzählt, ihre Leben werden näher beleuchtet und auch der Konflikt mit dem Feind, der aus dem Norden kommt, rückt immer näher.

Meine Meinung: Was soll ich sagen, nachdem ich mich mit Teil 1 beim Einstieg schwer tat, fiel es mir umso leichter. Und die Handlung hat mich mehr als einmal überrascht. Ich hatte damit gerechnet, dass weiterhin aus Sicht der Freunde Spex und Libitor erzählt wird, dies ist jedoch nur zum Teil der Fall. Stattdessen lernen wir weitere für das große Ganze wichtige Personen und Geschöpfe kennen beziehungsweise treffen diese wieder. Die Handlung spielt an komplett unterschiedlichen Orten und dennoch ist ein roter Faden deutlich erkennbar.

Die ständigen Szenenwechsel steigern die Spannung, der Schreibstil ist wieder einmal wunderbar deskriptiv. Ich spiele momentan nebenher ein Computerspiel, das in einer ähnlichen Welt platziert ist, und mehr als einmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich Szenen aus dem Computerspiel, die ich gesehen habe, mit denen aus dem Buch in Gedanken vermischte.

Das bringt mich auch schon zu meinen, im Vergleich zu Teil 1 doch sehr kleinen Kritikpunkten an dem Werk, die auch nicht unbedingt Kritikpunkte sind:
Neben dem, dass mir die Parteikonstellationen und die Konflikte (oder ist es nur ein Konflikt?) immer noch etwas schleierhaft sind, muss man doch schon sehr am Werk dran bleiben, um nicht durch die Szenenwechsel komplett aus der Erzählung rauszufliegen. Mehr als einmal saß ich wirklich da und habe nachgeblättert, wie denn jetzt der Charakter, von dem ich seit Seiten nichts mehr gelesen hatte, da und dort gelandet ist.
Zudem haben sich hin und wieder ein paar Rechtschreibfehler und Zeichensetzungsfehler eingeschlichen, nicht nennenswert viele, aber es sind noch welche da.

Fazit: Dennoch habe ich das Werk in vollen Zügen genießen können. Die sehr bildliche Erzählung aus verschiedenen Perspektiven und die nahbareren Charaktere als noch in Teil 1 haben mir sehr gut gefallen und auch über zu wenig Spannung kann ich mich keineswegs beklagen. Ein wirklich toll geschriebenes Werk, auf dessen Fortsetzung ich mich freue.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Warum mussten wir so lange auf Handlung warten?

Sinful King
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„Ich hasse Lachlan Mount. […] Ich hasse die Gefühle, die er in mir auslöst. Ich hasse die Tatsache, dass mein Körper auf ihn reagiert. […] Ich hasse, dass ich seine Berührung erneut spüren will.“ (S.91)

Der ...

„Ich hasse Lachlan Mount. […] Ich hasse die Gefühle, die er in mir auslöst. Ich hasse die Tatsache, dass mein Körper auf ihn reagiert. […] Ich hasse, dass ich seine Berührung erneut spüren will.“ (S.91)

Der erotische Roman „Sinful King“ von Meghan March, der Auftakt einer Trilogie ist, lässt mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück.

Inhalt:


Keira Kilgore ist stolze und erfolgreiche Betreiberin der Whiskey-Destillerie „Seven Sinners“ in New Orleans. Sie liebt ihren Job und ihr Leben, auch wenn sie gerade erst mit dem gewaltsamen Tod ihres betrügerischen Ehemannes Brett (sic!) fertiggeworden ist. Doch eines Tages ändert sich ihr Leben komplett, als ihr offenbart wird, dass ihr Ehemann sie nicht nur persönlich betrogen, sondern auch geschäftlich immense Schulden angehäuft hat und das bei niemand anderem als Lachlan Mount, dem mysteriösen Herrscher der New Orleanser Unterwelt. Lachlan stellt Keira vor die Wahl: Er bekommt die Destillerie oder sie selbst. Keira steht vor der Wahl: Verkauft sie Seele oder Leib? Oder verliert sie am Ende gar beides?

Meine Meinung:



Das hat mir gefallen:
Wie schon die Inhaltsbeschreibung und auch die Genreeinordnung andeutet-bei dem Roman handelt es sich um einen Erotik-Roman und entsprechende Anforderungen muss man daher an das Werk stellen. Ich hatte mich auf eine leichte Lektüre gefreut, bei der ich nicht zu sehr den Kopf einschalten muss, und zum Teil habe ich genau dies auch erhalten. Der Schreibstil war sehr, sehr angenehm zu lesen und Keira mit ihrem Sinn für Humor und ihrer starken Persönlichkeit ist ein toller Charakter. Gerade gegen Ende hin hat die Geschichte wirklich spannende Plot-Twists, die Lust auf Teil 2 machen. Die Erotik kommt in angemessenem Maße für dieses Genre vor und ist teilweise sehr sinnlich beschrieben. Was dem potenziellen Leser bewusst sein sollte, ist, dass es teilweise in Richtung SM geht, man also nicht zu zimperlich mit Beschreibungen und Sex-Toys sein sollte (nur als Warnung).

Damit tat ich mich schwer:
Es gibt leichte Lektüre und „leichte“ Lektüre. Vor allem auf den ersten zwei Dritteln des Werkes hätte ich mir mehr Überraschung, mehr handlerische Gestaltung gewünscht. Gefühlt war da jedoch wenig wirklich erzählerisch Neues dabei, vielmehr wurde sich teilweise einfach gewisser Stereotype bedient (Ich war in einer Vorableserunde und es wurde heftig diskutiert, inwieweit manches an gewissen Charakteren an Shades of Grey erinnert, vor allem an Lachlan. Ich hab da eindeutige Parallelen gesehen, aber das ist eindeutig Ansichtssache). Manche Dinge wurden für mich zu früh aufgedeckt, von der Handlung her hat sich andererseits diese für meinen Geschmack viel zu spät erst tatsächlich von der Stelle bewegt. Auch gab es Phasen, in denen praktisch keine Nebenfiguren auftauchten und Szenen, die zu sehr gekünstelt wirkten.
Das größte Manko für mich war jedoch tatsächlich die Figur Lachlan Mount. Ich möchte gar nicht zu sehr darauf eingehen, weil ich nicht spoilern will, doch habe ich manche Eindrücke, die die Leseprobe vermittelt hat, einfach während des Werkes vermisst. Teilweise wirkte er mir von seiner Motivation her zu- nennen wir es mal- „simpel“. Zusätzlich war mein größtes Problem die von ihm verwendete Definition des Wortes „freiwillig“, die ich doch als sehr weit empfunden habe, um es mal höflich auszudrücken. SM gut und schön, kein Problem, aber sobald etwas in Richtung Nötigung geht, tue ich mich damit echt schwer, ganz egal, wie sehr die Charaktere es im Nachhinein auch genossen haben mögen. Das geht für mich echt gar nicht und vor allem hier wurde das Ganze einfach schlecht eingeführt. So wie das Ganze hier verkauft wurde (sorry, aber das genau zu erklären, würde spoilern), fällt es mir schwer, darüber zu lesen.

Fazit:
Angenehm geschriebener SM-Roman, der ein fesselndes Ende hat, jedoch teilweise eine für mich fragwürdige Definition von „Freiwilligkeit“ verwendet.

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Veröffentlicht am 17.12.2018

Tolle Sprachbilder, aber noch viele offene Fragen.

Im Lande Araga
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"Hoch in Nordberg- kalt geboren
Droht dem ganzen Lande Nacht,
doch die Vierzehn werden schreiten,
unbezwingbar Nordschwert gleiten
durch das Dunkel einsam Wacht."

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir ...

"Hoch in Nordberg- kalt geboren
Droht dem ganzen Lande Nacht,
doch die Vierzehn werden schreiten,
unbezwingbar Nordschwert gleiten
durch das Dunkel einsam Wacht."


Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir auch nachdem ich die Geschichte etwas habe sacken lassen, mir meiner Meinung nicht hundert Prozent sicher bin. Dies ist Band 1 einer Fantasy-Trilogie, die uns ins Lande Araga entführt.

Inhalt:


Im Lande Araga werden die Elfen auf eine mysteriöse Mission vom Rat der Elfen geschickt, den verfeindeten Zwergen eine Nachricht zu überbringen. Für Spex, dessen Gefährtin und Vater unter ebenso mysteriösen Umständen ermordet wurden ist dies genau die richtige Ablenkung und für seinen Freund Libitor, einen begeisterten Krieger, genau die richtige Herausforderung. Doch die Reise ist nicht so gefahrlos, wie es zu Beginn erscheint. Und was wird die beiden am Ende ihrer Reise erwarten?

Meine Meinung:



Das hat mir gefallen:
Niklas Wingender schafft es über weite Strecken der Geschichte, die Welt durch umfangreiche Sprachbilder mit Leben zu erfüllen. Viele Szenen erwachen geradezu zum Leben. Auch die Handlung ist fesselnd, wenn man mal in die Geschichte eingetaucht ist, vieles bleibt im Dunklen, wodurch es spannend bleibt. Die regelmäßigen Gedichte und Reime verleihen der Geschichte etwas Erhabenes und die fantasievollen Wesen, die die Welt von Araga bevölkern faszinieren. Man merkt, dass sich der Autor viele Gedanken über seine Welt gemacht hat. Er hat sogar eine eigene Zwergensprache und Rituale entwickelt. Toll fand ich für den Spannungsverlauf vor allem, dass gewissermaßen mit einem späteren Zeitpunkt der Geschichte in die Handlung gestartet wird, wodurch bereits von Anfang an gewisse Spannungselemente da sind.

Damit hatte ich so meine Probleme:
Auch wenn mich die Geschichte und Sprachbilder über weite Strecken richtig begeistert und gefesselt haben, habe ich doch am Anfang etwas gebraucht, bis ich mich an Stil und Handlung gewöhnt hatte. Ich kann nicht einmal genau sagen, wesahlb dem so war. Doch gab es immer wieder Stellen, an denen mir etwas mehr Beschreibungen sehr recht gewesen wären. Auch werden einige Fremdwörter eingeführt, die für meinen Geschmack etwas früher hätten erklärt werden können. Womit ich mich auch schwer tat, war die Beziehung zu den Protagonisten. Es gab Stellen, da ist man als Leser diesen wirklich nahe gekommen, dann gab es aber auch wieder Stellen, an denen sie einem komplett "fern" waren, an denen ich einfach nicht mit ihnen mitfühlen konnte, obwohl ich es so gerne wollte. Zudem wollten sich mir Teile der Handlung, Teile der angesprochenen Themen haben sich mir auch nach mehrmaligem Lesen einfach nicht erschlossen.

Alles in allem:



Ich habe noch viele offene Fragen. Die Idee ist spannend, die Sprachbilder und der Stil ist über weite Teile der Geschichte gelungen und fesselnd. Auch wenn ich an manchen Stellen mit vielen, vielen Fragen zurückgeblieben bin und die Charaktere mir teilweise fern blieben- Die Geschichte fesselt und überzeugt dadurch.

Von mir gibt es, da sich irgendwie der Mängelkatalog doch etwas ausgeweitet hat, 3,5 Sterne. Ich bin nicht vollkommen überzeugt. Aber werde ich weiterlesen?- Auf jeden Fall!!!

Veröffentlicht am 24.11.2018

Toller, spannender Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe

Das Vermächtnis der Grimms
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"In dieser Nacht erschuf Séamus etwas Schreckliches. Er holte es aus den hintersten Winkeln seiner Seele, aus dem Kummer, der Schmach und dem Leid, welches er in sich gesammelt hatte. Tiefer und tiefer ...

"In dieser Nacht erschuf Séamus etwas Schreckliches. Er holte es aus den hintersten Winkeln seiner Seele, aus dem Kummer, der Schmach und dem Leid, welches er in sich gesammelt hatte. Tiefer und tiefer griff er in sich hinein und verwandelte sich in ein grausiges Wesen: den Grimm."

Eine Reihe seltsamer Morde geschehen in der Welt. Ein Krematoriums-Mitarbeiter verbrennt ohne jedes Motiv zwei seiner Mitarbeiter bei lebendigem Leibe. Als er entdeckt wird, findet man ihn lebkuchenessend und „Knusper, knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen“ singend. Kurz darauf erleidet er einen Herzstillstand. Gleiches gilt für einen Mann, der auf der Straße einen Passanten tötet und dessen Bauch mit Wackersteinen füllt. Auch er stirbt kurz unmittelbar im Anschluss und hatte kein Motiv. Und diese beiden sind nicht die Beispiele. International werden von den Geheimdiensten und Behörden nach den Spuren dieses seltsamen Fluches gefahndet. In diese Ermittlungen rutscht durch Zufall Kristin Collins hinein, eine junge Frau mit der außergewöhnlichen Gabe, „zwischen den Zelien“ zu lesen. Bald lernt sie eine andere Welt der Märchenfiguren kennen, und trifft auf ihren Weltenreisen einen interessanten und zugleich mysteriösen jungen Mann.

Meine Meinung:



Ich weiß, auf den ersten Blick klingt das Ganze nach einem Krimi mit fantastischen Elementen. Tatsächlich aber liest sich Nicole Böhms neuester Roman „Das Vermächtnis der Grimms- wer hat Angst vorm bösen Wolf?“ weniger wie ein Krimi und mehr wie ein klassischer Fantasyroman. Es existieren mehrere Welten und Zeitebenen, in die der Leser zunächst durch Erzählung aus Perspektive verschiedener Charaktere eingeführt wird. Mal befindet man sich im 13. Jahrhundert in einem Kloster der Geschichtenschreiber in Indien, mal mit Kristin in unserer heutigen Zeit. Mal begleitet man Ash, den Erzähler, Läufer, Erfinder und wie er sich sonst noch so nennt in unbekannter Zeit bei seinen Erlebnissen in der Märchenwelt Abalion. Als Leser kennt man die Zusammenhänge der Erzählstränge zunächst nicht, doch nach und nach verweben sich diese meisterhaft und man taucht tiefer und tiefer in ein faszinierendes und komplexes Weltenkonzept ein.
Auch nach Ende des Werkes kann ich nicht von mir behaupten, alle Fragen seien beantwortet. Dennoch ist die Idee in ihrer Komplexität einfach faszinierend und lässt einen rätseln und nachdenken. In den Folgebänden, die sich bereits am Ende des Werkes andeuten, werden den Leser sicher noch einige Überraschungen und Entwicklungen erwarten.

Die Verwebung altbekannter Märchen mit der Geschichte ist genial umgesetzt, für Fans von „Once upon a time“: Die Idee klingt vertraut, hier ist die Umsetzung jedoch eine vollkommen andere, ihr könnt also noch etwas vollkommen Anderes entdecken!
Nicoles Schreibstil ist gewohnt fesselnd und sehr darstellerisch. Ich habe mich immer wieder komplett in die Szenen hineinversetzt gefühlt und sie schafft es stets auf Neue, durch kleinste Details, die man häufig erst im Nachhinein bemerkt, für Lesefreude zu sorgen. Teilweise hat mich die Geschichte durch ihren Aufbau und teilweise die Charaktere an Michael Endes Meisterwerk „Die unendliche Geschichte“ erinnert, auch wenn ich diese Konnotation nicht erklären kann.
Einer von vielen Unterschieden zur unendlichen Geschichte ist wahrscheinlich die Zielgruppe. Nach meinem Empfinden, das mit der Verlagsempfehlung übereinstimmt, ist das Werk für (aber nicht ausschließlich) an junge Erwachsene ab 16 Jahren gerichtet.

Fazit:


Ein wirklich toller Auftakt für eine neue Buchreihe, die auf die erste Beschreibung hin zwar wie eine Kriminalserie klingt, ihren Schwerpunkt jedoch eindeutig im Fantasy-Segment und der Beschäftigung mit verschiedenen Welten- und Zeitebenen hat.
Die Charaktere des Werkes sind toll herausgearbeitet und durch den darstellerischen Schreibstil und die vielen liebevollen Details erwacht die Geschichte metaphorisch gesprochen zum Leben. Ein wirklich gelungenes Werk, dessen Fortsetzung ich fast nicht erwarten kann.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Vielseitige Anthologie

Weihnachten und andere Amtsangelegenheiten
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Der Amtsbericht des Bundesamts für magische Wesen drehte sich 2017 um die Geschehnisse der Vorweihnachtszeit. Über alle Arten von Geschöpfen wurde in Kurzgeschichtenform berichtet, die verschiedensten ...

Der Amtsbericht des Bundesamts für magische Wesen drehte sich 2017 um die Geschehnisse der Vorweihnachtszeit. Über alle Arten von Geschöpfen wurde in Kurzgeschichtenform berichtet, die verschiedensten Genres wurden abgedeckt.

Meine Meinung:
Bei Kurzgeschichten-Bänden finde ich es wirklcih schwer, diese im Ganzen zu bewerten. Mehrere Geschichten haben mir sehr zugesagt, manche eher weniger. Das Buch fasst 9 Kurzgeschichten und eine Leseprobe zu einem Fantasybuch, die sich mit den verschiedensten Themen auseinandersetzen. Allen gemein ist der Bezug zum Fantastischen. Und wie der Titel "Weihnachten und andere Angelegenheiten" schon zeigt- alle spielen in der Vorweihnachtszeit. DIes bedeutet jedoch keinesfalls, dass alle Geschichten Bezug zum Feiertag haben, manche haben diesen mehr, manche weniger. Bei manchen muss ich leider sogar sagen, dass die Jahreszeit für die Handlung komplett ohne Bedeutung war, sie hätten ebenso im Hochsommer spielen können. Das finde ich etwas schade, da so der Gesamtbezug des Werkes irgendwie verloren gegangen ist und es so im Gesamten kein wirkliches Gesamtwerk bildet. Andererseits ist das ja bei Arbeitsberichten auch manchmal einfach so...

Doch nun kurz zu den einzelnen Kurzgeschichten:

Chris Schlicht: Die Heiligen der Nacht

Die Geschichte war für mich ein klassisches Weihnachtsmärchen mit historischen und fantastischen Bezügen. Toll fand ich den Erzählstil, die Idee der Geschichte und einfach das herrlich Weihnachtliche inmitten der historischen Geschehnisse (auch wenn diese etwas ernster waren).

Margarete Alb: Das Thomasturnier

An dieser Geschichte hat mir der unterhaltsame Schreibstil und die Idee hinter der Geschichte sehr gut gefallen, die Mythen in Zusammenhang gesetzt und alten Sagengestalten Leben eingehaucht hat. Ich habe gehört, es gibt da noch andere Perspektiven der Handlung dieser Geschichte, die muss ich mir unbedingt noch anschauen.

Anne Zandt: Wintermond

Tolle Idee. Nach der vorherigen Geschichte hat diese wieder einen größeren Realitätsbezug, was mir aber auch sehr zugesagt hat. Auch wenn man als Fantasyfan schnell hinter Thomas Geheimnis kommt (oder vom Klappentext gespoilert wurde), sind seine Erfahrungen doch interessant und man fiebert mit ihm mit.

Tina Becker: Blutmond um Mitternacht

Leider war das für mich die schwächste Geschichte des Bandes, da mir zu viele Fragen offengeblieben sind und der Fokus der Geschichte einfach nicht meins war.

Markus Watolla: Das Geheimnis des Peter Gennersheim

Etwas kürzere, eher an ein Schauermärchen erinnernde Geschichte, die man sicher auch noch mehr ausgestalten hätte können, aber auf keinen Fall musste.

Dorothe Reimann: Jahr und Tag

In einen Jahresbericht muss auch ein Bericht über die Arbeit des Amtes hinein. Dieser ist hier der Bericht über das Drachengeschwader. Eine sehr unterhaltsame und toll geschriebene Geschichte, auch wenn ich mir da fast schon ein Buch gewünscht hätte, bei dem offenen Ende.

Carmilla DeWinter: Ruhige Feiertage

Fantastisch, Herzerwärmend, ein toller SInn für Humor der Erzählperspektive. Es geht im Wesentlichen um Incubi/ Succubi und deren Alltagsprobleme.

Katrin Minert: Schneeflöckchen

Eine fantastische Kriminalgeschichte mit Wermäusen und alten Gottheiten in modernem Setting. Eine schöne Geschichte, die sicher auch für Kinder geeignet ist.

Carola Jürchott: Das Buch der Weihnacht

Mit dieser weihnachtlichen Kurzgeschichte ist auch was für die Kleinsten dabei.

Hagen Ulrich: Sebastians blutige Prüfung

Eine Leseprobe, die mich von ihren Ideen her neugierig gemacht hat, aber leider aus Teil 5 oder 6 einer Reihe stammt, wodurch ich gespoilert wurde. Außerdem gibt es schrecklich viele Namen und verschiedene Figuren. Für eine solche Anthologie daher eher weniger geeignet.

Fazit:
In diesem Buch ist wirklich für jeden Fantasyliebhaber eine Kurzgeschichte dabei. Schade fand ich, dass das Gesamtmotto Vorweihnachtszeit nicht in jeder Geschichte Relevanz hatte, sondern nur in Einzelnen. Dennoch hat mir die Mehrzahl der Kurzgeschichten gefallen.