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Veröffentlicht am 28.08.2021

Schöne Geschichte mit japanischer Mythologie

Im Schatten des Fuchses
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Ich glaube, ich kann dieses Buch nicht so subjektiv bewerten, wie ich es gerne möchte. Ich muss mir wohl selbst eingestehen, dass das Buch nicht besonders herausragt aus anderen Fantasy Jugendbüchern. ...

Ich glaube, ich kann dieses Buch nicht so subjektiv bewerten, wie ich es gerne möchte. Ich muss mir wohl selbst eingestehen, dass das Buch nicht besonders herausragt aus anderen Fantasy Jugendbüchern. Es handelt alt bekannte Muster ab: eine unscheinbare Heldin mit einem Geheimnis, ein Begleiter, in den sie sich langsam verliebt und mal nebenbei wird das Königreich gerettet.

Zum Buch also:
Yumeko ist halb Kitsune - also halb Mensch, halb Fuchsgeist. Damit verfügt sie über Magie, vor der die meisten Leute Angst haben und versteckt ihre Fähigkeiten. Sie wächst in einem Tempel bei Priestern fernab der Welt auf. Eines Tages wird ihr zu Hause angegriffen und sie bittet Tatsumi um Hilfe, da sie vor ihrer Flucht noch die geheime Schriftrolle zur sicheren Verwahrung bekommen hat. Diese Schriftrolle birgt bei Anwendung ein Risiko, was das gesamte Land bedroht...

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Yumeko und Tatsumi erzählt, was für mich den Wert der Geschichte gesteigert hat.

Warum gefiel mir dieses Buch nun so, obwohl es kaum von anderen Büchern abweicht?

Das Buch ist im mittelalterlichen Japan angesetzt und behandelt dementsprechend auch diese Thematiken. Für mich als Fan von so manchen Animes und Mangas schwelgte regelrecht in dieser Welt und konnte gar nicht genug bekommen.

Deswegen muss ich ehrlicherweise hier schreiben:
Es ist ein gutes und schönes Fantasy Jugendbuch, was in Japan spielt und deren Mythologie aufgreift und sich wohl gut zwischendurch lesen lässt. Es kann aber sehr verwirrend und überladen wirken, da Begriffe hier auch nur oberflächlich erklärt werden. Für mich wirkte es wie eine Fusion von Naruto und Inu Yasha. Wer Mangas oder Animes liebt, bekommt hier aber eine sehr schöne Geschichte geliefert!

So von mir volle 4 Sterne, aber in dem Bewusstsein, dass diese Geschichte nicht für jeden 4 Sterne wert ist.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Schreibstil schön, Thematik wichtig, Umsetzung eher fraglich

V is for Virgin
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Dieses Buch greift eine wichtige Thematik auf. Die Umsetzung ist für mich aber absolut nicht geglückt. Deswegen warne ich hier einmal vor: Ich versuche spoilerfrei zu schreiben. Einen wichtigen Punkt habe ...

Dieses Buch greift eine wichtige Thematik auf. Die Umsetzung ist für mich aber absolut nicht geglückt. Deswegen warne ich hier einmal vor: Ich versuche spoilerfrei zu schreiben. Einen wichtigen Punkt habe ich ganz unten in einem seperaten Bereich angesprochen, der aber mehr zum Diskutieren gedacht ist.

Um welche wichtige Thematik es sich in dem Buch handelt, erfährt man schon im ersten Kapitel:

Valerie ist bei ihrem ersten festen Freund, der sturmfrei hat, zu Besuch. Diese Zeit will er nutzen, um mit ihr zu schlafen. Woraufhin Valerie ihm aber gesteht, dass sie ihre Jungfräulichkeit für die Ehe aufheben will. Er fühlt sich betrogen und macht sofort mit ihr Schluss.

An der Stelle sind mir aber schon zwei Punkte aufgefallen:

1) Sollte man ein so "wichtiges" Thema seinem Partner verschweigen? Sex ist und sollte nicht alles in einer Partnerschaft sein, aber hat doch auch Relevanz.

2) Die Darstellung des Jungen (und auch anderen) im Buch. Dieses Klischee, dass Jungs nur auf das eine aus sind, ist für mich einfach überholt.


Im weiteren Verlauf der Geschichte wird Valeries Wunsch publik und durch ein virales Video auch heiß diskutiert. Valerie nutzt diesen Schwung, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen und auch anderen ans Herz zu legen. Zudem kommt sie mit einer Band in Kontakt, wo der Leadsänger es sich zur Aufgabe macht, sie vom "Gegenteil" zu überzeugen und mit ihr zu schlafen. Auch da fiel mir wieder auf, dass „Jungs nur auf das eine aus sind“.

Diese Punkte bzw. „Problematiken“ (ein ganz wichtiger Punkt steht unten im „Spoilerbereich“, schreibt mir gerne eure Meinung dazu, wenn ihr das Buch schon gelesen habt) ziehen sich durch das ganze Buch. Ich persönlich habe mich danach mit diesen Themen auseinander gesetzt und mit anderen Personen darüber geredet. Interessanterweise kommt die Protagonistin Valerie nie so richtig dazu, mal über die Meinung anderer und ihr eigenes Verhalten nachzudenken.
Für mich wurde es auch immer schlimmer, da Valerie in meinen Augen anfängt auf andere Mädchen herabzuschauen, die nicht ihrer Meinung sind.

Das Buch lädt für mich zum Diskutieren ein und die Liebesgeschichte, wenn auch echt klischeebeladen, ist recht süß. Der Schreibstil ist vollkommen angenehm zu lesen und das Thema sollte diskutiert werden. Aber viele Punkte sind für mich einfach überladen.


Deswegen bekommt das Buch für mich 2,5 Sterne.


Achtung Spoiler Bereich:


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Valerie hat einen Grund, warum sie ihre Jungfräulichkeit für die Ehe aufheben will. Valerie ist adoptiert. Ihre leibliche Mutter war mit 16 Jahren stark betrunken auf einer Party, wo sie mit einem Jungen geschlafen hat und mit Valerie schwanger wurde. Valerie will den Fehler ihrer leiblichen Mutter nicht wiederholen und entschließt sich dazu, bis zur Ehe zu warten. Ich finde diese Sichtweise fatal. Anstatt über Alkohol, Verhütung und Missbrauch aufzuklären ist die Lösung Enthaltsamkeit. Like, no. Einfach nein.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Wenn eine Amnesie positiv verläuft

Wenn ich die Augen schließe
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Ich überlege hin- und her, wie ich diese Rezension schreibe.
Fangen wir mit der Autorin hat, die ich auf Lesungen schon getroffen habe und auch superlieb ist: Jeder Lesende, der sich etwas mit der deutschen ...

Ich überlege hin- und her, wie ich diese Rezension schreibe.
Fangen wir mit der Autorin hat, die ich auf Lesungen schon getroffen habe und auch superlieb ist: Jeder Lesende, der sich etwas mit der deutschen "Buchbubble" beschäftigt, wird mal von dem PJS gehört haben. Zur kurzen Erläuterung für alle anderen: Das sind befreundete deutsche Autor*innen. Ava Reed ist (leider) die einzige aus diesem Kreis, die realitätsnahe Jugendbücher schreibt und ich rechne ihr das hoch an. Auch das Buch ließ sich angenehm lesen und hatte unheimlich wichtige Themen, die sie auch vorne in einer Triggerwarnung erklärt und erläutert hat (in einem Text, der mich schon total berührt hat), aber mich störte etwas die Umsetzung der Themen.


Auf Anfang also:
Es geht um Norah, die beliebte Schülerin, mit ihren beliebten Freunden und dem allerbeliebtesten festen Freund. Doch dann passiert der Autounfall mit schweren Folgen: Zwar kann sie sich an das meiste erinnern, aber nicht, was sie dabei empfand. Um sich selbst wieder zu finden, erstellt sie mit ihren Kindheitsfreund Sam, der nach dem Unfall umglaublich präsent in ihren Erinnerungen ist, eine Liste. Langsam aber sicher fragt sich Norah beim Ausprobieren, wer sie wirklich war und ob sie das sein möchte.


Die Botschaft des Buches ist ohne Frage wichtig. Es macht auch wirklich "Spaß" das Buch zu lesen und ich habe es gerne in die Hand genommen und weiter gelesen. Aber. Jetzt kommt mein großes Aber: Norah gehörte zu der beliebten Clique in der Schule und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass sie dabei nicht unbedingt die nettesten Personen sind. Das ganze hat mich etwas zu sehr an den Film "Mean Girls" erinnert, der mir auch etwas zu Klischee behaftet ist. Es wird zwar besser in dem Buch, aber ich will nicht zu viel vorweg nehmen.
Das andere Aber: Norah musste erst an einer Amnesie leiden, um sich zu fragen, wer sie wirklich ist und wer sie war. Durch das Buch hoffe ich, dass Menschen sich diese Frage von ganz allein stellen, aber mir war die Amnesie etwas zu positiv behaftet. Sie diente in der Geschichte halt als Dramapunkt, was auch verständlich ist, das war nur mein persönliches Empfinden.

Im Fazit also:
Das Buch habe ich gerne gelesen, ich werde es wahrscheinlich auch nochmal lesen, weil es bittersüß und lieb war. Aber es hinkte für mich an mancher Umsetzung. Nach den ersten zwei Kapiteln wird auch schon klar, worauf das ganze hinausläuft, aber das hat für mich wenig Abstriche an der Geschichte ausgemacht. Deswegen glatte vier Sterne.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Die Lehre vom Fallenlassen und Tanzen

One Last Dance
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Der zweite Band dieser musikalischen New Adult Trilogie hält eines für mich sehr deutlich fest: New Adult geht auch mal ohne die sehr typischen Elemente!

Kurz vorneweg:
Ich habe den ersten Teil der Trilogie ...

Der zweite Band dieser musikalischen New Adult Trilogie hält eines für mich sehr deutlich fest: New Adult geht auch mal ohne die sehr typischen Elemente!

Kurz vorneweg:
Ich habe den ersten Teil der Trilogie vorher gelesen. Die Protagonisten des ersten Bandes treten aber kaum in diesem Buch auf, deswegen ist es glaube ich absolut machbar diesen unabhängig zu lesen.

Zur Geschichte:
Dreh- und Angelpunkt der Trilogie ist die NYMSA Schule. Die sehr junge Leiterin der Schule ist Gillian; aufgrund der Krankheit ihres Vater ist sie notgedrungen für ihn eingesprungen. Doch immer wieder zerrt ihr Herz an ihrer eigentlichen Leidenschaft: dem Tanzen. Zufällig trifft sie Jaz - ein Streetdancer -, der genau das verströmt, was sie so braucht. Die Leichtigkeit und Schwere beim Tanzen. Die beiden verbindet etwas, doch Gillian kämpft mit sich selbst, um ihre Verbindung zum Tanz wieder zu finden. Dabei kämpft sie eigentlich schon genug mit den Problemen der Schule.

Die beiden Charaktere sind sehr sympathisch, was auch sehr an Böhms schönen Schreibstil liegt. Sie schafft es die Charaktere sehr realitätsnah zu beschreiben und überraschte mich doch eins ums andere Mal, indem auf Details eingegangen wird, die die Geschichte sehr authentisch gestalten (so fragt Gillian zum Beispiel, wie Jaz, der nun sehr wenig Geld hat, sich denn die Haare schneidet oder schneiden lässt).
Vor allem Gillians Kampf, um letztendlich zu ihr selbst zurück zu finden, machten für mich die gesamte Geschichte fast schon aus. Diese Dynamik, die Gillian mit Jaz und dem Tanzen trägt, waren für mich der spannendste Faktor der Geschichte. Leider muss ich sagen, kam der Teil fast etwas zu knapp und andere Dramatiken tauchten in der Geschichte auf, die für mich nicht unbedingt erforderlich waren und den eigentlichen Kernpunkt etwas verdrängten.

Dennoch:
Mir persönlich gefällt die gesamte Trilogie schon deshalb sehr gut, weil es mal an ganz anderen Schauplätzen spielt, als die meisten New Adult Bücher. In den Büchern geht es um die Showbusiness Branche: ihrer Härte, die Ausbildung, der Wettkampf und die Menschlichkeit dazwischen. Dargestellt wird alles durch die NYSMA. Es macht richtig Spaß, diese Bücher zu lesen, weil sie für mich etwas komplett Neues zeigten, auch wenn manche Aspekte für mich trotzdem etwas überspitzt waren.

Fazit:
Glatte 4 Sterne. Für mich war der Fokus etwas zu wenig auf dem Tanzen gelegt, dafür dass das Buch "One Last Dance" heißt. Auch etwas mehr Hintergrundinfos hätte ich gerne gehabt (zum Beispiel ist Street Dance sehr stark in New York verwurzelt, vor allem bekannt ist Breakdance). Aber es macht sehr viel Spaß diese Bücher lesen und ich freue mich auf den dritten Band!

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Grandioses Buch mit leichten Schwächen

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Ich habe vorher noch kein Buch von Freytag gelesen und bin wirklich begeistert. "Der Mund voll ungesagter Dinge" hat mich wirklich positiv überrascht, dennoch stehe ich etwas im Konflikt mit dem Buch.

Es ...

Ich habe vorher noch kein Buch von Freytag gelesen und bin wirklich begeistert. "Der Mund voll ungesagter Dinge" hat mich wirklich positiv überrascht, dennoch stehe ich etwas im Konflikt mit dem Buch.

Es geht in dem Buch um Sophie, die mit ihrem Vater bis vor kurzem allein in Hamburg gewohnt hat. Sophie wird aus ihrer vertrauten Welt gerissen und zieht mir ihrem Vater - aufgrund seiner neuen Partnerin - nach München. Da strandet Sophie nun; in einem neuen Haus, Stiefmutter, zwei kleine Brüder. Alles scheint verloren, aber dann lernt Sophie das Nachbarsmädchen kennen.

Das Buch ist definitiv der LGBTQ+ Community zuzuordnen, aber genau da gab es für mich ein paar Schwierigkeiten. Ich versuche ohne Spoiler meine Bedenken zu äußern und warum es für mich trotzdem ein so wertvolles Buch ist.

Zunächst einmal das Positive:
Ich fand den Schreibstil und die Gedankenwelt von Sophie sehr real. Der Schmerz und ihre Gefühle schon alleine zum Thema Umzug und Stiefmutter waren beeindruckend geschrieben. Diese Gefühle, die Kinder/Jugendliche dabei empfinden sind häufig chaotisch, nicht immer rational und auch manchmal mitleidserregend. Ich bin selbst Scheidungskind, deswegen war ich von der Tiefe und Komplexität sehr überrascht.
Im Allgemeinen machen manche Charaktere einen wütend (auch Sophie mit ihren Entscheidungen und Gedanken), aber ich finde davon lebt dieses Buch und macht es so real. Menschen machen halt Fehler.

Aber:
Der Klappentext des Buches verrät es schon: Bei dem Buch geht es um gleichgeschlechtliche Liebe bzw. Beziehungen. Das ist absolut positiv und gerade in der deutschen Verlagswelt noch nicht häufig vertreten. Zudem gibt es explizite Szenen, die auch gut und realitätsnah beschrieben sind (im Gegensatz zu anderen Büchern, die ich gelesen habe). Aber genau da ist mein Knackpunkt. Ich liebe die Gedanken von Sophie, zu ihrem Umzug, den Schmerz, die Wut, ihrer Stiefmutter, aber (und jetzt kommt leider ein kleiner Spoiler) über Bisexualität oder Pansexualität wird in diesem Buch niemals gesprochen, obwohl Sophie nicht als Lesbe abgestempelt werden will. Das warf einige Fragen bei mir auf. Zudem waren es für mich zu viele explizite Szenen und zu viele Diskussionen über gleichgeschlechtlichen Verkehr, anstatt auf Liebe und Beziehung einzugehen.

Fazit:
Dennoch ist das Buch für mich ein wahres Highlight. Es hinkt an der Repräsentation der LGBTQ+ Inhalte, aber dennoch ist es eines der wenigen deutschen Bücher, die das Thema überhaupt aufgreift und darauf eingeht. Ich habe das Buch so sehr gemocht, weil mir Sophie und die anderen Charaktere so unheimlich real erschienen. Deswegen auch 4,5 Sterne. Das Ende fand ich etwas zu leicht umgesetzt und hätte für mich auch nicht so sein müssen. Freytag wollte vermutlich ein absolutes Happy End.

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