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Veröffentlicht am 31.01.2023

Rezension zu Der Mordclub von Shaftesbury

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Wissenswertes

Autor: Emily Winston
Titel: Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
Gattung: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2022
Verlag: Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3-746639666
Preis: ...

Wissenswertes

Autor: Emily Winston
Titel: Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
Gattung: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2022
Verlag: Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3-746639666
Preis: 14,00 € (Taschenbuch) & 10,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 319 Seiten

Inhalt

Penelope St. James zieht aus London in den kleinen Ort Shaftesbury, um dort eine Partnervermittlungsagentur zu eröffnen. Der Anfang ist schwierig, denn Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof, und ihr neuer Nachbar Sam ist ausgerechnet Tierarzt – mit Tieren kann Penelope nun wirklich nichts anfangen. Als sie mitansehen muss, wie eine Frau überfahren wird, ist sie misstrauisch, denn sie glaubt nicht an einen Unfall. Zusammen mit Sam und den Dorfbewohnern stößt sie auf ein düsteres Geheimnis – das weitere Opfer fordern wird, wenn Penelope nicht schnell den Mörder findet.


Cover

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Cover wenig überzeugend finde. Insgesamt finden ich die Farbwahl etwas zu grell, gerade das Orange in Kombination mit dem Pink trifft nicht wirklich meinen Geschmack. Jedoch gefallen mir die kleinen Details, wie das Schaf oder die Telefonzelle, ganz gut.


Meine Meinung

Für mich ist dieses Buch das erste von Emily Winston und ich meine auch das erste Buch aus dem Aufbau Verlag. Durch den NetGalley-Adventskalender bin ich auf die Geschichte aufmerksam geworden und habe netterweise dieses Rezensionsexemplar erhalten. Wie bereits geschrieben, kann mich das Cover nicht so recht überzeugen, allerdings fand ich den Inhalt des Buches sehr vielversprechend. Darüber hinaus habe ich schon seit einer ganzen Weile kein Kriminalroman gelesen und wollte diesem Genre gerne noch eine Chance geben.

Penelope St. James auf ihrer Reise durch die kleine Welt von Shaftesbury zu begleiten hatte durchaus seinen Reiz. Ich empfand ihren Charakter als sehr angenehm und prinzipiell gut gemacht. Ich mag ihre Wandlung vom eingefleischten Stadtmenschen zum Mitglied des kleinen Dorfes. Mir gefällt wie sie Probleme und unfreiwillige Änderungen ihrer Pläne angeht, wie sie agiert und mit anderen Charakteren umgeht. Sie bringt frischen Wind in den verschlafenen Ort und bleibt sich selbst dabei treu. Insgesamt jedoch muss ich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass die Autorin hier jede Menge Potenzial verschwendet hat: Gerade gegen Ende des Buches sind mir Penelopes Gedankengänge zu kurz geraten. Sie hat einen soliden Charakter, dem es allerdings an Ecken und Kanten mangelt, ihr innerer Zwiespalt (London oder Shaftesbury) gerät innerhalb weniger Absätze zu einem blassen Versuch ihr mehr Tiefe zu verleihen und damit einhergehend habe ich nicht das Gefühl, dass sie sich zum Ende des Buches wesentlich weiterentwickelt hat. Zudem hat sie ja eine Partneragentur im Dorf geöffnet, dessen Zukunft doch eher ungewiss ist, und ganz offenbar auch nicht im Fokus ihrer eigenen Gedanken steht.

Neben Penelope dürfen wir auch einige Kapitel aus der Sicht von Sam, dem Tierarzt des Dorfes, durchleben. Nach dem Tod seiner Frau muss er sich nicht nur mit einigen schwierigen Patienten rumschlagen, sondern auch mit seiner Tochter Lilly. Sam wirkt sehr bodenständig und in vielerlei Hinsicht einfach gestrickt. Ich muss leider gestehen, dass es mir bei ihm ebenso an Tiefe fehlt. Gerade den Verlust seiner Frau und Lillys Mutter hätte in meinen Augen einen größeren Konflikt bei ihm hervorrufen sollen. Seine Vergangenheit wird einfach zu schnell abgefrühstückt und gerade seine enge Verbindung zu Lilly leidet darunter.

Ich finde den Inhalt des Buches so leider nicht gänzlich zutreffend. Penelope sieht überhaupt gar nicht wie die Frau angefahren wird. Sie findet die verletzte Dame lediglich und ruft um Hilfe. Klingt vielleicht etwas kleinkariert, ist aber so.

Ich kann mit Voranschreiten des Buches eine gewisse Neugier auf den Ausgang dieser Geschichte nicht leugnen. Allerdings ist das Buch insgesamt nicht so spannend wie ich es mir erhofft hatte. Dies gilt sowohl für den Krimianteil des Buches als auch die Beziehung zwischen Penelope und Sam. Das Ende war fast etwas enttäuschend. Die Auflösung des wahren Täters ging mir dann doch etwas zu schnell, genauso wie seine oder ihre Ergreifung. Zudem hätte ich gerne einen ausführlichen Epilog gehabt, der uns einen Vorgeschmack auf die Zukunft rund um Penelope und Shaftesbury gibt.

Fazit

Ein Kriminalroman für Zwischendurch. Leider können mich weder die Charaktere, der Spannungsbogen noch das Ende gänzlich von sich überzeugen. Sollte euch das nicht stören, werdet ihr sicherlich einige angenehme Stunden im wunderschönen England verbringen.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Rezension zu Die Drachenhexe - Band 1

Die Drachenhexe (Band 1): Licht und Schatten
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Autor: J. K. Bloom
Titel: Die Drachenhexe; Band 1: Licht und Schatten
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2019
Verlag: Sternensand Verlag
ISBN: 978-3-038960898
Preis: 14,90 € (Taschenbuch) ...

Autor: J. K. Bloom
Titel: Die Drachenhexe; Band 1: Licht und Schatten
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2019
Verlag: Sternensand Verlag
ISBN: 978-3-038960898
Preis: 14,90 € (Taschenbuch) & 6,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 446 Seiten

Inhalt

Einst belegte eine mächtige Hexe Prinzessin Freyja mit einem Fluch. Dieser war so abscheulich, dass sie zu einem wahren Monster ohne Gewissen heranwuchs, während dämonische Kräfte in ihr erwachten. Sie stürzte ihre Eltern vom Thron und ummantelte ihr Königreich mit ewiger Dunkelheit, in die kein Außenstehender mehr einen Fuß zu setzen wagte.
Erst als mit Lucien ein Engel geboren wird, schöpfen die fünf Lande wieder Hoffnung. Denn seine Aufgabe soll es sein, die dunkle Königin nach einem Jahrhundert ihrer Herrschaft zu vernichten und dem Verderben ein Ende zu setzen.
Doch als Licht und Schatten aufeinandertreffen, merkt Lucien, dass da noch ein Funken der guten Prinzessin in Freyja verborgen zu sein scheint - und begeht einen verhängnisvollen Fehler: Er zögert.


Cover

Hier gefällt mir vor allem die Schlichtheit in Kombination mit den Details. Das Drachenschuppen-Muster, die Verzierungen in den zwei Ecken, sowie der goldene Riss inmitten der Dunkelheit spiegeln sehr gekonnt den Inhalt des Buches und auch des Titels wider.

Zitat

"Mitleid war Schwäche, Güte Verschwendung, Vergebung eine Lüge."


Meine Meinung

Für mich ist dieses Buch das zweite aus dem Sternsand Verlag, aber das erste dieser Autorin. Neben einigen anderen Büchern habe ich dieses bei der Rabattaktion des Verlages vor einigen Wochen gekauft, und es vor kurzem gelesen.

Wir durchleben die Geschichte der Drachenhexe aus der wechselnden Sicht von Freyja und Lucien. Für mich war gerade Freyja von Anfang an ein sehr interessanter Charakter. Ich muss allerdings gestehen, dass ich ihr Verhalten zu Beginn als sehr eintönig empfunden habe. Dennoch finde ich ihr düsteres Wesen in Kombination mit ihrer Vergangenheit durchaus nachvollziehbar, ich hätte mir trotzdem mehr Vielfalt gewünscht. Zum Ende des Buches hin, fand ich zudem, dass die Reue für all die schrecklichen Dinge, die sie getan hat viel zu kurz kommt. Zudem finde ich ihr Verhalten teils sogar etwas naiv. Sie ist schließlich einige Jahrhunderte alt und fällt dennoch auf einige sehr einfache und simple Tricks herein. Insgesamt also eine spannende Protagonistin, der es einfach noch etwas an Tiefe fehlt.

Lucien, der Gesandte der Engel, ist mein persönlicher Favorit des Buches. Mir gefällt seine Gradlinigkeit und dass er nicht jedes Wort für bare Münze nimmt. Als Freyjas Gegenstück macht er einen fähigen, wenn auch menschlichen Eindruck. Im Gegensatz zur Prinzessin wird bei ihm schnell offensichtlich, dass er ein normales und einfaches Leben seinem vorherbestimmten Ziel vorziehen würde. Nach Beenden des Buches möchte mir eine Kleinigkeit nicht so ganz aus dem Kopf gehen - nach dem Angriff auf sein Heimatdorf und nachdem er seine Schwester gefunden hat, finde ich es merkwürdig, dass er sich so wenig für den Verbleib seiner Eltern interessiert. Dabei wird vorher sehr deutlich, wie viel ihm seine Familie bedeutet. Außerdem muss ich sagen, dass ich es sehr vorhersehbar fand, wie dieser Band für ihn ausgeht.

Ich hätte mir insgesamt mehr Dynamik zwischen den beiden Protagonisten gewünscht. Beispielsweise die Gefühle, die die beiden unbewusst füreinander entwickeln. Ich glaube, wenn wir - über die Abneigung hinaus- davon mehr bekommen hätten, würde die Interaktion der beiden etwas anders aussehen. Vielleicht mehr zufällige Berührungen, mehr Blickkontakt, mehr Leugnen der Empfindungen. Whatever, hier fehlte es mir einfach an Tiefe. Dies gilt ähnlich für die Nebencharakter des Buches, da diese eigentlich nur mit Freyja und Lucien interagiert haben.

Aber apropos Ende. Das Ende war spannend und insgesamt gut gemacht. Wie bereits geschrieben, fand ich einige Dinge leider sehr vorhersehbar. Gleichzeitig gibt der Verlauf des Bandes in Kombination mit dem Ende, genügend Raum für den zweiten Band. Den Spannungsbogen fand ich ganz ok. Ich habe hier einfach das Gefühl, dass hier noch etwas Fingerspitzengefühl fehlt um das vorhandene Potenzial gänzlich auszunutzen.
Guter, starker Schreibstil, der aber gerade bei den Plottwist das bereits erwähnte Fingerspitzengefühl vermissen lässt.

Besonders gefallen tun mir allerdings die kleinen Illustrationen an den Kapitalanfängen, noch besser finde ich allerdings die dazugehörige Karte.

Fazit

Zusammengefasst hat dieses Buch durchaus positive Eigenschaften, wie die interessanten Charaktere, eine schöne Aufmachung und einem starken Ende - aber ebenso negative Eigenschaften, wie die fehlende Charaktertiefe, den unausgereiften Spannungsbogen und einige Vorhersehbarkeiten. Es besteht also noch Luft nach oben.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Rezension zu Elesztrah

Elesztrah (Band 1)
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Wissenswertes

Autor: Fanny Bechert
Titel: Elesztrah; Band 1: Feuer und Eis
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 3. November 2016
Verlag: Sternensand Verlag
ISBN: 978-3-906829272
Preis: 14,90 € (Taschenbuch) ...

Wissenswertes

Autor: Fanny Bechert
Titel: Elesztrah; Band 1: Feuer und Eis
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 3. November 2016
Verlag: Sternensand Verlag
ISBN: 978-3-906829272
Preis: 14,90 € (Taschenbuch) & 3,49 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 460 Seiten

Inhalt

Eine verbannte Jägerin auf der Suche nach ihrem Gefährten … Ein Krieger aus den Reihen der königlichen Garde … Eine Macht, die beide untrennbar miteinander verbindet … Als die Elfe Lysanna herausfindet, dass ihr Gefährte von dem gefürchteten Flammenden Lord gefangen gehalten wird, verspürt sie nur einen Wunsch: ihn zu befreien. Dabei zählt sie auf die Hilfe ihres Clans ›Angelus Mortis‹. Mitten in den Vorbereitungen auf den bevorstehenden Kampf taucht jedoch der Elfenkrieger Aerthas in ihrem Dorf auf, mit dem sich Lysanna auf unerklärliche Weise verbunden fühlt. Liegt es daran, dass sie beide geheimnisvolle Kräfte in sich tragen, die sie gemeinsam lernen müssen, zu beherrschen? Denn ihre vereinte Macht könnte die einzige Möglichkeit sein, den Flammenden Lord endgültig zu vernichten. Doch selbst wenn ihnen das gelingen sollte, steht die wachsende Zuneigung, die zwischen Aerthas und Lysanna entsteht, unter einem ungünstigen Stern.

Cover

Ich gestehe, auf den ersten Blick fand ich dieses Cover wunderschön. Ich muss allerdings sagen, je länger ich es anschaue desto weniger gefällt es mir. Trotz dessen gefällt mir in jedem Fall die kontrastreiche Farbwahl, sowie die kleinen Ornamente die die vier Ecken schmücken. Ansonsten ist es mir insgesamt zu überfüllt, obwohl auch ich anerkennen muss, dass die Flammen und das Eis dem Inhalt und dem Titel durchaus gerecht werden.


Meine Meinung

Für mich war Elesztrah das erste Buch dieser Autorin und gleichzeitig das erste Buch aus dem Sternensand Verlag. Als der Verlag vor einigen Wochen die Aktion veröffentlichte, dass sie Bücher zum halben Preis anbieten, habe ich mir dieses Buch gekauft. Ich habe leider sehr schnell gemerkt, dass dieses Buch und ich nicht zusammen finden werden.

Wir erleben die Geschichte aus Sicht beider Protagonisten, dabei wechselt die Sichtweise regelmäßig. Bei den beiden Hauptcharakteren beginnen meine Probleme mit diesem Buch schon. Lysanna empfand ich als sehr kühl - wenn nicht sogar oberflächlich, ihr Verhalten war schnell durchschaubar und teilweise sogar etwas konfus bzw. konnte ich ihre Handlungen oftmals nicht nachvollziehen oder fand sie einfach nur zum Kopfschütteln. Auch hat mich die ganze Thematik rund um ihre Tochter, die nicht wirklich ihre Tochter ist, aber gleichzeitig doch irgendwie, verwirrt. Ähnlich habe ich mich bei Lysannas treuer Gefährtin Bella gefühlt. Gleichermaßen hatte ich bei ihrer Tochter und ihrer Tigerdame Bella das Gefühl, dass beides weder zu Ende gedacht noch sonderlich komplex zu sein scheint. Auch scheint sie weiß Gott kein Händchen für Männer zu haben, wenn man mal bedenkt, dass sie quasi gleich drei davon gleichzeitig um sich herum zu scharwenzeln hat: Ihren eigentlichen Geliebten - der allerdings vom Bösewicht entführt wurde, ihr Ex - den sie natürlich aus Liebe geheiratet hat und unseren treudoofen Aerthas. Macht für mich leider den Eindruck, als hätte unsere junge Elfin selber keine Ahnung von der großen Liebe.

Aerthas, das männliche Gegenstück, war leider keinen Deut besser. Sein Liebe-auf-den-ersten-Blick-Gehabe ging weit über mein Verständnis hinaus. Er hat seine eigenen Gefühle für sie überhaupt nicht in Frage gestellt, seine Liebe war viel zu gradlinig und ohne richtige Hintergedanken. Vor allem gegen Ende des Buches kam für mich der Punkt, wo ich dachte, naja hättest du früher ruhig mal einen Gedanken dran verschwenden können. War für mich einfach nur unglaubwürdig.

Ich muss zudem sagen, dass ich nach Beenden des Buches nicht das Gefühl habe, einen von beiden wirklich gut zu kennen. Dafür erfahren wir als Leser einfach viel zu wenig über die beiden Protagonisten. Dabei hätte die Autorin dieser Problematik mit Leichtigkeit entgegen wirken können, wenn wir mehr in die Gespräche der beiden mit einbezogen worden wären. Ich kann mich nämlich an eine Stelle erinnern, an der es im Buch heißt, die beiden hätten sich noch stundenlang unterhalten. Was ja nichts schlechtes ist, nur kommt so nichts tiefergehendes beim Leser an. Auch die Nebencharakter, beispielsweise Aerthas Schwester oder der Clananführer, hier war so viel Potenzial, dass einfach nicht genutzt worden ist.

Auch finde ich die Beschreibungen des ganzen Settings, ebenso wie die der Charakter, als zu unausgereift. Wir reisen hier durch eine neue Welt, in der wir hauptsächlich in irgendwelchen Siedlungen hocken, durch Wälder zuckeln und gegen Ende eine Burg angreifen. Das wird dem angepriesenen Inhalt leider nicht gerecht.

Die Grundidee ist nichts gänzlich neues - grundsätzlich aber gut gemacht. Allerdings sind mir einige Logiklücken aufgefallen. Zum Beispiel: Lysanna beendet zu Beginn des Buches ihren gemeinsamen Wachrundgang mit Aerthas, weil ihr betrunkener Ex-Mann auftaucht und ihr zu sehr auf die Pelle rückt. Im Grunde genommen läuft sie einfach davon, Aerthas - natürlich blind vor Liebe, folgt ihr - ohne auch nur einen Gedanken an einen Ersatz oder gar an eine Übergabe zu verschwenden - ich meine, da hängen bloß einige unschuldige Leben von ab. Sehr vorbildlich. Dem ganz ähnlich, habe ich mich am Ende gewundert, wie es sein kann, dass Lysanna Rotz und Wasser heult, und der Bösewicht währenddessen wohl einfach darauf wartet, dass sie damit fertig wird um zum Gegenangriff überzugehen.

Apropos Ende. Dieses war an Vorhersehbarkeit für mich leider kaum zu überbieten. Dies konnte nicht mal von dem Cliffhänger gerettet werden, den man aufgrund von Aerthas Gedankenlosigkeit leider auch auf lange Sicht kommen gesehen hat. Dabei war der Schreibstil für sich selbst ganz in Ordnung. In meinen Augen sollte die Autorin sich allerdings mehr Zeit nehmen den Spannungsbogen und die damit einhergehenden Momente in den Fokus zu rücken und prinzipiell die Emotionen in diesen Augenblicken richtig auszukosten. Ich weiß, dass es sich dabei nicht um einen Einzelband handelt - aber nach Beenden habe ich so viele offene Fragen, dass ich weiterhin der Meinung bin, inhaltlich besteht einfach noch Luft nach oben. Ich werde mir wohl keinen der Folgebände kaufen, dafür bin ich insgesamt einfach zu enttäuscht.

Fazit

Trotz einer netten Grundidee und einem hübschen Cover, kann mich dieses Buch nicht überzeugen. Die Protagonisten und auch das Setting sind zu unausgereift, das Verhalten oftmals fragwürdig und das vorhandene Potenzial zu selten genutzt. Das Ende war vorhersehbar und animiert mich nicht dazu mir die Folgebände zu kaufen.

Von mir gibt es 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Rezension zu Als die Bücher das Flüstern lernten

Als die Bücher flüstern lernten
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Wissenswertes

Autor: Felicitas Brandt
Titel: Als die Büchern flüstern lernten - Sammelband
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 31. August 2022
Verlag: Drachenmond Verlag
ISBN: 978-3-959916820
Preis: ...

Wissenswertes

Autor: Felicitas Brandt
Titel: Als die Büchern flüstern lernten - Sammelband
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 31. August 2022
Verlag: Drachenmond Verlag
ISBN: 978-3-959916820
Preis: 21,90 € (Taschenbuch)
Seitenzahl: 709 Seiten

Inhalt

Wenn Feenstaub Geschichten lebendig macht … Als Waisenkind hat Hope früh gelernt, niemandem außer sich selbst zu vertrauen. Ihre einzigen Begleiter sind ihre Bücher und die Geschichten, die diese ihr zuflüstern. Auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und einer Möglichkeit, im verschneiten England die Nacht zu überstehen, trifft sie auf Sam. Ziemlich nerdig und sehr schwer wieder abzuschütteln. Ehe Hope entscheiden kann, was sie von Sam hält, werden sie unverhofft in eines der Bücher hineingezogen und landen … ja, wo eigentlich?

Cover

Dieses Cover ist für mich pure Perfektion. Die Schrift, die Blumen, das Buch und auch die Farbwahl treffen genau meinen Geschmack und machen dieses Buch in jedem Regal zu einem Hingucker. Gleiches gilt auch für die Illustrationen, die jeden Kapitelanfang säumen.


Meine Meinung

Für mich war dieses Buch das allererste dieser Autorin, obwohl ich bereits eine Vielzahl von Büchern aus dem Drachenmond Verlag gelesen habe. Entdeckt habe ich das Buch auf Social-Media als der Verlag uns das Cover und den Inhalt präsentiert hat. Ich war von beidem wahnsinnig angetan und habe mir das Buch prompt vorbestellt und bei Eintreffen sofort mit dem Lesen angefangen. Leider gleich an dieser Stelle der Hinweis, dass das Buch in meinen Augen extrem enttäuschend war.

Ich habe schnell gemerkt, dass ich Hope als weibliche Protagonistin nicht sonderlich mag. Die Hauptgründe dafür sind folgende, ich empfand ihren Charakter als auffallend egoistisch, sehr voreingenommen, ihre eigenen Bedürfnisse waren weitestgehend wichtiger als die der anderen. Für mich besitzt sie zudem kaum die Gabe der Empathie, ihre erste Amtshandlung besteht sehr häufig darin vor ihren Problemen davonzulaufen, sowie die Schuld bei anderen zu suchen. Dass sie dann ohne richtigen Aufwand oder Mühe plötzlich kämpfen kann wie eine Amazone und beinahe ebenso starke Zauber wirken kann, kratzte für mich leider an Unglaubwürdigkeit.

Man sagt, einer von zweien liebt immer etwas mehr, das beste Beispiel dafür ist Sam. Das erste, dass mir bei ihm in den Sinn kommt ist die Tatsache, dass ich niemals so lange an Hopes Seite geblieben wäre wie er. Er war ihr gegenüber immer höflich und nett, aber in meinen Augen hat sie das nie so richtig zu schätzen gewusst. Nach ihrem ersten Abenteuer in der Feenwelt hätte ich ihr an Sams Stelle die Hand gegeben und ihr viel Glück gewünscht. Dabei gehört Sam zu meinen wenigen Favoriten. Nerd, dennoch mutig, treu und loyal, nicht auf den Mund gefallen und so ziemlich einer der besten Reisegefährten den man sich vorstellen kann. Leider muss ich sagen, dass ich das Verhalten von Sams Familie gegenüber Hope als extrem unrealistisch empfunden habe. Die Tatsache, dass sie Hope beinahe widerstandslos in ihrem Haus leben lassen und überfreundlich sind, machte bei mir den Eindruck als wollte die Autorin auf Biegen und Brechen versuchen uns Sams Familie sympathisch zu machen und Hope eine Familie aufs Auge zu drücken. Hat für mich beides nicht funktioniert.

Wir haben hier eine wirklich interessante Grundidee, die leider die ein oder andere Logiklücke aufweist. Beispielsweise konnte man die Mahre (= die bösen Handlanger) im ersten Teil mit etwas Mühe bezwingen. Sie wurden definitiv getötet und die Charaktere konnten sich in Sicherheit bringen. Später braucht man für ihre Vernichtung angeblich eine besondere Waffe und sie sind beinahe unbezwingbar. Was, wenn ich es nicht überlesen habe, so nicht genauer ausgeführt wird - obwohl die Möglichkeit, dass die Mahre durch die steigende Präsenz des Bösen selbst auch stärker werden durchaus da ist.

Ich finde, dass die Karte durchaus eine süße Idee ist. Nur nutzt sie dem Leser so nicht wirklich etwas. Weil Hope und Sam irgendwie überall mal auftauchen und ganze Landstriche überqueren ohne, dass das Ganze eine gewissen Logik oder Reihenfolge folgt.

Insgesamt ist der Schreibstil wirklich angenehm. Allerdings sind mir auch hier negative Dinge aufgefallen. Zum einen kommt das Wort "Mum" so häufig vor und variiert so wenig, dass ich hoffe, es in den nächsten Büchern die ich lese nicht wieder sehen zu müssen. Merkwürdig dabei finde ich einfach, dass nicht nur Hope ihre Mutter so nennt, sondern dass alle anderen das offenbar auch tun müssen. Auch finde ich, dass wir gerade im ersten Teil recht viele Rechtschreibfehler haben, die den Lesefluss etwas stören.

Buchtitel sind ein schwieriges Thema und es kommt gerne mal vor, dass sie nicht so richtig zum Inhalt eines Buches passen möchten. Grundsätzlich finde ich, dass sich dieser Titel super schön anhört und sich ebenso schön lesen lässt. Für mich passt er aber leider nicht so richtig zum Buch. Zum ersten Teil passt dieser Buchtitel noch sehr gut, beim zweiten und dritten Teil ist das Flüstern der Bücher so wenig von Bedeutung, dass ich mich schon frage, ob nicht ein anderer Titel besser gepasst hätte.

Ich gestehe, ich habe bei diesem Buch etwas getan, dass ich bei keinem anderen Buch in diesem Jahr auch nur in Betracht gezogen habe. Ich habe einige Passagen tatsächlich überblättert. Nach Hopes Treffen mit dem ach so geheimnisvollen Maskierten und ihrem Verhalten beim dem klärenden Gespräch danach, waren meine geringen Sympathien für Hope zur Gänze aufgebraucht. Neben ihrem Verhalten fand ich ebenso das Verhalten der Königin der Elfen einfach nur kindisch. Kein Wunder, dass beide sich beinahe an die Gurgel gehen, wenn beide sich wie zwei Kleinkinder verhalten und mindestens genauso oft so reagieren.

Das Ende war leider wie der Rest des Buches und für mich eine herbe Enttäuschung. Die Auflösung um das Verschwinden von Hopes Eltern, der finale Kampf, das Ende der Königin der Elfen. Um ehrlich zu sein, konnte mich nichts davon fesseln - vielleicht war es nach diesen 700 Seiten für mich einfach nicht mehr möglich diesem Buch etwas positives abzugewinnen.

Fazit

Nachdem ich schnell realisiert habe, dass ich die weibliche Protagonistin nicht mag, wurde das Buch für mich zu einer riesigen Enttäuschung. Das Cover ist absolut traumhaft und auch die Grundidee kann überzeugen, nur leider schaffen diese beiden Aspekte es nicht das Buch vor einer kindischen Protagonisten, einem treudoofen männlichen Protagonisten, erzwungenem Charakterverhalten und Vorhersehbarkeit zu retten. Schade.

Von mir gibt es 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Rezension zu Kingdom of the Wicked - Band 2

Kingdom of the Wicked – Die Königin der Hölle
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Wissenswertes

Autor: Kerri Manicscalco
Titel: Kingdom of the Wicked – Band 2: Die Königin der Hölle
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 01. September 2022
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-70682-7
Preis: ...

Wissenswertes

Autor: Kerri Manicscalco
Titel: Kingdom of the Wicked – Band 2: Die Königin der Hölle
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 01. September 2022
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-70682-7
Preis: 17,00 € (Paperback) & 12,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 476 Seiten

Inhalt

Nachdem sie ihre Seele in einem Pakt verkauft hat, reist Emilia mit dem mysteriösen Fürsten Wrath an den Hof der Wicked, wo sie eine verführerische, düstere Welt der Sünden erwartet.
Die oberste Regel am Hof der Höllenfürsten lautet: Vertraue niemandem. Emilia hat geschworen, alles zu tun, um den Mord an ihrer Schwester Vittoria zu rächen, doch zwischen den intriganten Fürsten, ihren luxuriösen Anwesen, geheimnisvollen Party-Einladungen und sich widersprechenden Indizien fühlt sie sich einsamer als jemals zuvor. Kann sie wenigstens Wrath vertrauen, ihrem ehemaligen Verbündeten wider Willen? Oder verheimlicht er ihr eine gefährliche Wahrheit über seine wahre Natur?
Emilia begibt sich auf die Suche nach einer Reihe von magischen Gegenständen, die ihr dabei helfen sollen, in ihrer eigenen Vergangenheit versteckte Hinweise zu enträtseln und ihr die Antworten zu liefern, die sie sich so schmerzlich ersehnt. Zahlreiche Herausforderungen stehen bevor – nicht die geringste davon, wie sie mit ihren Gefühlen für Wrath umgehen soll …


Cover

Ich bin wirklich sehr von diesem Cover angetan. Die schwarze Farbe mit dem sachten Blau in Kombination mit dem Totenschädel, der Krone und dem angedeutetem Tor, halb verborgen hinter dem Titel - gefällt mir sehr gut.


Meine Meinung

Es handelt sich hierbei um den zweiten und vorletzten Band der Kingdom of the Wicked Trilogie. Für mich ist es zudem das zweite Buch dieser Autorin und vermutlich nicht das letzte von ihr. Bevor ich euch erzähle, was mir gefallen hat und was nicht, muss ich zugeben, dass ich den ersten Band nicht sonderlich gut fand. Da ich mir diesen zweiten Teil allerdings bereits vorbestellt hatte, dachte ich, gebe ich dieser Reihe eine weitere Chance. Und tatsächlich war dieses Buch viel besser als ich gedacht hätte. Und somit wird der dritte und finale Band sicher ebenfalls bei mir einziehen.

Genau wie im ersten Band steht Emilias Bedürfnis nach Rache durchweg an erster Stelle. Hier hatte ich allerdings das Gefühl, dass sie selbst bereit war diese Gefühle genauer zu ergründen. Durch ihre Begegnungen mit den anderen Höllenfürsten bekommen zudem andere Emotionen ihre Auftritte und lassen einige von Emilias Gedankengängen in einem anderen Licht erscheinen. Für mich ergab sich dabei ein ganz anderes Gesamtbild und ich hatte das Gefühl Emilia dreidimensionaler und vielfältiger wahrnehmen zu können. Durch ihre Verlobung mit Wrath (zu deutsch: Zorn) passen die beiden in einer gewissen Art und Weise sehr gut zueinander, die im ersten Band einfach nicht so schön dargestellt worden ist. Da das ganze Buch nur aus Emilias Sicht verfasst worden ist, sorgt dies natürlich dafür, dass wir als Leser nur die gleichen Informationen bekommen wie sie. Wir tappen genauso im Dunkeln und man tut sich in dieser neuen Welt rund um die Höllenfürsten manchmal etwas schwer - was gleichermaßen faszinierend und geheimnisvoll ist.
Ich gestehe, beim Rezensieren des ersten Bandes habe ich bemängelt, dass Wrath so wenig vorkommt. Zu meiner Freude ist dies in diesem Teil um einiges besser geworden. Im Vergleich zu anderen Protagonisten aus anderen Büchern finde ich ihn allerdings immer noch sehr eindimensional. Auch im Vergleich zu Emilia finde ich ihn nicht ausgeprägt genug. Ich hoffe, dass die Autorin sich im finalen Band die Mühe macht seinen wahren Charakter mehr herauszuarbeiten, kleine Ecken und Kanten, vielleicht einige Eigenarten (von Sarkasmus und Scharfzüngigkeit mal abgesehen) einbaut und sein Wesen über das Heben und Senken der Augenbrauen sowie das Zusammenkneifen der Lippen hinaus beschreibt.

Ähnliches gilt bei den Nebencharakteren. Ich habe mich sehr über einige wiederkehrende Gesichter gefreut. Dennoch bin ich über die Ausarbeitung dieser etwas enttäuscht. Gerade bei den vielfältigen Dämonen und Wesen hätte ich mir einige ausschweifendere Beschreibungen gewünscht - ich meine, wir befinden uns in der Hölle, da sollte es mehr als Spitzfindigkeiten und Wortgefechte geben.

Emilia beim Enträtseln zu begleiten hat längenweise wirklich Spaß gemacht. Trotz der teils konfusen und leider nicht so überraschenden Lösungen, gibt es hier auch eine Steigerung im Vergleich zum vorangegangen Band. Ich hatte auch wirklich das Gefühl, dass Emilia selber klar geworden ist, dass es mehr braucht als vage Vermutungen, das List und Weitsicht oftmals schon die halbe Miete sind.

Das Ende war durchaus spannend, aber auch hier habe ich, wie an einigen anderen Stellen, schlicht das Gefühl, dass es noch Luft nach oben gibt. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, mit etwas Blutvergießen hätte sich der Spannungsbogen gegen Ende etwas aufhübschen lassen. Außerdem hätte ich mir gewünscht mehr von den Intrigen der Höllenfürsten zu sehen. Diese werden so oft als heimtückische und grausame Wesen beschrieben, ein jeder von ihnen bekommt auch die Möglichkeit sich in diesem Licht Emilia zu präsentieren - aber man sieht und hört innerhalb dieser 400 Seiten vergleichsweise enttäuschend wenig davon.

Das mir das Cover gut gefällt habe ich euch ja bereits berichtet. Was ich bisher noch nicht erwähnt habe, ist die tolle Karte, die wir im Inneren des Buches finden können. Diese wird sogar im Buch selbst erwähnt, als Emilia ein Exemplar in die Hände fällt. Auf der Karte kann man sich eine wirklich gute Orientierung verschaffen und Emilias Reise gut nachvollziehen.


Fazit

Insgesamt in vielen Dingen besser als der erste Band. Allerdings sind mir die Charaktere allesamt zu wenig ausgearbeitet, das Ende könnte spannender sein und ich hoffe auch mehr Höllenfürsten-Action im nächsten Band.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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