Bringt einem wunderbar andere Kulturen näher!
Wie du mich siehstCover: Das Cover gefällt mir echt gut. Es ist zwar einfach und minimalistisch gehalten, hat jedoch eine starke Aussagekraft.
Auf den ersten Blick erkennt man, dass die beiden Protagonisten sehr unterschiedlich ...
Cover: Das Cover gefällt mir echt gut. Es ist zwar einfach und minimalistisch gehalten, hat jedoch eine starke Aussagekraft.
Auf den ersten Blick erkennt man, dass die beiden Protagonisten sehr unterschiedlich sind. Ocean hat blondes, kurzes Haar - Shirin trägt ein Kopftuch. Ocean ist hellhäutig - Shirin dunkelhäutig. Dadurch wird sofort das zentrale Thema des Buches klar. Auf dem Cover stehen die Farben "weiß" und "schwarz" klar im Vordergrund, das weist ebenfalls auf die Themen des Buches hin. Mir gefällt, dass man am Cover erkennen kann, um was es in dem Buch geht.
Es werden sehr wenige Farben verwendet. Eigentlich nur drei verschiedene, denn das Rot sowie das Grau wird in verschiedenen Tönen wiederholt (Oceans rote Schuhe - Shirins rotes T-Shirt.)
Im Großen und Ganzen wirkt es stimmig und die klare Struktur spricht mich persönlich an.
Wenn ihr schon ein paar Rezensionen von mir gelesen habt, wisst ihr, dass ich ganz gerne das englische und das deutsche Cover miteinander vergleiche. So auch jetzt: Sie unterscheiden sich vollkommen. Auf dem englischen ist der Titel in zwei verschiedenen Schriften abgebildet. Mir gefällt die deutsche Version besser! Und das sag ich echt selten... Aber man weiß einfach sofort um was es geht, außerdem ist es strukturierter und klarer.
Charaktere: Von Tahereh bin ich besseres gewöhnt...
Shirin: sie hat klare Ansichten und ist sehr dickköpfig. Die rassistischen Kommentare treffen sie zwar, aber sie kann ihren Schmerz gut überspielen. Positiv ist, dass sie eine klare "Stimme" im Buch hat, denn sie verwendet gerne Schimpfwörter. Man kann ihre Charaktereigenschaften zwar nachvollziehen, aber wegen ihrer negativen Einstellung konnte ich mich nicht mit ihr anfreunden.
Ocean: ihn kann ich so gar nicht einschätzen. Ganz anders als Shirin hat er keine klaren Ansichten oder sie kommen im Buch nicht hervor. Ich weiß nur, dass er am liebsten aus dieser Kleinstadt hinaus will. Ich kann ihm keine Eigenschaften zuordnen, denn die schienen im Buch immer gewechselt zu haben?
Setting: Schon in den ersten Seiten erfährt man, dass Shirin in eine kleine, amerikanische Stadt gezogen ist. Die Umgebung spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, denn die meisten Leute dort haben sehr konservative Ansichten. Jemand wie Shirin - ein junges Mädchen, das Kopftuch trägt - ist ihnen also fremd und sie wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen.
Beginn: Man erfährt sofort, dass die Familie der Protagonistin oft umzieht. Ich finde, das erklärt ihren Charakter sehr gut. Das Buch beginnt damit, dass sich Shirin in ihrer neuen Schule zu Recht finden muss. Man lernt zuerst ihre Familie und ihre Umgebung kennen, dann erst Ocean.
Schreibstil: Wie schon erwähnt, mag ich den Schreibstil der Autorin. Sie kann Gefühle wunderbar malerisch beschreiben. Dieses Genre hat dafür wunderbar gepasst, denn ich habe mich selbst so gefühlt, als wäre ich zum ersten Mal verliebt. Unglaublich, dass sie diese Gefühle mit so unsympathischen Charaktere erzeugen konnte...
Etwas, das mir nicht so gefallen hat, ist, dass die Breakdance Beschreibungen zu ausführlich und mit zu vielen Details/Fachbegriffe geschmückt waren. Es zeigt zwar, dass sich die Autorin damit beschäftigt hat, aber ich fand diese Textstellen eher langweilig und ich habe mich ein paarmal dabei erwischt, wie ich sie einfach nur überflogen habe.
Meinung:
Mir hat es gut gefallen, dass das Buch etwas in der Vergangenheit spielt. Nicht viel, nur ein paar Jahre. Meistens merkt man es gar nicht, aber es hatte Auswirkung auf die Kommunikation zwischen Ocean und Shirin, denn ohne der Technik, die wir heute haben, ist das etwas schwierig. Ich schätze allerdings, dass das nicht der Hauptgrund dafür ist, dass das Buch nicht in 2019 spielt, denn so konnte man die Auswirkungen von 9/11 auf die Menschen bemerken.
Ich fand es gut, dass der deutsche Titel eine wichtige Rolle im Buch spielt. Er ist also nicht einfach ausgedacht, sondern kommt so im Buch vor. Ich will allerdings nicht zu viel verraten. Ob es in der englischen Version auch so ist, kann ich nicht beantworten, denn die Titel sind schon sehr unterschiedlich.
Am meisten hat mir jedoch gefallen, dass ich so viel über eine für mich fremde Kultur gelernt habe. Es werden wichtige Themen angesprochen und das auf eine leichte Art und Weise.
Fazit:Die Protagonistin und noch weniger Ocean, konnten mich leider nicht überzeugen.
Allerdings kann man das Buch sehr schnell lesen, die Gefühle sind wunderschön beschrieben und es bringt einem fremde Kulturen näher.
Ein gut durchdachtes Buch, das wegen den Charakteren keine fünf Sterne bekommt.
Also: 4 Sterne (in Richtung 3)