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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2023

Rauchige Reise-Aromen

One for the Rock
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Sebastian Synard verdient nach einer unfreiwilligen frühzeitigen Beendigung seiner Lehrerkarriere (und seiner Ehe) sein Geld mit geführten Touren durch Neufundland. Augenmerk liegt dabei eindeutig auf ...

Sebastian Synard verdient nach einer unfreiwilligen frühzeitigen Beendigung seiner Lehrerkarriere (und seiner Ehe) sein Geld mit geführten Touren durch Neufundland. Augenmerk liegt dabei eindeutig auf den kulinarischen Genüssen der Insel gespickt mit kleinen Wanderungen und Museeumsbesuchen, damit auch Zeit zum Verdauen ist. Die erste Gruppe der Saison kündigt sich an und Sebastian kann das Geld auch langsam wieder gut gebrauchen. Eine kleine illustre Truppe versammelt sich in St. John´s voller Vorfreude auf die Entdeckungstour. Doch schon am ersten Tag wird die Idylle gestört, ein Teilnehmer stürzt eine Klippe hinunter. Ein tragischer Unfall, da der gute Mann trotz Urlaub das Handy nicht aus der Hand legen konnte. Oder steckt da mehr dahinter?

Man kann den Fall sehr gut nachverfolgen und hat schnell eigene Vermutungen, wie es gewesen sein könnte. Vielleicht kommt man auch schneller auf den Täter als der gute Sebastian.Trotzdem birgt das Buch unerwartete Entwicklungen, wodurch es immer spannend bleibt.

Sebastian ist außerdem ein sehr sympathischer Zeitgenosse und erzählt in dem Buch aus seiner Perspektive. Der improvisierte Humor lässt ihn teilweise etwas unbeholfen wirken, unterstreicht aber sein gutes Herz. Da er kein typischer Polizisten-Ermittler ist, taucht man während des Buches auch in andere Aspekte seines Lebens ein. Ich habe ihn richtig ins Herz geschlossen und freue mich schon auf die Übersetzung der weiteren Bände.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Wichtig ist nur die Legende

Die Erfindung des Lächelns
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In der Belle Epoque versammeln sich in Paris Menschen aller Art, vom reichen Unternehmer über den armen ausländischen Hilfsarbeiter und politisch Verfolgte. Paris ist ein Schmelztigel, der Kunstschaffende ...

In der Belle Epoque versammeln sich in Paris Menschen aller Art, vom reichen Unternehmer über den armen ausländischen Hilfsarbeiter und politisch Verfolgte. Paris ist ein Schmelztigel, der Kunstschaffende anzieht, sie Menschen inspiriert und in den Abgrund treibt. Und plötzlich verschwindet die Mona Lisa aus dem berühmten und erschreckend schlecht gesicherten Louvre. Ein Bild, welches bis dato beinahe unentdeckt zwischen den großen Schinken von Raffael und Rembrandt hing, kennt auf einmal die ganze Welt.

Das Buch wechselt immer wieder die Perspektive und erzählt uns die Aufruhe aus der Sicht von dem Ermittler Juhel, dem damals noch aufstrebenden Pablo Picasso und seinen Künstlerfreunden, der Anarchistin Jelena, die aus einem sibirischen Straflager fliehen konnte, der Tanz-Revolutionärin Isadora Duncan, die damals Paris verzauberte und dem gerissenen italienischen Hilfsarbeiter Vincenzo, der die hochnäsigen Franzosen satt hat.
Dadurch ist in dem Buch wirklich viel los, aber es kann dadurch auch die auch die unterschiedlichsten Ereignisse und Personengruppen beleuchten, die sich zu dieser Zeit in Paris tummelten.

Ich finde der Roman ist außerordentlich gut gelungen, immer unterhaltsam und interessant, werden die einzelnen Personen gekonnt zu einer schlüssigen Handlung vernetzt. Der Schreibstil des Autors hat mich schon in seinen vorherigen Büchern überzeugt und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Ein tolles Buch für alle, die gern historische Romane lesen und kein Problem mit ein wenig künstlerischer Freiheit dabei haben.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Die etwas andere Detektei

Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Die Food Detectives von Kyoto 1)
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Nagare betreibt mit seine Tochter Koishi ein kleines Restaurant mit dem besonderen Service Gerichte bzw. deren Geschmack wieder zu finden. Das Buch ist kein klassischer Roman sondern in mehrere Fälle untergliedert, ...

Nagare betreibt mit seine Tochter Koishi ein kleines Restaurant mit dem besonderen Service Gerichte bzw. deren Geschmack wieder zu finden. Das Buch ist kein klassischer Roman sondern in mehrere Fälle untergliedert, die jeweils unabhängig voneinander erzählt werden. Die Fälle sind jeweils ähnlich aufgebaut und enthalten immer die Geschichte des Klienten, warum er ein bestimmtes Gericht sucht und die Prozedur, wie Nagare es findet.
Gut gefallen hat mir die Diversität der Geschichten, besonders die unterschiedlichen Gründe ein Gericht zu suchen. Es gab viele Infos zu Asiatischer Esskultur. Etwa gefehlt hat mir ein roter Faden zwischen den Geschichten. Es gab gewisse Rituale zwischen Vater und Tochter, die sich immer wiederholten, aber einen tieferen Einblick in das Leben der Beiden bleibt dem Leser vorerst verwehrt.
Trotzdem war das Buch kurzweilig und unterhalsam geschrieben und hat definitiv Lust gemacht, Land, Leute und besonders das Essen besser kennenzulernen.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Nachwirkungen der Diktatur

Die Akte Madrid
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Erst wenige Wochen sind seid den letzten Ermittlungen vergangen, als Peter seinen Freund Lennard Lomberg bittet einem weiteren guten Freund zu helfen. Es geht schließlich um Lombergs Spezialgebiet, verschollene ...

Erst wenige Wochen sind seid den letzten Ermittlungen vergangen, als Peter seinen Freund Lennard Lomberg bittet einem weiteren guten Freund zu helfen. Es geht schließlich um Lombergs Spezialgebiet, verschollene Kunst! Der deutsche Verteidigungsminister, Franziskus Ritter, wird erpresst. Es geht um ein verschollenes Kunstwerk, welches augenscheinlich früher im Besitz seines Vaters gewesen ist. Lomberg soll helfen, dass Bild aufzuspüren, um die Sache schnell aus der Welt zu schaffen, denn Ritter steht kurz vor dem nächsten Karriereschritt und hätte sehr ungern Flecken auf seiner weißen Weste. Lomberg lässt sich, nicht zuletzt aus eigener Neugier, auf den Auftrag ein und reist nach Granada, wo es deutlich mehr herauszufinden gibt als nur den Verbleib des Bildes.

Auch der zweite Fall von Lomberg ist eine recht komplexe Verstrickung von historischen Ereignissen, die sich in unterschiedlichster Weise auf die nachfolgenden Generationen auswirkt. Man taucht ein in die Vorwehen des zweiten Weltkrieges und die Deutsch-Spanischen Komplizenschaften zwischen der Franco-Diktatur und dem Nachkriegsdeutschland.
Flankiert wird Lomberg erneut von Sina Röhm und seiner Tochter Julie, die beide auch gern ihre eigenen Spuren und Strategien verfolgen.
Ich finde die Fortsetzung sehr gelungen, bin tief eingetaucht in die politische Vorteilsnahme der einzelenen Akteure und war fasziniert wie gelungen der Autor Schritt für Schritt das Geschehen dargelegt hat, um den Leser zwischen den Generationen mit zu nehmen, Motive darzulegen und Schlussfolgerungen ziehen zu lassen.
Ich kann das Buch definitiv weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Für die Freundschaft um die Welt

Der Stein der letzten Entscheidung
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Als Kinder waren Oscar und Emily unzertrennlich, bis ihre Familie in eine Kolonie des Empires abkommandiert wurde. Oscar blieb in England zurück und wartete vergeblich auf ein Lebenszeichen seiner Freundin, ...

Als Kinder waren Oscar und Emily unzertrennlich, bis ihre Familie in eine Kolonie des Empires abkommandiert wurde. Oscar blieb in England zurück und wartete vergeblich auf ein Lebenszeichen seiner Freundin, bis er die Hoffnung aufgab. Jahrzente später traf er Emily in einem Cafe in Cambridge wieder und war verblüfft von ihrer Geschichte. Doch die Wiedersehensfreude währte nicht lang. Um ihre aufgelebte Freundschaft zu retten, muss Oscar die Wege der Wissenschaft verlassen und auf Mythen vertrauen...

Ehrlich gesagt habe ich mir unter dem Klappentext etwas ganz anderes vorgestellt und dachte das Buch geht in die Richtung eines historischen Krimis, dementsprechend war ich etwas von der Entwicklung der Geschichte überrascht. Es ging um eine tiefe platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau und den inneren Kampf des Protagonisten wie weit er gehen kann um die Freundschaft, dass was sie aus seiner Sicht ausmacht, zu retten. Dabei fängt er zum einen an sich überhaut erstmal die Frage zu stellen, was eine Freundschaft ausmacht und muss sich seinen eigenen ungeliebten Eigenschaften stellen.

Ich fand Oscar einen sehr sympatischen Protagonisten, aber grade für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich. Er ist sehr sensibel, intelligent, aufmerksam und vor allem sehr aufgeklärt und modern im Hinblick auf die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.

Insgesamt hat sich das Buch recht kurzweilig gelesen, aber die Geschichte war mir doch zu abwegig und Indiana-Jones inspiriert.

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