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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2024

Ich konnte nicht mehr aufhören!

Kleine Monster
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Was hat der siebenjährige Luca getan? Diese Fragen stellen sich seine Eltern, nachdem es einen Vorfall in der Schule mit einem Mädchen gab. Während Jakob, der Vater von Luca, keinen Zweifel daran hat, ...

Was hat der siebenjährige Luca getan? Diese Fragen stellen sich seine Eltern, nachdem es einen Vorfall in der Schule mit einem Mädchen gab. Während Jakob, der Vater von Luca, keinen Zweifel daran hat, dass es sich um ein Missverständnis handelt, ist sich Pia, Lucas Mutter, da nicht so sicher. Denn Pia weiß aus ihrer eigenen Vergangenheit, zu was Kinder fähig sein können.

Jessica Lind versteht es in kurzen und knappen Sätzen die Leser zu fesseln. Man dringt von Kapitel zu Kapitel immer tiefer in die Geschichte vor und versteht so langsam, mit welchen Geistern sich die Protagonisten herumschlagen müssen. Färbt unsere eigene Kindheit auf die unserer Kinder ab? Kann sich Geschichte wiederholen? Können Kinder wirklich "Kleine Monster" sein? Wie sich die Autorin diesen Fragen mit einer Präzision nähert und immer wieder kleine Details einstreut, die einen erschaudern lassen, ist schon ziemlich genial.

Ich konnte das Buch jedenfalls kaum aus der Hand legen und kann es somit nur weiterempfehlen. Für mich ein Highlight!

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Déjà vu

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Wow, es ist bereit der 10. Fall für den sympathischen Rechtsmediziner Leon Ritter, der immer wieder grausame Mordfälle in der malerischen Umgebung der Provence lösen muss.

So auch diese mal. Im beschaulichen ...

Wow, es ist bereit der 10. Fall für den sympathischen Rechtsmediziner Leon Ritter, der immer wieder grausame Mordfälle in der malerischen Umgebung der Provence lösen muss.

So auch diese mal. Im beschaulichen Ferienort Lavandou an der Côte d`Azur wird eine grausam zugerichtete Frauenleiche ohne Kopf aufgefunden. Der Mörder muss schnellst möglich gefasst werden, denn der Präsident ist auf den Weg. Und dann verdichtet sich der Verdacht, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte.

Ich war etwas zwiegespalten bei der Lektüre. Ich fand es wieder wunderbar, wie der Autor einen in das Leben in Südfrankreich eintauchen lässt. Die Gerüche, Geräusche, die französische Lebensart, all das wird wieder so gut beschrieben. Ich fühle mich immer bei der Lektüre gleich heimisch und freue mich, die alten Bekannten im Bistro wieder zu treffen. Doch leider sind mit die Charaktere nicht nur vertraut, auch die Handlung an sich, scheint immer wieder nach demselben Muster abzulaufen. So als hätte Remy Eyssen sich eine Mustervorlage geschaffen, die er nun jedes Jahr mit etwas anderen Worten füllt. Der Fall läuft immer gleich ab, auch das Ende ist nicht wirklich überraschend. Wenn man noch keinen anderen Band gelesen hat, ist dies ein wirklich ausgesprochen spannender Thriller, aber für die Stammleserschaft wir es langsam etwas eintönig.

Das Buch würde ich auf jeden Fall denen weiterempfehlen, die noch nicht in die Reihe eingestiegen sind oder noch nicht alle Fälle gelesen haben, denn ich mag Leon Ritter und die Einheimischen von Lavandou sehr, auch wenn sich manches wiederholt. Die Bücher sind für mich der perfekte Einstieg in den Sommer.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Gut beobachtet

Das Mißverständnis
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Yves und Denise treffen sich in der Sommerfrische am Atlantik. Es ist in den 1920er Jahren. Denise ist verheiratet und Yves plagen die Dämonen des vergangenen Krieges. Sie ist reich er ist verarmt. Aber ...

Yves und Denise treffen sich in der Sommerfrische am Atlantik. Es ist in den 1920er Jahren. Denise ist verheiratet und Yves plagen die Dämonen des vergangenen Krieges. Sie ist reich er ist verarmt. Aber es ist Sommer, es ist Urlaub und die beiden verlieben sich ineinander. Zurück aus dem Urlaub versuchen sie Ihre Beziehung auch in Paris aufrechtzuerhalten. Doch die unterschiedliche Lebensweise und die unterschiedlichen Erwartungen stellen ihre Liebe vor eine große Herausforderung.

Iréne Némirovsky kann wirklich ausgezeichnet beobachten. und diese Gabe macht das Buch sehr lesenswert. Sie ist außerdem in der Lage, dass man sich sehr gut in die beiden Figuren einfühlen kann. Mir ist Yves deutlich sympathischer.

Mit dem Hintergrundwissen um das Schicksal dieser einfühlsamen Autorin, welche 1942 in Auschwitz verstarb, hat mich das Buch schon sehr bewegt.

Es ist ein tolles Zeitdokument und wunderbar übersetzt von Susanne Röckel.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Ich fand es großartig

Kidstory
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Kidstory ist genau das, was der Titel verspricht. Weltgeschichte erzählt aus der Perspektive von Kindern.

Insgesamt werden 20 Geschichten erzählt, von der Steinzeit bis zur Gegenwart bzw. naher Zukunft.

Die ...

Kidstory ist genau das, was der Titel verspricht. Weltgeschichte erzählt aus der Perspektive von Kindern.

Insgesamt werden 20 Geschichten erzählt, von der Steinzeit bis zur Gegenwart bzw. naher Zukunft.

Die Kapitel sind sehr schön farbig und passend illustriert. Die Bilder zeigen die verschiedenen Errungenschaften der jeweiligen Epoche. Die Geschichten sind für Schulkinder gut zu verstehen und ab der dritten Klasse auch zum selber lesen geeignet. Ich habe sie meinem Neunjährigen allerdings vorgelesen, weil ich das Buch mit ihm gemeinsam erleben wollte. Dafür ist es wirkliche sehr gut geeignet.

Am Ende eines jeden Kapitel wird erläutert, was sonst noch in diesem Zeitraum auf der Welt passiert ist. Die Geschichten sind zwar unabhängig voneinander, doch wird das erlangten Wissen aus den vorhergehenden Geschichten, geschickt mit eingebunden. So sollte man auf jeden Fall die Reihenfolge einhalten. Am Ende kann das Kind dann seine eigene Kindheit bzw., die seiner Eltern, Großeltern usw. aufschreiben.

Also wie bereits erwähnt, war ich sehr begeistert von dem Buch und mein Sohn fand es auch richtig klasse. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Ein stimmiger Abschluss für eine großartige Triologie

Astrids Vermächtnis
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"Astrids Vermächtnis" ist der letzte Band aus der dreiteiligen Reihe des norwegischen Schriftstellers Lars Mytting. Leider, möchte man gleich einwerfen, denn diese Reihe kann einem sehr ans Herz wachsen.
Wir ...

"Astrids Vermächtnis" ist der letzte Band aus der dreiteiligen Reihe des norwegischen Schriftstellers Lars Mytting. Leider, möchte man gleich einwerfen, denn diese Reihe kann einem sehr ans Herz wachsen.
Wir begleiten den Pfarrer Kai Schweigaard durch seine über 60jährige Amtszeit in der Gemeinde Butangen. Die Entwicklung, die die Figur bis zu diesem letzten Band mitmacht, ist sehr vielschichtig.
Der Band spielt in der Zeit der deutschen Besatzung Norwegens. Und die Deutschen wollen endlich die zweite der Schwesternglocken nach Dresden bringen. Astrid, die Tocher von Jehans und Kristine, den Hauptpersonen aus Band zwei, will dies mit der Hilfe von Kai Schweigaard verhindern. Ob dies gelingt, verrate ich natürlich nicht.

"Astrids Vermächtnis" hat noch einmal gut einhundert Seiten mehr als die ersten Bände. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte sich nicht so leicht von seinen Figuren trennen und hat deshalb noch etwas ausschweifender erzählt. Das liest sich teilweise etwas zäher als die Vorgänger Bände, aber dadurch auch intensiver.

Ich habe alle Bände sehr gerne gelesen. Die Landschaft- und Architekturbeschreibungen sind wirklich sehr eindrucksvoll und machen Lust auf Norwegen.

Auch dieses Buch kann ich einfach nur weiterempfehlen, aber man sollte definitiv erst die Vorgänger gelesen haben.

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