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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2017

Du sollst nicht ehebrechen

Schere 9
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Kommissar Baldur versucht nach einem traumatischen Ereignis in seiner alten Heimat Köln in Frankfurt wieder Fuß zu fassen. Seine Untreue wurde ihm dort beinahe zum Verhängnis, da seine hintergangene Lebensgefährtin ...

Kommissar Baldur versucht nach einem traumatischen Ereignis in seiner alten Heimat Köln in Frankfurt wieder Fuß zu fassen. Seine Untreue wurde ihm dort beinahe zum Verhängnis, da seine hintergangene Lebensgefährtin versucht hatte, ihn mit Tetrodotoxin zu vergiften. In seinem neuen Fall hat er es in Frankfurt zum ersten mal wieder mit Leichen zu tun. Mehrere Männer wurden mittlerweile tot aufgefunden. Sie scheint nichts miteinander zu verbinden, außer der Tatsache, dass sie ihre Ehefrauen hintergangen haben. Kann hier das Motiv für die Taten liegen? Wird es weitere Opfer geben? Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Isabella Archan hat einen sehr spannenden und mitreißenden Kriminal-roman geschrieben. Ihr mir aus dem Buch "Tote haben kein Zahnweh" bereits bekannter bildreicher und hervorragend zu lesender Schreibstil konnte mich auch an die Geschichte in "Schere 9" fesseln. Ihre beiden Hauptprotagonisten Kommissar Baldur und seine spätere Assistentin Melek Arslan werden interessant und ausführlich charakterisiert. War mir Melek von Anfang an sympathisch, so musste der Kommissar nach seinem unrühmlichen Start doch lange um Sympathiepunkte kämpfen. Die beiden entwickeln sich aber im Laufe des Buches zu einem tollen Team, dem es Spaß gemacht hat bei seinen Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Spannung wird schon direkt im Prolog aufgebaut und schnell ist das Motiv der Taten klar. Die Fragen aber, die bis zum Ende ungeklärt bleiben, sind, wer hinter den Morden steckt und wie die Bluttaten gestoppt werden können. Die Ermittlungsarbeiten werden spannend und authentisch wiedergegeben.

Bei Schere9 handelt es sich aus meiner Sicht um einen besonderen Krimi, der auch noch in seiner Intensität nachgewirkt hat und mich mit seiner Erzählweise voll überzeugt hat. Von mir erhält das Buch daher verdiente fünf von fünf Sternen und ich empfehle es gerne weiter an Personen, die Spannungsliteratur bevorzugen.

Veröffentlicht am 30.12.2016

Kann man das so sagen?

Ein Schlag ins Gesicht
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Robert Fallner hat vor knapp einem Jahr in einem Polizeieinsatz einen jugendlichen erschossen. Obwohl er freigesprochen wird, kommt er mit der Situation nicht klar und quittiert seinen Dienst. Er heuert ...

Robert Fallner hat vor knapp einem Jahr in einem Polizeieinsatz einen jugendlichen erschossen. Obwohl er freigesprochen wird, kommt er mit der Situation nicht klar und quittiert seinen Dienst. Er heuert bei seinem Bruder, der eine Security-Firma leitet, an und erhält gleich einen speziellen Auftrag. Die ehemalige Filmschauspielerin Simone Thomas, die in den 70ern eher in Schmuddelfilmen auf sich aufmerksam gemacht hat, wird von einem Stalker belästigt. Fallner nimmt den Auftrag an und versucht den Stalker zu stellen. Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die gefühlte Filmdiva zunächst wenig kooperativ ist und mit Informationen sehr sorgsam umgeht...

Jürgen Kaube von der FAZ hat zum Schreibstil des Autors Franz Dobler gesagt »Doblers Sprache ist maximal ungemütlich, sie hartgesotten und nicht jugendfrei zu nennen, wäre stark untertrieben.« Die Aussage hat mich neugierig gemacht und ich kann mich nun, nachdem ich "Ein Schlag ins Gesicht" gelesen habe, seiner Meinung voll und ganz anschließen. Franz Dobler arbeitet mit vielen Anspielungen und Zitaten aus den 70er-Jahren und er tut dies immer derb und schonungslos. Diese sehr außergewöhnliche Stilart hat mir richtig gut gefallen und mich an das Buch gefesselt. Ein wenig enttäuschend kam dann leider die Handlung daher. Für mich spielte sie indem Buch eine eher untergewichtete Rolle, aber erzeugte so in dem Buch leider auch einige Längen. Wer einen spannenden Kriminalroman lesen möchte, erhält bei diesem Buch im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlag ins Gesicht, wer sich allerdings einer interessanten und somit auch spannenden literarischen Herausforderung stellen möchte sollte sich mal einen Roman des Autors zur Hand nehmen.

Insgesamt ist das Buch für mich schwer zu bewerten, da es mich inhaltlich eigentlich nicht überzeugen konnte, stilistisch aber beeindruckt hat. Ich entscheide mich daher für vier von fünf Sternen, die dem künstlerischen Wert gewidmet sind.

Veröffentlicht am 28.12.2016

Ein toller Krimi mit spannendem Thema

Ein dunkles Spiel
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In einem Waldstück bei Mannheim wird eine entkleidete Frau tot aufgefunden. Die Frau scheint erwürgt worden zu sein, die Fesselungsspuren deuten ebenfalls auf eine Entführung oder auf ein aus der Kontrolle ...

In einem Waldstück bei Mannheim wird eine entkleidete Frau tot aufgefunden. Die Frau scheint erwürgt worden zu sein, die Fesselungsspuren deuten ebenfalls auf eine Entführung oder auf ein aus der Kontrolle geratenes Liebesspeil hin. Die Hauptkommissarin Jelene Bahl gehört zum Ermittlungsteam und beginnt mit den Recherchen. Schnell stößt sie mit dem Auffindungsort auf eine Parallele zu einem bisher unaufgeklärten Entführungsfall. Stehen die beiden Fälle in einem Zusammenhang? Ist die Frau wirklich ermordet worden? Kann das damalige Opfer der Entführung vielleicht zur Aufklärung beitragen? Ein spannender Fall nimmt seinen Lauf...

Britta Habekost hat mit "Ein dunkles Spiel" einen aus meiner Sicht tollen Kriminalroman geschrieben. Ihr ist es mit ihrer bildreichen und lebendigen Schreibweise gelungen mit schnell an die Geschichte zu fesseln. Die Hauptprotagonisten Jelene Bahl und Ralf Fehling werden von der Autorin sehr interessant beschrieben und charakterisiert. Die Kommissarin erscheint als sympathische und kompetente Ermittlerin, welche aber auch mit ihren eigenen persönlichen Problemen zu kämpfen hat. Ralf Fehling hingegen ist ihr Vorgesetzter und eine Person, die Kontrolle und Macht für sich beansprucht. Das Zusammenspiel der beiden Charaktere gibt den Buch schon einen zusätzlichen Reiz.

Den Spannungsbogen baut Britta Habelkost direkt mit der aufgefunden Leiche zu Beginn des Buches auf und kann ihn auch mit plötzlichen Erkenntnissen und Wendungen immer einen neuen Schub verleihen. Das fulminante Finale ist sehr spannend geschrieben und konnte mich vollends überzeugen. Das Thema des Buches ist gut herausgearbeitet und gibt die Möglichkeit in die Abgründe der menschlichen Gedanken vorzudringen, was die Autorin auch immer wieder aufzeigt.

Insgesamt konnte mich "Ein dunkles Spiel" von Britta Habekost fesseln und begeistern, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte. Es bleibt zu hoffen, noch weitere Fälle mit der sympathischen Ermittlerin Jelene Bahl miterleben zu düfen!!!

Veröffentlicht am 23.12.2016

LCHF ohne zu verzichten

Easy. Überraschend. Low Carb.
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Es ist ein gutes Gefühl, ein tolles Gericht zuzubereiten und gleichzeitig nicht die Sorge haben zu müssen, unendlich viele Kalorien zu sich zu nehmen.
Dies kann mit "Easy.Überraschend.Low Carb" funktionieren. ...

Es ist ein gutes Gefühl, ein tolles Gericht zuzubereiten und gleichzeitig nicht die Sorge haben zu müssen, unendlich viele Kalorien zu sich zu nehmen.
Dies kann mit "Easy.Überraschend.Low Carb" funktionieren. Nachdem viele Low Fat-Diäten und Ernährungsratschläge bei vielen nicht gerade zum Erfolg geführt hat, kann die mittlerweile weitverbreitete Low Carb High Fat Variante Abhilfe schaffen. Wissenschaftler behaupten, dass es hilft, wenn die Fettmenge die Menge der Eiweiße und Kohlenhydrate übersteigt. Hört sich kompliziert an, wird in diesem Kochbuch aber sehr einfach und vielversprechend umgesetzt.
Das Besondere an Easy. Überraschend. Low Carb ist, dass trotz des LCHF-Ansatzes Möglichkeiten geschaffen werden, liebgewonnene Speisen auf eine andere Art und Weise zuzubereiten. So werden hier fünfzehn unterschiedliche und leckere Brotvarianten beschrieben, die ohne Mehl hergestellt werden.
Das Buch ist hervorragend gegliedert. Schnell erhält man die Übersicht über die Rubriken für die Gerichte. So lernen wir neben den Broten Rezepte zu den Themen Fleisch, Fisch, Vegetarisch, Schnelle Gerichte, Frühstücksgerichte und Desserts kennen. Die Rezept sind einfach gehalten, sehr gut beschrieben und mit sehr ansprechenden Bildern nachahmungsbedürftig dargestellt.
Meine ersten Tests verliefen alle problemlos und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Nicht nur bei mir kam aufgrund des vollen Geschmacks und des guten Gefühls Begeisterung auf.
Insgesamt ist "Easy.Überraschend.Low Carb" eine absolute Bereicherung für mein Kochbuch-Regal, so dass

Veröffentlicht am 20.12.2016

Familiendrama mit spätem Thrill

Es beginnt am siebten Tag
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"Es beginnt am siebten Tag" ist für mich zwar kein wirklicher Thriller, aber ein durchaus fesselndes Familiendrama.

Für Julia wird ein Albtraum wahr, als sie verspätet an der Schule eintrifft, um ihre ...

"Es beginnt am siebten Tag" ist für mich zwar kein wirklicher Thriller, aber ein durchaus fesselndes Familiendrama.

Für Julia wird ein Albtraum wahr, als sie verspätet an der Schule eintrifft, um ihre Tochter abzuholen, ist diese nicht mehr auffindbar. Eine verzweifelte Suche nach der fünfjährigen Anna beginnt, bleibt aber zunächst erfolglos. Allem Anschein nach, wurde das Mädchen entführt und der Täter hat keine Spuren hinterlassen. Aus der anfänglichen Betroffenheit der Allgemeinheit wird plötzlich eine Abscheu und Verachtung gegenüber Julia, da ihr vorgeworfen wird, als Mutter nachlässig gehandelt zu haben und für das Verschwinden ihrer Tochter verantwortlich zu sein. Plötzlich taucht Anna unversehrt wieder auf, doch für Julia ist der Albtraum noch lange nicht vorbei...

Alex Lake hat sich mit "Es beginnt am siebten Tag" einem brisanten Thema gewidmet. Das Buch handelt über eine Kindesentführung und den daraus entstehenden Auswirkungen auf die betreffenden Personen. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden und durchaus fesselnden Schreibstil. Die Spannung um die Kindes-entführung wird leider durch den sehr weit greifenden Klappentext deutlich geschmälert, dennoch weiß das Buch mit der Schilderung der Auswirkungen auf das Umfeld zu überzeugen. Gerade die Entwicklung von Annas Eltern untereinander und der Einfluss von Julias Stiefmutter wird spannend wiedergegeben. Ein Thrill stellt sich dann erst im letzten Drittel des Buches ein, so dass ich das Buch eher als Familiendrama einsortieren würde.

Nichts desto trotz fand ich es sehr interessant, der Geschichte zu folgen, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.