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Veröffentlicht am 29.04.2017

Guter Auftakt einer neuen Thriller-Reihe

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ein grausiger Leichenfund hält die Stadt in Atem. Das Besondere an dem Opfer, es besteht aus sechs unterschiedlichen Körpern und somit letztendlich um 6 verschiedene Opfer. Der Kopf dieser "Rsgdoll" oder ...

Ein grausiger Leichenfund hält die Stadt in Atem. Das Besondere an dem Opfer, es besteht aus sechs unterschiedlichen Körpern und somit letztendlich um 6 verschiedene Opfer. Der Kopf dieser "Rsgdoll" oder auch Flickenpuppe gehört einem ehemaligen Serientäter, der seinerzeit viele jungen Frauen verbrannt hatte. Der damalige Ermittler Detective Wiliam-Oliver Layton-Fawkes, kurz Wolf genannt soll die Recherchen leiten. Hat es etwas mit dem damaligen Fall zu tun? Dafür müssen zunächst die sechs Opfer identifiziert werden, aus der die Ragdoll besteht. Aber die Zeit rennt, denn der Täter veröffentlicht eine Liste mit den nächsten Opfern und deren Sterbedatum, darunter auch der ermittelnde Detective...


"Ragdoll" hat mich stellenweise an die Thriller-Klassiker "Sieben" oder "Schweigen der Lämmer" erinnert, aber es kann aus meiner Sicht an seine großen Vorgänger nicht ganz heranreichen. Die Spannung ist jederzeit auf sehr hohem Niveau und wird über den Fund der spektakulären Ragdoll klassisch aufgebaut. Der Schreibstil gefällt mir gut, er lässt sich sehr flüssig lesen und verleiht dem Thriller ein ordentliches Tempo. Die Charakter des  Ermittler-Teams kamen mir ein wenig zu kurz, obwohl durchaus interessante Typen wie der anfangs sehr unterschätzte Edmunds und die stellenweise unnahbare Baxter dabei sind. Der Hauptprotagonist Wolf hingegen wird gut beschrieben und gibt mit seinen Ecken und Kanten der Geschichte etwas Verruchtes. Die Ermittlungen können vom Leser gut verfolgt werden und immer wieder können eigen Überlegungen angestellt werden, wer der Täter sein könnte und welcher Hinter-grund der Taten vorliegen könnte. Der Plot des Buches ist raffiniert konzipiert und für mich sehr überraschend. Das ungewöhnliche Finale hat mich dann auch noch ein wenig nachdenklich zurückgelassen, was ich an einem Buch sehr schätze.


Insgesamt bietet "Ragdoll" spannende Thriller-Unterhaltung, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Fesselnder historischer Kriminalroman!!!

Der zweite Reiter
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Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte ...

Schauplatz dieses historischen Krimis ist Wien im Jahre 1919. August Emmerich arbeitet für die Wiener Polizei und soll einen Ring ausheben, der in der großen Not der Stadt mit Lebensmitteln Wuchergeschäfte betreibt. Sein eigentlicher Wunsch ist die Abteilung für "Leib und Leben", was aber nur wenigen Bediensteten vergönnt ist. Bei der Verfolgung eines Verdächtigen stößt August Emmerich mit seinem ihm zu Seite gestellten Assistenten Winter auf eine Leiche. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, nur Polizeiagent Emmerich vermutet ein Verbrechen. Er wird zwar von seinem Vorgesetzten ermahnt, sich um seine eigentlichen Aufgaben zu kümmern, aber er möchte diese Gelegenheit auch nutzen, einen Eindruck in seiner Wunschabteilung zu hinterlassen. Er wird dabei von seinem Kollegen Winter unterstützt, was die beiden allerdings selbst in höchste Gefahr bringt...

Der Autorin Alex Beer ist es mit ihrem sehr bildreichen und lebendigen Schreibstil gelungen, mich in die damalige Zeit zu entführen. Sie schafft es, der Geschichte die Atmosphäre der damaligen Nachkriegszeit mit aller Not und Hoffnungslosigkeit zu verleihen. Die beiden Haupt-protagonisten Emmerich und Winter werden in dieser Kulisse sehr interessant und authentisch charakterisiert. Es macht Spaß, den beiden bei ihren Recherchen über die Schulter zu schauen und mit ihnen zu hoffen und zu bangen. Die Spannung wird direkt zu Beginn mit dem Auffinden der Leiche aufgebaut und durch neue Wendungen und den Schilderungen dieser dramatischen Zeit ständig auf hohem Niveau gehalten. Die gut durchdachte Story kann dann auch mit dem aus meiner Sicht überraschendem Finale überzeugen und rundet diesen äußerst gelungenen Kriminalroman ab. Die historischen Hintergründe der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs wirken auf mich sehr gut recherchiert und die Tatsache, dass, wie im Anhang erläutert, viele der beschriebenen Örtlichkeiten wirklich existiert haben, gibt dem Buch eine zusätzliche Authentizität und macht die Handlung noch ein wenig eindrucksvoller. Es bleibt zu hoffen, noch mehr von den beiden Ermittlern zu lesen.

Insgesamt handelt es sich bei "Der zweite Reiter" um einen fesselnden und wirklich beeindruckenden Kriminalroman mit einem spannenden historischen Hintergrund. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Spannung im Skizirkus

Abfahrt in den Tod
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Der Ski-Gesamtweltcup steht auf der Zielgeraden und Marc Gassmann hat die Chance, diesen ein fünftes mal zu gewinnen. Es steht das berühmt berüchtigte Lauberhorn-Rennen auf dem Programm und Marc möchte ...

Der Ski-Gesamtweltcup steht auf der Zielgeraden und Marc Gassmann hat die Chance, diesen ein fünftes mal zu gewinnen. Es steht das berühmt berüchtigte Lauberhorn-Rennen auf dem Programm und Marc möchte mit einem Sieg die Führung im Weltcup übernehmen. Die Fahrt läuft perfekt und Marc fühlt sich stark genug das Rennen ins Ziel zu bringen, als er plötzlich einen stechenden Schmerz im Rücken verspürt. Mit Glück und viel Geschick kann er sich auf den Skiern halten und fährt als Zweitplazierter ins Ziel. Es stellt sich heraus, dass kurz vorm Ziel eine Kameradrohne abgestürzt ist und beinahe einen fürchterlichen Unfall verursacht hätte. War dies ein gezielter Angriff auf den Skistar? Anonyme Drohbriefe unterstützen diese These, so dass Marc Gassmann einen Beschützer an die Seite gestellt bekommt. Dies ist seine Ex-Freundin Andrea Brunner von der Kantonspolizei. Ist die in der Lage ihn zu beschützen?


Marc Giradelli und Michaela Grünig haben gemeinsam einen Kriminalroman geschrieben, der in der professionellen Ski-Welt spielt. Der Reiz, den das Buch von Beginn an auf mich ausübte, war mit Marc Giradelli die Beteiligung eines ehemaligen Ski-Rennfahrers, der die Szene aus eigenen Erfahrungen bestens kennt. Und genau dies macht "Abfahrt in den Tod" auch zu einem besonderen Buch. Die Hauptprotagonisten Marc Gassmann und Andrea Brunner werden interessant charakterisiert und allein die Entwicklung ihrer Zusammenarbeit sorgt für Spannung. Durch den spektakulär geschilderten Unfall beim Rennen wird aber auch auf dem klassischen Wege der Spannungsbogen im Buch aufgebaut und im Laufe der Geschichte stets auf einem hohen Niveau gehalten. Die Autoren verleihen dem Buch ein hohes Tempo durch häufige Perspektivwechsel und erzählen den Krimi in einer sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibweise. Das fulminante Finale barg zumindest für mich noch viel Überraschendes und rundet die sehr gute und spannende Krimiunterhaltung ab. 


Insgesamt konnte mich das Buch auch aufgrund der vielen Insiderinformationen zur glamourösen Skiwelt vol und ganz überzeugen und bescherte mir einige spannende Stunden. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Toller Krimi mit düsterer Atmosphäre

Küstenfluch
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Auf Familie Jessen scheint ein Fluch zu liegen. Zunächst fällt Hinnerk Jessen in der eigenen Scheune in den Tod und kurz darauf liegt seine Schwester nach einem Verkehrsunfall im Koma. Kommissar Krumme ...

Auf Familie Jessen scheint ein Fluch zu liegen. Zunächst fällt Hinnerk Jessen in der eigenen Scheune in den Tod und kurz darauf liegt seine Schwester nach einem Verkehrsunfall im Koma. Kommissar Krumme glaubt entgegen aller anderen Einschätzungen nicht an die Verstrickung unglücklicher Zufälle und beginnt mit den Recherchen. Sehr zum Unmut der Familie Jessen folgt der Kommissar weiter seinem Instinkt und als einzige Unterstützung hat er die noch sehr junge und unerfahrene Kollegin Pat an seiner Seite. Der kleine Jan Jessen wendet sich plötzlich an den Kommissar und erzählt von seinen Albträumen in denen er einen schwarzen Schatten gesehen hat, welcher seinen Onkel in die Tiefe gestürzt hat. Ist die alles nur die Einbildung eines kleinen Jungen? Oder gibt es den schwarzen Schatten wirklich?

"Küstenfluch" ist der dritte Band der Serie um den Kommissar Theo Krumme. Ich bin als Quereinsteiger in das Buch gestartet und hatte keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen. Der Haupt-protagonist Krumme ist als sympathischer Kommissar, den es mit den Erfahrungen einer Großstadt an die Küste getrieben hat, charakterisiert. Er hat es natürlich nicht leicht die Anerkennung und den Respekt der örtlichen Einwohner zu erlangen, was der Geschichte einen zusätzlichen Charme verleiht. Der Spannungsbogen wird direkt gut aufgebaut und von einer sehr düsteren und teilweise etwas mystischen Atmosphäre getragen. Der Autor Hendrik Berg erzählt die sehr clever konzipierte Geschichte in einem sehr angenehmen und temporeichen Schreibstil. Die kurzen Kapitel ermöglichen viele Perspektivwechsel, die das Buch noch rasanter erscheinen lassen. Immer wieder geben neue Erkennt-nisse die Möglichkeit eigene Überlegungen anzustellen, was den Hintergrund der Taten betrifft. Die überzeugenden Charaktere und der gut dosierte Lokalkolorit lassen mich hoffen, dass es noch einige Fälle für den charmanten Kommissar geben wird.

Insgesamt ist "Küstenfluch" ein aus meiner Sicht rundum gelungener Küstenkrimi, der einige spannende Stunden verspricht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Jack the Ripper auf bayrisch

Schlachtsaison
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Leider sterben immer wieder Menschen im Umkreis vom Bierbrauer Alfred Sanktjohanser. Diesmal tritt seine Schwester Anna an in heran, da ihre Freundin Susi allem Anschein nach dem Serienmörder, der zur ...

Leider sterben immer wieder Menschen im Umkreis vom Bierbrauer Alfred Sanktjohanser. Diesmal tritt seine Schwester Anna an in heran, da ihre Freundin Susi allem Anschein nach dem Serienmörder, der zur Zeit in München sein Unwesen treibt, zum Opfer gefallen ist. Der Mörder orientiert sich bei seinen Morden an den Taten des berühmt berüchtigten Jack the Ripper. Die Opfer werden grausam zugerichtet vorgefunden und Kommissar Bichlmaier steht vor einem großen Rätsel. So ist er auch sehr davon angetan, als sich der Sanktus bereit-erklärt bei den Recherchen zu helfen, da die Aufklärungsquote vom Sanktjohanser bisher bei ziemlich genau 100% liegt. Doch ist der Hobbyermittler dieser Herausforderung gewachsen?


"Schlachtsaison" ist bereits der dritte Band aus der Serie um den äußerst sympathischen und gemütlichen Alfred Sanktjohanser. Die ersten beiden Bände konnten mich schon begeistern, und der dritte steht ihnen in nichts nach. Der Charakter des Hauptprotagonisten nimmt den Leser einfach in Beschlag. Der Autor Andreas Schröfl erzählt die Geschichte um die sehr grausamen Morde mit einer wohldosierten Prise Humor, was dem Kriminalroman eine sehr angenehme Leichtigkeit gibt. Die immer wieder eingebauten und gut nachvollziehbaren Passagen in der Mundart sorgen für zusätzlichen Unterhaltungswert und verleihen dem Buch Lokalkolorit. Die Spannung kommt aber auch nicht zu kurz und wird vom Autor durch geschickte Irreführungen und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Immer wieder gibt es für den Leser die Gelegenheit eigene Theorien für die Täterschaft anzustellen, um dann im Finale doch noch überrascht zu werden. Die Serie besticht einfach aus der hervorragend dosierten Mischung aus Spannung und Humor und sorgt so für beste Krimiunterhaltung. Man kann nur hoffen, dass noch einige Fälle auf den Sanktus warten...


Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht bei "Schlachtsaison" um einen Kriminalroman mit hohem Unterhaltungswert, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.