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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2017

Spannender Einblick in das Leben von Martin Luther und seiner Familie

Die Mutter des Satans
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Lucas Cranach, ein bedeutender Maler der Renaissance, beabsichtigt Margarethe und Hans Luder zu portraitieren. Es handelt sich bei den beiden um die Eltern von Martin Luther und gerade bei der Mutter Margarethe ...

Lucas Cranach, ein bedeutender Maler der Renaissance, beabsichtigt Margarethe und Hans Luder zu portraitieren. Es handelt sich bei den beiden um die Eltern von Martin Luther und gerade bei der Mutter Margarethe versucht er durch ihre Erzählungen und Erinnerungen ihre Seele zu ergründen, um dem Bild Leben und Tiefe zu geben. Die Eindrücke gewähren einen Einblick in ein bewegendes und schicksalhaftes Leben, aus dem eine historisch bedeutende Person entstanden ist. Es beginnt im Jahre 1483 mit der schwierigen Geburt von Martin Luther und der dadurch bedingten besonderen Verbindung zwischen Mutter und Kind. Gerade diese gegenseitige Liebe wird in den folgenden Jahren immer wieder vor neue Heraus-forderungen gestellt.


Die Geschwister Claudia und Nadja Beinert haben gemeinsam schon einige historische Romane geschrieben, welche immer wieder gute Bewertungen erhalten haben. "Die Mutter des Satans" war mein erstes Buch der Beiden und meine hohen Erwartungen konnten voll und ganz erfüllt werden. Ihnen ist es mit ihrer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise gelungen mich in den Anfang des 16. Jahrhunderts zu entführen und mir die spannende Lebensgeschichte von Margarethe Luder näher zu bringen. Passend zum Lutherschen Jubiläumsjahr war es für mich sehr interessant, das damalige Leben und die Denkweisen zu verfolgen, um der bekannten Thesenver-öffentlichung durch Martin Luther die entsprechende Bedeutung für die Zeit beizumessen. Erst hier wurde mir klar, welcher Mut und welches Durchhaltevermögen notwendig war, diesen Schritt zu gehen und welche Auswirkungen er auf das persönliche Umfeld von Martin Luther hatte. Es lässt mich die historischen Ereignisse in einem andere Licht sehen.


Sehr gut gefallen hat mir dabei, dass es den beiden Autorinnen gelingt, die Geschehnisse authentisch und real erscheinen zu lassen, was einem gut recherchierten historischen Hintergrund geschuldet ist. Insgesamt war das Buch für mich ein spannender Einblick in eine vergangene Zeit und hat ein bekanntes historisches Ereignis durch das Einbinden fiktiver Elemente erlebbar gemacht. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen. 

Veröffentlicht am 25.02.2017

Guter Regionalkrimi aus München

Schickimicki
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Petra Malterer wird tot aufgefunden. Die wohlhabende und gutaussehende Frau aus der "besseren Gesellschaft" Münchens wurde erschossen und die beiden Ermittler Alois Schön und Natascha Frey nehmen die Recherchen ...

Petra Malterer wird tot aufgefunden. Die wohlhabende und gutaussehende Frau aus der "besseren Gesellschaft" Münchens wurde erschossen und die beiden Ermittler Alois Schön und Natascha Frey nehmen die Recherchen auf. Zunächst setzen sie sich mit dem direkten Familienumfeld auseinander und stoßen dabei auf reservierte und emotionsarme Reaktionen. Ist der Töter wirklich im familieren Umfeld zu finden? Plötzlich wird eine zweite Frau tot aufgefunden, wobei viele Parallelen zum ersten Mord festgestellt werden. Ist ein Serientäter in München unterwegs? Alois und Nataschas Ermittlungen fangen quasi wieder bei null an...


Schickimicki ist der zweite Kriminalroman von Ulrich Radermacher um die beiden sympathischen Ermittler Alois Schön und Natascha Frey. "Saukerl" konnte mich schon überzeugen und "Schickimicki" schließt hier nahtlos an. Der Autor erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell an die Geschichte gefesselt hat. Spannung wurde gleich zu Beginn des Buches mit dem Tod von Petra Malterer aufgebaut und es wird im Anschluss sehr viel Wert auf die Ermittlungsarbeiten gelegt. Es bieten sich daher immer wieder Gelegenheiten nach neuen Erkenntnissen und plötzlichen Wendungen eigene Überlegungen anzustellen bezüglich der möglichen Täterschaft. Das Finale der clever konzipierten Story konnte mich überraschen, war dabei aber auch gut nachvollziehbar und nicht plötzlich aus dem Hut gezaubert.


Insgesamt konnte mich Schickimicki gerade auch mit den beiden sympathischen Hauptprotagonisten überzeugen, so dass ich den Kriminalroman mit vier von fünf Sternen bewerte und gerne weiterempfehle. Es bleibt zu hoffen, noch weitere Fälle des Ermittler-Duos verfolgen zu können.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe

Der Kuss der Lüge
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Lia ist die älteste Tochter des Königshauses Morrighan. In ihrer Eigenschaft als Prinzessin ist ihr Schicksal durch ihre Eltern vorbestimmt. Die 17-jährige soll nun den Prinzen eines anderen Königshauses ...

Lia ist die älteste Tochter des Königshauses Morrighan. In ihrer Eigenschaft als Prinzessin ist ihr Schicksal durch ihre Eltern vorbestimmt. Die 17-jährige soll nun den Prinzen eines anderen Königshauses heiraten, obwohl sie ihn noch niemals zuvor gesehen hat. Die rebellische Lia will ihr vorgegebenes Schicksal nicht akzeptieren und beschließt, am Vorabend der Hochzeit zu fliehen. Auf ihrer Flucht wird sie von ihrer Magd begleitet und die beiden erreichen nach einer turbulenten Reise eine Taverne, in der sie als Hilfskräfte eingestellt werden. Bewusst gibt sich die Prinzessin dem ärmlichen und einfachen Leben hin, um ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen. Nach kurzer Zeit treffen zwei junge Männer in der Taverne ein, zu denen sich Lia schnell hingezogen fühlt. Was sie nicht weiß, einer der beiden ist der Prinz, den sie heiraten sollte und der andere ist ein Attentäter mit dem Auftrag sie zu töten...


"Der Kuss der Lüge" ist der Einstiegsband einer Fantasy-Trilogie der Autorin Mary E. Pearson. Mit ihrem sehr bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil ist es ihr gut gelungen, mich in die neue Welt zu entführen. Die Hauptprotagonistin Lia wird als rebellische und selbst-bewusste Frau beschrieben und sie konnte bei mir schnell einige Sympathiepunkte sammeln. Die Autorin erzählt die Geschichte in der Ich-Form, wechselt in den einzelnen Kapiteln aber häufig die Perspektive. Dies ermöglicht gut die Gefühle und Gedanken auch der anderen Protagonisten wahrzunehmen, was dem Buch Tempo und Tief verleiht. Sehr gut gefallen hat mir das Verwirrspiel um die Identität der beiden jungen Männer in der Taverne. Es bleibt lange offen, wer von ihnen der Attentäter und wer der Prinz ist. Gerade die spannende Konstellation belebt das Geschehen des Buches, welches aber auch in den ersten zwei Dritteln einige Längen aufweist. Das Ende des ersten Teils nimmt aber wieder deutlich an Fahrt auf und macht definitiv Lust auf den Folgeroman.


Insgesamt ist "Der Kuss der Lüge" ein verheißungsvoller Beginn in eine neue Fantasyreihe, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
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  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2017

Die düstere Seite des Mittelalters

Die rote Löwin
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Am Anfang des 13. Jahrhunderts fallen die Eltern von Runja und Waldemar einem Angriff des barbarischen Volkes der Wenden zum Opfer. Die Geschwister sind ab nun auf sich allein gestellt, werden aber angetrieben ...

Am Anfang des 13. Jahrhunderts fallen die Eltern von Runja und Waldemar einem Angriff des barbarischen Volkes der Wenden zum Opfer. Die Geschwister sind ab nun auf sich allein gestellt, werden aber angetrieben von dem Gedanken der Rache für den grausamen Tod der Eltern. Gleichzeitig versucht der machthungrige Domdekan Laurenz mit aller List und Skrupellosigkeit das Amt des Bischofs an sich zu reißen. Sein größter Widersacher ist Pirmin, welcher schon von der Kirche zum Nachfolger des schwerkranken Bischofs vorgeschlagen wurde. Die Wege dieser Protagonisten kreuzen sich und ein spannender und fesselnder Kampf um Macht, Gefühle und Liebe entwickelt sich zu einem spannenden Abenteuer.


"Die rote Löwin" ist mein erstes Buch des Autors Thomas Ziebula. Ihm ist es mit seiner bildreichen und temporeichen Schreibweise gelungen,  mich in die Welt des 13. Jahrhunderts zu entführen. Die Hauptprotagonisten werden sehr interessant charakterisiert und lassen die Reise in die Vergangenheit erlebbar machen. Meine Sympathien lagen schnell bei der verwaisten und tapferen Runja. Thomas Ziebula erzeugt eine sehr düstere Stimmung und Atmosphäre und erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen schonungslos, was aber aus meiner Sicht passend für die Zeit des 13. Jahrhunderts ist. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und durch überraschende Wendungen und dem Überkreuzen der beiden Handlungsstränge stets auf einem hohen Niveau gehalten. Die historischen Hintergründe des Romans erschienen mir zu jeder Zeit sehr gut recherchiert und machten damit die Reise in die Vergangenheit authentischer.


Insgesamt konnte mich "Die rote Löwin" in den Bann ziehen und bescherte mir somit einen tollen Einblick in die spannende und teilweise grausame Zeit des Mittelalters. Aus meiner Sicht ein sehr lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Enge Familienbande

Korrosion
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Tom Winter erhält als Sicherheits-Chef einer Schweizer Bank den Auftrag, die Hintergründe einer Straftat zu klären, um das Testament einer verstorbenen Kundin eröffnen zu können. Die Tote war eine vereinsamte ...

Tom Winter erhält als Sicherheits-Chef einer Schweizer Bank den Auftrag, die Hintergründe einer Straftat zu klären, um das Testament einer verstorbenen Kundin eröffnen zu können. Die Tote war eine vereinsamte und in bescheidenem Umfeld lebenden Frau. Als Auflage zur Eröffnung ihres Testaments hat sie bestimmt, dass zunächst geklärt werden muss, welches ihrer drei Kinder für den Tod des Vaters verantwortlich war. Tom macht sich nun auf die verstreuten Kinder aufzusuchen um dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Er stößt dabei aber auf erheblich mehr Schwierigkeiten, als er vermutet hat und befindet sich schon bald selber in Gefahr...


"Korrosion" ist bereits der zweite Band mit dem sympathischen Hauptprotagonisten Tom Winter. Als Quereinsteiger in die Serie hat ich zu keiner Zeit Probleme der Handlung zu folgen. Der Autor Peter Beck erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, wobei er auf eine chronologische Abfolge der Geschehnisse Wert legt. Die Spannung wird direkt im Prolog schon aufgebaut und während des Buches durch überraschende Wendungen und neuen Erkenntnissen immer wieder aufgefrischt und auf hohem Niveau gehalten, um dann in einem sehr fulminanten und aus meiner Sicht überraschendem Finale zu enden. Sehr spannend waren für mich die Schilderungen eines Flüchtlings, der in die geheimnisvolle Geschichte involviert zu sein scheint. In kurzen Kapiteln wird hier ein kleines Flüchtlingsdrama geschildert, was dem Buch einen zusätzlichen Flair verleiht.


Insgesamt hat mir "Korrosion" von Peter Beck einige sehr spannende und fesselnde Stunden beschert und ich kann den temporeichen und sehr kurzweiligen Thriller nur wärmstens weiterempfehlen und folgerichtig mit fünf von fünf Sternen bewerten!!!