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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2016

Actionreich, aber schwache Charaktere

Ich bin der Zorn
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Ein unglaublich actiongeladener und temporeicher Thriller aus der Serie um den Bundesermittler Marcus Williams.

In einem scheinbar ausbruchsicheren Gefängnis der Superklasse kommt es zu einem unerklärlichen ...

Ein unglaublich actiongeladener und temporeicher Thriller aus der Serie um den Bundesermittler Marcus Williams.

In einem scheinbar ausbruchsicheren Gefängnis der Superklasse kommt es zu einem unerklärlichen Amoklauf. Ein Gefägniswärter erschießt willkürlich mehrere Gefägnisinsassen und versucht im Anschluss eine Bombe zu zünden. Diese wahnsinnige Tat ruft den erfahrenen und erfolgreichen Bundesermittler Marcus Williams auf den Plan. Er beginnt mit den Recherchen und stellt schnell fest, dass der Gefägniswärter nicht so willkürlich getötet hat, wie zunächst angenommen. Gezielt wurden jeweils die Anführer der im Gefägnis gebildeteten Gruppen getötet und der Wärter wurde von einem psychpathischen Killer unter Druck gesetzt. Aufgrund der Brisanz des Falls beschließt MArcus die Hilfe seines Bruders innerhalb der Gefägnismauern in Anspruch zu nehmen. Dieser ist der wohl zur Zeit bekannteste Serienmörder des Landes, ist aber bereit seinem Bruder zur Seite zu stehen. Ein Kampf auf Augenhöhe beginnt.

Ich habe "Ich bin der Zorn" als Neueinsteiger in die sehr beliebte Serie gelesen. Meine Erwartungen waren aufgrund vieler guter Bewertungen der vorherigen Bände hoch, konnten leider nicht ganz erfüllt werden. Der Schreibstil von Ethan Cross hat mir sehr gut gefallen. Er erzählt die Geschichte sehr lebendig und mit unglaublich viel Tempo. Eine Actionszene reiht sich an die andere, so dass der Leser kaum zu einer Verschnaufpause kommt und die Seiten nur so dahinfliegen. Dennoch konnte das Buch mich nicht mitreißen, da die Charaktere aus meiner Sicht einfach zu perfekt dargestellt waren. Gerade die Hauptprotagonisten Marcus Williams, sein Bruder Ackermann jr, Maggie und der Gegenspieler Judas operierten nahezu fehlerfrei und ahnten die Aktionen ihrer Gegener immer voraus. Es lief also auf ein Duell hinaus, welches sicherlich der Gute für sich gewinnen sollte. Somit kam es zwar immer wieder zu spannenden Einzelsituation, die Geschichte an sich war aber für mich zu durchschaubar. Spannung insgesamt konnte so nur schwer aufgebaut werden und manchmal ist weniger vielleicht etwas mehr. Ich hätte mir die Charaktere nicht so vorhersehbar und mit einigen Ecken und Kanten gewünscht.

Das Buch hat mich nicht wirklich enttäuscht, aber ganz sicher auch nicht begeistert. Ich bewerte es daher mit 3 von 5 Punkten!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 16.11.2016

Miss Marple läßt grüßen

Tod am Semmering
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Ein klassischer Kriminalroman im Stile von Agatha Christie aus der Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs.

Ernestine überrascht ihren Vermieter und heimlichen Verehrer Anton Böck mit den exklusiven Karten für ...

Ein klassischer Kriminalroman im Stile von Agatha Christie aus der Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs.

Ernestine überrascht ihren Vermieter und heimlichen Verehrer Anton Böck mit den exklusiven Karten für einen Tangokurs-Wochenende in dem Grandhotel Panhans. Der nicht gerade tanzbegeisterte Anton möchte auf die einmalige Gelegenheit, ein Wochenende mit Ernestine zu verbringen, nicht verzichten und sagt zu. Im Hotel stoßen die Beiden auf andere Gesellschaftsschichten und erhalten von den Adeligen und Reichen zunächst wenig Akzeptanz. Die Gemeinschaft rückt näher zusammen, nachdem der erste Tote entdeckt wird. Es handelt sich um den äußerst unsympathischen und von vielen angefeindeten Unternehmer von Rauch. Er wurde vergiftet und schnell stellt sich heraus, dass der Täter aus der Tanzgemeinschaft stammen muss. Eine Flucht ist unmöglich, da das Hotel mittlerweile hoffnungslos eingeschneit ist. Somit muss der Täter enttarnt werden und Ernestine macht sich an die Arbeit...

Beate Maly hat mit Ernestine und Anton zwei unglaublich liebenswerte und sympathische Hauptprotagonisten geschaffen. Es macht sehr viel Spaß als Leser den Beiden bei ihrem Abenteuer über die Schulter zu schauen. Der äußerst bildreiche und flüssig zu lesende Schreibstil der Autorin versetzt den Leser in die damalige Zeit und der historische Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert. Immer wieder fühlte ich mich an die Agatha Christie-Klassiker um Miss Marple erinnert, aber niemals kam mir "Tod am Semmering" als Kopie dieser klassischen Kriminal-romane vor. Die Spannung wird gut aufgebaut und mit immer wieder auftauchenden neuen Details zu den einzelnen Protagonisten auf hohem Niveau gehalten. Das gut konzipierte Finale war für mich zwar überraschend, aber auch vollkommen nachvollziehbar. Die Reise in die Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs mit den beiden Hauptprotagonisten hat mir sehr viel Freude bereitet, so dass ich hoffe, dass noch weitere Fälle folgen werden.

Insgesamt kann ich gerade den Liebhabern klassischer Kriminalromane das Buch ans Herz legen und bewerte es mit aus meiner Sicht völlig verdienten 5 von 5 Sternen!!!

Veröffentlicht am 14.11.2016

Ein sehr atmosphärischer Kriminalroman

Die Stille der Lärchen
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Ein atmosphärischer und spannender Kriminalroman aus Südtirol.
Commissario Grauner und sein Kollege Saltapepe werden zu dem Fundort einer jungen weiblichen Leiche gerufen. Die Tote wird bei den Urlärchen ...

Ein atmosphärischer und spannender Kriminalroman aus Südtirol.
Commissario Grauner und sein Kollege Saltapepe werden zu dem Fundort einer jungen weiblichen Leiche gerufen. Die Tote wird bei den Urlärchen aufgefunden, ein Ort, der von den religiösen Dorfbewohnern als Eingang zur Hölle angesehen wird. Die Recherchen haben noch nicht wirklich begonnen, da haben die beiden Ermittler bereits den vermeintlichen Täter gefasst, welcher ein umfassendes Geständnis ablegt. Gegen den Willen seines Vorgesetzten recherchiert Gauner dennoch weiter, da er den rätselhaften Tod des Mädchens noch nicht für aufgeklärt hält. Dabei stößt er auf sehr alte Geheimnisse, die das Dorf umgeben.
Lenz Koppelstätter erzeugt in seinem zweiten Band um Commissario Gauner erneut eine sehr düstere und unheimliche Atmosphäre in den Bergen. Sein sehr bildreicher und lebendiger Schreibstil führt dem Leser diese besondere Umgebung hervorragend vor Augen. Dbeiden Charaktere der Hauptprotagonisten Gauner und Saltapepe sind sehr gut beschrieben und gerade deren Zusammenspiel macht die Ermittlungsarbeiten zu etwas Besonderem. Die Spannung baut der Autor direkt zu Beginn des Buches mit dem Tod des Mädchens auf und hält diese ständig mit immer wieder neuen Wendungen und einer unheimlichen Stimmung auf sehr hohem Niveau. Das gut konzipierte Finale konnte mich trotz aller Überlegungen überraschen und war glaubwürdig und nachvollziehbar.
Insgesamt konnte mich "Die Stille der Lärchen" total überzeugen, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und hoffe, dass noch einige Fälle für die beiden charismatischen Ermittler in atemberaubender Umgebung folgen werden.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Private Eye

Den letzten beißt der Dorsch
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Ein spannender und zugleich humorvoller Krimispaß von der Küste.

Privatdetektivin und zugleich Autorin von dahinschmelzenden Liebesgeschichten Hanna Hemlokk erhält einen neuen Ermittlungs-auftrag. Ein ...

Ein spannender und zugleich humorvoller Krimispaß von der Küste.

Privatdetektivin und zugleich Autorin von dahinschmelzenden Liebesgeschichten Hanna Hemlokk erhält einen neuen Ermittlungs-auftrag. Ein Unbekannter entsorgt Hunde und Katzen in großer Stückzahl und beängstigender Kontinuität, indem er sie im Vorbeifahren von einer Brücke schmeißt. Die von dieser Kaltblütigkeit aufgebrachten Jugendlichen Phillip und Krischan kontaktieren die Detektivin. Sie appellieren hierbei an ihr Mitgefühl, da sie nicht in der Lage sind die Dienstleistung zu bezahlen. Da sind sie bei Hanna Hemlokk genau bei der Richtigen gelandet, sie stürzt sich mit gewohntem Tatendrang in die Recherchen und stößt dabei schon schnell auf die ersten Spuren und Verdächtigen. Allerdings gerät sie bei ihren Ermittlungen auch schnell in das Fadenkreuz einiger scheinbar skrupellosen Verbrecher...

"Den Letzten beißt der Dorsch" ist mein erster Kriminalroman von Ute Haese und ich war aufgrund der vielen guten Bewertungen ihrer vorangegangenen Bücher sehr gespannt. Die Autorin konnte meine hohen Erwartungen voll erfüllen, sie arbeitet mit einem wohldosierten und gut aufeinander abgestimmten Mix aus Spannung und Humor. Sie nimmt damit auf der einen Seite den Taten das Erschreckende, aber lässt es auf der anderen Seite niemals an Spannung fehlen. Der Charakter der Hauptprotagonistin Hanna Hemlokk ist sehr gelungen. Der Leser muss quasi mit ihr sympathisieren und so macht es sehr viel Spaß, ihr bei den Ermittlungsarbeiten über die Schulter zu schauen. Sie verkörpert hervorragend die direkte norddeutsche Art und nimmt kein Blatt vor den Mund, was immer wieder zu unterhaltsamen Situationen führt. Die Autorin gibt dem Leser immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen zur Lösung der Fälle anzustellen und weiß in einem temporeichen Finale doch noch wieder zu überraschen.

Insgesamt hat mich das Buch bestens unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit völlig verdienten 5 von 5 Sternen bewerte!!!

Veröffentlicht am 07.11.2016

Falsche Freunde

Mirror
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Ein spannender und bewegender Thriller um eine erschreckende Zukunftsvision.

Eine technische Innovation erobert den Markt. Der sogenannte Mirror ist der individualisierte technische Freund in Form eines ...

Ein spannender und bewegender Thriller um eine erschreckende Zukunftsvision.

Eine technische Innovation erobert den Markt. Der sogenannte Mirror ist der individualisierte technische Freund in Form eines Smartphones an deiner Seite, der immer einen guten Tipp parat hat. Der Mirror passt sich seinem Besitzer an und lernt von allen anderen Mirrors auf der Welt, um möglichst gute und passende Antworten für den Besitzer zu liefern. Ein scheinbar perfektes System, welches anfangs auch mit vielen Millionen verkaufter Exemplare einen durchschlagenden Erfolg feiert. Doch plötzlich kommt es z.u ungewöhnlichen Vorkommnissen, die viele Frage aufwerfen. Hat sich die künstliche Intelligenz selbstständig gemacht? Ist sie noch beherrschbar? Muss und kann sie abgeschaltet werden? Selbst die ERfinder dieses Systems beginnen sich diese Fragen zu stellen...

Karl Olsberg zeichnet mit Mirror eine erschreckende weil nah an der Realität befindliche Vision. Die Angstvorstellung vieler Science Fiction Romane einer Maschinenherrschaft über die Menschen bekommt hier eine neue und intelligente Gestalt. Der lebendige und temporeiche Schreibstil von Karl Olsberg lässt diesen Blick in die Zukunft authentisch und packend erscheinen. In vielen Situationen kann der Leser für uns schon teilweise zur Normalität gewordene Verhaltensweisen der Gesellschaft  wiedererkennen, die letztendlich die Gefahr heraufbeschwören. Es wird so nach und nach ein Spannungsbogen aufgebaut, der durch das Misstrauen auf die Technik und die Auswirkungen der unglaublichen Verbreitung dieser neuen Technik getragen wird.

Das Buch hat mich ein wenig nachdenklich zurückgelassen mit dem Gedanken, ob alle technischen Innovationen, so toll sie anfangs scheinen, nicht auch hinterfragt werden müssen. Insgesamt waren es für mich spannende und auch interessante Stunden mit dem Buch, so dass ich es weiterempfehle und mit 4 von 5 Sterne bewerte!!!