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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2017

Offene Rechnungen

Todesstrand
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Nach einem missglückten Einsatz gegen einen Mädchenhändler, der für die damals ermittelnde Kommissarin in einem traumatischen Erlebnis endete, wurde ihre neue Identität als Emma Klar ins Leben gerufen. ...

Nach einem missglückten Einsatz gegen einen Mädchenhändler, der für die damals ermittelnde Kommissarin in einem traumatischen Erlebnis endete, wurde ihre neue Identität als Emma Klar ins Leben gerufen. Sie soll nun verdeckt ermitteln, indem sie ein Detektivbüro führt und einzelnen Fällen nachgeht. In ihrem ersten Fall, will der Vater eines jungen Mädchens nicht glauben, dass seine Tochter wirklich Selbstmord begangen hat. Die Untersuchungen bestätigen zwar die Selbstmordtheorie, aber Emma stößt in diesem Zusammen-hang auf mehrere verschwundene Mädchen. Gemeinsam mit ihren neuen Kollegen Johanna und Florian stoßen sie auf neue Indizien, die einen Verdächtigen hervorbringen, der noch immer das Leben von Emma Klar beherrscht: Teith, der Mann, der für die schlimme Vergangenheit der Ermittlerin verantwortlich ist...


Katharina Peters hat mit Todesstrand einen aus meiner Sicht spannenden und fesselnden Kriminalroman geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem lockeren und sehr gut zu lesenden Schreibstil. Die Hauptprotagonistin Emma Klar wird durch den Umgang ihre dramatischen Vergangenheit als eine sehr interessante und auch starke Person dargestellt. Die Konfrontation mit ihrer Vergangenheit gibt dem Buch eine zusätzliche Dramatik. Das neue Team wirkt kompetent, sympathisch und es macht Spaß, ihnen bei den Ermittlungsarbeiten über die Schulter zu schauen. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und die authentischen Recherchen halten die Spannung auf einem hohen Niveau, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. "Todesstrand" ist der erste Band um die toughe Ermittlerin Emma Klar und ich hoffe, dass noch viele weitere Fälle geben wird.


Insgesamt konnte mich die Geschichte fesseln und mir ein paar spannende Stunden bescheren. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Toller Debutroman

Sweetgirl
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Die 16-jährige Percy lebt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter zusammen. Trotz ihrer noch jungen Jahre ist Percy ein Halt für ihre Mutter geworden, indem sie nach den immer wiederkehrenden  Alkohol-Exzessen ...

Die 16-jährige Percy lebt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter zusammen. Trotz ihrer noch jungen Jahre ist Percy ein Halt für ihre Mutter geworden, indem sie nach den immer wiederkehrenden  Alkohol-Exzessen ihrer Mutter beisteht. Auch dieses mal wurde sie in einer entlegenen Farm gesichtet und Percy macht sich auf den Weg, ihre Mutter heimzuholen. Vor Ort stößt sie aber nicht auf ihre Mutter sondern auf den Besitzer der Farm und einer Frau die völlig unzurechnungsfähig im Wohnzimmer liegen und einem schreienden Säugling welches bei offenem Fenster zu erfrieren droht. Geistesgegenwärtig nimmt sich Percy der kleinen Jenna an und versucht sie aus der Drogenhölle zu befreien. In der freien Wildnis macht sie sich hilfesuchend auf den Weg zu einer benachbarten Hütte, in der ein alter Freund ihrer Mutter wohnt. Aber auch Shelton, der Farm-Inhaber, erwacht aus seinem Delirium und erkennt, dass das Baby spurlos verschwunden ist. Er möchte es unter allen Umständen wieder zurückholen. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt...
"Sweetgirl" ist ein außerordentliches Buch. Zum einen besitzt es den Charakter eines klassischen Thrillers, ausgehend von dem Duell zwischen Percy und Shelton und zum anderen besitzt es durchaus humorvolle Passagen und wirkt an der ein oder anderen Stelle ein wenig überdreht oder gar verrückt. Gerade diese Kombination vermischt mit dem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil des Autors Travis Mulhauser macht das Buch durchaus zu einem Leseereignis der besonderen Art. Die Charakter werden interessant beschrieben und schon schnell sind die Sympathiewerte auf der Person der zu bemitleidenswerten Percy verteilt . Bemerkenswert ist aber auch der Charakter des Gegenspielers Shelton dargestellt. Dieser kann in seinem Drogenrausch, den er ständig und ohne Ablass erneuert, teilweise nicht mehr ernstgenommen werden und seine hilflose Art nimmt humorvolle Züge an. Es kann aber sicherlich auf der anderen Seite als eine Kritik an der Zurechnungsfähigkeit solcher Personen gesehen werden. Der Spannungsbogen wird aus meiner Sicht dennoch hochgehalten, denn auch wenn die Gegner stellenweise nicht ernst genommen werden können macht es sie sicherlich noch unberechenbarer. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt und neben den eigentlichen Gegenspielern macht den Protagonisten ein Schneesturm das Leben schwer.
Insgesamt ein bemerkenswertes Debut, welches mich fesseln konnte. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 01.02.2017

Eine spannende Reise ins 11. Jahrhundert

Der Sturm der Normannen
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Wir schreiben in Italien das Jahr 1057. Robert Guiscard belagert mit seinen Mannen eine Stadt und die Stadtmauern scheinen unüberwindbar zu sein. Eine kleine Schar der Männer wendet eine List an und mit ...

Wir schreiben in Italien das Jahr 1057. Robert Guiscard belagert mit seinen Mannen eine Stadt und die Stadtmauern scheinen unüberwindbar zu sein. Eine kleine Schar der Männer wendet eine List an und mit viel Mut gelingt es die Stadt ohne große Verluste einzunehmen. Schon hier deutet sich an, dass innerhalb der herrschenden Familie um Robert Guiscard ein Bruderzwist um die Ländereien und die damit verbundene Macht schwelt. Roberts treuer und cleverer Gefolgsmann Gilbert versucht innerhalb der Familie zu schlichten, muss aber erkennen, dass er auf verlorenen Posten steht. Zerbricht die Herrschaft der Normannen in Süditalien an einem familieninternen Streit um die Macht?
Ich habe bisher noch kein Buch aus der Normannen-Reihe vom Autor Ulf Schiewe gelesen, hatte aber keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen. Die Charaktere werden auch im vierten Band gut beschrieben und charakterisiert und zudem half mir ein im Anhang beigefügtes Personenregister. Der Schreibstil von Ulf Schiewe ermöglicht es, historische Ereignisse hautnah mitzuerleben.
Seine lebendige und äußerst bildreiche Sprache machte es mir sehr einfach in das 11. Jahrhundert abzutauchen. Sofort war ich mitten im Geschehen und die spannende Geschichte, welche mit vielen interessanten und gut recherchierten historischen Fakten hinterlegt ist, nimmt seinen Lauf. Der Hauptprotagonist Gilbert war mir von Beginn an sympathisch und aus seiner Sicht werden die Geschehnisse der Normannenkriege erzählt. Auch handelt es sich nicht um die Aneinanderreihung irgendwelcher Kriegshandlungen sondern der Autor flechtet sehr geschickt immer wieder das tägliche Leben der damaligen Zeit mit ein, so dass das Buch auf mich sehr authentisch wirkte.
Insgesamt konnte mich "Der Sturm der Normannen" fesseln und begeistern und ich möchte das Buch Liebhabern von historischen Romanen ans Herz legen. Anschaulicher und spannender kann Geschichtsunterricht nicht funktionieren. Aus meiner Sicht erhält das Buch völlig verdiente 5 von 5 Sterne!!!

Veröffentlicht am 01.02.2017

Futuristischer Krimi

Company Town - Niemand ist mehr sicher
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Hwa lebt in New Arcadia, einer neu aufgebauten Stadt auf einer Ölplattform. Sie arbeitet dort als Bodyguard für Prostituierte und ist mit diesen auch befreundet. Eines Tages erhält sie von der alles dominierenden ...

Hwa lebt in New Arcadia, einer neu aufgebauten Stadt auf einer Ölplattform. Sie arbeitet dort als Bodyguard für Prostituierte und ist mit diesen auch befreundet. Eines Tages erhält sie von der alles dominierenden Familie Lynch das Angebot  Joel Lynch als Bodyguard auf Schritt und Tritt zu folgen und zu beschützen. Ein Job, der für Hwa eine Chance bedeutet, aber auch stark in ihr bisheriges Leben eingreift. Kurz darauf stirbt eine der damals von ihr beschützten Prostituierten. Neben ihren eigenen Selbstvorwürfen muss Hwa nun auch mit den Anfeindungen ihrer ehemaligen Schützlinge und Freunde leben, die sich verraten fühlen. Als es zu einem zweiten Mord kommt, nimmt Hwa die Verfolgung des Täters auf und gerät dabei schnell selber in höchste Gefahr...
"Company Town" ist eine für mich neue Kombination aus Science Fiction und Kriminalroman. Der Schreibstil der Autorin Madeline Ashby ist dabei temporeich, lebendig und sehr flüssig zu lesen. Für mich war die Geschichte ein wenig zu überlagert mit technischen Innovationen und Details, dafür fehlten mir mehr Bilder dieser futuristischen Welt. Mir war eigentlich nie klar, warum sich diese abgeschottete Welt auf dieser Ölplattform entwickelt hat. Die integrierte Spannungsgeschichte um die Morde an den Prostituierten ist spannend und fesselnd beschrieben. Besonders gelungen war aus meiner Sicht die Darstellung der Hauptprotagonistin Hwa, sie wird sehr interessant charakterisiert und allein sie macht das Buch lesenswert. Leider hatte ich doch gerade zum Ende hin manchmal die ein oder andere Verständnisfrage, die auch für mich ungeklärt blieb, so dass das Lesen doch holpriger und deutlich anstrengender wurde.
Insgesamt finde ich die Idee zum Buch hervorragend, leider nicht konsequent gut umgesetzt, so dass der gelungene Charakter von Hwa letztendlich ausschlaggebend war für die Vier-Sterne-Bewertung des Buches.

Veröffentlicht am 01.02.2017

Echte Scheinheiligkeit

Fastenopfer
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Rainer Schut-Novotny, seines Zeichens Verwalter des "Tilly-Benefiziums", wird erstochen aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Max Kramer, der zunächst aber mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Er findet ...

Rainer Schut-Novotny, seines Zeichens Verwalter des "Tilly-Benefiziums", wird erstochen aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Max Kramer, der zunächst aber mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat. Er findet sich morgens nach einer durchfeierten Nacht  mit einem gehörigen Kater und der attraktiven Staatsanwältin im Bett auf. Jegliche Erinnerungen der letzten Nacht sind gelöscht und er muss zunächst mit seinem Kollegen Kontakt aufnehmen, um diesbezüglich Recherchen anzustellen. So kommen die eigentlichen Ermittlungen zunächst auch nicht wirklich voran, bis sich die Ex von Max Kramer die Novizin Maria Evita mit einschaltet. Eine turbulente Verbrecherjagd beginnt...
"Fastenopfer" ist der zweite Band der Serie um den charmanten und zugleich sympathischen Kommissar Max Kramer. Obwohl mir der erste Band nicht bekannt war, hatte ich überhaupt keine Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Vor allem die lockere und hervorragend zu lesende Schreibart des Autors Anton Leiss-Huber konnte mich an das Buch fesseln. Er vermischt die beiden Stilarten Spannung und Humor wohldosiert miteinander und es ergibt sich ein äußerst unterhaltsamer Kriminalroman. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut, steht aber nicht ständig im Vordergrund und trotz einer recht blutrünstigen Tat kommt niemals eine düstere Atmosphäre auf. Immer wieder gibt der Autor Gelegenheit eigene Überlegungen anzustellen und führt den Leser gerne in die ein oder andere Sackgasse. Zudem überzeugt die Geschichte mit viel Lokalkolorit, die sich auch in einigen Passagen der süddeutschen Mundart bedient.
Insgesamt konnte mich Fastenopfer von Anton Leiss-Huber bestens unterhalten und ich kann es jedem Krimifan, der auch mal gerne ein wenig lacht, ans Herz legen. Von mir erhält das Buch völlig verdiente 5 von 5 Sterne!!