Profilbild von MaddinLiest

MaddinLiest

Lesejury Star
offline

MaddinLiest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MaddinLiest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2016

Barcelona im Jahre 1874

Die Sieben Türen
0

Ein atmosphärischer und sehr gut recherchierter historischer Roman aus der faszinierenden Stadt in Spanien.
Durch einen Zufall lernen sich Gabriel Camarasa und der berühmte Architekt Antoni Gaudi in Barcelona ...

Ein atmosphärischer und sehr gut recherchierter historischer Roman aus der faszinierenden Stadt in Spanien.
Durch einen Zufall lernen sich Gabriel Camarasa und der berühmte Architekt Antoni Gaudi in Barcelona kennen. Geistesgegenwärtig rettet Gaudi Gabriel vor einer herannahenden Straßenbahn und die beiden freunden sich nach der schicksalshaften Begegnung an. Gaudi lernt die Familie seines neuen Freundes kennen und muss miterleben wie Gabriels Vater des Mordes verdächtigt wird. Die beiden tauchen in die Geheimnisse der Stadt ein, um den wahren Täter zu finden...
Ich bin mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten, so dass ich gerade von der ersten Hälfte des Buches zunächst enttäuscht war. Daniel Sanchez Pardos beschreibt mit seinem äußerst bildreichen Schreibstil mit viel Hingabe die herausragende Stadt Spaniens zum Ende des 19. Jahrhunderts. Was mir in diesem Teil des Buches fehlte war der Aufbau eines Spannungsbogens, der die sicherlich historisch hervorragend recherchierten Beschreibungen der Gebäude und der Atmosphäre begleitet und mich an das Buch gefesselt hätte. Ich bin aber froh das Buch nicht zur Seite gelegt zu haben, da mit Fortlauf des Erzählstranges genau dies immer mehr in den Vordergrund rückte. Gerade der letzte Teil des Buches konnte mich begeistern und über einige Längen in der ersten Hälfte hinwegsehen lassen.
Insgesamt handelt es sich bei "Die sieben Türen" um einen vielschichtigen und nicht ganz einfachen historischen Roman, bei dem der Spannungsmoment  erst in der zweiten Hälfte zum Tragen kommt. Die Schreibweise des Autors hat mir gut gefallen, so dass ich das Buch mit 4 von 5 Sternen bewerte und für eine Weiter-empfehlung aber auf ein wenig Durchhaltevermögen hinweisen möchte, es lohnt sich.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Toller Kriminalroman

Neckarsturm
0

Ein absolut mitreißender und spannender Kriminalroman aus Baden-Württemberg.
In Rottweil wird ein gigantischer Aufzugstestturm errichtet. Mitten in den Bauarbeiten wird der zerschmetterte Körper eines ...

Ein absolut mitreißender und spannender Kriminalroman aus Baden-Württemberg.
In Rottweil wird ein gigantischer Aufzugstestturm errichtet. Mitten in den Bauarbeiten wird der zerschmetterte Körper eines Bauarbeiters am Fuße des Turmes aufgefunden. Was zunächst für die zum Auffundort beorderten Hauptkommissar Wolfgang Treidler und seine Kollegin Carina Melchior nach einem Arbeitsunfall aussieht, stellt sich schnell als beabsichtigter Tötungsdelikt heraus. Die Recherchen führt die Ermittler schnell an die Zeitarbeitsfirma, die den Toten beschäftigt hatte. Gleichzeitig ist der Bruder des Toten ebenfalls verschwunden. Ist er ebenfalls Opfer eines Mörders geworden oder befindet er sich auf der Flucht? Eine dramatische Jagd nach dem Täter entwickelt sich...
Thilo Scheurer beweist mit Neckarsturm erneut sein Talent einen absolut fesselnden und temporeichen Kriminalroman zu schreiben. Die beiden von ihm geschaffenen Ermittler werden als interessante und kompetente Charaktere dargestellt, die schnell Sympathie-punkte beim Leser sammeln können. Ergänzt wird das Duo in diesem Fall von einem italienischen Kollegen, der mit seinem Auftritt immer wieder für humorvolle aber auch ermittlungstechnisch wichtige Passagen sorgt. Der Spannungsbogen wird von Thilo Scheurer schon im Prolog aufgebaut und durch das Einstreuen immer neuer Erkenntnisse und plötzlichen Wendungen über die gesamte Geschichte aufrechtgehalten. Das Finale war für mich nicht vorhersehbar und absolut clever inszeniert. Der lebendige und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hat das Lesevergnügen abgerundet.
Insgesamt hat mich Neckarsturm als Kriminalroman absolut überzeugt, so dass ich ihn sehr gerne weiterempfehle und mit verdienten fünf von fünf Sternen bewerte!!

Veröffentlicht am 03.11.2016

Wenn das Schicksal nicht passt...

Die Einsamkeit des Bösen
0

Ein sehr spannender und auch packender Roman über das Schicksal einer Familie.
Alexandra und Anton führen mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Familienleben. Eines Tages meint es das Schicksal scheinbar ...

Ein sehr spannender und auch packender Roman über das Schicksal einer Familie.
Alexandra und Anton führen mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Familienleben. Eines Tages meint es das Schicksal scheinbar gut mit ihnen und Anton kommt mit der Nachricht nach Hause im Lotto gewonnen zu haben. Der Gewinn beträgt unglaubliche 24 Millionen Euro und er verändert erwartungsgemäß das Leben der Familie. Alexandra möchte gerne ihr Leben nahezu so weiterführen, wie es auch im Vorfeld des Gewinns gewesen ist, Anton hingegen hat große Pläne, welche er mit dem Lottogewinn gerne realisieren möchte. Die Unstimmigkeit diesbezüglich bringt Unfrieden in das bis dahin stimmige Familienleben und die Verbundenheit untereinander bröckelt...
Herbert Dutzler gewährt uns mit "Die Einsamkeit des Bösen" den spannenden Einblick in die Welt einer Frau, der das widerfährt, wovon alle träumen. Sie ist plötzlich finanziell unabhängig und braucht sich keine Sorgen mehr zu machen. Aber es kommt anders, als gedacht. Der Autor erzählt diese Geschichte aus Sicht einer Frau, die auch schon in der Kindheit ein nicht immer harmonisches Familienleben erdulden musste. Sehr spannend zu sehen, was der plötzliche Reichtum mit den Beteiligten macht und wie die jeweiligen Reaktionen ausfallen. Die Spannung wird genährt mit der Ungewiss-heit, wie es wohl weitergehen mag. Beschrieben wird das Leben der Frau in zwei Handlungssträngen, einer handelt in der Vergangenheit und einer in der Gegenwart. Der Wechsel der Zeiten belebt das Buch zusätzlich und Reaktionen erklären sich aus Handlungen des anderen Erzählstrangs. Diese clever konzipierte Geschichte kann den Spannungsbogen über die gesamte Länge des Buches aufrechthalten und endet in einem überraschenden und aus meiner Sicht sehr gelungenem Finale.
Insgesamt hat mir "Die Einsamkeit des Bösen" sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 01.11.2016

An Moardsspaß is des!!!

Altherrenjagd
0

Ein sehr temporeicher und kurzweiliger Kriminalroman aus dem Süden unseres Landes.
Der Sanktus ermittelt wieder, obwohl dies gar nicht seine Aufgabe ist. Wie schon im ersten Fall "Brauerehre" wird Sanktus ...

Ein sehr temporeicher und kurzweiliger Kriminalroman aus dem Süden unseres Landes.
Der Sanktus ermittelt wieder, obwohl dies gar nicht seine Aufgabe ist. Wie schon im ersten Fall "Brauerehre" wird Sanktus vom Zufall bedingt gebeten bei der Aufklärung einer Entführung mit an-schließendem Mord behilflich zu sein. Sein Auftraggeber ist Dr. Engler, er ist einer von drei Alten Herren einer Studentenverbindung, die sich seit ihrem Studium die enge Verbundenheit zugesagt haben. Die anderen beiden sind entführt und Dr. Engler fürchtet um ihr Leben und in der Folge wohl auch um sein eigenes. In einer fulminanten Jagd durch München begegnet Sanktus alte Bekannte und neue ihm bisher verborgene Techniken, die immer wieder neue unglaubliche Situation hervorrufen. Wird der Sanktjohanser den Dr. Engler behilflich sein können?
Mit dem Sanktjohanser oder Sanktus hat der Autor Andreas Schröfl einen sehr einzigartigen und authentischen Hauptprotagonisten geschaffen, den man als Leser einfach mögen muss. Er ist ehrlich und gerade heraus, so dass er immer wieder in spannende, aber auch humorvolle Situationen gerät. Der lebendige und temporeiche Schreibstil von Andreas Schröfl trägt natürlich stark zum Unterhaltungswert bei. Gerade die häufig angewandte Mundart macht das Buch zu einem wahren Schatz. Ich musste als Westfale einige Aussagen zwei bis dreimal lesen, aber es hat richtig Spaß gemacht. Die Aufklärung des Kriminalfalls gerät da schon das ein oder andere mal in den Hintergrund. Für Spannung ist aber dennoch gesorgt, so dass der Leser aus meiner Sicht mit "Altherrenjagd" eine hervorragende Mischung aus Krimi und Humor in den Händen hält. Die Seiten fliegen nur so dahin und leider ist so das neue Abenteuer wieder schnell beendet. Man kann nur hoffen, noch bei vielen weiteren Fällen dem sympathischen Bierbrauer und unfreiwilligen Privatdetektiv über die Schulter schauen zu dürfen.
Insgesamt beste Krimiunterhaltung, bei der nicht ausschließlich die Spannung und die Aufklärung eines Verbrechens im Vordergrund steht. Von mir daher eine absolute Leseempfehlung und volle fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 28.10.2016

Die Gene lügen nicht

DNA
0

Ein neuer Thriller auis dem kalten Skandinavien mit Spannung, interessanten Charakteren und überraschenden Wendungen im Gepäck.

Kommissar Huldar wird erstmals die Leitung eines Mordermittlung aufgetragen. ...

Ein neuer Thriller auis dem kalten Skandinavien mit Spannung, interessanten Charakteren und überraschenden Wendungen im Gepäck.

Kommissar Huldar wird erstmals die Leitung eines Mordermittlung aufgetragen. Eine junge Frau ist auf brutale und sehr eigentümliche Art und Weise getötet worden, der Täter ist sehr professionell vorgegangen, sein einziger Fehler war, dass er nicht die versteckte Tochter des Opfers unter dem Bett entdeckt hat. Die Ermittlungen erhalten nun erste Hinweise, aber die traumatisierte Tochter muss zunächst psychologisch betreut werden, um die Erlebnisse verarbeiten zu können. Kurz darauf kommt es zu einem zweiten Mordfall unter ähnlichen Umständen, der eindeutig vom selben Täter ausgeführt zu sein scheint. Gemeinsamkeiten der beiden Opfer können aber trotz intensiver Recherchen nicht gefunden werden. Geht ein extrem gewalttätiger Serienmörder um? Kann das Team um Kommissar Huldar weitere Morde verhindern? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Yrsa Sigurdardottir reiht sich in der Liga hervorragender Thriller- und Krimiautoren aus Skandinavien nahtlos ein. Der sehr spannende und und von überraschenden Wendungen geprägte Thriller "DNA" hat mich mit der fesselnden und lebendigen Schreibweise der Autorin fesseln können. Die Hauptprotagonisten Kommissar Huldar und die Psychologin Freya, die auch noch ein kurzer gemeinsames Intermezzo vereint bzw. entzweit, werden ausführlich und sehr interessant charakterisiert. So wirde die Beziehung dieser zwei Personen zueinander ein zweiter spannender Handlungsstrang, der parallel zur Aufklärung der Verbrechen geführt wird. Spannung wird von der Autorin von Beginn an mit dem ersten Mord hervorragend aufgebaut. Interessant dabei die bildreichen Beschreibungen der Gefühle und Umgebungen der jeweils handelnden Personen. Der Spannungsbogen wird über die gesamte Geschichte hinweg aufrechtgehalten und dem Leser werden durch plötzliche Wendungen in der Geschichte immer wieder neue Lösungsansätze offeriert, um am Ende doch noch mit einem fulminanten Finale überrascht zu werden.

"DNA" ist aus meiner Sicht der sehr gelungen Auftakt zu einer neuen Serie der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardottir um den Ermittler Kommissar Huldar. Die Erwartung und die Vorfreude auf weitere Fälle ist geweckt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit 5 von 5 Sternen bewerte!!!