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Veröffentlicht am 05.04.2023

Lucie Girard ist zurück

Mord in Weiß
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Von ihrer jüngsten persönlichen Vergangenheit noch schwer betroffen, versucht Commissaire Lucie Girard wieder in ihre altes Leben zurück zu finden. Da kommt ihr ein neuer kniffliger Fall gerade recht, ...

Von ihrer jüngsten persönlichen Vergangenheit noch schwer betroffen, versucht Commissaire Lucie Girard wieder in ihre altes Leben zurück zu finden. Da kommt ihr ein neuer kniffliger Fall gerade recht, um ihre schon so oft bewiesenen Qualitäten zu beweisen. Es ereilt die Polizei eine Meldung, dass es zu einem dramatischen Mord gekommen ist. Opfer scheinen die sehr angesehene Schönheitschirurgin Doctor Boyeur und ihr Geliebter zu sein. Sie liegen blutüberströmt auf einen Bett, die Tatwaffe steckt noch im Hals von Doctor Boyeur. Die Ermittlungen ergeben, dass die Schönheitschirurgin an den Plänen einer Klinik geschmiedet hat, was nicht nur auf Begeisterung stieß. Ein Motiv für einen Mord?

"Mord in weiß" ist mittlerweile der neunzehnte Band der "Saint-Tropez-Krimi-Reihe" um die sympathische und blitzgescheite Kommissarin Lucie Girard. Viele der Vorgänger-Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Der Autor Luc Winger erzählt die Geschichte in seinem gewohnt sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in den Süden Frankreichs entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der Schönheitschirurgin zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die folgenden Ermittlungen mit vielen möglichen Verdächtigen auf einem anhaltend hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonistin Lucie Girard verleiht dem Buch erneut mit ihrem Auftreten einen ganz besonderen Charme, es ist wirklich spannend der mehr als interessanten Entwicklung dieser Person zu folgen. Es entwickelt sich eine äußerst raffiniert aufgebaute Geschichte, die mit einer aus meiner Sicht vollends überzeugenden und zugleich überraschenden Auflösung gelungen abgerundet wird.

Insgesamt ist "Mord in weiss" für mich die tolle Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit dem Charme der 70er Jahre, einer faszinierenden Hauptprotagonistin und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte den Kriminalroman mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Eine tiefe Freundschaft

Dalee
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Der junge Bellini ist erst zwölf Jahre alt, als sein Vater eine folgenschwere Entscheidung für seine vierköpfige Familie trifft. Er folgt dem Ruf eines Unternehmers, der mit Hilfe einiger Mahuts samt ihren ...

Der junge Bellini ist erst zwölf Jahre alt, als sein Vater eine folgenschwere Entscheidung für seine vierköpfige Familie trifft. Er folgt dem Ruf eines Unternehmers, der mit Hilfe einiger Mahuts samt ihren Elefanten auf einer Andamaneninsel ein florierendes Gewerbe errichten will. Die Zukunft wird in den buntesten Farben beschrieben, aber zunächst muss die Reise von 700 Seemeilen mit dem Elefanten bewältigt werden. Vor Ort sieht es dann nicht mehr ganz so rosig aus, da zunächst die unbewohnte Insel bewirtschaftet werden muss. Vieles trübt die Hoffnung nach einem sorgenfreien Leben und so wird das Ganze zu einer Herausforderung für Mitglieder der Familie...

Der Autor Dennis Gastmann ist als Auslandsreporter viel in der Welt umhergereist und konnte so sicherlich viele Eindrücke gewinnen. In seinem Roman "Dalee" entführt er den Leser auf eine kleine Insel zwischen Indien und Thailand und erzählt die Geschichte von einer großen Freundschaft zwischen einem jungen angehenden Mahut und dem Elefanten seines Vaters, der ihn schon von Anbeginn seines Lebens begleitet. Dennis Gastmann erzählt die Geschichte in einem äußerst bildreichen und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der die ferne Welt lebendig vor Augen führt. In einigen Passagen wurde sie mir dann aber ein wenig zu ausführlich geschildert, so dass leichte Längen erzeugt wurden, was aber Jammern auf einem hohen Niveau bedeutet. Dem Autor gelingt es nämlich eine ergreifende Geschichte zu konzipieren, die mich das Buch kaum aus der Hand legen ließ. Gerade der große Kontrast zwischen dem gewaltigen Elefanten Dalee und dem kleinen Jungen macht diese Begegnung für mich so besonders und unfassbar. Gefühlvoll wird die große Bande beschrieben, die trotz widriger Umstände und immer wieder neuen Belastungsproben unzerstörbar scheint.

Insgesamt ist "Dalee" ein aus meiner Sicht wirklich berührender und zugleich fesselnder Roman, der mich in seiner Einzigartigkeit und Emotionalität nachhaltig beeindruckt hat. Ich kann das für mich sehr lesenswerte Buch wärmstens weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Enthüllende Nähe

In blaukalter Tiefe
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Ein Segeltörn in den wildromantischen schwedischen Schären ist sicherlich ein Traum von Vielen. Als Andreas einen solchen plant will er zum einen seinem Kollegen mit seiner Frau näher kennenlernen, ehe ...

Ein Segeltörn in den wildromantischen schwedischen Schären ist sicherlich ein Traum von Vielen. Als Andreas einen solchen plant will er zum einen seinem Kollegen mit seiner Frau näher kennenlernen, ehe er ihm eine Partnerschaft in seinem Unternehmen anbietet und zum anderen will er der kränkelnden Beziehung zu seiner Frau Caroline neues Leben einhauchen. Insgesamt versammeln sich so fünf Menschen inclusive des Kapitäns an Bord einer luxuriösen Segelyacht, um die nächsten Tage miteinander zu verbringen. Der Verlauf der Reise entwickelt sich aber für alle Beteiligten völlig anders als gedacht...

Die deutsche Autorin Kristina Hauff hat mit ihrem letzten Roman "Unter Wasser Nacht" positiv auf sich aufmerksam gemacht, so dass ich mit viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte von fünf unterschiedlichen Personen, die plötzlich eine ungewohnte Nähe erfahren, mit der sie sehr differenziert umgehen. Mit zunehmender Zeit brechen die nach außen hin aufgebauten Fassaden auf und gewähren ein Blick ins Innere, der Potential für viel Konfrontation trägt. Es entsteht so ein sich immer weiter aufbauender Spannungsbogen, der jederzeit zu eskalieren droht. Die Protagonisten werden dabei interessant gezeichnet und gerade ihr Zusammenspiel macht die vermeintliche Traumreise so brisant. Das Buch hat mich schnell in den Bann gezogen und ich konnte es bis zum nachdenklich stimmenden Finale nicht mehr aus der Hand legen.

Insgesamt ist "In blaukalter Tiefe" ein aus meiner Sicht äußerst gelungener Roman, der sich mit dem menschlichen Miteinander und dem daraus resultierenden Eskalationspotential auseinandersetzt. Das Buch sticht mit seiner atmosphärischen Spannung und dem Erzähltalent der Autorin hervor und zählt in diesem Jahr zu meinen absoluten Lesehighlights, da es mich so positiv überraschen konnte. Ich empfehle den Roman von Kristina Hauff daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Guter Kriminalroman in ungewohnter Kulisse

Tod in Siebenbürgen
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Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller wird durch einem Hinweis auf ein anstehendes Erbe seiner angeblich kürzlich verstorbenen Tante überrascht. Er wähnte sie schon seit Jahrzehnten tot, so dass ...

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller wird durch einem Hinweis auf ein anstehendes Erbe seiner angeblich kürzlich verstorbenen Tante überrascht. Er wähnte sie schon seit Jahrzehnten tot, so dass er sich mit gemischten Gefühlen auf die Reise in seine schon ein wenig in Vergessenheit geratene Heimat Siebenbürgen macht. Dort wird er von den meisten auch nicht mit offenen Armen empfangen, denn sie haben nicht vergessen, dass er in jungen Jahren mit seinem Vater von heute auf morgen das Land verlassen hat. Nur Siron, sein bester Freund von damals, scheint sich über seine Rückkehr zu freuen. Die währt aber nicht lange, denn Siron wird kurze Zeit später eines Mordes bezichtigt, bei dem alle Indizien gegen ihn sprechen. In seinem festen Glauben an seinen Freund macht sich Paul Schwartzmüller auf die Suche nach dem wahren Täter...

Die deutsche Autorin Lioba Werrelmann hat sich in ihrem Kriminalroman "Tod in Siebenbürgen" eine außergewöhnliche Kulisse ausgesucht. Das Ganze spielt in der Nähe Transsylvaniens, der Heimat von Bram Stokers Dracula. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil und bindet die besondere Region gekonnt in den Handlungsverlauf mit ein. So arbeitet sie mit einigen mystischen Momenten und Riten, die der Handlung zwischendurch immer wieder einen mystischen Touch verleihen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an dem Zugereisten gut und klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über den ungewöhnlichen Verlauf der Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine raffiniert und zunächst schwer durchschaubare Geschichte, die mich bis zum überraschenden Finale in den Bann ziehen konnte.

Insgesamt ist "Tod in Siebenbürgen" ein aus meiner Sicht ungewöhnlicher und damit auch interessanter Kriminalroman, der mich mit einem sympathischen und manchmal auch ein wenig unbeholfenen Hauptprotagonisten, sowie der ungewöhnlichen Kulisse Transsylvaniens im Schatten des berühmten Graf Draculas überzeugen konnte. Gerade aufgrund seiner Exklusivität empfehle ich das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Äußerst spannender und packender Thriller

Morddurst
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Für Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs ist es zusätzlich belastend, dass er durch sein Handeln die Flucht des kaltblütigen Serienmörders Joachim Fuchs noch begünstigt hat. Zu verlockend waren die möglichen ...

Für Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs ist es zusätzlich belastend, dass er durch sein Handeln die Flucht des kaltblütigen Serienmörders Joachim Fuchs noch begünstigt hat. Zu verlockend waren die möglichen Informationen, die der psychopathische Täter in den Raum gestellt hat. Damit beginnt aber die Suche wieder von vorn und bei dem sehr intelligenten und berechnenden Gegner bedarf es viel Instinkt, um ihm auf die Schliche zu kommen. Die ersten Toten lassen nicht lange auf sich warten und ein Opfer gehört auch noch zu Fuchs direktem Umfeld, so dass seine Beteiligung an der Suche in Gefahr ist, und das wo es natürlich gilt, möglichst schnell erfolgreich zu sein...

"Morddurst" ist bereits der dritte Band um den traumatisierten und erfahrenen Kommissar Joachim Fuchs und seiner Kollegin und Fallanalytikerin Lara Schuhmann. Ich bin dem dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Der Autor Frederic Hecker erzählt die Geschichte in einem rasanten und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Thriller für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem clever inszenierten Ausbruch Dorns sehr gut aufgebaut und über die nervenaufreibende und mit vielen überraschenden Wendungen gespickte Jagd auf den Täter auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die interessant charakterisierten Hauptprotagonisten geben dem Fall mit ihren persönlichen Schicksalen eine zusätzliche Tiefe und verleihen dem Buch damit einen zusätzlichen Charme. Das fulminante Finale schließt die äußerst raffiniert konzipierte Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren und bis zur letzten Seite spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Morddurst" aus meiner Sicht ein absolut fesselnder Thriller, der dem Liebhaber spannender Bücher, das Werk kaum aus der Hand legen lässt. Gerade das hohe Tempo, verbunden mit den häufigen Perspektivwechseln der kurz gehaltenen Kapitel, sowie das Erzähltalent des Autors haben mich überzeugt. Es wäre schön, wenn das Team um Joachim Fuchs noch mit dem einen oder anderen kniffligen Fall betraut werden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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