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Veröffentlicht am 20.03.2023

Spannender historischer Roman

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entscheidet sich eine junge Frau für die Liebe, kehrt schweren Herzens ihrer Familie den Rücken und flieht mit dem Geliebten in eine neue Zukunft. Die jedoch nur ...

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entscheidet sich eine junge Frau für die Liebe, kehrt schweren Herzens ihrer Familie den Rücken und flieht mit dem Geliebten in eine neue Zukunft. Die jedoch nur sehr kurz währt, denn sie werden überfallen und nur sie überlebt mit viel Glück den Anschlag. Schwer verletzt schleppt sie sich in eine Kloster, wo sie wieder aufgepäppelt wird und mit Laya einen neuen Namen erhält. Ihre Vergangenheit verschweigend versucht sie nun Rache für das Unheil zu nehmen, welches ihr zuteil wurde. Hilfe erhält sie dabei vom Ordensbruder Ansgar, der auch eine bewegende Vergangenheit zu haben scheint...

Die Autorin Manuela Schörghofer hat mit "Das Gelübde der vergessenen Tochter" einen packenden historischen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Überfall auf die Hauptprotagonistin gut aufgebaut und über die Recherchen und die geheimnisvollen Vergangenheiten von Laya und Ansgar auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Umsetzung des historischen Hintergrunds, die Autorin Manuela Schörghofer gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die besondere Atmosphäre des Mittelalters einzufangen und spickt die Geschichte mit vielen historischen Fakten, die einen sehr gut recherchierten Eindruck aufweisen und so auch authentisch wirken. Das packende Finale rundet dann den ersten Band mit einer überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Auflösung für mich gelungen ab.

Insgesamt ist "Das Gelübde der vergessenen Tochter" ein mehr als gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Manuela Schörghofer packt viel bildreich beschriebene historische Fakten in einen spannenden fiktiven Rahmen und bringt dem Leser so das faszinierende und oft enthaltsame Leben im Mittelalter näher. Ich kann den historischen Roman wärmstens weiterempfehlen und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Authentisch und erschreckend

Wehrlos
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Die junge Mutter Mieke erlebt den wahrscheinlich größten Schrecken, den sie sich nur vorstellen kann, ihre vierjährige Tochter wird, während sie über ihr Smartphone abgelenkt ist, von einem etwas älteren ...

Die junge Mutter Mieke erlebt den wahrscheinlich größten Schrecken, den sie sich nur vorstellen kann, ihre vierjährige Tochter wird, während sie über ihr Smartphone abgelenkt ist, von einem etwas älteren Mädchen entführt. Sie sieht noch ihre Tochter verschwinden, kann aber aufgrund des zu großen Abstands nicht mehr eingreifen, als die kleine Nele in ein Auto gezerrt wird. Es folgt Die Zeit voller Angst um die Tochter und den Selbstvorwürfen verantwortungslos gehandelt zu haben. Als die Polizei nicht weiterkommt und sie die Chance bekommt, auf eigene Faust ihre Tochter zu retten, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr...

Die Autorin Nora Benrath hat mit "Wehrlos" einen beängstigenden Thriller geschrieben, der ein brisantes Thema in den Fokus setzt. Nora Benrath erzählt die Geschichte in einem sachlichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die verzweifelte Situation aller Beteiligten sehr authentisch widerspiegelt. Gerade dieser Umstand erzeugt eine unheimliche Betroffenheit, die dem Spannungsfaktor sehr gut tut. Grundsätzlich wird der Spannungsbogen mit der Entführungssituation klassisch und gut aufgebaut und über die dramatische Suche nach der kleinen Nele auf einem ständig hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel mit den begleitenden Perspektivwechseln, die eine gut Einsicht aller beteiligten Protagonisten sowohl auf er Täter- als auch auf der Opfer-Seite gewährte. Das Finale rundet die Geschichte dann mit einer aus meiner Sicht gelungenen und gut nachvollziehbaren Auflösung ab.

Insgesamt hat mir der Thriller "Wehrlos" fesseln können und ich habe mich beim Lesen immer wieder dabei erwischt, froh zu sein als Familienvater niemals in eine solch verzweifelte Situation geraten zu sein. Sehr sozialkritisch wird hierbei noch der Umgang mit den sozialen Medien aufgearbeitet, was vielleicht den einen oder anderen nachdenklich stimmen könnte, bei dem was er der Allgemeinheit aus seinem Privatleben preisgibt und dass Kinder am Besten außen vor bleiben sollten. Ich kann das Buch daher gerne weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Verheißungsvoller Auftakt

Der Paria
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Alwyn lebt als Gesetzloser in den Wäldern und schlägt sich mit seinen Bandenmitgliedern durchs Leben. Ein Verrat wird ihm aber beinahe zum Verhängnis und er landet als Gefangener in den Erzminen. Eine ...

Alwyn lebt als Gesetzloser in den Wäldern und schlägt sich mit seinen Bandenmitgliedern durchs Leben. Ein Verrat wird ihm aber beinahe zum Verhängnis und er landet als Gefangener in den Erzminen. Eine harte Zeit, die er auch nur Dank seines Mutes und seiner Kampferfahrung übersteht und in der Folgezeit von dem Ansinnen der Rache geprägt neue Freunde findet. Zwei Frauen begleiten ihn in der Folgezeit, die ihn zum einen das Lesen und Schreiben beibringen und zum anderen unterstützen im Kampf gegen die dunklen Mächte.

Der schottische Autor Anthony Ryan konnte mich mit seiner "Rabenschatten-Trilogie" sowie seiner "Draconis Memoria-Serie" schon mehrfach in entfernte Welten entführen und begeistern. Mit sehr viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung bin ich nun in sein neues Projekt gestartet. In "Der Paria" tauchen wir wieder in eine gänzlich andere Welt ein, aber der bildreiche und ausschmückende Schreibstil bleibt erhalten. Ich kann mir die einzelnen Szenen sehr gut vor Augen führen und das Ganze wird lebendig geschildert. Der Spannungsbogen kam mir zu beginn ein wenig zu kurz und ich hatte oft den Eindruck, das der Einstieg in die neue Welt schon sehr ausführlich geschah und es so zu kleinen und bisher ungewohnten Längen kam. Dennoch konnte mich die Geschichte um Alwyn nach und nach mehr in den Bann ziehen und bis zum vorläufigen Finale fesseln.

Insgesamt ist "Der Paria" wieder ein sehr verheißungsvoller Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe, die sicherlich noch ein wenig Potential nach oben hat, aber dies wird der erfahrene und mich bisher niemals enttäuschende Autor Anthony Ryan sicherlich noch heben. Ich freue mich daher schon jetzt auf den Folgeband, so dass ich den Weg weiter mitgehen kann. Für Freunde neuer Welten ist das Buch sicherlich eine Leseempfehlung und ich bewerte den Fantasy-Roman mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Tödliche Traumwelt

Die marmornen Träume
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Berlin im Jahre 1939, die Welt steht kurz vor dem Ausbruch des erneuten Weltkrieges. Der SS-Offizier Franz Beewen wird mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens beauftragt. Es wurde die schrecklich ...

Berlin im Jahre 1939, die Welt steht kurz vor dem Ausbruch des erneuten Weltkrieges. Der SS-Offizier Franz Beewen wird mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens beauftragt. Es wurde die schrecklich entstellte Leiche einer Frau aus dem oberen Establishment aufgefunden. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst schwierig, da der Täter scheinbar keine Spuren hinterlassen hat. Schnell steigt aber der Druck auf Franz Beewen, als ein zweites Opfer, ähnlich entstellt, zu verzeichnen ist und die Gestapo ihrem Ruf gerecht werden muss, dass unter ihrer Hand solche Verbrechen überhaupt nicht geschehen. In seiner Not wendet sich Beewen widerwillig an den Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, bei dem beide Opfer auch Patientinnen waren. Es stellt sich eine Überschneidung heraus, beiden Frauen haben kurz vor ihrer Ermordung vom Marmor-Mann geträumt...

Der erfolgreiche französische Autor Jean-Christophe Grange hat sich schon mit seinen Thrillern wie "Die purpurnen Flüsse" und "Der Flug der Störche" einen Namen im Genre des Thrillers gemacht. Ich bin nun mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "Die marmornen Träume" gestartet und war sehr gespannt auf die Geschichte mit einem düsteren historischen Hintergrund. Grange erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die dunkle Vergangenheit entführte. Es gelingt ihm aus meiner Sicht hervorragend, die bedrückende und wirklich sehr düstere Stimmung der Zeit um den Beginn des Zweiten Weltkrieges einzufangen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die komplexen und immer wieder mit neuen Wendungen gesegneten Ermittlungsarbeiten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die Schilderungen sind stellenweise schon sehr grausam und nicht für zarte Gemüter geeignet, aber für den historischen Hintergrund durchaus passend und niemals Grenzen überschreitend. Jean-Christophe Grange führt dem Leser recht unverblümt die Gräueltaten des damaligen Nazi-Regimes deutlich vor Augen und verbindet sie mit einer fesselnden fiktiven Geschichte. Die Fakten der Vergangenheit wirken dabei sehr gut recherchiert. Das Finale rundet die Story dann mit einem gut inszenierten Show-Down gelungen ab.

Insgesamt ist "Die marmornen Träume" für mich ein sicherlich harter, aber auch in seiner Länge sehr gelungener Thriller, der schonungslos die menschenverachtende Welt des damaligen Nazi-Regimes offenlegt und so beim Leser immer wieder für nachdenkliche und schockierende Momente sorgt. Ich empfehle den für mich sehr lesenswerten Thriller gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig auch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Packender Mystery-Thriller

Dämonen der Speicherstadt
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In Hamburg ahnt die junge Kommissarin Rahel Bathlevi noch nicht, dass sich mit ihrem neuen Fall ihr Leben komplett ändern wird. Sie stößt plötzlich auf Phänomene, die sie bis dahin nicht für möglich gehalten ...

In Hamburg ahnt die junge Kommissarin Rahel Bathlevi noch nicht, dass sich mit ihrem neuen Fall ihr Leben komplett ändern wird. Sie stößt plötzlich auf Phänomene, die sie bis dahin nicht für möglich gehalten hat und muss zur Kenntnis nehmen, dass Dämonen in unserer Welt nicht nur ein Gerücht sind. Gerade ein mystisches Zwillingspaar beeinflusst ihr neues Leben mehr als es ihr manchmal lieb ist und sie gerät in einen entscheidenden Kampf zum Blutmond, bei dem es um nicht weniger als die Vorherrschaft des Bösen geht, welche die Menschheit bedroht.

Ich habe bereits einige Kriminalromane der Autorin Heike Denzau gelesen und war immer sehr angetan von den spannenden Geschichten. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich daher in ihr neues Werk gestartet, um dann von dem schon als Mystery-Krimi angekündigten Buch überrascht zu werden. Niemals hätte ich gedacht, dass die Hauptprotagonistin Rahel Bathlevi mit und gegen Dämonen kämpfen würde und fühlte mich ein wenig erinnert an meine Jugendzeit, als ich die kleinen John-Sinclair-Heftchen verschlungen habe. Es entwickelt sich eine kreative und nur sehr schwer vorhersehbare Geschichte, in der Heike Denzau eine für mich tolle und bisher einzigartige Mischung aus Kriminal- und Fantasyroman erschafft. Der Spannungsbogen wird über beide Elemente auf einem hohen Niveau gehalten und konnte mich bis zum fulminanten Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Dämonen der Speicherstadt" aus meiner Sicht wirklich ein außergewöhnlicher und hervorragend gelungener "Kriminalroman", der mich in erster Linie mit seiner besonderen Storyline und den spannenden Charakteren überzeugen konnte. Man muss sich sicherlich auf die Geschichte einlassen, aber wer Lust hat, Spannung mal ganz anders zu erleben, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Meine Bewertung fällt folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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