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Veröffentlicht am 30.10.2022

Die Geheimnisse des Brotbackens

Laib mit Seele
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Wer genießt nicht den verführerischen Duft eines frischgebackenen Brotes, der durchs Haus zieht. Ein selbstgeschaffenes Brot ist für mich noch immer etwas ganz Besonderes und es schmeckt in der Regel unvergleichlich ...

Wer genießt nicht den verführerischen Duft eines frischgebackenen Brotes, der durchs Haus zieht. Ein selbstgeschaffenes Brot ist für mich noch immer etwas ganz Besonderes und es schmeckt in der Regel unvergleichlich gut. Aber was ist zu tun für ein möglichst gutes Backerlebnis? Die Journalistin und Autorin Barbara van Melle ist über ihre Brotbackbücher selbst zur Hobbybäckerin geworden und es wurde eine Leidenschaft in ihr geweckt. Für den vorliegenden Ratgeber "Laib mit Seele" hat sie sich mit echten Könnern ihres Fachs auseinandergesetzt und viele gute Tipss, sowie natürlich auch Rezepte gesammelt.

Das Rezept Rgister ist zunächst gegliedert in die Arten der Brote, so beginnt es mit den Weizenbroten, gefolgt von Dinkel- und Roggenbrote. Die Rezepte werden hervorragend beschrieben und es ist immer wieder zu erkennen, dass die Hauptzutat eines guten Brotes der Faktor Zeit ist. Man darf sich nicht von den teilweisen sehr langen Ruhezeiten abhalten lassen, denn sie zahlen voll auf den Erfolg im Ergebnis ein. Herausragend geschmeckt haben mir so das gebackene Hausbrot "Meinklang", das "Wachauer Marillenbrot", "Flora Flower" und das dänische Roggenbrot "Rugbröd". Die Zubereitung war wirklich einfach und die vielen tollen Bilder haben mich unterstützt, die Nachahmung dieser Brite anzugehen. Es ist wirklich kein außergewöhnliches Geschick erforderlich, manchmal steckt die größte Herausforderung sogar in der Beschaffung der Zutaten. Da die Ergebnisse fast durch die Bank gelungen waren und der ganzen Familei geschmeckt haben, sehe ich diesen Brotbackratgeber als absolute Bereicherung für mein Koch- und Backbuchregal.

Insgesamt ist "Laib mit Seele" für mich richtig gut gelungen, da die tolllen rezepte auch von tollen Tipps und fesselnden Geschichten der absoluten Profis begleitet werden. So bekommen die Brote auch noch ein wenig Seele, was das Küchenerlebnis noch etwas bereichern kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Neuer Fall aus Brunngries

Prost, auf die Singles
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Hauptkommissar Tischler bekommt es mit einem neuen Mord in Brunngries zu tun. Die junge Tanja Kleinschmidt wird tot aufgefunden. Nachdem sie am Abend zuvor an einem Speed-Dating-Abend teilgenommen hatte, ...

Hauptkommissar Tischler bekommt es mit einem neuen Mord in Brunngries zu tun. Die junge Tanja Kleinschmidt wird tot aufgefunden. Nachdem sie am Abend zuvor an einem Speed-Dating-Abend teilgenommen hatte, wurde sie auf ihrem Nachhauseweg erschlagen. Somit richten sich die Ermittlungen zunächst auf den Abend mit allen Teilnehmern des Events. Einer davon ist auch Tischlers Kollege Polizeiobermeister Fink, der daraufhin natürlich auch auf der Verdächtigtenliste landet. Mit ihrem Auftritt hat sich das Opfers an dem Abend keine Freunde gemacht, so dass sich schnell weitere Personen hinzugesellen...

"Prost auf die Singles" ist mittlerweile der fünfte Band um den sympathischen Ermittler Hauptkommissar Tischler aus Brunngries. Die vorherigen Teile haben mich bereits begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude in den neuen Fall gestartet bin. Nach wenigen Seiten war ich wieder gut in Brunngries angekommen und mir war klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Der Autor Friedrich Kalpenstein erzählt die Geschichte wieder in seinem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mit einer aus meiner Sicht hervorragenden Mischung aus Spannung und Humor besticht. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Opfers zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen und sehr unterhaltsamen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die hohe Anzahl an Verdächtigen fordert den Leser/in zu jeder Zeit auf, eigene Überlegungen anzustellen, was Täter und Tathintergründe betrifft. Das Finale rundet die Geschichte dann mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Prost auf die Singles" die gelungene Fortsetzung einer äußerst unterhaltsamen Krimi-Reihe, die mit viel Lokalkolorit, tollen Charakteren und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch (und die komplette Reihe) sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Als sich der Krieg dem Ende neigte...

Das Wolfsmädchen
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Offiziell wurde der 2. Weltkrieg am 02. September 1945 für beendet erklärt. Ein herbeigesehntes Datum, welches aber für viele noch nicht der Aufbruch in ein neues und friedliches Leben bedeutete. In Ostpreußen ...

Offiziell wurde der 2. Weltkrieg am 02. September 1945 für beendet erklärt. Ein herbeigesehntes Datum, welches aber für viele noch nicht der Aufbruch in ein neues und friedliches Leben bedeutete. In Ostpreußen überrollten die siegreichen russischen Soldaten die Städte und Ortschaften und hatten den Schrecken im Gepäck. Mordend und vergewaltigend fielen sie über die zurückgebliebenden Frauen und Kinder her und veranschaulichen wie ein Krieg den Menschen zu einer Bestie werden lassen kann. Eine nicht für möglich zu haltende Verrohung der Menschen begleitet vom Hass auf ihren Feind, der ihre Kameraden hat sterben lassen, führt zu schrecklichen Greueltaten, denen viele Überlebende des Krieges auch im Nachgang noch zum Opfer fallen.

Der Autor Christian Hardinghaus hat sich der Aufarbeitung der dunkelsten Stunde deutscher Geschichte verschrieben und berichtet über das ergreifende Schicksal der damals sehr jungen Ursula Dorn, die zum Ende des Krieges in Königsberg zu Hause und somit der Rache der russischen Soldaten ausgesetzt war. Schon in jungen Jahren auf sich selbst gestellt,muss sie sich gegen maßlose Gewalt, schreckliche Brutalitäten in ihrem engsten Umfeld und vor allem einen niemals endenden Hunger erwehren. Christian Hardinghaus erzählt ihre Geschichte in einer Mischung aus sehr gut recherchiert wirkenden historischen Fakten und den bewegenden Erinnerungen einer der letzten Zeitzeuginnen dieer Zeit. Die Geschehnisse werden auf diesem Wege deutlich erfahrbarer, was manchmal auch nur sehr schwer zu ertragen ist. Der Autor umschreibt dabei niemals irgendwelche grauenvolle Taten zur Effekthascherei, aber die damalige Zeit erzeugte ein solch menschenunwürdiges Verhalten, dass mir als Leser immer wieder der Atem stockte und ich das Buch zur Seite legen musste. Ein wirklich hareter aber sehr lohnenswerter Blick in die Vergangenheit, gerade in Anbetracht der aktuellen Kriegszenarien in der Ukraine.

Insgesamt ist "Das Wolfsmädchen" eine fesselnde und wirklich mehr als ergreifende Aufarbeitung der Nachkriegserlebnisse in Ostpreussen. Es ist aus meiner Sicht äußerst wichtig den noch wenig lebenden Zeitzeugen der damaligen Zeit eine Stimme zu geben, um gegen die Vergessenheit anzukämpfen und die Chance zu wahren, aus großen Fehlern zu lernen. Gerade das Schicksal der vielen sogenannten "Wolfskinder", die sich unter widrigsten Gegebenheiten durchkämpfen mussten, sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden, was mit diesem aktuellen Werk von Christian Hardinghaus geschehen ist. Von mir erhält das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und natürlich in der Bewertung die vollen fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Ermittlungen aus dem Jenseits

Es gibt ein Sterben nach dem Tod
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Börnie hat eigentlich mit ihrem Arbeitgeber abgeschlossen, aber nach ihrer Abschiedsfeier muss sie sich notgedrungen noch einmal mit der Firma beschäftigen, da sie doch zu gerne wissen möchte, wer sie ...

Börnie hat eigentlich mit ihrem Arbeitgeber abgeschlossen, aber nach ihrer Abschiedsfeier muss sie sich notgedrungen noch einmal mit der Firma beschäftigen, da sie doch zu gerne wissen möchte, wer sie denn nun warum getötet hat. Ihr geist erwacht und entdeckt die eigene Leiche auf dem Teppichboden. Dem ersten Schock folgend kommen natürlich genau diese Fragen auf, aber sie benötigt zur Aufklärung ihres eigenen Todes noch tatkräftige Unterstützung, die sie in der burschikosen Reinigungskraft Jenny und dem etwas schüchternen Medium Kai-Uwe erfährt. Das Ermittler-Team begibt sich auf eine abenteuerliche Reise, denn der nächste Tote lässt nicht lange auf sich warten...

Die Kriminal-Komödien aus der Feder der Autorin Tatjana Kruse haben mir bisher ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mich sehr auf ihr neues Werk "Es gibt ein Sterben nach dem Tod" gefreut habe. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem unnachahmlich charmanten Schreibstil mit einer grandiosen Mischung aus Spannung und schwarzem Humor. Der Unterhaltungsfaktor in dem Buch ist aus meiner Sicht extrem hoch, so dass es sich für mich zu einem Page-Turner entwickelte. Eine spannende Grundstory wird mit äußerst interessant gezeichneten Protagonisten angereichert, wobei sich Tatjana Kruse nicht scheute, auch aus dem Jenseits ermitteln zu lassen. Ihr gelingt es dabei eine Leichtigkeit zu erzeugen, die der Geschichte hervorragend zu Gesicht steht. Selbst das Finale, welches in einem solchen Szenario sicherlich eine Herausforderung darstellt, wird perfekt inszeniert und schließt das Ganze gelungen ab.

Insgesamt kann ich nur feststellen, dass auf Tatjana Kruse als "Queen der Krimi-Comedians" Verlass ist. "Es gibt ein Sterben nach dem Tod" hat mich bestens unterhalten und das Buch hatte für mich lediglich den Schwachpunkt, dass es zu schnell ausgelesen war. Ich hoffe auf einen Nachfolger, empfehle es natürlich wärmstens weiter und lasse folgerichtig eine Bewertung der vollen fünf von fünf Sternen folgen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Auf der Suche nach dem Paradies

Kerl aus Koks
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Michael Brandner nimmt uns mit auf die Reise durch das bewegte Lebens von Paul Brenner. Die Erzählung enthält biographische Wurzeln und steckt voller Emotionen, Enttäuschungen und Glücksmomenten. Der mittlerweile ...

Michael Brandner nimmt uns mit auf die Reise durch das bewegte Lebens von Paul Brenner. Die Erzählung enthält biographische Wurzeln und steckt voller Emotionen, Enttäuschungen und Glücksmomenten. Der mittlerweile erfolgreiche Schauspieler konnte bereits in über 200 Film- und Fernseh-produktionen bewundert werden, aber seine Geschichte zeigt, dass es ein durchaus steiniger Weg war, von dem er aber sicherlich nicht viele Passagen bereuen wird. Er erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell gefangen nahm. Das Schicksal meinte es stets ganz gut mit Paul Brenner, auch wenn er schon in jungen Jahren von seiner um Anerkennung ringenden Mutter aus der Idylle Bayerns in die raue und düstere Welt des Ruhrpotts gezogen wurde. Aber die Welt passt zu Paul Brenner und sein neuer Stiefvater zeigt ihm, dass ein guter Kumpel im Pott mehr wert ist als vieles andere. Dies prägt das weitere Leben Pauls sehr stark und er steht trotz wiederkehrender Schicksalsschläge immer wieder auf. Wird ihm sein Schaffen zu trist, schüttelt er sich und sucht sich ohne große Ansprüche ein neues Umfeld. So begleitet der Leser einen sehr interessant gezeichneten Protagonisten durch ein abenteuerliches Leben, welches ihn letzten Endes in den Schoß seiner Familie führt.

"Kerl aus Koks" ist ein ehrlicher und unterhaltsamer Report Michael Branders, der sein Leben in vollen Zügen genoss und auf der Suche nach dem Paradies genau dort landete, wo er es niemals vermutet hätte. Der Roman hat mir einige fesselnde Lesestunden beschert und ich war wirklich erstaunt, wie sehr mich das Buch in den Bann ziehen konnte. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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