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Veröffentlicht am 08.11.2020

Abenteuerliche Reise ins 10. Jahrhundert

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Der junge Bootsbauer Edgar lebt am Ende des 10. Jahrhunderts mit seiner Familie im englischen Ort Combe. Obwohl es ihnen sehr gut geht und sie sich innerhalb der Familie gut ergänzen, will Edgar im Morgengrauen ...

Der junge Bootsbauer Edgar lebt am Ende des 10. Jahrhunderts mit seiner Familie im englischen Ort Combe. Obwohl es ihnen sehr gut geht und sie sich innerhalb der Familie gut ergänzen, will Edgar im Morgengrauen seine Heimat verlassen, um sich mit seiner Geliebten eine Zukunft aufzubauen. Aber es kommt alles ganz anders, denn die Wikinger überfallen an diesem Morgen die Ortschaft und hinterlassen viel Leid und Trauer. So ändert dieser Angriff das Leben von Edgar völlig, er bleibt bei seiner Familie und seine Zukunft soll nun ein hinterlassener Bauernhof sein. Ein Umstand, den der findige und clevere Bootsbauer nicht akzeptieren will. Gleichzeitig findet ein Kampf um die Macht über das Land statt, in dem die Kirche und die Landherren zu allen Mitteln bereit zu sein scheinen...

Der mehr als erfolgreiche Autor Ken Follett hat mit seinen historischen Romanen einen Maßstab für das Genre gesetzt und so bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet. Schnell hatte er mich mit seinem bildreichen und lebendigen Schreibstil ins 10. Jahrhundert entführt. Ihm gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die Bilder der damaligen Zeit in den Köpfen hervorzurufen und das Geschehen für den Leser sehr erlebbar zu machen. Der Hauptprotagonist Edgar konnte mit seinem Charakter bei mir schnell die ersten Sympathiepunkte gewinnen und es machte Spaß ihn auf seinem abenteuerlichen und ereignisreichen Leben zu begleiten. Die historischen Hintergründe wirken, wie man es von Ken Follett gewohnt ist sehr gut recherchiert und es entwickelt sich eine clever konzipierte und fesselnde Geschichte um Macht und Liebe im mittelalterlichen Kontext. Das Finale rundet die Geschichte aus meiner Sicht gelungen ab und ich hatte trotz der über 1000 Seiten niemals das Gefühl, mich zu langweilen.

Insgesamt wird in "Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit" der Autor Ken Follett aus meiner Sicht seinem Ruf eines guten Geschichtenerzählers mehr als gerecht. Er entführt den Leser in eine entfernte Zeit und lässt ihn daran teilhaben. Eine packende Geschichte fesselnd und ergreifend erzählt, was mich das Buch gerne weiterempfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten lässt.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Nichts ist, wie es scheint

Wenn das Licht gefriert
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Sie sind schon seit 40 Jahren ein glückliches Paar, auch wenn die schwere Alzheimer-Erkrankung von Friedrich Elisabeth alles abverlangt. Liebevoll und mit viel Verständnis meistert Elisabeth die schwere ...

Sie sind schon seit 40 Jahren ein glückliches Paar, auch wenn die schwere Alzheimer-Erkrankung von Friedrich Elisabeth alles abverlangt. Liebevoll und mit viel Verständnis meistert Elisabeth die schwere Aufgabe, den bösen Seiten der Krankheit Paroli zu bieten. Eines Tages schockiert Friedrich Elisabeth aber mit einem Wissen, welches er gar nicht haben darf. Ohne zu ahnen, was er mit seiner Bemerkung anrichtet, weist er auf einen Fehler in der Aufarbeitung eines grausamen Verbrechens hin, welches die ganze Ortschaft vor vielen Jahren schockiert hat. Woher kennt Friedrich diese Details? Hat er mit dem tragischen Tod der Freundin ihrer Tochter zu tun? Ein böser Verdacht keimt in Elisabeths Gewissen...

Der Autor Roman Klementovic konnte mich schon mit seinen vorherigen Thrillern begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet bin. Schnell hatte er mich wieder mit seinem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil gefesselt. Der Spannungsbogen wird mit einem atmosphärischen und dramatischen Prolog direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen und mit vielen überraschenden Wendungen versehenden Enthüllungen eines lang zurückliegenden Geheimnisses auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Der Thriller hat sich im Verlauf bei mir zu einem echten Page-Turner entwickelt, den ich kaum aus der Hand legen wollte. Das fulminante Finale kann noch einmal mit einer spektakulären Pointe aufwarten und rundet den Thriller gelungen ab.

"Wenn das Licht gefriert" ist für mich ein mehr als gelungener Thriller, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Überzeugt haben mich in erster Linie die clever konzipierte Geschichte und das Erzähltalent des Autors, der es bestens versteht, Spannungsmomente in Worte zu fassen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Im Schatten des Virus

Als die Welt stehen blieb
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Im März diesen Jahres hat sich das Leben fast aller Menschen auf dieser Welt verändert. Die Umwelt hat zu einem großen Schlag ausgeholt und mit dem Covid19-Virus alles andere in den Schatten gestellt. ...

Im März diesen Jahres hat sich das Leben fast aller Menschen auf dieser Welt verändert. Die Umwelt hat zu einem großen Schlag ausgeholt und mit dem Covid19-Virus alles andere in den Schatten gestellt. Ein jeder von uns weiß mittlerweile, was es heißt mit diesem Virus zu leben und muss eigene Bedürfnisse und als selbstverständlich geglaubte Rechte in den Hintergrund stellen, um den Virus Einhalt gebieten zu können. Die erfolgreiche norwegische Autorin Maja Lunde hat sich anhand einer Selbstreflektion mit den Auswirkungen auf den Alltag eines jeden auseinandergesetzt.
Ich habe bisher noch keines der äußerst erfolgreichen und gelobten Bücher der Autorin gelesen, war aber nun schon sehr gespannt, wie eine Person, die im Rampenlicht steht und sich stets mit der Thematik einer dystopischen Welt auseinandersetzt, die aktuelle Welt wahrgenommen hat. Sie erzählt ihre eigenen Erlebnisse in einem Tagebuchformat, was sich sehr flüssig lesen lässt und das Leben der Autorin gut vor Augen führt. Wie fast nicht anders zu erwarten war, erkenne ich viele Situationen aus meinem eigenen Leben in den Aufzeichnungen Maja Lundes wieder. Beispielsweise die herausfordernde Situation innerhalb der eigenen Familie, die ein dauerhaftes Miteinander in dieser Form einfach nicht gewohnt ist, und es so durchaus zu der einen oder anderen Meinungsverschiedenheiten kommen kann. Auch die bisher gefühlte Freiheit der westlichen Welt, in der man es gewohnt ist sich zu bewegen, rückt durch die Beschränkungen in weite Ferne. Der Verlust erscheint immens und die Wertigkeit einer solchen Freiheit erschließt sich bekanntlicherweise erst dann, wenn man sie nicht mehr hat. Maja Lunde schildert dies auch sehr schön anhand ihrer eigenen Erlebnisse und sorgt damit immer wieder für Wiedererkennungswerte.
Insgesamt stellt der kurze Roman "Als die Welt stehen blieb" ein Auszug aus der Realität dar, der sehr authentisch und gefühlvoll vorgetragen wird. Die Faszination macht aus meiner Sicht das gemeinsame Leidensgefühl aus und hilft mit der schwierigen Situation in Einklang zu kommen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Äußerst turbulente und unterhaltsame Krimikomödie

HAUSER - IMMER FESTE DRUFF!
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Hauser ist ein sehr erfolgreicher Detektiv, der mit seinem messerscharfen Verstand und einer unglaublichen Ruhe einen Fall nach den anderen löst. Nachdem er mal wieder einen spektakulären Fall souverän ...

Hauser ist ein sehr erfolgreicher Detektiv, der mit seinem messerscharfen Verstand und einer unglaublichen Ruhe einen Fall nach den anderen löst. Nachdem er mal wieder einen spektakulären Fall souverän aufgeklärt hat, erhält er einen lukrativen Job eines recht unsympathischen Anwalts. Was Hauser nicht ahnt ist, dass er eigentlich im Auftrag eines Gangsterbosses unterwegs ist. Auch dieser Fall kann schnell als erledigt betrachtet werden, aber er soll für Hauser noch ein längeres Nachspiel haben, denn er muss sich gezwungenermaßen auf einen Trip in die Frankfurter Unterwelt begeben, die die eine oder andere Herausforderung bereithält...

Beschrieben wird "Hauser - immer feste druff!" als Krimikomödie, und dies stellt das Buch auch von der ersten Seite an unter Beweis. Mit seinem temporeichen und äußerst lebendigen Schreibstil, konnte mich der Autor Andreas Zwengel schnell begeistern. Vor allem sein Sprachwitz, mit dem er immer wieder für herrlich humorvolle Momente sorgt verleiht dem Buch seinen ganz besonderen Charme. Der Hauptprotagonist Hauser bildet mit seiner "Assistentin" Melanie ein tolles und liebenswertes Duo, welches sich mit viel Action und Cleverness durch die Frankfurter Unterwelt schlägt. Selbst der Spannungsbogen kommt nicht zu kurz und wird über die aufreibenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale sorgt dann für einen gelungenen Abschluss einer vom Autor Andreas Zwengel raffiniert konzipierten Geschichte.

Insgesamt konnte mich "Hauser - Immer feste druff!" bestens unterhalten und hat definitiv Lust auf weitere Fälle des sympathischen und manchmal etwas chaotischen Detektivs gemacht. Ich empfehle die Komödie sehr gerne weiter und bewerte sie mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Auf den Spuren von Dante

Der Todesbruder
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Ein grausamer Serientäter sorgt in der Hauptstadt Berlin für Angst und Schrecken. Sein erstes Opfer wurde bei vollem Bewusstsein verbrannt und sein zweites von unzähligen Wespenstichen getötet. Die Taten ...

Ein grausamer Serientäter sorgt in der Hauptstadt Berlin für Angst und Schrecken. Sein erstes Opfer wurde bei vollem Bewusstsein verbrannt und sein zweites von unzähligen Wespenstichen getötet. Die Taten verbindet eine römische Zahlenfolge, die an den Tatorten hinterlassen wurde. Was mag hinter den Taten stecken? Wird es weitere Opfer geben? Die ersten Spuren führen Viktor Puppe mit seinem Kollegen Ken zu einer kirchlichen Schule, bei der sie aber auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Der Todesbruder" ist der dritte Band um den sympathischen Ermittler Viktor Puppe und seinem Team. Die ersten beiden Bände konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung ins neue Werk vom Autor Thomas Elbel gestartet bin. Nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Mit seinem temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, hatte mich Thomas Elbel schnell wieder in den Bann gezogen. Der Spannungs-bogen wird gleich zu Beginn des Buches mit dem grausigen Auffinden des ersten Opfers gut aufgebaut und über die, mit überraschenden Wendungen gespickten, Ermittlungsarbeiten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Es fiel mir sehr schwer das Buch zur Seite zu legen, was auch an der sehr interessanten Weiterentwicklung der charismatischen Protagonisten lag. Sie prägen den Thriller und geben ihm eine besondere Note. Auch die wohldosierten humorvollen Einlagen heben den Unterhaltungswert des Buches, welches mit einem fulminanten Finale und einem aus meiner Sicht äußerst gelungenen Plot abgerundet wird.

"Der Todesbruder" ist für mich ein außerordentlich gut gelungener Thriller, der mir einige packende Lesestunden beschert hat. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter, rate aber auch dazu, die Serie von Beginn an zu lesen, denn es lohnt sich. Meine Bewertung fällt folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen auch positiv aus.

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