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Veröffentlicht am 17.10.2020

Anders als erwartet

Der Junge aus dem Wald
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Die jugendliche Naomi leidet in der Schule unter dem Mobbing ihre Mitschüler. Als sie kurze Zeit später spurlos verschwunden ist, macht sich einer ihrer Mitschüler Vorwürfe und schaltet seine Mutter, die ...

Die jugendliche Naomi leidet in der Schule unter dem Mobbing ihre Mitschüler. Als sie kurze Zeit später spurlos verschwunden ist, macht sich einer ihrer Mitschüler Vorwürfe und schaltet seine Mutter, die Staranwältin Hester Crimstein, ein, um gemeinsam mit dem befreundeten Privatdetektiv Wilde nach Naomi zu suchen. Nachdem sie zunächst keine Spur zur Vermissten aufdecken können, stoßen sie bei ihren Ermittlungen immer tiefer in die Kreise der Reichen und Mächtigen vor, die in die Ganze Sache involviert zu sein scheinen...

Ich habe schon einige packende Thriller des erfolgreichen Autors Harlan Coben gelesen und bin mit hohen Erwartungen in das neue Werk gestartet. Schnell hatte mich Coben mit seinem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil in den Bann gezogen, der Handlungsverlauf konnte mich dann aber überraschen, da ich nach dem Klappentext eher mit einem Highschooldrama als mit einem Polit-Thriller gerechnet habe. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der Schülerin Naomi klassisch aufgebaut und über die rätselhaften Hintergründe und dem überraschenden Verlauf der Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale rundet die raffiniert konzipierte Geschichte dann mit viel Tempo und schlüssigen Auflösungen in allen Handlungssträngen gelungen ab.

Insgesamt ist "Der Junge aus dem Wald" aus meiner Sicht ein gelungener und fesselnder Thriller, der mit einem guten Plot und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Es ist vielleicht nicht das beste Buch des Autors, aber aufgrund der spannenden Lesestunden empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Die Totenmaske

Das Geschenk des Lebens
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Vom Leben enttäuscht wirft sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein junges Mädchen aus Verzweiflung in die Seine. Ihren aus Instinkten aufkommenden Lebenswillen zum Trotz kann sie nur tot geborgen und in ...

Vom Leben enttäuscht wirft sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein junges Mädchen aus Verzweiflung in die Seine. Ihren aus Instinkten aufkommenden Lebenswillen zum Trotz kann sie nur tot geborgen und in ein Hospital eingeliefert werden. Ihre befreiten und lächelnden Züge motivieren einen Leichenbeschauer, das Gesicht anhand einer Totenmaske für die Ewigkeit festzuhalten. Eine Eingebung, die viele Jahre später noch dafür sorgen soll, dass Menschen mit dem Atem des Lebens versorgt werden und auf dem schmalen Grad zum Tod eine neue Chance bekommen...

Die Autorin Sarah Leipciger hat mit "Das Geschenk des Lebens" einen aus meiner Sicht besonderen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich in den Bann ziehen konnte und bedient sich dreier zeitlich voneinander abgegrenzter Handlungsstränge, die im verlauf des Buches immer mehr zueinander finden. Es handelt sich um drei schicksalshafte Erlebnisse, die unabsehbar miteinander in Verbindung stehen und über das Wasser ein verbindendes Element erhalten. Mit den Sprüngen zwischen den Kapiteln und den einhergehenden Perspektivwechseln wirkt das Ganze noch lebendiger. Was mir ein wenig fehlte, war die emotionale Tiefe, um sich in die jeweiligen Protagonisten besser einfühlen zu können. So entsteht eine rationale und durchaus interessante Geschichte, die mich als Leser aber nicht richtig berühren konnte.

Insgesamt hat die Autorin Sarah Leipciger aus meiner Sicht eine spannende Thematik gut aufbereitet und mit ihrem außergewöhnlichen Erzählstil einen Stempel aufgesetzt. Gerade aufgrund der erfrischenden Herangehensweise und des lebensbejahenden Themas empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Ein ganz persönlicher Fall

Goldene Bremm
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Die Stadt Saarbrücken wird von einer Mordserie in Atem gehalten. Ein Serientäter tötet in einem beängstigenden Tempo Prostituierte des stadt-bekannten Straßenstrichs. Die Kommissarin Veronika Hart übernimmt ...

Die Stadt Saarbrücken wird von einer Mordserie in Atem gehalten. Ein Serientäter tötet in einem beängstigenden Tempo Prostituierte des stadt-bekannten Straßenstrichs. Die Kommissarin Veronika Hart übernimmt mit ihrem Team den Fall, muss sich allerdings immer mehr mit dem Gedanken anfreunden, dass sie selbst im Fokus eines Täters steht. Nur mit viel Glück entgeht sie zwei Anschlägen auf ihre Person und muss sich eingestehen, auch ihr persönliches Umfeld in Gefahr zu bringen. Sie kann sich nicht erklären, womit sie einen solchen Hass einer Person auf sich gezogen hat. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Goldene Bremm" ist bereits der zweite Band um die sympathische Ermittlerin Veronika Hart. Ich bin als Quereinsteiger mit diesem Teil in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die Autorin Greta R. Kuhn erzählt die Geschichte in einem äußerst lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Sie arbeitet mit vielen kurzen und knackigen Kapiteln, die mit den jeweiligen Perspektivwechseln noch für ein zusätzliches Tempo sorgen. Den Spannungsbogen baut Greta R. Kuhn mit den Anschlägen auf die Hauptprotagonistin direkt zu Beginn des Buches auf und hält ihn mit den packenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau. Die Ermittlerin wird interessant gezeichnet und sorgt mit ihrem Auftreten für einen besonderen Charme. Die zwei Handlungsstränge werden im Finale gut miteinander verbunden und mit einer schlüssigen Auflösung beendet.

Insgesamt ist "Goldene Bremm" aus meiner Sicht die sehr gut gelungene Fortsetzung einer interessanten Krimi-Reihe, in der die Ermittler noch hoffentlich einige Fälle zu lösen bekommen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Historische Reise nach Anatolien

Die zitternde Welt
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Am Ende des 19. Jahrhunderts beschließt die noch junge Maria dem werdenden Vater ihres heranwachsenden Kindes nach Anatolien zu folgen. Hochschwanger überrascht sie den Ingenieur Wilhelm, den die Faszination ...

Am Ende des 19. Jahrhunderts beschließt die noch junge Maria dem werdenden Vater ihres heranwachsenden Kindes nach Anatolien zu folgen. Hochschwanger überrascht sie den Ingenieur Wilhelm, den die Faszination des Baus der Bagdadbahn in den Orient geführt hat. Die zukünftige Lebens-ader zwischen Orient und westlicher Welt soll das weitere Schicksal der Beiden samt ihrer Kinder bestimmen. Die Familie genießt ihre Gesellschaft-liche Stellung und wird von historischen Ereignissen immer wieder vor neue Prüfungen gestellt.

Die Autorin Tanja Paar hat mit "Die zitternde Welt" ein Familiendrama mit einem spannenden historischen Hintergrund veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die damalige Zeit entführt hat. Im Mittelpunkt steht zunächst die selbstbewusste und lebenshungrige Hauptprotagonistin Maria. Sie nimmt für die damalige Zeit die sehr mutige Reise auf sich, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Ihr großes Glück findet sie mit Wilhelm trotz der größer werdenden Familie nicht, sie genießt die gesellschaftliche Anerkennung flüchtet sich aber schnell in eine Affäre um das Leben mit ihrem oberflächlichen Mann erträglicher zu gestalten. Die historischen Ereignisse fordern aber den bedingungslosen Zusammenhalt der Familie um das zerbrechliche Konstrukt aufrecht zu erhalten. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und wird von der Autorin Tanja Paar mit den gut recherchierten Fakten interessant umgesetzt.

Insgesamt ist "Die zitternde Welt" eine aus meiner Sicht spannende Reise in die Vergangenheit des selten im Fokus stehenden Orients. Die Familien-geschichte hat mir einen guten Einblick in die damalige Weltgegeben und für unterhaltsame Lesestunden gesorgt. Ich empfehle den Roman daher gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Abschiedsreise

Der letzte Satz
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Gustav Mahler war ein österreichischer Komponist und zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Dirigenten und zugleich Reformer des Musiktheaters. Der Autor Robert Seethaler ...

Gustav Mahler war ein österreichischer Komponist und zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Dirigenten und zugleich Reformer des Musiktheaters. Der Autor Robert Seethaler gibt dem Leser die Möglichkeit Mahler auf seiner letzten Reise von New York nach Europa zu begleiten und mit ihm sein Leben Revue passieren zu lassen.

Aufgrund einer schweren Krankheit leidet Mahler unter Schmerzen und er hat seine Lebenslust bereits verloren. Er erinnert sich einsam an Deck des Schiffes an die prägenden Momente seines Lebens, und davon gab es sowohl gute als auch tragische. Positiv hat er natürlich seine Erfolge und Triumphe in der Musik vor Augen und die ersten Begegnungen mit seiner Frau Alma. Seine Ehe verläuft aber nach dem tragischen Verlust seiner Tochter Maria alles andere als erwünscht und trägt zur Melancholie des Komponisten bei. Der Autor Robert Seethaler erzählt die Geschichte in einem gefühlvollen und gut zu lesenden Schreibstil, bei dem jedes Wort wohlgewählt wirkt und er so sehr würdevoll das große Talent der Musik würdigt. Das Ganze wirkt aufgrund der düsteren Stimmung sehr schwer und ist als Unterhaltungsroman sicherlich ungeeignet, wirft aber einen sehr interessanten und informativen Blick auf des Werk Mahlers. Die Fakten zu seinem Leben wirken sehr gut recherchiert.

Insgesamt ist "Der letzte Satz" aus meiner Sicht ein sehr ruhiger und emotionaler Rückblick auf das Leben des prägenden Musikers Gustav Mahler. Gerade das Erzähltalent des Autors und das nachhaltige Wirken des Hauptprotagonisten machen den Roman aus. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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