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Veröffentlicht am 27.09.2020

SOKO mit Handicap

Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher
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Theo Marquardt ist aufgrund einer Erkrankung an einen Rollstuhl gefesselt und auf Hilfe angewiesen. Er lebt in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderungen, in der sich die Bewohner mit der Zeit ...

Theo Marquardt ist aufgrund einer Erkrankung an einen Rollstuhl gefesselt und auf Hilfe angewiesen. Er lebt in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderungen, in der sich die Bewohner mit der Zeit angefreundet haben. Das Entsetzen ist daher auch groß, als eines Morgens der plötzliche Tod eines Mitglieds der Gemeinschaft festgestellt wird. Dass Theos Freund Mike aber an einem natürlichen Tod gestorben sein soll, kann Theo nach dem sehr auffälligen Verhalten seines an Autismus erkrankten Mitbewohner Keno und dem der Eltern von Mike kaum noch glauben. Er wittert ein Verbrechen und beginnt mit Hilfe seiner Schwester und den Mitbewohnern zu recherchieren...

"Der Tote und der Taucher" ist schon allein aufgrund seiner Protagonisten ein außergewöhnlicher Kriminalroman. Der Autor Thomas Franke, der als Sozialpädagoge bei einem Träger für Menschen mit Behinderungen tätig ist, erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Er lässt seine berufliche Erfahrung und Fachkompetenz in die Charakterisierung seiner Protagonisten und dem Verlauf des Geschehens einfließen und verleiht dem Buch damit einen ganz besonderen Charme. Der Spannungsbogen kommt auch nicht zu kurz. Gekonnt wird dieser mit dem plötzlichen Tod des Mitbewohners aufgebaut und über die ereignisreichen und zugleich unkonventionellen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Unterhaltungswert wird durch den wohldosierten Einsatz von humorvollen Passagen noch zusätzlich unterstützt. Sehr positiv aufgefallen ist mir der wertschätzende Umgang mit den Protagonisten und dem Thema des gesellschaftlichen Inkludierens von Menschen mit Behinderungen. Hier bedient sich der Autor keinerlei Klischees und lässt seine beruflichen Erfahrungen authentisch in die Geschichte einfließen.

Insgesamt ist "Der Tote und der Taucher" aus meiner Sicht ein gelungener Kriminalroman, der durch seine besondere Konstellation aus der Masse des Genres heraussticht und mit Protagonisten überzeugt, die dem Leser schon nach kurzer Zeit ans Herz wachsen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Einfach. Natürlich. Gesund

Rezepte für eine gute Zeit
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In ihrem Naturkochbuch "Rezepte für eine gute Zeit" widmen sich die beiden Autorinnen Melanie Zechmeister und Elisabeth Unger ihrer großen Liebe zu natürlichen Lebensmitteln. Sie motivieren den Leser, ...

In ihrem Naturkochbuch "Rezepte für eine gute Zeit" widmen sich die beiden Autorinnen Melanie Zechmeister und Elisabeth Unger ihrer großen Liebe zu natürlichen Lebensmitteln. Sie motivieren den Leser, sich beim Kochen auf das zu konzentrieren, was uns die Natur je nach Saison und Jahreszeit an Zutaten bietet, um dies dann auf möglichst einfache Art und Weise zu genießen. Sie bringen dabei all ihre Erfahrungen ein, die sie in vielen Jahren beim Kochen und Backen gesammelt haben, und präsentieren in dem vorliegenden Kochbuch tolle praxiserprobte Tipps und Rezepte.

Ehe es an die Kochtöpfe geht, geben die beiden viele wertvolle Informationen in Sachen Getreidesorten und deren Anwendung, begeben sich auf alte Traditionen des Eingemachten und klären über den reichgedeckten Zutatentisch in den einzelnen Jahreszeiten auf. Aber natürlich glänzt das Buch auch mit kreativen und in der Basis einfach nachzuahmenden Rezepten. Diese werden mit tollen Bildern und guten Beschreibungen präsentiert, so dass dem Erfolg in der Küche nichts mehr im Wege steht.

Zunächst widmen sich Zechmeister und Unger dem Backen und konnten mich hier mit Rezepten des Saftigen Karotten-Dinkel-Brots oder dem krossen Nussbrot begeistern. Im Anschluss geht es um den Belag für die Brote, der dann auch sehr kreativ mit beispielsweise einem überraschenden Vanille-Thymian-Schmalz oder einem Rote-Beete-Aufstrich mit Einkorn und Mandeln daherkommt. Auch die Rezepte der Hauptspeisen brillieren aus meiner Sicht mit ihrer einfachen Zubereitung und der raffinierten Kombination bekannter natürlicher Zutaten. Hier kann ich die Khorasan- Lasagne mit Tellerlinsen und den Kürbis-Süßkartoffel-Hirse Auflauf nur wärmstens empfehlen. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von tollen und für mich auch neuen Ideen für eine gesunde Ernährung mit einem guten Gewissen.

Insgesamt ist "Rezepte für eine gute Zeit" für mich ein wertvoller Ratgeber mit einer stimmigen Grundthematik und überzeugenden Rezepten und so eine Bereicherung für mein Kochbuch-Regal darstellt. Die beiden Autorinnen wirkten auf mich sympathisch und ihre Erfahrungen konnten sie authentisch darlegen, was mich zum Nachahmen animiert hat. Ein tolles Kochbuch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Bitterböse

Omama
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Die äußerst erfolgreiche und oft provozierende Kabarettistin Lisa Eckhart hat mir ihrem Roman Debüt "Omama" ein bitterböses Buch veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte von Oma Helga, die mit ihrem ...

Die äußerst erfolgreiche und oft provozierende Kabarettistin Lisa Eckhart hat mir ihrem Roman Debüt "Omama" ein bitterböses Buch veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte von Oma Helga, die mit ihrem Leben kein leichtes Los getroffen hat. Von der Natur eher mit Scharfsinn als mit gutem Aussehen gesegnet musste sie schon in der Nachkriegszeit das Schutzschild für ihre Schwester sein. Ihre Eltern sahen keinen Bedarf, sie vor den lüsternen Soldaten zu verstecken, und als die vermeintlich barbarischen Besetzer sich eher als Segen für die Familie herausstellen, buhlt Helga mit ihrer Schwester um die Gunst der Soldaten. Auch im Nachgang muss sie den Wünschen ihrer Eltern folgen und stellt sich immer wieder neuen ungewünschten Aufgaben. So zieht sich ihr Leben dahin und sie entwickelt sich zur cleveren und geschäftstüchtigen Frau mit einem gesunden Selbst-bewusstsein, welches ihr einige Wege öffnet.

Ich habe bei Lisa Eckhart natürlich nicht mit einer gefühlvollen Lobeshymne an ihre Großmutter gerechnet, aber mit ihrem sperrigen und nicht leicht zu lesenden Schreibstil strapazierte sie mein Durchhaltevermögen doch des Öfteren. Mit scharfer Zunge balanciert sie immer wieder auf dem schmalen Grad des für den Normalverbraucher Zumutbaren. Wie man es aus ihren Bühnenshows kennt, beherrscht Lisa Eckhart das Spiel mit den Worten hervorragend, nur im geschriebenen Text wirkt dies aus meiner Sicht bei weitem nicht so treffsicher, wie in ihrer gut akzentuierten Sprache. Die Geschichte von Omama Helga zieht sich daher ohne große Momente dahin und konnte mich nie so ganz in den Bann ziehen. Einige Passagen glänzen mit gekonnter Kritik an unserer biederen gesellschaftlichen Einstellung, konnten mich aber nicht vom Buch begeistern.

Insgesamt gibt es in den Romanen von Lisa Eckhart für mich noch deutlich Luft nach oben und ich konzentriere mich wohl zunächst auf ihre Bühnen-präsenz. Gerade ihre Attacken mit voller Provokation auf den allgemeinen guten Geschmack gehen mir dann doch ein wenig zu weit, was wahr-scheinlich auch grundsätzlich zur polarisierenden Wirkung des Romans führt. Ich bewerte "Omama" mit drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Anspruchsvoll

Die Topeka Schule
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Adam Gordon geht auf die Topeka High School und ist ein sehr beliebter Schüler. Er ist sprachlich talentiert und in den Debattierwettbewerben ist ihm keiner gewachsen. Da er auch ein Herz für Außenseiter ...

Adam Gordon geht auf die Topeka High School und ist ein sehr beliebter Schüler. Er ist sprachlich talentiert und in den Debattierwettbewerben ist ihm keiner gewachsen. Da er auch ein Herz für Außenseiter hat, kümmert er sich ein wenig um Darren, ohne zu ahnen, dass dieser Patient seines Vaters ist. Seine Eltern sind Therapeuten in einer psychiatrischen Klinik und die beginnende Freundschaft von Adam und Darren birgt eine große Gefahr...

In seinem Roman "Die Topeka Schule" setzt sich der Autor Ben Lerner mit der amerikanischen Gesellschaft auseinander. Er hält ihr den Spiegel vor und übt so Kritik an der Oberflächlichkeit, die dort vorherrscht. Lerner ist Professor für Literatur am Brooklyn College, was sich aus meiner Sicht auch in seinem Schreibstil niederschlägt. Der Text liest sich sperrig und erfordert die volle Aufmerksamkeit. Gerade dieser Umstand macht den Roman für mich zu etwas Besonderem. Man muss gewillt sein, sich dem zu stellen, denn für ein entspanntes Lesen nach einem stressigen Tag halte ich das Buch für nicht geeignet. Die vielen Perspektivwechsel, mit denen der Autor arbeitet, lassen ebenfalls nur schwer einen Lesefluss aufkommen, aber das notwendige Durchhaltervermögen wird aus meiner Sicht belohnt. Obwohl das Buch in den Neunzigern spielt, wirkt es auf mich brandaktuell. Gerade die aktuelle gesellschaftliche Situation um den polarisierenden Präsidenten Trump könnte die Geschichte auf den Leib geschrieben sein.

Insgesamt war "Die Topeka Schule" für mich eine Erfahrung und ich halte es gerade aufgrund seiner Stilistik für lesenswert. Ich will aber noch einmal darauf hinweisen, dass es definitiv keine Lektüre für zwischendurch ist, in der Erwartung eines entspannten Leseabends, sollte man sich lieber einem anderen Buch zuwenden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Fesselnder Thriller

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Den schwedischen Kommissar Ewert Grens lässt ein Fall aus seiner Vergangenheit keine Ruhe. Vor fast zwanzig Jahren fand er ein fünfjähriges Mädchen in einer Wohnung vor, in der ihre restliche Familie skrupellos ...

Den schwedischen Kommissar Ewert Grens lässt ein Fall aus seiner Vergangenheit keine Ruhe. Vor fast zwanzig Jahren fand er ein fünfjähriges Mädchen in einer Wohnung vor, in der ihre restliche Familie skrupellos hingerichtet wurde. Er kümmerte sich um einen ersten Halt für das Mädchen und im Anschluss um eine neue Identität. All die Erinnerungen an die schreckliche Geschichte kommen wieder hoch, als Ewert erneut zu der Wohnung gerufen wird, da genau dort ein Verbrechen stattgefunden hat. Gibt es für ihn doch noch die Möglichkeit kurz vor seiner Pensionierung mit dem Fall abzuschließen?

Anders Roslund gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Gerade seine Thriller, die er in Zusammenarbeit mit den beiden Schriftstellern Börge Hellström und Stefan Thunberg veröffentlicht hat erfreuen sich einer großen Fangemeinschaft. Ich bin nun mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Krimi-nalroman des Autors gestartet und war schnell von seinem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil gefangen. Er vermittelt eine bedrückende und damit sehr passende Atmosphäre für die äußerst clever konzipierte und im Verlauf immer komplexer werdende Geschichte. Der Spannungsbogen wird über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten und überraschende Wendungen auf einem äußerst hohen Niveau gehalten, um dann im fulminanten Finale noch mit einem gelungenen Plot aufzuwarten. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind interessant und vielschichtig angelegt und tragen aus meiner Sicht zum guten Gelingen der Geschichte bei.

Insgesamt ist "Geburtstagskind" für mich ein äußerst gelungener Thriller, der mit einige packende Lesestunden bescherte und mit den Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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