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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2020

Die eigenen Wurzeln

Ich bleibe hier
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Trina ist eine mutige und engagierte Frau, die trotz ihrer schwer erarbeiteten Ausbildung unter dem Regime der faschistischen Italiener nicht ihrem Beruf als Lehrerin nachkommen darf. Sie entschließt sich ...

Trina ist eine mutige und engagierte Frau, die trotz ihrer schwer erarbeiteten Ausbildung unter dem Regime der faschistischen Italiener nicht ihrem Beruf als Lehrerin nachkommen darf. Sie entschließt sich heimlich zu unterrichten und begibt sich damit kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges selber in Gefahr. Gleichzeitig kämpft sie an der Seite ihres Mannes gegen einen Energie-konzern, der das Tal mit einen Staudamm fluten möchte und damit den Anwohnern ihre Heimat nehmen wird. Ein ungleicher Kampf um das Schicksal vieler Menschen...

Der erfolgreiche italienische Autor Marco Balzano hat mit "Ich bleibe hier" aus meiner Sicht einen sehr leidenschaftlichen und berührenden Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil, die mich schnell in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts entführt hat. Seine Hauptprotagonistin Trina hat schon nach wenigen Seiten als lebensfrohe und engagierte Frau meine Sympathien gewonnen und es machte Spaß ihrem ereignisreichen Schicksalsweg zu folgen. Marco Balzano gelingt es dabei die Lebensgeschichte der gesamten Familie so berührend und durch gut recherchierte historische Fakten authentisch zu schildern, dass es mir kaum gelang, das Buch zur Seite zu legen. Sehr schön arbeitet der Autor den leidenschaftliche Kampf um die eigenen Wurzeln heraus und verleiht der Geschichte damit viel Tiefe.

Insgesamt ist "Ich bleibe hier" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Schicksals-Roman mit einem interessanten historischen Hintergrund, von dem man sich heute noch mit der markanten Kirche im See ein gutes Bild machen kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Ein Patron fürs Leben

Der Behüter: Thriller
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Die Spezialermittlerin Laura Kern bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. Eine junge Frau wurde einfach vor den Mülltonnen eines Krankenhauses abgeladen. Das groteske Bild einer "Entsorgung" erschüttert ...

Die Spezialermittlerin Laura Kern bekommt es mit einem neuen Fall zu tun. Eine junge Frau wurde einfach vor den Mülltonnen eines Krankenhauses abgeladen. Das groteske Bild einer "Entsorgung" erschüttert Laura Kern und sie ahnt, dass dieses die Tat eines Serientäters ist. Schnell bekommt sie mit einer weiteren Leiche die Bestätigung für ihren Instinkt. Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten der beiden Opfer erkennt das Ermittler-Team, dass beide Frauen im Vorhinein von ihren Männern misshandelt wurden. So hat er ihnen anfangs vielleicht Gutes tun wollen, warum hat er sie dann aber getötet? Ein komplizierter Fall spitzt sich immer weiter zu, denn ein nächstes Opfer scheint sich in den Händen des Täters zu befinden...

Ich habe mittlerweile schon einige Thriller der erfolgreichen Autorin Catherine Shepherd gelesen und jedes mal gelingt es ihr, mich mit ihrer temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibweise in den Bann zu ziehen. Dementsprechend bin ich mit großer Vorfreude in ihr neues Werk gestartet, und mir war bereits nach wenigen Seiten klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Gekonnt baut sie den Spannungsbogen mit dem Auffinden der ersten Frauenleiche auf und hält ihn mit den ereignisreichen Ermittlungen und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau. Der Leser bekommt hier immer wieder Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, wird im gelungenen Finale aber dann wohl doch mit einem guten Plot überrascht. Sehr gut gefallen hat mir, dass Catherine Shepherd das brisante Thema der häuslichen Gewalt in die Geschichte integriert hat, ohne damit klischeehaft oder reißerisch zu wirken.

"Der Behüter" ist aus meiner Sicht eine mehr als gelungene Fortsetzung einer spannenden Thriller-Reihe, die von ihren starken Charakteren und dem Erzähltalent der Autorin lebt. Es bleibt daher zu hoffen, dass es die Hauptprotagonistin Laura Kern noch mit einigen kniffligen Fällen zu tun bekommt. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Die Engelsmacherin

Die Tinktur des Todes
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Mitte des 19. Jahrhunderts überschattet eine Mordserie die Stadt Edinburgh. Es werden junge Frauen aufgefunden, die kurz vor ihrem Tod scheinbar einen schmerzhaften Kampf ausgerungen haben. Der junge Medizinstudent ...

Mitte des 19. Jahrhunderts überschattet eine Mordserie die Stadt Edinburgh. Es werden junge Frauen aufgefunden, die kurz vor ihrem Tod scheinbar einen schmerzhaften Kampf ausgerungen haben. Der junge Medizinstudent und Praktikant des bekannten Arztes Dr. Simpson, Will Raven, kannte eines der Opfer und der Fall lässt ihm keine Ruhe. Er vermutet, dass die jungen Frauen vergiftet werden, aber wer sollte ein Interesse haben, dies zu tun? Seine Recherchen müssen im Hintergrund verlaufen, da ihn sein Praktikum mehr als auslastet und so ist er froh, dass das wissbegierige Hausmädchen Sarah ihre Hilfe anbietet. Die beiden lassen sich auf ein gefährliches Spiel ein...

Ambrose Parry hat mit "Die Tinktur des Todes" eine interessante Mischung aus historischen Roman und Krimi geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und lebendigen Schreibstil, der die Vergangenheit gut erlebbar vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die sich schwierig gestaltenden Recherchen auf einem guten Niveau gehalten. Die medizinischen Hintergründe der damaligen Zeit wirken gut recherchiert und bilden einen interessanten Rahmen, werden aber aus meiner Sicht an der einen oder anderen Stelle zu ausführlich in den Fokus gestellt, was wiederum zu einigen Längen im Mittelteil führt. Die Charaktere der Haupt-Protagonisten werden gut beschrieben und verleihen dem Roman einen zusätzlichen Charme.

Insgesamt hat mich "Die Tinktur des Todes" gut unterhalten und die packenden Schilderungen der aufstrebenden Medizin im 19. Jahrhundert gibt dem Buch eine Sonderstellung. Ich empfehle es daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Actionreiche Fantasy

Tochter des Feuers
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In einer düsteren Zeit leidet das Volk unter der diktatorischen Herrschaft vom gnadenlosen Bernard Lambkin. Um seine Macht zu festigen, ist er auf der Suche nach der verschollenen Waffe "Mortifer", die ...

In einer düsteren Zeit leidet das Volk unter der diktatorischen Herrschaft vom gnadenlosen Bernard Lambkin. Um seine Macht zu festigen, ist er auf der Suche nach der verschollenen Waffe "Mortifer", die der Sage nach, die Herrschaft über Leben und Tod ermöglichen soll. Niemand weiß genau, was hinter dieser Waffe steckt und welche Kraft sie wirklich besitzt, aber sie sollte auf keinem Fall in die falschen Hände geraten. Dies sieht auch die junge Shira so, die bereit ist, alles zu tun, um ihrem vorgezeichneten Schicksal als Leibeigene zu entfliehen. Sie ist fest entschlossen, den Kampf anzutreten und spürt zunehmend eine Kraft in ihr, die sich entfalten will...

Die junge Autorin Sandra M. Grosz hat mit "Tochter des feuers" einen spannenden und packenden Fantasy-Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und äußerst temperamentvollen Schreibstil, der mich schnell in die apokalyptische Welt entführte. Der gerade bei Fantasy-Romanen ungewöhnliche Weg des Einzelbandes hat den Vorteil, dass die Geschichte vermeintlich bis zum Ende erzählt wird, gleichzeitig hat er aber das Problem, das die neu geschaffenen Welten nicht detailreich erläutert werden können. Sandra M. Grosz gelingt aus meiner Sicht ein guter Mittelweg, ein wenig mehr Hintergrundinformation zu der interessant aufgebauten Welt hätte der Geschichte aus meiner Sicht aber auch gut zu Gesicht gestanden. Nichts desto trotz kommt im Verlauf aufgrund zahlreicher Actionszenen niemals Langeweile auf und die Spannung bleibt bis zum fulminanten Finale auf einem guten Niveau.

Insgesamt ist "Die Tochter des Feuers" für mich ein gelungener Fantasy-Roman, der viele gute Ideen beinhaltet, aber an der einen oder anderen Stelle etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können. Ich empfehle das Buch dennoch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Gelungener Ausflug in die Krimiwelt

Prost, auf die Wirtin
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Hauptkommissar Tischler hat gerade erst seinen vermeintlich ruhigen Job im idyllischen Bergdorf Brunngries angetreten, als die Leiche der ortsansässigen Wirtin aufgefunden wird. Er stürzt sich direkt in ...

Hauptkommissar Tischler hat gerade erst seinen vermeintlich ruhigen Job im idyllischen Bergdorf Brunngries angetreten, als die Leiche der ortsansässigen Wirtin aufgefunden wird. Er stürzt sich direkt in die Ermittlungen und muss feststellen, dass die Menschen vor Ort von einem anderen Schlag als in der Stadt sind. Sein Kollege Fink steht ihm mit wenig Selbstbewusstsein und Talent tatkräftig zur Seite, was die Recherchen aber auch nicht wirklich nach vorne bringt. Kann Tischler seinen Premieren-Fall doch noch abschließen oder wird der Tod der Wirtin ein Rätsel bleiben?

Der erfolgreiche Autor Friedrich Kalpenstein hat bisher eher mit seinen unterhaltsamen und humoristischen Büchern auf sich aufmerksam gemacht so dass ich nun sehr gespannt auf seine Exkursion in die Krimiwelt war. Meine Befürchtung, eine Kopie der gut verkauften Alpen-Krimi-Reihen vorzufinden wurde nicht bestätigt, stattdessen gelingt Kalpenstein aus meiner Sicht ein gelungener Mix aus Spannung und Humor. Mit seinem lebendigen aus dem Leben gegriffenen Schreibstil konnte er mich schnell begeistern und seine beiden Charaktere Tischler und Fink sammelten fleißig Sympathiepunkte. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz, die ereignis-reichen Ermittlungen halten den Spannungsbogen auf einem hohen Niveau und die durchdacht und gut nachvollziehbare Auflösung runden diesen Provinzkrimi gelungen ab.

Insgesamt ist "Prost, auf die Wirtin" ein für mich gelungener und gut unterhaltender Kriminalroman, der von seinen starken Charakteren und der lockeren Atmosphäre im ländlichen Idyll lebt. Es bleibt zu hoffen, dass Tischler und Fink noch mit dem ein oder anderen kniffligen Fall betraut werden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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