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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2025

Harter, aber absolut fesselnder Thriller

Blutlilie
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Ermittler Greg McNamara bekommt es zum ersten mal in seiner Karriere mit einem Serienmörder zu tun. Die Recherchen führen ihn in eine Welt aus gewaltsamen Sex und brutaler Gewalt, ein Bereich, dem er sich ...

Ermittler Greg McNamara bekommt es zum ersten mal in seiner Karriere mit einem Serienmörder zu tun. Die Recherchen führen ihn in eine Welt aus gewaltsamen Sex und brutaler Gewalt, ein Bereich, dem er sich selber nicht ganz entziehen kann. Auf magische Art und Weise ist er immer schon der BDSM-Szene zugeneigt, kann aber immer die Grenzen wahren. Unterstützung erhält er neben seinem Kollegen von zwei Spezial-Ermittlerinnen des FBI. Eine von ihnen ist die Psychologin Elena Harris, die ihm nicht aus dem Kopf gehen will. Gemeinsam stürzen sie sich in die Welt der seelischen Abgründe und es entwickelt sich eine rasante und gleichzeitig dramatische Jagd auf den Täter, bei dem jederzeit mit neuen Opfern zu rechnen ist...

Tracy Lazar ist das Pseudonym einer Autorin, die mit "Blutlilie" einen aus meiner Sicht absolut packenden Thriller veröffentlicht hat. Ihr direkter und temporeicher Schreibstil ist sicherlich nichts für schwache Nerven, aber sie reizt bewusst Grenzen aus, um die Thematik passend zu verdeutlichen und nicht um Effekthascherei zu betreiben. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Opfer direkt zu beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die oftmals grenzwertigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht äußerst hohen Niveau gehalten. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr vielschichtig und interessant herausgearbeitet und tragen mit ihren Besonderheiten zum Gelingen des Spannungsromans bei. Gerade das Zusammenspiel an den Grenzen des Erlaubten macht die Geschichte zu etwas Besonderem. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale mit überraschender Auflösung komplett in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Blutlilie" für mich ein Thriller der Extraklasse, bei dem mich in erster Linie die sehr clever konzipierte Geschichte, die interessant gezeichneten Akteure und natürlich das Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr, welches ich gerne weiterempfehle und dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Selbstfindung

Heimat
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Jana zieht mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern aufs Land. Das dritte Kind ist unterwegs und der finanzielle Rahmen zwingt die Familie ihr Glück in einer neuen Umgebung zu suchen. Schnell wird Jana klar, ...

Jana zieht mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern aufs Land. Das dritte Kind ist unterwegs und der finanzielle Rahmen zwingt die Familie ihr Glück in einer neuen Umgebung zu suchen. Schnell wird Jana klar, dass das Leben außerhalb der Stadt anders verläuft, als gedacht. All ihre Überzeugungen werden hier konterkariert, so dass sie ein wenig überrascht ist, welche Faszination ihre Nachbarin Karolin auf sie ausübt, als überzeugte Frau in traditioneller Lebensweise. Wird Jana hier ihr neues Glück wirklich finden? Wie reagieren die restlichen Familienmitglieder auf ihr neues Umfeld?

Das Thema des Romans von Hannah Lühmann klang sehr vielversprechend, so dass ich in ihr neues werk "Heimat" gestartet bin. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der aber mit Sprüngen in der Handlung durchaus auch Aufmerksamkeit einfordert. Wir verfolgen die Entwicklung der jungen Familie in ihrer neuen Umgebung und sehr schön wird hier ein gesellschaftliches Bild abgegeben, welches für unser Land mittlerweile sehr authentisch wirkt. Auf dem Land liebt man das traditionelle und daher ist auch die Wahl der AFD bei den anstehenden Wahlen für viele das Normalste von der Welt. Die aufgeschlossene und gebildete Jana weist solche Überzeugungen prinzipiell von sich, kann sich aber dennoch nicht ihrer neuen Freundinnen erwehren und findet sich immer mehr in ihrer angedachten Rolle zu Recht. Gerade die anstehende dritte Schwangerschaft und ihr gekündigtes Arbeitsverhältnis verlangen in ihrem Leben nach neuen Wurzeln und Richtungen.

Insgesamt ist "Heimat" ein durchaus gelungener Roman, der aber aufgrund seiner Kürze (176 Seiten) nicht allzu sehr in die Tiefe geht und vieles den Gedanken des Lesers überlässt. Gerade das Ende des Buches wirft noch viele Fragen auf, was als Stilmittel aber durchaus beabsichtigt wirkt und so wieder einen Reiz darstellt. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Packender Thriller

Schwüre, die wir brechen
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Der noch von einem schweren Schicksalsschlag gezeichnete Kommissar Jon Nordth und seine junge Kollegin Svea Karhuu bekommen es mit einem mehr als rätselhaften Fall zu tun. Dem Torso des männlichen Opfers ...

Der noch von einem schweren Schicksalsschlag gezeichnete Kommissar Jon Nordth und seine junge Kollegin Svea Karhuu bekommen es mit einem mehr als rätselhaften Fall zu tun. Dem Torso des männlichen Opfers wurde ein Krokodilskopf angenäht. Die Spuren am Opfer deuten auf eine schwere Misshandlung hin, ist dies ein Indiz für eine sehr persönliche Tat oder ist ein psychisch gestörter Mörder am Werk, der mit dem Mord eine Serie gestartet hat? Als ein weiteres Opfer gefunden wird, welches auf ähnliche Weise geschändet wurde, steigt der Druck auf die Ermittler und die Spuren deuten auf einen religiösen Hintergrund des alten Ägypten. Der Wettlauf mit der Zeit hat begonnen...

Das schwedische Ehepaar und Autor-Duo Kerstin Signe Danielsson und Roman Voosen haben mit großem Erfolg die Serie um die beiden charismatischen Ermittler Nordth und KArhuu gestartet, welche mit dem aktuellen Band "Schwüre, die wir brechen" fortgesetzt wird. Ich bin hiermit in die Reihe gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Danielsson und Voosen erzählen die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Schweden entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem geschändeten Leichnam des ersten Opfers direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die spannenden und immer komplexer werdenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten tragen aus meiner Sicht mit ihren persönlichen Schicksalen zum Gelingen des Thrillers bei. Das Ganze konnte mich bis zum spektakulären Finale in den Bann ziehen, bis eine nachvollziehbare Auflösung die Geschichte gelungen abrundet, gleichzeitig aber auch schon Lust auf die Fortsetzung macht.

Insgesamt ist "Schwüre, die wir brechen" ein für mich sehr gelungener Thriller, der mir einige spannende und fesselnde Lesestunden bescherte. Neben dem lebendigen Schreibstil konnten mich in erster Linie die Charaktere und die gut durchdachte und clever konzipierte Story begeistern. Ich bin nun auf die Fortsetzung gespannt, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.


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Veröffentlicht am 11.10.2025

Vielversprechender Serienauftakt

Dunkle Sühne
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Deputy Emmy Clifton ist noch relativ jung in ihrem Amt, als ein schreckliches Verbrechen ein Schatten über den kleinen Ort North Falls wirft. Zwei Mädchen im Teenageralter sind verschwunden und die Anzeichen ...

Deputy Emmy Clifton ist noch relativ jung in ihrem Amt, als ein schreckliches Verbrechen ein Schatten über den kleinen Ort North Falls wirft. Zwei Mädchen im Teenageralter sind verschwunden und die Anzeichen deuten auf eine Entführung hin. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt und für Emmy wird es zusätzlich noch persönlich, da eines der beiden vermissten Mädchen die Tochter ihrer besten Freundin ist. Wird es Emmy rehtzeitig gelingen ihrer freundin die Tochter zurückzubringen? Wer kommt in dem kleinen Ort für ein solches Verbrechen in Frage, wo doch jeder jeden zu kennen scheint? Emmy stößt bei ihren Ermittlungen auf dunkle Geheimnisse in der heimischen Kulisse...

Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder der erfolgreichen amerikanischen Autorin Karin Slaughter gelesen und war jedes mal begeistert von den vielschichtigen und packenden Geschichten. Mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung bin ich in ihr neues Werk gestartet, welches zugleich den Beginn einer neuen Serie darstellt. Sie erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die kleine amerikanische Vorstadt entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der beiden Mädchen direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die sich schwierig darstellenden und mit überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonisten sind interessant gezeichnet und tragen mit ihren privaten Geschichten zum Gelingen der Story bei. Für mich zog sich gerade der mittlere Teil ein wenig, was aber Jammern auf einem hohen Niveau ist.

Insgesamt konnte mich "Dunkle Sühne" bis zum Finale in den Bann ziehen und sowohl die Ermittler, ihre internen Verbindungen, die Storyline und das Erzähltalent von Karin Slaughter machen den Thriller zu einem verheißungsvollen Auftakt einer neuen Reihe. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Eine bedrückende Geschichte

Was man nicht sieht, ist doch da
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Tirol befindet sich im Jahr 1954 noch in der Zeit einer noch lang nicht abgeschlossenen Entnazifizierung. Um die gesellschaftlichen Strukturen aufrecht zu erhalten wird versucht auch Personen mit Nazi-Vergangenheit ...

Tirol befindet sich im Jahr 1954 noch in der Zeit einer noch lang nicht abgeschlossenen Entnazifizierung. Um die gesellschaftlichen Strukturen aufrecht zu erhalten wird versucht auch Personen mit Nazi-Vergangenheit in die Prozesse zu integrieren. Die Folge hiervon muss der noch sehr junge Hans Dakota erleiden, der nach einer diffamierenden Anzeige einer Nachbarin, ohne dass die Hintergründe geprüft werden, von der Schule direkt in ein "Besserungsheim" verbracht wird. Dort versuchen die noch von den alten Strukturen geprägten Aufseher den "Zöglingen" Moral und Anstand beizubringen. Hans muss zum einen erkennen, dass seine Eltern kaum eine Chance haben, ihn aus dieser Hölle zu befreien und dass in diesen Heimen eine Struktur herrscht, die weit an der Menschlichkeit vorbeiführt.

Die in Kufstein geborene Autorin Margit Weiss veröffentlicht mit "Was man nicht sieht, ist doch da" einen unbequemen und auch nachdenklich stimmenden historischen Roman. Sie erzählt die Geschichte in einem der Zeit angepassten Schreibstil und arbeitet dabei mit kurzen und klaren Sätzen. Das Ganze wirkt dadurch ein eher streng und kalt, was sich hervorragend mit dem brisanten Thema vereint und die Geschehnisse sehr authentisch erscheinen lässt. Die vielen kurzen Kapitel sind mit jeweiligen Perspektivwechseln versehen, was der Geschichte eine zusätzliche Tiefe verleiht. Das insgesamt mit 157 Seiten doch recht kurze Buch wirkt auf mich dann aber auch ein wenig hastig erzählt und lässt vielleicht noch Potential liegen, auf der anderen Seite regt es somit zum Nachdenken an.

Insgesamt ist "Was man nicht sieht, ist doch da" schon ein aus meiner Sicht lesenswertes Buch, welches die Thematik einer verrohten und sehr strengen vom 2. Weltkrieg gezeichneten Gesellschaft gut aufarbeitet. Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen und wirkte passend und ist sehr klar. Von daher empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit vier von fünf Sternen.

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