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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2017

Kranke Liebe

Stille Wasser
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Die Psychotherapeutin Tessa Ravens wird in ihrer Funktion als Mitglied eines Kriseninterventionsteams zum Hamburger Hafen gerufen. Eine veröffentlichte Bombendrohung sorgt für große Unruhe und eine mögliche ...

Die Psychotherapeutin Tessa Ravens wird in ihrer Funktion als Mitglied eines Kriseninterventionsteams zum Hamburger Hafen gerufen. Eine veröffentlichte Bombendrohung sorgt für große Unruhe und eine mögliche Katastrophe steht bevor. Zunächst kann Entwarnung gegeben werden, da keine Bombe gefunden wird, dafür stoßen die Ermittler aber auf die Leiche einer Frau. Schnell steht für die Kommissare Torben Koster und Liebchen fest, dass alle Besucher des Kreuzfahrtschiffes, die sich während der Bombendrohung an Bord befunden haben, als Täter in Frage kommen. Somit mangelt es nicht an Verdächtigen und die Arbeit wird nicht nur sehr umfangreich, sondern auch gefährlich...

"Stille Wasser" ist zwar schon der dritte Band um das Ermittlerpaar Tessa Ravens und Torben Koster, aber mein erstes Buch der Autorin Angelique Mundt. Die vielen guten Kritiken der Vorgängerbücher hatte meine Aufmerksamkeit geweckt und meine hohen Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesseln konnte. Die Hauptprotagonisten werden interessant charakterisiert und verleihen dem Kriminalroman ihren besonderen Charme. Gerade in der Person der Tessa Ravens spielt die Autorin ihre Erfahrung als gelernte Psychotherapeutin aus und gewährt dem Leser einen sehr interessanten Einblick in die Arbeit einer psychologischen Fachkraft. Die Spannung kommt bei dem Ganzen auch nicht zu kurz. Gerade durch die Vielzahl der möglichen Täter erhält das Buch einen zusätzlichen Schub an Spannung und der Leser bekommt immer wieder die Möglichkeit mit eigenen Überlegungen und Kombinationen den Fall zu lösen. Angelique Mundt führt hier aber immer wieder auch geschickt in Sackgassen, so dass die Aufklärung am Ende des Buches für mich noch eine Überraschung parat hielt.

"Stille Wasser" hat mir richtig gut gefallen, und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter. Ich werde mich im Nachgang noch einmal mit den beiden Vorgängerbänden auseinandersetzen und hoffe, dass noch einige Fälle für das sympathische Ermittlerpaar folgen werden. Von mir erhält das Buch die vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Der Countdown läuft...

Der Engel des Bösen
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Eigentlich sollte es für Marie Winter ein schöner Abend werden. Auf der polizeiinternen Feier soll mit ihre Beförderung zur Haupt-kommissarin ein offenes Geheimnis offiziell bekannt gegeben werden. Aber ...

Eigentlich sollte es für Marie Winter ein schöner Abend werden. Auf der polizeiinternen Feier soll mit ihre Beförderung zur Haupt-kommissarin ein offenes Geheimnis offiziell bekannt gegeben werden. Aber es kommt anders, denn ein unbekannter Anruf unterbricht die Feierlichkeiten. Eine Frau kündigt ihren eigenen Tod an, für den Fall, dass ein Rätsel ihres Entführers nicht innerhalb einer Stunde von den Ermittlern gelöst wird. Das Ganze wird noch per Livestream im Internet übertragen und die Zeit läuft per Countdown gnadenlos immer weiter ab. Können Marie Winter und ihre Kollegen diese scheinbar unlösbare Aufgabe doch noch schaffen? 


"Der Engel des Bösen" ist der zweite Band um das Ermittler-Duo  Winter und Parkov. Schon der erste Band "Die Gaben des Todes" konnte mich restlos begeistern und dieser Band steht ihm in nichts nach. Der unglaublich fesselnde und temporeiche Schreibstil von Martin Krüger hat mich schon nach den ersten Seiten in den Bann gezogen. Den Charme erhält das Buch durch seine beiden Haupt-Protagonisten Winter und Parkov. Beide werden mit ihren persönlichen Schicksalen sehr interessant charakterisiert und ihre Zusammenarbeit sorgt für zusätzliche Spannung. Der Autor Martin Krüger baut eine sehr clever konzipierte Geschichte um die beiden auf und versteht es perfekt, den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu lotsen und mit plötzlichen Wendungen zu überraschen.
So hält er den Spannungsbogen während des gesamten Buches auf einem sehr hohen Niveau und weiß mit einem spektakulären und mitreißenden Finale zu überzeugen. Der Thriller lässt wirklich keine Wünsche offen und ich freue mich schon jetzt auf die angekündigte Fortsetzung.


 Für "Der Engel des Bösen" spreche ich eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung aus und warne vor einer Suchtgefahr nach den ersten Seiten. Ein toller Thriller, der das Potential hat, den Größen des Genres Paroli zu bieten. Natürlich bewerte ich das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Ein ergreifender Kriminalroman

Tausend Teufel
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Nach den verheerenden Bombenangriffen vom 13. bis 15. Februar 1945 auf die Stadt Dresden, liegt die Stadt zu großen Teilen in Schutt und Asche. Im Jahre 1947 blüht der Schwarzmarkt und das Elend der Menschen ...

Nach den verheerenden Bombenangriffen vom 13. bis 15. Februar 1945 auf die Stadt Dresden, liegt die Stadt zu großen Teilen in Schutt und Asche. Im Jahre 1947 blüht der Schwarzmarkt und das Elend der Menschen in der Stadt ist groß. Die Überlebenden kämpfen ab nun gegen den Hunger und den Tod an, gerade der raue Winter macht ihnen zu schaffen. In dieser Zeit versucht der Oberkommissar Max Heller seiner Funktion als Ordnungshüter gerecht zu werden. Es wird die blutüberströmte Leiche eines russischen Offiziers gefunden. In der direkten Umgebung des Tatorts stößt der Kommissar auf einen Rucksack mit einem abgetrennten Männerkopf. Obwohl die russische Führung die Taten als Unfall herunterspielen will und die Recherchen stark behindert, nimmt sich Max Heller den Fall an, der immer größere Kreise zieht. Die Nachforschungen bringen bald auch ihn und seine Familie in große Gefahr...
Der Autor Frank Goldammer hat mit "Tausend Teufel" eine sehr gelungene Fortsetzung zum Vorgänger "Angstmann" um den pflicht-bewussten Kommissar Max Heller geschrieben. Auch im zweiten Band gelingt es dem Autor die äußerst deprimierende und verzweifelte Atmosphäre der damaligen Zeit in dem Buch einzufangen. Er erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise, so dass ich mich sehr gut in die Situationen einfühlen konnte. Der historische Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert und wird sehr ergreifend wiedergegeben. Die Spannung kommt hierbei aber auch nicht zu kurz. In diesen historischen Kontext verarbeitet der Autor geschickt eine spannende und auch dramatische Geschichte, die mich als Leser in den Bann ziehen konnte. Im Verlauf des Buches musste ich mehrmals über das geschilderte Leid der Menschen schlucken und die Aufklärung des Verbrechens rückte für mich so stellenweise in den Hintergrund. Um so bemerkenswerter erscheint dann die Moral des Hauptprotagonisten Max Heller. der in dieser außergewöhnlichen Umgebung immer noch mit vollem Engagement für die Gerechtigkeit einsteht. Im kommenden Jahr wird ein dritter Teil mit dem Hauptprotagonisten erscheinen, auf den ich mich jetzt schon sehr freue.
"Tausend Teufel" ist ein aus meiner Sicht sehr ergreifender und zum Teil auch erschreckender Kriminalroman mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund, der mich voll und ganz überzeugen konnte. Ich bewerte das Buch daher mit vollen fünf von fünf Sternen und spreche sehr gerne eine unbedingte Leseempfehlung aus. Ein tolles Buch!!!

Veröffentlicht am 12.11.2017

Mutterglück

Kärntner Wiegenlied
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Simon Rosner wird wieder Vater und freut sich auf den völlig neuen Abschnitt seines Lebens. Ganz reibungslos läuft es allerdings nicht ab, da es sich bei Alice um eine Risiko-Schwangerschaft handelt und ...

Simon Rosner wird wieder Vater und freut sich auf den völlig neuen Abschnitt seines Lebens. Ganz reibungslos läuft es allerdings nicht ab, da es sich bei Alice um eine Risiko-Schwangerschaft handelt und sie somit bis zur Geburt im Hospital verweilen muss, um unter ständiger Betreuung stehen zu können. Hier lernt sie Helen kennen, eine frisch gebackene Mutter, die von der Angst bestimmt wird, ihr Säugling Max nicht wiederzuerkennen. Unter dem Einsatz des Krankenhauspersonals gelingt es Helen immer besser diese Ängste zu beherrschen, bis sie eines morgens feststellen muss, dass das Baby im Bettchen nicht ihr Max ist. Handelt es sich wirklich um eine anderes Kind? Wer sollte einen Säugling austauschen? Niemand außer Alice glaubt der jungen Mutter, welche sich in ihrer Not zu einer Verzweiflungsaktion hinreißen lässt...


Auch in ihrem dritten Band um Kommissar Simon Rosner spielt die Autorin Andrea Nagele mit den Gefühlen und Gedanken ihrer Protagonisten. Sie stellt die Ängste und Emotionen in den Vorder-grund und baut darauf eine raffinierte und spannende Geschichte auf. Die junge Mutter Helen hat zunächst Angst ihr Kind nicht wiederzuerkennen und später behauptet sie, ihr Max wäre ausgetauscht worden. Andrea Nagele belässt es aber nicht bei den einfachen Fakten, sondern schildert die Situation aus der Sicht der beteiligten Personen, wie dem Vater oder dem behandelnden Arzt. Dies hat bei mir als Leser viele Gedankenspiele um den Wahrheits-gehalt und die Hintergründe der vermeintlichen Tat ausgelöst. Es entwickelt sich eine clever konzipierte und vielschichtige Geschichte, die mich im Verlauf des Buches zunehmend in den Bann gezogen hat. Die Spannung wird dabei auf einem stets sehr hohen Niveau gehalten, um dann in einem für mich sehr überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Finale endet. Der Schreibstil der Autorin ist mir nach mittlerweile nach sechs gelesenen Büchern sehr vertraut und ich schätze ihn sehr. Ihr gelingt es mit ihrer lebendigen und flüssig zu lesenden Erzählweise immer wieder, das ich mich in  ihre Protagonisten einfühlen kann und verleiht damit ihren Büchern einen besonderen Charme 


"Kärntner Wiegenlied" ist ein aus meiner Sicht hervorragend gelungener Kriminalroman, der bei einem äußerst emotionalen Thema mit Tiefgang überzeugen kann. Aus meiner Sicht eine absolute Leseempfehlung, welche ich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Dinge, die dich niemals loslassen

Nachtspiel: Thriller
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Kim Wiesinger landet als Opfer eines brutalen Mörders auf dem Obduktionstisch von Julia Schwarz. Der sonst als abgeklärte Eislady bekannten Rechtsmedizinerin setzt der Fall erstaunlich stark zu. Zudem ...

Kim Wiesinger landet als Opfer eines brutalen Mörders auf dem Obduktionstisch von Julia Schwarz. Der sonst als abgeklärte Eislady bekannten Rechtsmedizinerin setzt der Fall erstaunlich stark zu. Zudem werden in der jüngsten Vergangenheit immer wieder Erinnerungen an ein sehr traumatisches Ereignis ihrer Jugend wach-gerufen und lassen sie kaum noch schlafen. Weitere Todesfälle und ihre persönliche Situation scheinen sie zu überfordern und sie wird von ihrem Vorgesetzen freigestellt. Läuft sie Gefahr die Kontrolle über sich zu verlieren? Oder wird sie bewusst von jemandem manipuliert?


"Nachtspiel" ist der zweite Band um die sympathische Rechts-medizinerin mit dem Kommissar Florian Kessler an ihrer Seite. Wie schon im ersten Band konnte mich die Autorin Catherine Shepherd mit ihrer unglaublich temporeichen und flüssig zu lesenden Schreib-weise an das Buch fesseln. Die Charaktere der beiden Hauptpro-tagonisten sind interessant dargestellt und gerade Julia Schwarz mit ihrem traumatischen Ereignis innerhalb ihrer Familie sorgt für zusätzliche Tiefe in der Geschichte. Sowohl die Gefühlswelt als auch die gut nachvollziehbaren Ermittlungsarbeiten werden authentisch erzählt und laden den Leser zum eigenen Mit-Rätseln ein. Die clever konzipierte Geschichte verbunden mit den geschickt eingebauten Sackgassen der Autorin machen es dem Leser aber nicht sehr leicht. Catherine Shepherd spielt mit den Ängsten der Protagonisten und baut so einen enormen Spannungsbogen auf, den sie erst in einem für mich überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Finale auflöst. 


"Nachtspiel" ist aus meiner Sicht ein rundum gelungener Thriller, den ich Liebhabern der Spannungsliteratur gerne ans Herz lege und folgerichtig mit vollen fünf von fünf Sternen bewerte. Es bleibt zu hoffen, dass es noch einige Fälle für das scheinbar perfekte Paar geben wird und wir sie dabei begleiten dürfen.