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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2019

Die stumme Sünde

Sündenkammer: Thriller
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Ein grausamer Mord erschüttert die Region um Zons. Kommissar Oliver Bergmann und sein Team finden die Überreste eines weiblichen Opfers, welches im Wald auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden ist. Zunächst ...

Ein grausamer Mord erschüttert die Region um Zons. Kommissar Oliver Bergmann und sein Team finden die Überreste eines weiblichen Opfers, welches im Wald auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden ist. Zunächst fehlen jegliche Spuren, und die Presse hat sich schnell auf einen Hexenmord eingeschossen. Hat es Oliver Bergmann hier mit einem Serientäter zutun?
Vor mehr als fünfhundert Jahren bekam es der damalige Stadtsoldat Balthasar am gleichen Ort mit einer Todesserie von Novizen des ansässigen Klosters zu tun. Sie wurden vergiftet und irrten kurz vor ihrem Tod auf dem Friedhof umher. Die Spur führt zum Kloster und einem geheimnisvollen Buch, welches die menschliche Sünde illustriert...

Ich habe mittlerweile schon einige Thriller aus der Feder der sehr erfolgreichen Autorin Catherine Shepherd gelesen und war immer wieder aufs Neue begeistert. Auch in ihrem neuen Werk wurde ich nicht enttäuscht, mit ihrer temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibweise hat sich mich schnell wieder nach Zons entführt. Die "Sündenkammer" ist der mittlerweile neunte Band aus der Serie und sie erzählt die Geschichte wieder in zwei Handlungs-strängen, die sich in der Gegenwart bzw. in der Vergangenheit bewegen. In beiden Fällen wird der Spannungsbogen schnell aufgebaut und mit den kurzweiligen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die mystische Verbindung der Protagonisten in beiden Zeiten verbindet die beiden Stränge ein wenig und verleiht der Serie einen besonderen Charakter. Die Perspektiv- und Zeitenwechsel tragen zum hohen Tempo des Buches bei und das Finale in beiden Fällen war fesselnd und spannend geschrieben.

Für mich ist "Sündenkammer" eine gelungene Fortsetzung der erfolgreichen Thriller-Reihe aus Zons. Das Buch hat mich schnell in den Bann gezogen und ich konnte es kaum noch aus den Händen legen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Die liebe Familie

Großes Sommertheater
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Der Familienpatriarch Joseph hat zum Familientreffen geladen. Obwohl keines der Familienmitglieder wirklich Lust auf dieses Treffen hat, wagt es keiner, nicht zu erscheinen, da beim Ableben des Familienoberhauptes ...

Der Familienpatriarch Joseph hat zum Familientreffen geladen. Obwohl keines der Familienmitglieder wirklich Lust auf dieses Treffen hat, wagt es keiner, nicht zu erscheinen, da beim Ableben des Familienoberhauptes ein sattes Erbe wartet. So machen sich alle Richtung Ostsee auf die Reise, wo Joseph ein neues äußerst luxuriöses Anwesen gekauft hat. Schon bei der Ankunft wird allen klar, dass dieses Wochenende kein großes Vergnügen wird. Es herrscht sofort dicke Luft und der Ärger und Streit ist quasi schon greifbar...

Der Autor Frank Goldammer konnte mich bisher mit seinen sehr spannenden und packenden Kriminalromanen um Max Heller be-geistern, so dass ich schon sehr gespannt auf sein neues "Projekt" war. "Großes Sommertheater" ist ein komplett anderes Buch, aber es hat mir auf seine Weise ebenfalls sehr gut gefallen. Der Autor erzählt die Geschichte des Familientreffens in einer humorvollen und flüssig zu lesenden Schreibweise. Er überzeichnet die Protagonisten stellen-weise sehr deutlich und übt so auf unterhaltsame Art und Weise Kritik an unseren gesellschaftlichen Normen. Er greift dabei gerade das Problem des Miteinanders und der Kommunikation auf, was anhand der vielen Familienmitglieder unterschiedlich interpretiert wird. Das Buch strahlte auf mich einen ganz besonderen Charme aus, so dass ich es erst wieder aus den Händen legen konnte, als ich es zu Ende gelesen hatte. Hier hat Frank Goldammer gezeigt, dass er nicht nur tolle Kriminalromane schreiben kann, toll gemacht!!

"Großes Sommertheater" war aus meiner Sicht "Großes Kino", eine bitterböse Hommage an die Familie, die mir beim Lesen richtig Spaß gemacht hat. Ich empfehle das Buch daher unbedingt weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Operation Achilles

Sojus
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Der ehemalige Kommissar Andreas Eckart wird in einer Heilklinik mit Hilfe von Psychopharmaka unter Kontrolle gehalten. Seinen ehemaligen Mitstreitern gelingt es mit viel Mut und List Eckart zu befreien. ...

Der ehemalige Kommissar Andreas Eckart wird in einer Heilklinik mit Hilfe von Psychopharmaka unter Kontrolle gehalten. Seinen ehemaligen Mitstreitern gelingt es mit viel Mut und List Eckart zu befreien. Er soll ihnen helfen, ein Dossier eines ungarischen Geheim-Polizisten zu ergattern, welches die Identität einiger Doppel- und KGB-Agenten enthält. Eckart sträubt sich zunächst einen solchen Auftrag zu unterstützen, kann aber letztendlich überzeugt werden, da sein verschollener Sohn eine tragende Rolle in den revolutionären Bewegungen des Landes innehat. Wird es ihm gelingen, seinem Sohn gegenüberzutreten?

"Sojus" ist bereits der dritte Band um den engagierten und pflicht-bewussten Polizisten Andreas Eckert. Schon die ersten beiden Teile konnten mir mit einer spannenden Inszenierung gut recherchierte historische Hintergründe lebendig vor Augen führen. In seinem neuen Politthriller setzt sich der Autor Martin von Arndt mit den Aufständen in der ungarischen Bevölkerung von 1956 auseinander. Ein, wie er im Anhang erläutert, auch für seine Familie wichtiges Ereignis, welches ihm am Herzen lag. Mir persönlich waren die historischen Hintergründe nahezu unbekannt, was das Buch für mich zusätzlich interessant machte. Martin von Arndt erzählt die Vater-Sohn-Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die damalige Zeit entführte. Der Spannungsbogen wird mit der Befreiungsaktion direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und mit den Geschehnissen um die Revolutionäre auf einem guten Niveau gehalten. Gerade die spezielle familiäre Situation des Hauptprotagonisten Andreas Eckart in Verbindung zum Anführer der Gegenbewegung verleiht dem Buch einen speziellen Charme. Abgesehen von einigen kleineren Längen konnte mich das Buch gut unterhalten.

Aus meiner Sicht veröffentlicht Martin von Arndt mit "Sojus" eine gute Fortsetzung der Reihe um Andreas Eckert. Auch in diesem Band gelingt es ihm die gut recherchierten historischen Fakten einer bisher selten thematisierten Begebenheit in eine spannende Geschichte einzubetten. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Die ungeklärte Schuld

Nur wer die Hölle kennt
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Durch ein traumatisches Erlebnis gerät das Leben der fünfzehn-jährigen Melody gehörig aus den Fugen. Bei einem Brand bei ihr Zuhause sterben sowohl ihre Mutter als auch der kleine Bruder Michel. Die Polizei ...

Durch ein traumatisches Erlebnis gerät das Leben der fünfzehn-jährigen Melody gehörig aus den Fugen. Bei einem Brand bei ihr Zuhause sterben sowohl ihre Mutter als auch der kleine Bruder Michel. Die Polizei stellt schnell fest, dass es sich um Brandstiftung handelte und Melody gerät in den Fokus der Ermittlungen. Die Schuld kann ihr niemals nachgewiesen werden, aber die Vorwürfe im Dorf bleiben bestehen. Nachdem dieses Erlebnis Melodys Leben zu einem niemals einfachen gemacht hat kehrt die nun fünfunddreißig-jährige in die Heimat zurück, um sich der Vergangenheit zu stellen...

Die Autorin Barbara Wendelken veröffentlicht mit "Nur wer die Hölle kennt" bereits den vierten Band ihrer Martinsfehn-Reihe. Ich bin als Quereinsteiger nach vielen guten Bewertungen der vorherigen Bücher mit hohen Erwartungen in die Serie gestartet. Barbara Wendelken erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Ostfriesland entführte. Der Spannungsbogen wird mit der ungeklärten Brand-Katastrophe vor zwanzig Jahren gut aufgebaut und mit den authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten der Gegenwart auf einem stets hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt durch eine Vielzahl Verdächtiger und überraschender Wendungen im Verlauf der Geschichte viel Gelegenheit eigene Überlegungen bezüglich Täter oder Tathintergrund anzustellen, um dann zum ende mit einem raffinierten Finale doch noch überrascht zu werden. Die Haupt-Protagonisten werden in dem Kriminalroman interessant charakterisiert und es hat Spaß gemacht, der Auflösung des verstrickten falls zu folgen.

"Nur wer die Hölle kennt" ist für mich eine spannende Fortsetzung der Martinsfehn-Krimi-Reihe, bei der ich auch als Quereinsteiger keinerlei Verständnisprobleme hatte. Wer Lust auf einen packenden deutschen Kriminalroman hat, dem sei das Buch ans Herz gelegt, ich bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen und hoffe auf weitere Fortsetzungen...

Veröffentlicht am 10.04.2019

Der Kampf ums Überleben

Als die Tage ihr Licht verloren
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Berlin vor dem 2. Weltkrieg, die Geschwister Linda und Gitte genießen ihr Leben in ihrer gut situierten Familie. Als Linda den Schuster Erich kennen und lieben lernt, nimmt ihr Leben eine neue Richtung ...

Berlin vor dem 2. Weltkrieg, die Geschwister Linda und Gitte genießen ihr Leben in ihrer gut situierten Familie. Als Linda den Schuster Erich kennen und lieben lernt, nimmt ihr Leben eine neue Richtung ein. Die Beiden heiraten und Linda unterstützt Erich mit selbst genähten Handtaschen in seinem Schuhladen. Das Glück und die Zufriedenheit ist groß, bis Erich eines Tages zu einer Übung eingezogen wird. Er wird so in die ersten Kämpfe der deutschen Truppen verwickelt und kann nicht zurückkehren. Linda sehnt sich sehr nach ihrem Mann und als nach einiger Zeit keine Nachrichten mehr von ihm kommen raubt die Verzweiflung Linda den Verstand. In dieser Zeit ein lebensgefährlicher Umstand...

Die Autorin Stephanie von Hayek hat aus meiner Sicht mit "Als die Tage ihr Licht verloren" einen bewegenden Debüt-Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem interessanten aber für mich stellenweise etwas sperrigen und gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Sie ändert diesen mit den beschriebenen Protagonisten durchaus passend, aber ich habe so stellenweise den Faden verloren und musste mich immer in die neue Szene ein wenig einfinden. Wie sie im Nachwort erläutert, beruht ihre Geschichte auf historischen Fakten, die mit ihren eigenen Fantasien angereichert wurde. Die historischen Hintergründe wirken dabei sehr gut recherchiert und die damaligen Verhältnisse und Umstände werden authentisch und somit zugleich sehr erschreckend wiedergegeben. Der Spannungs-bogen um die Familie wird über die scheinbare Schizophrenie Lindas sehr gut aufgebaut und über die Machenschaften der "realen" Protagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein Kampf ums Überleben, der einen Menschen der heutigen Zeit sprachlos zurücklässt.

"Als die Tage ihr Licht verloren" ist für mich ein gut gelungener historischer Roman, der einen Teil der dunklen Geschichte Deutschlands schonungslos offenlegt. Das Buch hat mich durchaus beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen. Trotz der leichten sprachlichen Hürde zu Beginn des Buches empfehle ich es sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.