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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2023

Drama an der Adriaküste

Grado und die Tote in der Lagune
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Die sechzehnjährige Aquamarine wird vermisst und die Kommissarin Maddalena Degrassi begibt sich auf die Suche. Die junge Frau scheint spurlos verschwunden zu sein und keiner will sie in den letzten Stunden ...

Die sechzehnjährige Aquamarine wird vermisst und die Kommissarin Maddalena Degrassi begibt sich auf die Suche. Die junge Frau scheint spurlos verschwunden zu sein und keiner will sie in den letzten Stunden gesehen haben, nur der etwas zurückgebliebende Toto und sein Freund Sebastiano scheinen eine Geheimnis zu hüten. Kann Maddalena den Beiden wertvolle Informationen entlocken? Kann das junge Mädchen noch rechtzeitig gefunden werden, oder ist sie in die Fänge eines skrupellosen Mörders geraten? Die Uhr tickt und alle Versuchen das androhende Drama zu verhindern...

Die Autorin Andrea Nagele konnte mich schon mit so vielen Kriminalromanen aus Grado und anderen Veröffentlichungen begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer sehr hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem sehr flüssig zu lesenden aber auch tiefgängigen Schreibstil, der mich schnell wieder an die Adria entführte. Der Spannungsbogen wird unüblicherweise nicht mit einer schrecklichen Tat zu Beginn des Buches aufgebaut, sondern sehr behutsam über die Protagonisten und ihrem Miteinander entwickelt. Es deutet sich schnell eine dramatische Entwicklung an, die sich immer mehr bewahrheitet und den Leser immer in der Hoffnung auf eine plötzliche Wendung gefangen nimmt. Dabei versteht es Andrea Nagele hervorragend, die handelnden Personen so tiefgehend zu beschreiben und zu charakterisieren, dass die einzelnen Schicksale berühren. Das Ganze bleibt bis zur letzten Seite total spannend und wird dann mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgeschlossen.

Insgesamt ist "Grado und die Tote in der Lagune" die konsequente und mehr als gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit einer sehr sympathischen Ermittlerin, einem wohldosierten Lokalkolorit und in erster Linie mit dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ein toller und zugleich ungewöhnlicher Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Mord in der Welt des Glamours

Dunkle Wolken über Cannes
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Die Reisejournalistin Conny von Klarg ist schon wahnsinnig aufgeregt aufgrund ihres neuen Auftrages, den sie in Cannes ausführen soll. Sie wird sich mit der berühmten Schauspielerin Margaux Calimard und ...

Die Reisejournalistin Conny von Klarg ist schon wahnsinnig aufgeregt aufgrund ihres neuen Auftrages, den sie in Cannes ausführen soll. Sie wird sich mit der berühmten Schauspielerin Margaux Calimard und deren Tochter zu einem Exklusiv-Interview treffen. Mit der großen Diva sprechen zu dürfen, ist schon etwas ganz besonderes, aber es kommt alles anders als gedacht. Kurz vor dem Treffen wird sie nämlich tot aufgefunden, sie wurde erschlagen und ihr wertvolles Collier, welches sie an dem Abend tragen wollte, ist verschwunden. Es liegt also auf der Hand, dass es sich um einen Raubmord handelt, aber die Ermittlungen der Polizei kommen nicht wirklich voran. Die neugierige und engagierte Conny von Klarg macht sich so selbst auf die Suche nach dem Täter und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse und begibt sich so selber in Gefahr...

Die Autorin Sabine Vöhringer konnte mich schon mehrmals mit ihren Kriminalromanen begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in das Buch gestartet bin. Es ist der zweite Band um die sympathische Reisejournalistin, wobei ich mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen bin und zu keiner Zeit Verständnisprobleme hatte. Sabine Vöhringer erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den sonnigen Süden entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der großen Diva direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es ergeben sich immer wieder überraschende Wendungen und neue potenzielle Täter und Tathintergründe treten in Erscheinung, so dass der Leser immer wieder selbst die Möglichkeit hat, hinter das Rätsel des Todes zu kommen. Das Ganze findet in der beschaulichen Kulisse Südfrankreichs statt, deren Atmosphäre von der Autorin sehr gut eingefangen wurde. Mich konnte die Geschichte bis zum spannenden Finale, welches mit einer nachvollziehbaren Auflösung zum Gelingen des Kriminalromans beitrug, begeistern.

Insgesamt hat mir "Dunkle Wolken über Cannes" ausgesprochen gut gefallen. Für mich handelt es sich um einen kniffligen Kriminalroman, der mir einige spannende Lesestunden bescheren konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Der Schatten in deinem Haus

Die Verborgenen
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Sven und Franziska führen mit ihrer Tochter Tabea ein nach außen hin perfektes Leben. Nur innerhalb der Familie kommen immer mehr Unstimmigkeiten auf, was letzten Endes auch durch einige unerklärliche ...

Sven und Franziska führen mit ihrer Tochter Tabea ein nach außen hin perfektes Leben. Nur innerhalb der Familie kommen immer mehr Unstimmigkeiten auf, was letzten Endes auch durch einige unerklärliche Umstände geschürt wird, die sich keiner erklären kann. Dabei werden die aus einer traumatischen Erfahrung in ihrer Vergangenheit aufgebauten Ängste in Franziska bewusst getriggert und Dinge verschwinden spurlos, um kurz darauf wieder aufzutauchen. Noch ahnt keiner, dass sich jemand in ihrem Haus eingenistet hat und jeder sucht den Verursacher dieser Unannehmlichkeiten lediglich innerhalb der Familie...

Der Autor Linus Geschke konnte mich mit seinen Thrillern und Kriminalromanen bisher immer begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer enorm hohen Erwartungshaltung in das neue Werk gestartet bin. Geschke erzählt die Geschichte in einem zutiefst eingängigen Schreibstil, der sich äußerst flüssig lesen lässt. Er arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit dem einhergehenden Perspektivwechseln für ein zusätzliches Tempo sorgen. Der Spannungsbogen wird nach und nach aufgebaut und über die aus meiner Sicht sehr schwer vorhersehbare Entwicklung auf einem hohen Niveau gehalten. Geschickt baut Linus Geschke das Phänomen der sogenannten Phrogger, welches mir bisher völlig fremd war, in eine fesselnde Handlung ein und sorgt mit seinem Erzähltalent dafür, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte. Das Finale rundet das Ganze dann mit einer gut nachvollziehbaren und in seiner Gänze für mich unerwarteten Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist Linus Geschke mit "Die Verborgenen" wieder einmal ein packender Thriller gelungen, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Da die Thematik eine durchaus reale darstellt, hat mich das Buch dann auch ein wenig nachdenklich zurückgelassen. Würden wir es merken, wenn sich ein Phrogger im Haus befindet? Ich kann den Thriller auf alle Fälle weiterempfehlen und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Beängstigend und spannend

Going Zero
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Cy Baxter will mit Hilfe eines experimentellen Projekts sein Unternehmen an die Spitze der Hightech-Unternehmen bringen. Ein lukrativer Deal mit dem US-Geheimdienst winkt, wenn es Fusion gelingt zehn ausgesuchte ...

Cy Baxter will mit Hilfe eines experimentellen Projekts sein Unternehmen an die Spitze der Hightech-Unternehmen bringen. Ein lukrativer Deal mit dem US-Geheimdienst winkt, wenn es Fusion gelingt zehn ausgesuchte Personen, welche bewusst untertauchen sollen, ausfindig zu machen. Der Hintergedanke seitens der US-Regierung ist es, das Land sicherer zu machen. Den zehn Probanten erhalten drei Millionen Dollar, wenn es ihnen gelingt für 30 Tage von der Bildfläche zu verschwinden. Schnell wird klar, dass Fusion mit seinen unglaublichen Datenschatz ein ungleicher Gegner ist. Welche Chance soll da die Bibliothekarin Kaitlyn haben, die eine ganz andere Motivation als das Geld antreibt...

Der Autor Anthony McCarten hat mit Going Zero einen packenden Thriller geschrieben, der einen beängstigenden Blick in die Zukunft gewährt. McCarten erzählt die Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Vision lebendig und manchmal auch erschreckend real macht. Der Spannungsbogen wird mit der ausgeschrieben Verfolgungsjagd gut aufgebaut und über die einzelnen Schicksale der Teilnehmer über die gesamte Länge des Buches auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Gerade die Charaktere der sympathischen und engagierten Bibliothekarin Kaitlyn und des machthungrigen Cy Baxter drücken der Geschichte einen besonderen Stempel auf. Das Ganze bleibt für mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgerundet wird, spannend und fesselnd.

Insgesamt ist "Going Zero" für mich ein packender Thriller, der einen Blick in die Zukunft wird, wo die großen High-Tech-Unternehmen immer mehr Daten sammeln und das einzelne Individuum quasi komplett kontrolliert werden kann. Das Ganze hat mich schon ein wenig nachdenklich zurückgelassen und mein Umgang mit Daten im Netz noch mal kritisch hinterfragen lassen. Ich halte das Buch für sehr lesenswert, empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Starke Frauen in den späten 60ern

Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens
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Die junge Lucia Specht hat in den späten 60er Jahren einen außergewöhnlichen Berufswunsch, sie möchte gerne bei der Polizei als Kriminalistin ausgebildet werden. Der Vorstoß in die Männerdomäne bedeutete ...

Die junge Lucia Specht hat in den späten 60er Jahren einen außergewöhnlichen Berufswunsch, sie möchte gerne bei der Polizei als Kriminalistin ausgebildet werden. Der Vorstoß in die Männerdomäne bedeutete in der damaligen Zeit, einen schweren Kampf gegen Vorurteile und einem gesellschaftlichen Frauenbild zu leisten. Lucia erhält eine scheinbar große Chance ihr Talent unter Beweis zu stellen, indem sie in die Ermittlungen um einen Mord an ein Hippiemädchen involviert wird. Schnell ahnt sie, dass ihr Vorgesetzter dies nutzen möchte, sie wieder los zu werden, aber sie stellt sich der schweren Aufgabe und beweist, dass auch sie als Frau das Zeug zu einer guten Ermittlerin hat...

Der Autor Mathias Berg hat mich mit seinen Kriminalromanen "Der Preis der Rache" und "Der Lohn des Verrats" bereits überzeugen können, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk eingestiegen bin. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit authentisch vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an dem "Hippiemädchen" gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten, sowie der sehr gut geschilderten Zeit der Flower-Power-Bewegung auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es sorgt somit nicht nur die Auflösung des Kriminalfalls für eine angenehme Spannung, sondern auch der persönliche Einsatz der interessant gezeichneten Hauptprotagonistin, ihren Traum wahr zu machen und für das Gute einzustehen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und verleihen der Geschichte einen charmanten Rahmen. Das Rätsel um den Tod der jungen Frau bleibt bis zum Finale erhalten, um dort mit einer gut nachvollziehbaren und überzeugenden Auflösung entschlüsselt zu werden.

"Der Tod des Blumenmädchens" ist ein aus meiner Sicht voll überzeugender Kriminalroman, der mich mit einer mitreißenden Geschichte im historischen Mantel voll und ganz begeistern konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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