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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Sehr gelungener Auftakt einer neuen skandinavischen Krimi-Reihe

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Kommissarin Karen Eiken Hornby wacht nach dem traditionellen Austernfest neben ihrem unsympathischen Vorgesetzten Journas Smeed auf. Den hohen Alkoholkonsum des Vorabends bereut sie sofort und schleicht ...

Kommissarin Karen Eiken Hornby wacht nach dem traditionellen Austernfest neben ihrem unsympathischen Vorgesetzten Journas Smeed auf. Den hohen Alkoholkonsum des Vorabends bereut sie sofort und schleicht sich aus dem Hotelzimmer. An diesem Morgen geschieht allerdings auch ein Mord, und zwar an Journas Ex-Frau. Aufgrund seiner Verbindung zum Opfer kann er die Ermittlungen nicht leiten und die Aufgabe fällt Karen zu. Nun kann sie beweisen, dass mehr in ihr steckt, als alle denken, steht aber gleichzeitig unter einem enormen Erfolgsdruck...

"Doggerland - Fehltritt" von Maria Adolfsson ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus Skandinavien. Das Buch spielt auf Doggerland, einer Inselgruppe in der Nordsee zwischen Dänemark und Großbritannien, die eigentlich schon vor 8000 Jahren versunken ist. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem detailreichen und sehr atmosphärischen Schreibstil, was aus meiner Sicht, den skandinavischen Lokalkolorit hervorragend wiedergegeben hat. So war ich schnell in der fiktiven Welt der verschwundenen Inseln gefangen und es fiel mir zunehmend schwere, das Buch aus der Hand zu legen. Maria Adolfsson baut den Spannungsbogen mit dem Tod an der Ex-Frau von Karens Vorgesetzten klassisch auf und hält ihn mit der besonderen Konstellation zwischen Karen und ihrem Chef sowie den spannenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau. Der Leser erhält die Gelegenheit, immer wieder eigene Theorien zum Hintergrund der Tat und des Mörders anzustellen, um dann am Ende mit einem für mich sehr gelungenen Plot überrascht zu werden. Einen besonderen Charme erhält das Buch durch seine ein wenig extravaganten Protagonisten, die von der Autorin sehr interessant charakterisiert sind. Hier sticht vor allem Karen als Ermittlerin mit einer traumatischen Vergangenheit heraus. Der bemerkenswerte Auftakt hat mir Lust auf die Folgebände gemacht, von denen bereits zwei weitere angekündigt sind.

Insgesamt ist "Doggerland - Fehltritt" ein aus meiner Sicht sehr spannender Kriminalroman, der mich mit seiner intensiven und detailreichen Beschreibung der Protagonisten und Umgebung wirklich beeindruckt hat. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Packender Regionalkrimi

Tiefe Stille
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Maria blüht nach dem Todes ihres Mannes immer mehr auf. Nachdem sie sich in ihrem alten Leben sehr zurückgezogen hat, kommt sie immer mehr aus sich heraus und nimmt an einem Krimiwettbewerb teil. Sie gewinnt ...

Maria blüht nach dem Todes ihres Mannes immer mehr auf. Nachdem sie sich in ihrem alten Leben sehr zurückgezogen hat, kommt sie immer mehr aus sich heraus und nimmt an einem Krimiwettbewerb teil. Sie gewinnt mit zwei weiteren Teilnehmern eine Reise, in der die drei einen fiktiven Kriminalfall lösen sollen. Aber schon bald wird klar, dass der Fall viel realer ist, als alle gewollt haben. Die privaten Hobbyermittler geraten in den Fokus der echten Täter und schweben schon schnell in großer Gefahr...

"Tiefe Stille" ist der erste Band einer neunen Krimi-Reihe aus dem Süden Deutschlands. Die Autorin Susanne Rößner erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und temperamentvollen Schreibstil, der mich schnell in den Bann gezogen hat. Ihre Protagonisten werden sehr sympathisch charakterisiert und verleihen vor allem in den Personen der aufblühenden Witwe Maria und des engagierten Ermittlers Lukas Zieringer dem Buch einen ganz besonderen Charme. Sehr clever baut Susanne Rößner ihre Geschichte um die lockeren und vermeintlich fiktiven Recherchen im Krimiclub auf und konstruiert so nach und nach eine packende Kriminalgeschichte mit einem fulminanten Showdown. Besonders gut haben mir die Szenen im verlassenen Bergwerk gefallen, die die Autorin mit den passenden Charakteren, wie einem pensionierten Kumpel, der mit Leib und Seele unter Tage war, sehr authentisch erscheinen lässt.

"Tiefe Stille" ist für mich ein gelungener Start einer neuen Krimireihe mit einer wohldosierten Portion Lokalkolorit und tollen Charakteren, die auf viele Folgebände hoffen lassen. Mir hat das Buch einige spannende und unterhaltsame Stunden beschert, so dass Ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Besessen

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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n Colchester werden fast gleichzeitig drei männliche Leichen aufgefunden. Alle drei haben die gleiche Kleidung an, sind scheinbar erhängt worden und besitzen eine identische Tarot-Karte mit dem Namen von ...

n Colchester werden fast gleichzeitig drei männliche Leichen aufgefunden. Alle drei haben die gleiche Kleidung an, sind scheinbar erhängt worden und besitzen eine identische Tarot-Karte mit dem Namen von DI Phil Brennan. Die Fundorte der Opfer sind jeweils zurückliegende Tatorte zurückliegender Fälle, in denen Phil Brennan ermittelt hat. Befindet sich der Ermittler im Fokus des Täters? Er macht sich zu den Ermittlungen auf, um unterstützend tätig zu sein, kommt aber nie an. Befindet er sich bereits in der Gewalt des Täters? Bleibt noch genügend Zeit für Marina Esposito, um ihn vor seinem sicheren Ende zu retten?

"Jetzt gehörst du mir" ist bereits der achte Band aus der Reihe um die Profilerin Marina Esposito. Aufgrund zahlreicher sehr guter Bewertungen der vorherigen Bände bin ich mit großen Erwartungen in das Buch gestartet und wurde auch nicht enttäuscht. Das Autoren-Duo Martyn und Linda Waites, welches unter dem Pseudonym Tania Carver schreibt, erzählt die Geschichte in einem rasanten und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann gezogen hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der drei Männerleichen gut aufgebaut und über die Entführung von Phil Brennan und den Ermittlungen Marina Espositos auf einem hohen Niveau gehalten. Plötzliche Wendungen sorgen beim Leser immer wieder für neuen Ansätze bei der Suche nach der Identität des Täters. Geschickt konstruieren die beiden Autoren eine packende Story, die mit einem fulminanten und überzeugenden Finale aufwarten kann. Obwohl ich als Quereinsteiger in die Serie gestartet bin, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme, habe aber nun im Nachgang erfahren, dass es sich wohl um den letzten Band handelt, so dass ich mich wohl mit den Vorgängern auseinandersetzen muss, um mehr von den interessanten Hauptprotagonisten zu lesen.

"Jetzt gehörst du mir" war für mich ein packender Thriller, bei dem es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Liebhabern dieses Genres sei das Buch ans Herz gelegt, es sorgt sicherlich für einige spannende Lesestunden. Ich bewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Denis Mukwege - ein Muganga

Meine Stimme für das Leben
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Im Jahre 2018 erhält der kongolesische Gynäkologe, Menschen-rechtsaktivist und leitende Chirurg des Panzi-Hospitals in Bukavu den Friedensnobelpreis. Er engagiert sich nicht nur für die zahllosen vergewaltigten ...

Im Jahre 2018 erhält der kongolesische Gynäkologe, Menschen-rechtsaktivist und leitende Chirurg des Panzi-Hospitals in Bukavu den Friedensnobelpreis. Er engagiert sich nicht nur für die zahllosen vergewaltigten Frauen im Kongo sondern versucht auch auf der politischen Ebene dem Land eine neue und gerechte Zukunft zu geben.

Die Autobiografie von Denis Mukwege hat den Titel "Meine Stimme für das Leben" erhalten und dies spiegelt auch sehr gut die persönliche Einstellung dieses bewundernswerten Mannes wieder. Seine Lebensgeschichte ist wirklich kaum zu glauben. Immer wieder sieht er sich in seinem engagierten Auftreten großen Gefahren ausgesetzt und entgeht seinem eigenen Tod oftmals nur mit Glück und einem Segen von oben. Aber weder die widrigsten Umstände noch große Gefahren lassen ihn von seinem Lebensziel, ein Muganga (Arzt im weißen Kittel) zu werden, abbringen. Dieser Wunsch ist in ihm entstanden, als er seinen Vater, welcher Pastor war, bei seiner Arbeit begleitet hat. Dieser konnte im Elend vieler Menschen immer "nur" Trost mit Worten spenden, aber nicht mit Medikamenten helfen. So beschloss Denis Mukwege im jungen Alter von 8 Jahren Arzt zu werden und hat dies dann auch viele Jahre später wirklich in die Tat umgesetzt.

Sein Lebensweg bis dorthin liest sich wie ein atemberaubender Abenteuerroman und hat mich an das Buch gefesselt. Der Starke Willen und sein Charakter haben mich immer wieder aufs Neue beeindruckt. Viele hätten sich den immer neuen Schicksalsschlägen geschlagen gegeben, nicht aber Denis Mukwege. Er kämpft für sein Ziel und verliert dies auch nicht in Momenten aus dem Auge, wo eine deutlich sichere und finanziell lukrativere Zukunft ihn verlockt.

Sein Kampf gegen das Elend der vergewaltigten Frauen in Ostkongo scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Nichts desto trotz wird er nicht müde in der Öffentlichkeit diese unsäglichen Umstände anzuprangern und bringt sich und seine Familie auf diesem Wege immer wieder in Gefahr. Im Jahre 2012 überlebt er nur sehr knapp einen auf ihn gerichteten Anschlag und muss aus dem Land fliehen.

"Meine Stimme für das Leben" gibt dem Leser die Möglichkeit mit der Situation in dem afrikanischen Land auseinanderzusetzen. Gerade um diesbezüglich Aufklärung zu betreiben und den schrecklichen Geschehen vor Ort, die bis heute noch andauern, eine Öffentlichkeit zu geben, ist das Buch so sehr lesenswert und verdient eine große Aufmerksamkeit. Ich bewerte das Buch, welches mich wirklich schwer beeindruckt hat, mit den vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter!!!

Veröffentlicht am 19.01.2019

Der Job des Tötens

Die Plotter
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Raeseng ist ein Berufs-Killer. Er gehört in Korea zu den besten seines Fachs und er hat schon viele brisante Aufträge professionell und zur vollsten Zufriedenheit seines Auftraggebers ausgeführt. Gelenkt ...

Raeseng ist ein Berufs-Killer. Er gehört in Korea zu den besten seines Fachs und er hat schon viele brisante Aufträge professionell und zur vollsten Zufriedenheit seines Auftraggebers ausgeführt. Gelenkt wird er von dem Plotter Old Ranccoon. Er besitzt die entsprechenden Kontakte, um immer wieder neue Aufträge zu organisieren. Aber mit der abnehmenden Macht der Diktatur, verliert auch Old Ranccoon an Einfluss und schon bald scheinen die beiden auf der Abschussliste der Konkurrenten zu stehen...

Aufgrund der sehr speziellen und außergewöhnlichen Szenerie, war ich sehr gespannt auf den koreanischen Thriller "Die Plotter". So war es auch äußerst interessant in die Welt der Profi-Killer im fernen Asien einzutauchen. Ein Land, in dem die Ehre noch eine ganz andere Rolle spielt, was der Autor Un-Su Kim in seinem Buch auch schön zum Ausdruck bringt. Er erzählt die Geschichte in einem ruhigen und aus meiner Sicht schönen Schreibstil, der in seiner Art das Buch zu etwas Besonderen macht. Die Spannung wird nur sehr langsam aufgebaut, da der Leser zunächst an die spezielle Welt herangeführt wird. Hier wird der Hauptprotagonist Raeseng ausführlich beschrieben und trotz seiner Berufung als gewissenhafter Mensch charakterisiert. Erst als Raeseng und Old Ranccoon in den Fokus der konkurrierenden Killer rücken, entsteht der Spannungsbogen, der sich dann bis zum Finale hält.

"Die Plotter" konnte mich in erster Linie mit dem Erzählstil und seiner exotischen Kulisse überzeugen. Es sticht so aus den vielen Büchern des Genres heraus und allein der geschulte Blick auf die koreanische Mentalität mach das Buch aus meiner Sicht lesenswert. Ich bewerte es daher mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.