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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Das Schicksal des Berges

Alles was glänzt
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Der angrenzende Berg ist das Lebenselixier für ein kleines Dorf. Der Bergbau sorgte für das sorgenfreie Leben der Bewohner, nur die Ertragskraft der Natur ist nicht unerschöpflich. Weit entfernt von nachhaltigem ...

Der angrenzende Berg ist das Lebenselixier für ein kleines Dorf. Der Bergbau sorgte für das sorgenfreie Leben der Bewohner, nur die Ertragskraft der Natur ist nicht unerschöpflich. Weit entfernt von nachhaltigem Bergbau wurden tiefe Stollen in den Berg gegraben, die ihm nun seinen Statik nehmen und er droht einzustürzen. Mit dem kränkelnden Berg nimmt auch das Schicksal der Anwohner seinen Lauf...

"Alles was glänzt" ist der Debütroman der jungen aber schon mehrfach ausgezeichneten Autorin Marie Gamillscheg. Sie erzählt die Geschichte in einem außergewöhnlichen und durchaus anspruchs-vollen Schreibstil, der ihr großes Potential andeutet. Mit dem Buch wurde ich aber leider nicht wirklich warm. Mir bleibt auch nach dem Ende des Buches die beabsichtigte Aussage der Autorin verborgen. Es ist interessant, den Entwicklungen der beschriebenen Prota-gonisten zu folgen und es macht Spaß, die kreative Umsetzung zu erleben, aber für mich stellte sich zum Schluss keine Aha-Erlebnis ein und ich blieb ein wenig ratlos zurück. Das Thema war sehr gut gewählt und spricht mich als Kletterer und Naturfreund sehr an, dennoch konnte mich das Werk nicht wirklich überzeugen. Ich bin aber sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin, die ein sehr großes erzählerisches Talent zu haben scheint.

"Alles was glänzt" konnte mich leider nicht überzeugen, vielleicht war ich aber auch nur der falsche Adressat für das Buch. Meine Bewertung lautet daher drei von fünf Sternen!!

Veröffentlicht am 29.04.2018

Wenn Augen töten könnten...

Das Böse in deinen Augen
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Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach einem Vorfall bei ihrem letzten Arbeitgeber in ihre Heimatstadt zurück. Sie betreut Jugendliche an einer Schule und bekommt kurz nach Aufnahme ihrer Tätigkeit ...

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach einem Vorfall bei ihrem letzten Arbeitgeber in ihre Heimatstadt zurück. Sie betreut Jugendliche an einer Schule und bekommt kurz nach Aufnahme ihrer Tätigkeit den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson zugewiesen. Zufällig wurde Imogen schon im Vorfeld Zeugin eines Vorfalls, bei dem Ellie angeblich eine Mitschülerin auf die Straße gestoßen hätte. Es ranken sich Gerüchte, dass Ellie mit ihren "bösen Augen" Dinge bewegen kann, ohne sie zu berühren. Auch ihre bisherige Bertreuerin hat sich plötzlich zurückgezogen. Was hat es mit dem jungen Mädchen auf sich? Lauert das Böse in ihr?

Nach den sehr guten Bewertungen zu "Die stille Kammer" war ich sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin Jenny Blackhurst. Meine hohen Erwartungen konnte der Psychothriller aber leider nicht gerecht werden. Der lebendige und gut zu lesende Schreibstil der Autorin gefiel mir gut, allerdings kam ich niemals richtig in das Buch hinein. Die Geschichte um die elfjährige Ellie Atkinson begann sehr mystisch und vielversprechend. Stellenweise wurde ich erinnert an Stephen Kings Erstlingswerk "Carrie", aber im Verlauf des Buches drängte sich das Schicksal von Ellies Betreuerin Imogen Reid zu sehr in den Vordergrund, was zu einigen Längen in dem Thriller führte. Die Spannung litt leider unter den ausschweifenden Schilderungen aus Imogen Vergangenheit, so dass der Thrill bei mir niemals wirklich aufkommen wollte. Im Finale zog das Tempo zwar nochmals an, konnte meinen Eindruck vom Buch insgesamt aber auch nicht mehr umstimmen.

In "Das Böse in deinen Augen" nimmt die Autorin Jenny Blackhurst eine gute Idee auf, kann aber aus meiner Sicht das Potential der Geschichte nicht ausschöpfen. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 29.04.2018

Das Buch im Buch

Die Morde von Pye Hall
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Susan Ryland ist Lektorin eines kleinen Verlags, dessen angesehenster Autor Alan Conway vor kurzer Zeit Selbstmord begangen hat. Kurz vor seinem Tod hat er noch den abschließenden Band seiner erfolgreichen ...

Susan Ryland ist Lektorin eines kleinen Verlags, dessen angesehenster Autor Alan Conway vor kurzer Zeit Selbstmord begangen hat. Kurz vor seinem Tod hat er noch den abschließenden Band seiner erfolgreichen Reihe um den cleveren und selbstbewussten Detektiv Atticus Pünd geschrieben. Susan Ryland stellt allerdings beim Lesen fest, dass die letzten Kapitel fehlen und begibt sich auf die Suche, um den bis dato ungeklärten Fällen von Pye Hall auf die Schliche zu kommen. Dabei muss sie erkennen, dass der Autor durchaus seine Fantasiewelt mit der Realität kombiniert hat und so vielleicht einige Hinweise gegeben hat, die darauf hindeuten, dass es sich beim Autor vielleicht gar nicht um einen Suizid handelt...
"Die Morde von Pye Hall" war mein erster Roman von Anthony Horrowitz und er konnte mich direkt begeistern. Ich hatte schon einige lobende Worte für ihn in den vielen Rezensionen seiner Bücher gelesen und kann mich diesen nur anschließen. In diesem Buch gelingt es ihm einen klassischen Kriminalroman in ein raffiniertes und erfrischend anderes Format zu packen. Mit dem Buch im Buch und den vielen versteckten Hinweisen, die der fiktive Detektiv Atticus Pünd ohne große Probleme aufdeckt, fordert er den Leser immer wieder auf, eigene Überlegungen anzustellen und am clever konzipierten Rätsel mit zu knobeln. Die Spannung war dabei stets gegeben und der einfühlsame und sehr flüssig zu lesende Schreibstil konnte mich schnell in den Bann schlagen. Trotz vieler Überlegungen und immer wieder umgeworfener Theorien wurde ich von der Auflösung überrascht und musste mit Verwunderung feststellen, mit welchem Spürsinn der Detektiv und die Lektorin ihre Umwelt betrachten.
"Die Morde von Pye Hall" ist aus meiner Sicht ein sehr gut gelungener Kriminalroman mit Anlehnung an klassische Motive ala Agatha Christie und mit viel Pfiff einer raffinierten Rahmenhandlung. Für Krimiliebhaber sicherlich ein Lesevergnügen, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Die Bewegung des Prager Frühlings

Das hungrige Krokodil
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Der Kinderpsychologe Dr. Pavel Vodak ist ein freiheitsliebender Mensch, welcher von Natur aus gewillt ist für eine Sache zu kämpfen. Er lebt in der Tschechoslowakei und in den späten 60ern schließt er ...

Der Kinderpsychologe Dr. Pavel Vodak ist ein freiheitsliebender Mensch, welcher von Natur aus gewillt ist für eine Sache zu kämpfen. Er lebt in der Tschechoslowakei und in den späten 60ern schließt er sich derr Reformbewegung Prager Frühling an, um für eine Liberalisierung und Demokratisierung einzustehen. Er muss dann auch am 21. August 1968 die gewaltsame Niederschlagung dieser Bewegung miterleben. Da er als Mitglied registriert ist, muss er ab nun jederzeit mit einer Reaktion der Regierung gegen seine Person rechnen, so dass er beschließt, mit seiner Familie zu fliehen...

Sandra Brökel schildert in ihrem Roman "Das hungrige Krokodil" sehr bewegend das Schicksal einer Familie um die Geschehnisse des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei. Sie erzählt die Geschichte, die auf wahre Begebenheiten beruht, in einem berührenden und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Ihr Hauptprotagonist Dr. Pavel Vodak wird als aufrechter und engagierter Mann charakterisiert. Mit diesem Charakter haucht sie den historischen Begebenheiten, welche sehr gut recherchiert erscheinen, Leben ein und führt dem Leser die dramatischen Szenen der damaligen Zeit hautnah vor Augen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, das Schicksal der Familie bleibt lange unklar und die lebendig geschilderte Dramtik konnte mich an das Buch fesseln.

"Das hungrige Krokodil" ist aus meiner Sicht ein sehr gelungener historischer Roman, welcher dem Leser die damaligen Geschehnisse erlebbar vor Augen führt. Ein tolles Debüt der Autorin Sandra Brökel, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Uneingeschränkte Leseempfehlung!!!

Grado im Nebel
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Commissaria Maddelena Degrassi hatte schon bei der Verhaftung des Täters eines zurückliegenden Falls ein ungutes Gefühl. Das Geständnis hatte sie aber davon überzeugt, den richtigen Mann dingfest gemacht ...

Commissaria Maddelena Degrassi hatte schon bei der Verhaftung des Täters eines zurückliegenden Falls ein ungutes Gefühl. Das Geständnis hatte sie aber davon überzeugt, den richtigen Mann dingfest gemacht zu haben. Als in der Lagune von Grado allerdings eine neue weibliche Leiche gefunden wird und die Tatumstände sich sehr denen des alten Falls ähneln, kommen die alten Zweifel wieder auf. Treibt der selbe Täter noch immer sein Unwesen?

"Grado im Nebel" ist der dritte Band um die Commissaria Degrassi Wie schon bei den Vorgängern konnte mich gerade die sehr lebendige und tiefgründige Schreibweise der Autorin Andrea Nagele in den Bann schlagen. Sie setzt dabei wieder den Schwerpunkt auf die Charaktere mit ihren Gefühlen und Gedanken. So bekommt der Leser ein komplexes Bild von den interessant konstruierten Persönlichkeiten des Täters, des Opfers und der Ermittler. Die fort-laufenden Perspektivwechsel sorgen dabei für ein ordentliches Tempo und die Spannung kann auf ein sehr hohen Niveau gehievt werden. Durch plötzliche Wendungen und persönliche Rückschläge musste ich meine eigenen Überlegungen bezüglich der Täterschaft immer wieder umwerfen und neu kombinieren. Das Buch ent-wickelte sich so für mich so zu einem echten Page-Turner und es fiel mir immer schwerer das Buch zur Seite zu legen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die sympathische und äußerst interessante Ermittlerin Maddelena Degrassi noch einige knifflige Fälle an der Adria zu lösen hat.

Für mich ist "Grado im Nebel" im Bereich der Kriminalromane eine uneingeschränkte Leseempfehlung, ich rate aber dazu, die Serie von Beginn an zu lesen, da mich auch die Vorgängerbände mehr als überzeugt haben. Von mir erhält das Buch folgerichtig die vollen fünf von fünf Sterne!!!