Profilbild von MaddinLiest

MaddinLiest

Lesejury Star
offline

MaddinLiest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MaddinLiest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Spannender Thriller mit erschreckender Vision

Suizid
0

Jane Hawk wurde aufgrund eines traumatischen Ereignisses aus ihrem Job als FBI-Ermittlerin beurlaubt. Ihr Mann hat, ohne dass es sich irgendwie angedeutet hätte, seinem Leben selber ein Ende gesetzt. Er ...

Jane Hawk wurde aufgrund eines traumatischen Ereignisses aus ihrem Job als FBI-Ermittlerin beurlaubt. Ihr Mann hat, ohne dass es sich irgendwie angedeutet hätte, seinem Leben selber ein Ende gesetzt. Er hinterlässt neben seiner fassungslosen Frau auch noch seinen fünfjährigen Sohn, welcher kurze Zeit später bedroht wird. Jane sieht nur einen Weg sich selber und ihren Sohn zu schützen, indem sie ihr altes Leben zurücklässt und versucht die Hintergründe der scheinbar unerklärlichen Tat ihres Mannes aufzuklären. Hierbei gerät sie in den Fokus mächtiger und einflussreicher Menschen, die skrupellos ihre Interessen durchsetzen...

Ich habe in der Vergangenheit einige Bücher von Dean Koontz gelesen und bin nun mit großer Neugier an sein neuestes Werk herangetreten. Der Autor kann mich immer noch mit seinem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil fesseln. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und erhöht mit den häufigen Perspektiv-wechseln aus meiner Sicht zusätzlich das Tempo. Mit Jane Hawk hat er dabei eine interessante Hauptprotagonistin geschaffen, die schnell meine Sympathien gewinnen konnte. Ihr tougher Auftritt gibt dem Buch seinen besonderen Charme. Die Geschichte stellt eine erschreckende und gleichzeitig eine durchaus denkbar reale Vision dar. In diesem Szenario baut Dean Koontz schnell einen hohen Spannungsbogen auf, den er über den gesamten Verlauf des Buches aufrechthalten kann. Das fulminante Finale kommt vielleicht ein wenig zu kurz, was aber auch dadurch verstärkt wird, dass die Zeichen eindeutig auf eine Fortsetzung hinweisen.

Dean Koontz hat für mich mit "Suizid" einen spannenden Auftakt einer möglichen Thriller-Reihe geschaffen, der mir einige spannende und packende Stunden beschert hat. Ich bewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen, freue mich auf die Fortsetzung und empfehle es natürlich gerne weiter!!!

Veröffentlicht am 01.01.2018

Das Alter schützt vor Leben nicht...

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
0

Der Schriftsteller Pietro Rinaldi ist mit seinen 80 Jahren aus seiner Sicht am Ende seines Lebens angelangt. Seine Umgebung inspiriert ihn nicht mehr und es häufen sich die Menschen, die ihm "gehörig auf ...

Der Schriftsteller Pietro Rinaldi ist mit seinen 80 Jahren aus seiner Sicht am Ende seines Lebens angelangt. Seine Umgebung inspiriert ihn nicht mehr und es häufen sich die Menschen, die ihm "gehörig auf den Sack gehen", so dass er beschließt mit dem Erreichen seines 80. Lebensjahres, genau diesem Leben eine Ende zu setzen. Aber es kommt alles anders als gedacht. Sein Schicksal gewährt ihm einen Aufschub, der ihm sein Leben Revue passieren und einiges mit anderen Augen sehen lässt...


Dem Autor Lorenzo Licalsi gelingt mit "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" eine gelungene Mischung aus einem humorvollen und sehr emotionalen Roman. Er setzt sich mit dem Sinn des Lebens und den Umgang mit Schicksalsschlägen auseinander. Die beiden Haupt-Protagonisten Pietro Rinaldi und sein Enkel Diego sind sehr treffend und interessant charakterisiert. Die Schreibweise von Lorenzo Licasi ist sehr locker und lebendig und gibt dem durchaus traurigen Thema immer eine angenehme und nicht zu schwere Atmosphäre. Stellen-weise verstärken die wohl dosierten humorvollen Passagen, die mich nicht haben schallend lachen sondern zufrieden schmunzeln lassen, genau diesen Eindruck. Die Konstellation des Roadtrip und das Zusammenspiel der beiden völlig unterschiedlichen Charaktere geben der Geschichte ihren besonderen Flair und lässt sie sehr lebendig wirken. Sehr gut gefallen hat mir auch der authentische Lokalkolrit mit der Beschreibung von Italiens Land und Leute. Die Umsetzung des Hörbuchs empfand ich mit der gefühlvollen Stimme von Erich Wittenberg als passend und sehr gelungen.




Insgesamt war "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" für mich ein sehr unterhaltsamer Trip nach Südeuropa, der mit seiner Emotionalität und seinen Humor überzeugte und mich noch eine Zeit lang nach-denklich zurückgelassen hat. Ich empfehle das Hörbuch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Ein Neuanfang

Fever
0

Die Welt wird von einem tödlich verlaufenden Fieber-Virus befallen, der den Großteil der Menschheit auslöscht. Nur wenige überleben aufgrund einer genetisch bedingten Anlage. Zu diesen Überlebenden gehören ...

Die Welt wird von einem tödlich verlaufenden Fieber-Virus befallen, der den Großteil der Menschheit auslöscht. Nur wenige überleben aufgrund einer genetisch bedingten Anlage. Zu diesen Überlebenden gehören Willem Storm mit seinem Sohn Nico. Sie kämpfen in der ausgestorbenen Welt um das nackte Überleben und sind dabei vielen Gefahren ausgesetzt. Aus der Überzeugung auf Dauer lediglich in einer Gemeinschaft überleben zu können beschließt Willem Storm an einer strategisch günstigen Stelle eine Siedlung zu errichten. Er versucht mit Handzetteln darauf aufmerksam zu machen und nach kurzer Zeit stoßen die ersten Fremden zu ihnen. Die Gemeinschaft wächst, aber auch die Probleme...

Deon Meyer hat mit "Fever" eine aus meiner Sicht sehr gelungene und auch durchaus reale Vision für eine Zukunft nach einem apokalyptischen Szenario geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen und lebendigen Schreibweise, die mir die erschaffene Situation gut vor Augen führte. Er bedient sich dabei vieler Charaktere, die unterschiedlich und interessant beschrieben werden. Die Geschehnisse werden häufig aus den unterschiedlichen Perspektiven beschrieben, was ich als sehr belebend empfunden habe. Das Buch stellt die Herausforderung und das Potential eines solchen Neuanfangs in einer Gemeinschaft sehr plausibel und authentisch dar. Sehr spannend wirkt das Zusammenspiel dieser vielen unterschiedlichen Menschen. Was ist notwendig um diese Gemeinschaft beisammenzuhalten? Wie kann sie beschützt werden? Wie ist eine zukunftsträchtige Entwicklung möglich? Der Autor Deon Meyer spielt dabei mehrfach auf unsere heutige Gesellschaft an, in der viele Dinge so geregelt scheinen, dass sie nicht veränderbar sind. Das Buch erhält aus genau dieser Betrachtungsweise eine enorme Tiefe und baut einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen auf. Das fulminante und überzeugende Finale war für mich eine totale Überraschung und ließ mich durchaus nachdenklich zurück. 

"Fever" war für mich eines der Lesehighlights des Jahres 2017. Die komplexe Story wirkte sehr gut recherchiert und konnte mich in den Bann schlagen, so dass die doch recht umfangreichen 700 Seiten für mich zu keiner Zeit irgendwelche Längen aufwiesen. Ein toller Roman, der den Leser auch durchaus  ein wenig nachdenklich macht. Ich bewerte das Buch mit vollen fünf von fünf Sternen und empfehle es als sehr lesenswert gerne weiter.

Veröffentlicht am 24.12.2017

Grand Gugniol - Tödliches Theater

Der Todesmeister
0

Victor von Puppe wechselt aus dem Innenministerium in das LKA Berlin. Er möchte nun aktiv auf Verbrecherjagd gehen, dabei getrieben von einer ganz persönlichen Motivation. Sein erster Fall ist gleich ein ...

Victor von Puppe wechselt aus dem Innenministerium in das LKA Berlin. Er möchte nun aktiv auf Verbrecherjagd gehen, dabei getrieben von einer ganz persönlichen Motivation. Sein erster Fall ist gleich ein ganz brisanter. Die vermisste 16-jährige Nichte des Justizsenators wird nach Wochen tot in der Spree gefunden. Es gilt von Beginn an oberste Priorität, aber so schnell wie die Ermittlungen zu Beginn angetrieben wurden, werden sie durch das Auffinden eines vermeintlichen Täters, der sich selbst gerichtet hat, wieder eingestellt. Für das Team um Victor von Puppe gibt es aber zu viele Ungereimtheiten, so dass sie auf eigene Faust die Recherchen fortsetzen. Ein gefährliches Unterfangen...

Mit "Der Todesmeister" legt der Autor Thomas Elbel ein aus meiner Sicht äußerst gelungenes Thriller-Debüt hin. Er erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell fesseln konnte. Seinen Charme erhält der Thriller durch die exzentrischen Charaktere der Ermittler. Sie werden interessant und ausführlich beschrieben und gerade die Zusammenarbeit des Ermittler-Teams sorgt für beste Thrillerunterhaltung. Die Spannung wird direkt im Prolog aufgebaut und über den gesamten Verlauf des Buches auf einem sehr hohen Niveau gehalten, um dann in einem fulminanten und überraschenden Finale zu enden. Der Autor hat sich mit den sogenannten Snuff-Videos einem heiklen Thema zugewandt, was auch stellenweise schonungslos geschildert wird. Es kommt so zu einigen sehr heftigen Szenen, die sicherlich nicht für Zartbesaitete geeignet sind. Ich bin dennoch der Meinung, dass Thomas Ebel in seinem Thriller nicht mit den Gewaltszenen überzeugt sondern mit den Erklärungsversuchen, wie die Saat für einen solchen Täter gelegt wird. 

"Der Todesmeister" konnte mich wirklich packen und entwickelte sich für mich zu einem echten Page-Turner. Es handelt sich hier um den Auftakt einer Reihe um das außergewöhnliche Ermittlungsteam, was mir Hoffnung auf noch möglichst viele Fälle macht. Für mich eines der Thriller-Highlight diesen Jahres, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und sehr gerne weiterempfehle!!!

Veröffentlicht am 22.12.2017

It´s a hit to be fit

Tickende Zeitbombe
0

Lukas Baccus und Theo Borg kommt das Verschwinden einer Putzfrau, welche in einem Fitness-Center gearbeitet hat, merkwürdig vor, da kurze Zeit vorher im gleichen Studio ein Elektriker an einem tragischen ...

Lukas Baccus und Theo Borg kommt das Verschwinden einer Putzfrau, welche in einem Fitness-Center gearbeitet hat, merkwürdig vor, da kurze Zeit vorher im gleichen Studio ein Elektriker an einem tragischen Arbeitsunfall gestorben ist. Schnell scheint die Situation geklärt, zumal der Betreiber des Fitness-Centers auch noch ein persönlich Bekannter ist. Er überredet die beiden Kommissare sich körperlich ein wenig fit zu machen, doch bei ihrem ersten privaten Besuch erleben sie eine Überraschung. Sie werden neben 13 weiteren Anwesenden Opfer einer Geiselnahme. Was beabsichtigen die perfekt organisierten Entführer?

"Tickende Zeitbombe" ist bereits der sechste Band um die beiden sympathischen und lebenslustigen Kommissare Baccus und Borg. Ich habe bereits einen der Vorgängerbände gelesen, welcher mir bereits gut gefallen hatte. Auch bei dem aktuellen Fall der beiden überzeugt die Autorin wieder mit ihrer temporeichen und sehr lebendigen Schreibweise, die mich schnell an die Geschichte fesseln konnte. Elke Schwab hält den Leser sehr lange im Dunklen, was den Hintergrund der Tat anbetrifft, was die suche nach der Identität der Entführer natürlich schwierig macht. Es gibt viele Gelegenheiten eigen Überlegungen und Strategien zu erstellen, doch immer wieder führt die Autorin den Leser in eine neue Sackgasse. Die Spannung wird so im Verlaufe des Buches immer auf einem hohen Niveau gehalten und das Finale konnte mich mit einer schlüssigen Auflösung über-raschen. Was meine Lesefreude ein wenig schmälerte war der teilweise zu heldenhafte Auftritt der beiden Hauptprotagonisten. So müssen die beiden bei ihren Ermittlungsarbeiten und während der Geiselnahme schon einiges einstecken, was sie aber scheinbar ohne Probleme wegstecken.

Nichts desto trotz handelt es sich bei "Tickende Zeitbombe" um einen aus meiner Sicht spannenden und packenden Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden beschert hat. Ich bewerte das Buch daher mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.