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Veröffentlicht am 16.10.2017

Ehrenmorde

Love like Blood
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In London fällt eine Lehrerin einem grausamen Verbechen zum Opfer. Sie wird gezielt mit Säure im Gesicht verletzt und darauf in ihrer Wohnung brutal getötet. Die Lebensgefährtin der Lehrerin ist eine Polizistin ...

In London fällt eine Lehrerin einem grausamen Verbechen zum Opfer. Sie wird gezielt mit Säure im Gesicht verletzt und darauf in ihrer Wohnung brutal getötet. Die Lebensgefährtin der Lehrerin ist eine Polizistin und die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei dem Verbrecheen um eine Verwechslungstat handelt, da sie gerade verstärkt an der Aufklärung sogenannter "Ehrenmorde" arbeitet. In ihrer Verzweiflung bittet sie DI Tom Thorne um Hilfe, der sich auch bereit erklärt die Ermittlungen in dem Fall aufzunehmen. Das ungeklärte Verschwinden zweier Jugendlicher weckt sein Interesse. Kann auch hier die Familienehre ein Tatmotiv sein? Tom Thorne versucht sich in das Gedankengut dieser möglichen Täter zu versetzen, um weiter Anhaltspunkte zu finden...


Ich habe schon zwei Bücher von Mark Billingham gelesen und er konnte mich beide male mit seinem temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil überzeugen. Ich war nun sehr gespannt auf "Love like blood", auch wegen des sehr brisanten Themas der Ehrenmorde. Dem Autor gelingt es, sich dieser Thematik zu widmen, ohne dabei reißerisch zu wirken. Er versucht sich dem anderen Gedankengut und dem Verständnis von Familienehre zu nähern, um die Hintergründe solcher Taten aufzudecken. Gleichzeitig hat er hierum eine sehr clevere Geschichte aufgebaut, die mit viel Spannung und Dramatik zu überzeugen weiß. Das Finale war für mich überraschend, aber sehr gut nachvollziehbar.  


Die Umsetzung als Hörbuch konnte mich gerade mit der aus meiner Sicht sehr passenden Stimme von Uve Teschner überzeugen. Ihm gelingt es mit der richtigen Betonung und einer sehr angenehmen Tiefe in seiner Stimme, den einzelnen Protagonisten Leben einzuhauchen. Die Hörbuchfassung wirkte auf mich sehr authentisch und konnte mich so in den Bann ziehen.


Insgesamt wurde meiner Meinung nach mit "Love like blood" ein guter Thriller mit Tiefgang sehr gut als Hörbuch umgesetzt. Die 4 CDs bescheren gute 5 Stunden Spannung und regen durchaus auch ein wenig zum Nachdenken an. Ich empfehle das Hörbuch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Schnell mal was zaubern...

Simply Quick
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Julian Kutos hatte bei seinem Kochbuch "Simply Quick" einen tollen Grundgedanken. Auch wenn es mal schnell gehen soll, muss die Qualität des Essens nicht leiden. Gerade für Berufstätige ein guter Gedanke, ...

Julian Kutos hatte bei seinem Kochbuch "Simply Quick" einen tollen Grundgedanken. Auch wenn es mal schnell gehen soll, muss die Qualität des Essens nicht leiden. Gerade für Berufstätige ein guter Gedanke, denn wer erwischt sich nicht dabei, der knappen Zeit geschuldet, auf die eigene Zubereitung des Essens zu verzichten und dafür sich lieber dem "Fast Food" zuzuwenden. Dies muss nicht sein, wie man sehr einfach in "Simply Quick" erkennen kann. 

Julian Kutos präsentiert seine Rezepte sehr facettenreich. So widmet er sich bei seinen schnellen Gerichten den Themen Pasta, Fleisch, Gemüse, Brot, Desserts und Salate. In allen Bereichen konnte ich sehr interessante Rezepte entdecken, die wirklich sehr einfach nachzukochen waren und das auch durchaus in der jeweils  vorgegebenen Zeit. Teilweise wird Die Zubereitung des Gerichts in einzelnen Schritten dargestellt, so dass wirklich nichts mehr schief gehen kann.

Die teilweise sehr raffinierten Rezepte werden mit tollen Fotos verlockend dargestellt, so dass sofort Lust aufkommt, sie aus-zuprobieren. Meine Highlights der bereits ausprobierten Rezepte waren "Baked Sweet Potatoes mit Chili-Creme Fraiche", "Zürcher Geschnetzeltes" und Coq au vin". Bei allen Gerichten hatte ich keinerlei Schwierigkeiten ein ansehnliches Ergebnis auf den Teller zu zaubern, und konnte sogar Bewunderung für meine Kochkünste einheimsen. 

"Simply Quick" von Julian Kutos stellt eine sehr gelungene und sinnvolle Ergänzung in meiner Kochbuchsammlung dar. Die Idee der schnellen, aber gleichzeitig hochwertigen Zubereitung von Speisen ist alltagstauglich und somit für mich gut anwendbar. Sicherlich eines der Kochbücher, die öfter mall aus dem Regal gezogen werden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Hexenverfolgung in der Schweiz

Luzerner Totentanz
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Es ist Heiligabend, aber den Mitgliedern des Teams Leib und Leben in Luzern ist nicht nach feiern zu Mute. Sie werden an einen Tatort gerufen, wo ein kleines Kind als Engel verkleidet aufgefunden wird. ...

Es ist Heiligabend, aber den Mitgliedern des Teams Leib und Leben in Luzern ist nicht nach feiern zu Mute. Sie werden an einen Tatort gerufen, wo ein kleines Kind als Engel verkleidet aufgefunden wird. Es wurde mit Schlaftabletten ruhiggestellt und kann unverletzt zu den Eltern gebracht werden. Der Tatort selber ist mit vielen okkultischen Symbolen versehen und nicht weit entfernt können die Ermittler eine Frau mit roten Haaren auf einem Pferd fliehen sehen. Was hat diese seltsame Szene zu bedeuten? War das die Tat einer Hexe? Sind weitere Taten zu befürchten? Es geht die Angst in Luzern um, und der weihnachtliche Frieden rückt in weite Ferne...

"Luzerner Totentanz" ist bereits der vierte Band mit dem Ermittler-Team u Cem Cengiz. Der Vorgängerband "Luzerner Todesmelodie" hatte mir schon sehr gut gefallen und dieses Buch steht ihm in nichts nach. Die alten liebgewonnen Protagonisten können auch im vierten Teil überzeugen. Sie werden interesssant charakterisiert und ihre persönlichen Schicksale und Verwicklungen tragen zum hohen Unterhaltungswert des Buches bei. Die Autorin Monika Mansour versteht es wieder hervorragend mit ihrer lebendigen und tempo-reichen Schreibweise den Leser an die Geschichte zu fesseln. Die Rahmenhandlung ist mit der Sage um die Hexe "Sträggele" außergewöhnlich und interessant. Sehr geschickt hat die Autorin diese Rahmenhandlung in einen packende und clever konzipierte Geschichte eingebettet. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung eines kleinen Kindes zu beginn des Buches gut aufgebaut und durch die mystischen und undurchsichtigen Tatumstände auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale war für mich überraschend und überzeugend, so dass ich hoffe, dass das sympathische Ermittlerteam noch den einen oder anderen Fall zu lösen bekommt.

Ein toller Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden beschert hat. Aus meiner Sicht ist "Luzerner Totentanz" ein sehr lesenswertes Buch, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Verschwörung auf dem Märchenschloss

Ins Herz
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Das Schloss Neuschwanstein befindet sich im Bau und wir schreiben das Jahr 1875. Der Bauführer Herold behütet ein kleines Päckchen, dessen Inhalt er nicht kennt, aber es scheint brisant zu sein, denn es ...

Das Schloss Neuschwanstein befindet sich im Bau und wir schreiben das Jahr 1875. Der Bauführer Herold behütet ein kleines Päckchen, dessen Inhalt er nicht kennt, aber es scheint brisant zu sein, denn es sind gleich mehrere Personen daran interessiert, genau dieses kleine Päckchen in ihren Besitz zu bringen. So beginnt die Geschichte mit einer rasanten Verfolgungsjagd auf den hohen Gerüsten dieser historischen Baustelle. Der Bauführer bezahlt diese Nacht mit seinem Leben, aber es gelingt ihm kurz vor seinem Tod, das Päckchen zu übergeben. So ist die Jagd nach dem geheimnisvollen Inhalt noch lange nicht beendet und birgt noch viele Gefahren für die beteiligten Personen...

Markus Richter hat mit "Ins Herz" einen sehr außergewöhnlichen und spannenden Thriller geschrieben, der vor allem mit seinem historischen Hintergrund zu überzeugen weiß. Der Autor erzählt die Geschichte in einer sehr bildreichen Sprache, die mir die damalige Zeit hautnah vor Augen geführt hat. Interessant empfand ich den immer wieder in die Handlung geschickt eingebauten Informations-schub historisch gut recherchierter Daten. Erwähnt werden sollte hierbei, dass der Autor Markus Richter mehrere Jahre auf dem Schloss Neuschwanstein gelebt und gearbeitet hat und somit eine Unmenge an Informationen bezüglich des Umfelds sammeln konnte. Da er jeden Winkel vor Ort kennt, gelingt es ihm auf eine unnach-ahmliche Art die besondere Atmosphäre des Ortes einzufangen. Die Protagonisten werden im Laufe des Buches ausführlich dargestellt und interessant charakterisiert. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn der Geschichte gut aufgebaut und allein über den geheimen und mysteriösen Inhalt des Päckchens über das ganze Buch hinweg aufrechtgehalten. Es entwickelt sich eine rasante Jagd, die viele Mutmaßungen beim Leser auslöst.

"Ins Herz" ist aus meiner Sicht eine gelungene Kombination aus sehr gut und hautnah recherchierten historischen Daten und einer packenden und sehr spannenden Geschichte. Mir hat das Buch gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 08.10.2017

Samira - das schöne Püppchen

Kukolka
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Die fünfjährige Samira weiß nichts über ihre Eltern und lebt in einem ukrainischem Kinderheim. Dieses wird mit strenger Hand geführt und Samira lernt sich den Gegebenheiten anzupassen. Im Heim freundet ...


Die fünfjährige Samira weiß nichts über ihre Eltern und lebt in einem ukrainischem Kinderheim. Dieses wird mit strenger Hand geführt und Samira lernt sich den Gegebenheiten anzupassen. Im Heim freundet sie sich mit der gleichaltrigen Marina an, die Freundschaft hält aber nur kurz an, da Marina das unglaubliche Glück hat von einer deutschen Familie adoptiert zu werden. Samira ist wieder einsam und hat nur den Wunsch, Marina in Deutschland zu besuchen. Sie flieht eines Nachts aus dem Heim und macht sich auf den Weg. Was die zu diesem Zeitpunkt siebenjährige Samira nicht ahnen kann ist, dass es eine sehr lange Reise mit harten Schicksals-schlägen werden wird...


Lana Lux hat mit "Kukolka" einen aus meiner Sicht unglaublich ergreifenden Roman über das Schicksal eines ukrainischen Waisenkinds geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem schonungslosen und direkten Schreibstil, der durch seine Schlichtheit dem Roman eine große Authentizität verleiht. Das Schicksal Samiras ist kein glückliches und ihr Werdegang hält der kalten und stellenweise grausamen Realität den Spiegel vor. Lana Lux gelingt es, die dramatischen Begebenheiten um Samiras Leben sehr realistisch zu schildern. Die, durch ihr Alter bedingt, naive Hauptprotagonistin gerät in ein Dilemma nach dem anderen. Ich wollte ihr quasi mehrfach zurufen, ihr Vertrauen nicht den falschen Menschen zu schenken, um sie vor weiteren Fehltritten und Enttäuschungen zu bewahren. Nichts desto trotz kämpft sich Samira, angetrieben von ihrem großen Traum nach Deutschland zu kommen, durch ihr Leben, doch immer wieder, wenn ihr Schicksal eine glückliche Wendung zu nehmen scheint, wartet die nächste Enttäuschung auf sie.


Selten hat mich das Schicksal eines Protagonisten so berührt wie das von Samira, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie als anfangs siebenjähriges Mädchen sehr schutzbedürftig ist und von der harten Gesellschaft gnadenlos ausgenutzt wird. Das Buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen. Wie kann in einer vermeintlich entwickelten Gesellschaft ein solches Schicksal nur möglich sein? 


Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und die teilweise etwas derbe Sprache der Autorin erschreckt den einen oder anderen Leser vielleicht , was sie aber auch bei der Thematik darf. Ich bewerte das Buch daher mit vollen fünf von fünf Sternen!!!