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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2018

Dunkles Geheimnis

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Kriminaloberkommissarin Klaudia Wagner bekommt es mit dem Fall eines niedergeschlagenen Jungen zu tun. Er wurde blutüberströmt bei den Datschen gefunden und keiner kann sich einen Reim auf die Tat machen. ...

Kriminaloberkommissarin Klaudia Wagner bekommt es mit dem Fall eines niedergeschlagenen Jungen zu tun. Er wurde blutüberströmt bei den Datschen gefunden und keiner kann sich einen Reim auf die Tat machen. Bei den Ermittlungen stößt Klaudia auf eine alte Familienfehde, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnte. Was steckte hinter dem tragischen Unfall, bei dem ein Mensch ums Leben kam. War dies gar kein Unfall? Als eine Leiche eines Obdach-losen gefunden wird spitzen sich die Ereignisse zu und dem Team um Klaudia Wagner läuft die Zeit davon...

"Spreewaldrache" ist bereits der dritte Band um die sympathische Ermittlerin, die aus dem Ruhrgebiet an den Spreewald gezogen ist. Die Autorin Christiane Dieckhoff erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil. Sie arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln, was dem Buch ein zusätzliches Tempo verleiht. Es war für mich aufgrund einer großen Anzahl von Protagonisten, die ein Rolle in dem Fall zu spielen scheinen, nicht ganz einfach in die Geschichte hineinzukommen, aber nach den ersten Anlauf-Schwierigkeiten entwickelte sich eine clever konzipierte Geschichte und der Spannungsbogen wurde zunehmend aufgebaut. Es erforderte auch im Nachgang ein wenig Konzentration, die Verbindungen der Personen zu verstehen, nichts desto trotz gab es für mich als Leser viele Möglichkeiten, eigene Überlegungen zur Täterschaft und zu den Hintergründen anzustellen. Sehr gelungen empfand ich die Beschreibung der Atmosphäre und der regionalen Besonderheit des Spreewaldes mit seinen kleinen Kanälen. Ein guter Platz für spannende Geschichten...

Mich hat "Spreewaldrache" überzeugt und ein paar spannende Stunden beschert, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Ostpreußische Familiengeschichte

Letzte Fahrt nach Königsberg
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In jungen Jahren scheint es das Schicksal gut mit Ella Aschmoneit zu meinen. Sie lebt in einer wohlhabenden Familie und ihr Vater ist als Weinhändler ein angesehener Mann in der Gesellschaft. Für Ella ...

In jungen Jahren scheint es das Schicksal gut mit Ella Aschmoneit zu meinen. Sie lebt in einer wohlhabenden Familie und ihr Vater ist als Weinhändler ein angesehener Mann in der Gesellschaft. Für Ella steht fest, sie will wie ihre Schwestern zur Universität, um dann später Ärztin werden zu können. Aber das Schicksal wendet sich, als ihr Vater einen plötzlichen Tod stirbt und Deutschland dem Rest der Welt den Krieg erklärt. Ella steht plötzlich vor vielen Veränderungen und auch die ersten aufkeimenden Gefühle für einen Jungen lassen ihr Leben aus den vorgefertigten Bahnen schlittern...

Der Autor Ulrich Trebbin hat mit "Letzte Fahrt nach Königsberg" einen ergreifenden Roman über das Leben einer jungen Frau zur Zeit des 2. Weltkrieges geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und detailverliebten Schreibstil, der mir die damalige Zeit gut vor Augen führte und springt dabei in den jeweiligen Kapiteln in der Zeit vor und zurück. Dies Zeit- und Perspektivwechsel beleben das Buch und geben manchmal im Nachhinein die Erläuterungen für Geschehnisse aus den vorherigen Abschnitten. Die Protagonisten werden gut dargestellt und passen gut in die damalige Zeit. Sehr gut gefallen hat mir der Einblick in die Gefühlswelt der Personen. Der historische Hintergrund wirkt sehr gut recherchiert und dem Autor ist die enge Verbundenheit zum Ostpreußischen Land anzumerken, in der seine eigen Familien-geschichte verankert ist. Das Buch wirkt so sehr authentisch und gibt ein lebendiges und nachvollziehbares Bild für die dramatischen Zeit der dunklen Stunde Deutschlands.

Insgesamt hat mir "Letzte Fahrt nach Königsberg" gut gefallen, auch wenn mir der Autor an der einen oder anderen Stelle mal etwas zu detailverliebt war. Ein lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Schicksalshafter Urlaub

Die Lichter unter uns
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Anna Falk verbringt mit ihrem Mann Jo und den beiden Kindern Bruno und Judith ihren Urlaub auf Sizilien. Ein Ort, der für die Eltern als Ziel ihrer damaligen Hochzeitsreise eine besondere Bedeutung hat. ...

Anna Falk verbringt mit ihrem Mann Jo und den beiden Kindern Bruno und Judith ihren Urlaub auf Sizilien. Ein Ort, der für die Eltern als Ziel ihrer damaligen Hochzeitsreise eine besondere Bedeutung hat. Von der großen Liebe und Leidenschaft der damaligen Zeit ist aber leider nicht mehr viel übrig geblieben und der trostlose Alltag hat Besitz von ihnen ergriffen. So kommt es, dass sich eine zufällige Begegnung van Anna und Alexander, einem reichen Unternehmer, zu einer Obsession für die Mutter entwickelt.

Verena Carl beschreibt in ihrem Roman "Die Lichter unter uns" das Leben eines Ehepaares, die sich selber aus den Augen verloren haben und in eine jeweils eigen Scheinwelt geflohen sind. Gemeinsamkeiten gibt es kaum noch und so werden die Urlaubstage auch nicht gemeinsam verbracht, sondern jeweils mit einem Kind, welches als guter Vorwand dient. Eine ideale Ausgangssituation für einen Urlaubsflirt oder mehr. Und genau mit diesen Gedanken setzt sich das Buch auseinander. Die eigene Unzufriedenheit treibt Anna dazu, sich in die scheinbar perfekte Welt des reichen Alexanders zu wünschen, dessen Leben so erstrebenswert scheint. Geschickt zeigt die Autorin aber den Unterschied zwischen Schein und Sein auf und lädt den Leser zum Nachdenken ein. Verena Carl erzählt die Geschichte in einem sehr angenehmen und auch gehaltvollen Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat. Die wohldosierten Perspektivwechsel der Protagonisten lassen das Geschehen lebendiger und vielschichtiger wirken, so dass mich das Buch auch noch im Nachgang beschäftigt hat.

Insgesamt handelt es sich aus meiner Sicht bei "Die Lichter unter uns um einen gelungenen Roman um die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Besinnung auf das eigene Leben. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Fesselnde Fortsetzung

THE DIVINE CHRONICLES 2 - TÄUSCHUNG
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Es sind nun fünf Jahre vergangen, in denen Landon als Diuscrucis ständig um das wichtige Gleichgewicht zwischen Gut und Böse bemüht war. In dieser Zeit konnte er viele Erfahrungen und Kräfte sammeln, um ...

Es sind nun fünf Jahre vergangen, in denen Landon als Diuscrucis ständig um das wichtige Gleichgewicht zwischen Gut und Böse bemüht war. In dieser Zeit konnte er viele Erfahrungen und Kräfte sammeln, um den niemals enden Kampf zu bestehen. Dieses ist nun auch sicherlich sehr hilfreich bei seiner neuen Aufgabe. Sarah, die Tochter von Josette, welche wiederum Seelenbewohnerin von Landon ist, scheint entführt worden zu sein. Landon macht sich auf den Weg, um sie zu befreien...


Täuschung ist der zweite Band aus der "Divine-Chronicles"-Reihe und er steht dem guten ersten Band in nichts nach. Die vom Autor M.R. Forbes erschaffene Welt um Gut und Böse, in der der Haupt-protagonist Landon als Diuscrucis die ständige Aufgabe hat, ein Gleichgewicht zu schaffen, konnte mich wieder fesseln. M.R. Forbes erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil. Die komplexe Welt erfordert aber mit der Vielzahl der Protagonisten und der großen kreativen Fantasie des Autors die volle Konzentration, um der Handlung zu folgen. Die Spannung kommt dabei niemals zu kurz und wird durch die vielen Wendungen und der Frage um Gut und Böse auf einem hohen Niveau gehalten. Geschickt lässt der Autor dabei immer offen, welchen Protagonisten der Diuscrucis nun trauen kann und wem nicht. Das spannende und rasante Finale schließt die Geschichte gut ab und macht Lust auf den letzten Teil der Trilogie.

"Täuschung" ist aus meiner Sicht eine sehr gelungene Fortsetzung der Urban-Fantasy-Reihe aus den USA. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Tod in den französischen Weinbergen

Château Mort
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Der alljährliche und sehr beliebte Marathon du Medoc steht vor der Tür. Alle Winzer in der Region bereiten sich auf das große Ereignis vor und erwarten viele Gäste. Das besondere an dem Marathon durch ...

Der alljährliche und sehr beliebte Marathon du Medoc steht vor der Tür. Alle Winzer in der Region bereiten sich auf das große Ereignis vor und erwarten viele Gäste. Das besondere an dem Marathon durch die französischen Weinberge ist neben den vielen Verkleidungen sicherlich die Verkostung während des Laufs mit den Weinen der Region. Genau diesem Umstand fallen anscheinend zwei Läufer zum Opfer, obwohl sie in körperlich bester Verfassung sind brechen sie bewusstlos auf der Strecke zusammen und die Umstände sind mehr als schleierhaft. Der anwesende Commissaire Luc Verlains nimmt sofort die ersten Ermittlungen auf, die allerdings seinen besten Freund als Verdächtigen hervorbringen. Kann er seiner inneren Stimme glauben?
"Chateau Mort" ist bereits der zweite Band um den sympathischen Commissaire. Ich bin mit Chateau Mort in die Serie gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Der Autor Alexander Oetker erzählt die Geschichte in einem ruhigen und angenehm zu lesenden Schreibstil und legt sehr viel Wert auf die Beschreibung der französischen Atmosphäre. Dies fiel zwar aus meiner Sicht an einigen Stellen etwas ausführlicher aus, gab der Geschichte aber einen ganz besonderen Charme. Die Spannung kommt dabei auch nicht zu kurz. Mit dem Tod während des sehr interessant geschilderten Marathon-Rennens baut Alexander Oetker die Spannung gekonnt auf und lässt den Leser bis zum für mich überraschenden und gut nachvollziehbaren Finale im Unklaren. Viele Wendungen und neue Erkenntnisse regten mich immer wieder neu an, eigene Überlegungen zur Täterschaft und den Hintergründen anzustellen. So wechselten meine Verdächtigen mehrmals und die Lösung sah ganz anders aus.
Die Umsetzung des Krimis in der Hörbuchfassung ist mit dem Sprecher Frank Arnold empfand ich als sehr gelungen. Seine ruhige und tiefe Stimme brachte die französische Atmosphäre authentisch zur Geltung und er verlieh den einzelnen Protagonisten den letzten Schliff.
Insgesamt empfehle ich das Hörbuch "Chateau Mort" gerne weiter, gerade in Hinblick auf den gut umgesetzten Lokalkolorit und der clever konzipierten Kriminalgeschichte. Ich bewerte das Hörbuch daher mit guten vier von fünf Sternen!!!