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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2017

Fesselnder Krimi mit skandinavischem Flair

Das Mädchen, das schwieg
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Nach einem traumatischen Abschluss eines Falles zieht sich die Familie um den Polizisten Karsten mit seiner Frau Kajsa und ihrem Sohn Jonas auf die kleine norwegische Insel Losvika zurück. Kajsa sehnt ...

Nach einem traumatischen Abschluss eines Falles zieht sich die Familie um den Polizisten Karsten mit seiner Frau Kajsa und ihrem Sohn Jonas auf die kleine norwegische Insel Losvika zurück. Kajsa sehnt sich nach einer neuen Anstellung und sieht ihre Chance gekommen, als eine Frau tot in ihrem Haus aufgefunden wird. Sie kannte die tote Sissel nur flüchtig, aber sie informiert sich in der ihr bekannten Umgebung, um exklusiv über den Fall berichten zu können. Ihr Mann, der als Polizist ebenfalls auf den Fall angesetzt ist, findet nur wenig Gefallen an dem Engagement seiner Frau, da spätestens mit dem Verschwinden eines 14-jährigen Mädchens klar wird, dass Kajsa sich mit ihren Recherchen in den Fokus des Täters begeben hat...

"Das Mädchen, das schwieg" ist nach "Totensommer" der zweite Band um die Journalistin Kajsa Coren. Obwohl ich den ersten Band bisher nicht kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Die Hauptprotagonistin wird als investigative und sympathische Person charakterisiert, der es Spaß macht, ihr bei ihren Recherchen über die Schulter zu schauen. Die Autorin Trude Teige erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr flüssigzu lesenden Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesselte. Sie arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, wodurch die häufigen Perspektivwechsel dem Kriminalroman ein zusätzliches Tempo verleihen. Die Story ist gut konzipiert und es gibt viel Gelegenheit für den Leser, eigen Überlegungen anzustellen, wer der Täter sein könnte und welches Motiv den Taten zugrunde liegen könnte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches klassisch mit dem Auffinden der toten Sissel aufgebaut und durch das zusätzliche Verschwinden der Nachbarstochter auf hohem Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der besonderen norwegischen Atmosphäre. Das trübe Wetter, die Einsamkeit der kleinen Insel und die vertraute Umgebung verleiht dem Roman ein bedrückendes und passendes Szenario.

Insgesamt hat mir "Das Mädchen, das schwieg" als skandinavischer Kriminalroman mit einem wohl dosierten Lokalkolorit sehr gut gefallen, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 23.07.2017

Die Unvergänglichkeit

Engelsschlaf: Thriller
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Ein außergewöhnlicher Fall beschäftigt das Ermittler-Duo Laura Kern und Max Hartung. Ein anonymer Anrufer hat auf eine leblose Frau im Park hingewiesen. Bei dem vermeintlichen Opfer werden aber kurz vor ...

Ein außergewöhnlicher Fall beschäftigt das Ermittler-Duo Laura Kern und Max Hartung. Ein anonymer Anrufer hat auf eine leblose Frau im Park hingewiesen. Bei dem vermeintlichen Opfer werden aber kurz vor der Überführung in die Autopsie Lebenszeichen festgestellt und die Frau kann gerettet werden. Kurze Zeit später ereignet sich das gleiche  Szenario mit einem weiteren Opfer, auch sie kann auf der Intensivstation ins Leben zurückgeholt werden. Was beabsichtigt der Täter mit der Aufbahrung im Park? Wollte er, dass die Opfer eingeschlossen in einer Kühlkammer oder einem Sarg sterben? Laura Kern steht vor einem Rätsel und es will einfach nicht gelingen, Gemeinsamkeiten der beiden Opfer zu finden. Wie soll sie den Täter aufhalten? Denn eines scheint ihr klar, er wird nicht aufhören, neue Opfer auszuwählen...

Catherine Shepherd hat mittlerweile schon einige erfolgreiche Thriller geschrieben und mit Mooresschwärze konnte sie mich bereits im Vorfeld begeistern. Meine Erwartungen an Engelsschlaf waren daher sehr hoch und die Autorin konnte sie in allen Belangen erfüllen. Ihr gelingt es mit ihrem sehr lebendigen und temporeichen Schreibstil den Leser an die Geschichte zu fesseln. Es fiel mir schwer das Buch zwischendurch zur Seite zu legen, da die Story mich wirklich gepackt hatte. Die Spannung wird direkt zu Beginn des Buches mit dem Auffinden des ersten Opfers aufgebaut und mit der anhaltenden Unkenntnis in Richtung Täter und Motiv der Taten auf hohem Niveau gehalten. Der Autorin gelingt es hervorragend falsche Fährten zu legen, so dass ich immer wieder meine Theorien bezüglich Täterschaft neu überdenken musste, ohne jemals einen wirklichen Kandidaten vorweisen zu können. Die clever konzipierte Geschichte endet dann mit einem fulminanten und überraschendem Finale. Catherine Shepherd behandelt in "Engelsschlaf" mit dem Scheintod ein brisantes Thema, welches auch in der heutigen weit entwickelten Zeit noch realen Bezug findet. Diese Tatsache haucht dem Thriller noch einmal eine zusätzliche Portion Gänsehaut ein. Es bleibt zu hoffen, dass die sympathischen Ermittler noch den ein oder anderen Fall lösen dürfen.

Insgesamt ist "Engelsschlaf" ein rundum gelungener Thriller, der den Leser packt und ihm ein paar spannende und fesselnde Stunden beschert. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit völlig verdienten fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Gelungenes Krimidebüt

Libori-Lüge
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Kommissar Aßmann befindet sich in einer kleinen Lebenskrise. Seine Frau hat ihn verlassen und das auch noch für eine andere Frau. Dieser Umstand nagt an seinem Ego und hat dazu geführt, dass er sich ein ...

Kommissar Aßmann befindet sich in einer kleinen Lebenskrise. Seine Frau hat ihn verlassen und das auch noch für eine andere Frau. Dieser Umstand nagt an seinem Ego und hat dazu geführt, dass er sich ein wenig hat gehen lassen. Er nimmt sich vor, seinen Mann nun zu stehen und wird kurz darauf von seinem Kollegen zu einem Einsatz gerufen. Eine Frau ist aus dem Fenster gestürzt und die beiden Kommissare hoffen durch Hinweise auf einen Selbstmord auf eine schnelle Lösung. Stattdessen ergeben sich aber zunehmend Ungereimtheiten, die die beiden Ermittler ihre Recherchen starten lassen. Ist die Tote Opfer eines Mordes geworden oder hat sie sich aus Liebeskummer selbst getötet?

"Libori-Lüge" ist der erste Kriminalroman aus der Feder von Ludgera Vogt und aus meiner Sicht ein sehr gelungenes Debüt. Sie hat mit den beiden Kommissaren Aßmann und Gerke zwei sympathische und vom Schicksal gezeichnete Ermittler geschaffen, die gemeinschaftlich ein tolles Duo abgeben. Es macht Spaß ihren authentischen und immer nachvollziehbaren Ermittlungen zu folgen und durch neue Spuren oder Begebenheiten eigene Überlegungen zur Lösung des Falls anzustellen. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und bild-reichen Schreibstil, der mich schnell an die Geschichte fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und im Verlaufe des Buches immer auf einem hohen Niveau gehalten. Gleichzeitig gelingt es der Autorin mit dem wohldosiertem Einfügen humorvoller Passagen eine lockere und angenehme Atmosphäre zu schaffen. Sehr gut gefallen hat mir auch der Einbezug eines Lokalkolorits, der mir ein wenig die Umgebung von Paderborn nähergebracht hat. Ein hoffnungsvoller und aus meiner Sicht sehr unterhaltsamer Auftakt für die beiden Kommissare, der mich hoffen lässt, noch weitere Fälle mit ihnen verfolgen zu können.

Insgesamt ein gelungener Regionalkrimi mit einer guten Mischung aus Spannung und Humor, der mir ein paar unterhaltsame Stunden bescheren konnte. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Vielversprechender Auftakt einer Apokalypse

Herrscher der Blutwüste
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Die Welt ist nicht mehr die, die sie war. Alle Zivilisationen wurden zerstört und einzelne Überlebende rotten sich zu neuen Gemeinschaften im Kampf um Überleben zusammen. In diesem Szenario lebt Hank, ...

Die Welt ist nicht mehr die, die sie war. Alle Zivilisationen wurden zerstört und einzelne Überlebende rotten sich zu neuen Gemeinschaften im Kampf um Überleben zusammen. In diesem Szenario lebt Hank, ein Mann der mit seiner Erfahrung und seinem Überlebenswillen immer wieder den Gefahren strotzt und mit einzelnen Deals seinen Lebensunterhalt sichert. Bei einem dieser Geschäfte schleicht sich aber der junge Bohdan bei ihm ein und er hat neben den lauernden Gefahren zu trotzen auch noch die Verantwortung, den Jungen wieder heil unterzubringen. Ohne es selbst zu ahnen, verändert diese Begegnung den hartgesottenen Hank und eine abenteuerliche Reise nimmt seinen Lauf...

Phillipp Schmidt hat mit "Herrscher der Blutwüste" den Auftakt zu einer außergewöhnlichen, postapokalyptischen Saga geschrieben. Das Buch konnte mich schnell mit der Thematik und der gut beschriebenen Atmosphäre in den Bann ziehen und zugleich immer wieder mit neuen Elementen überraschen. So wurde die Postapokalypse mit Figuren und der Magie einer guten Fantasygeschichte und den Szenarien eines Western angereichert. Diese ungewohnte Mischung macht die Ödland-Saga zu einem besonderen Erlebnis und gibt ihr einen ganz speziellen Charakter. Die Protagonisten werden gut beschrieben und sehr interessant charakterisiert und gerade die Entwicklung dieser Personen in der trostlosen Umgebung ist spannend zu verfolgen. Ich wurde immer wieder von der Handlung überrascht, da sie nur sehr schwer vorhersehbar ist, so dass der "Herrscher der Blutwüste" zu einem unterhaltsamen Leseereignis wurde. Der Autor Phillipp Schmidt erzählt die Geschichte in einem lebendigen und fantasiereichen Schreibstil, der sich hervorragend lesen lässt und definitiv Lust auf die Fortsetzung gemacht hat.

Insgesamt ein zwar kurzes aber spannendes postapokalyptisches Abenteuer, welches ich sehr gerne weiterempfehle und auch gerade aufgrund der Einzigartigkeit mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Das zweite Leben

Sommers Tod
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Kommissar Lukas Sommer versucht sein Leben in den Griff zu bekommen. Aufgrund einer Nachlässigkeit hat er seinen Sohn in eine gefährliche Situation gebracht, was letztendlich zur Beendigung der sowieso ...

Kommissar Lukas Sommer versucht sein Leben in den Griff zu bekommen. Aufgrund einer Nachlässigkeit hat er seinen Sohn in eine gefährliche Situation gebracht, was letztendlich zur Beendigung der sowieso schon angeschlagenen Beziehung zu seiner Frau führte. Lukas konzentriert sich auf seine Arbeit und wird mit einem emotionalen Fall konfrontiert. Es wurde ein achtjähriger Junge und seine neun Jahre ältere Schwester gekidnappt. Nach den ersten Recherchen scheinen die Ermittler auf einer guten Spur und Lukas, sowie seine Kollegin sind davon überzeugt den Täter stellen und die beiden Kinder befreien zu können. Zu spät stellen die beiden fest, dass es sich um eine Falle handelt, bei der Lukas schwer verletzt wird und seine Kollegin stirbt. Lukas taucht nach dem traumatischen Ereignis unter und versucht nun Undercover auf die Spur des Täters zu kommen...

Die ersten beiden Bänder der Robert Drosten-Reihe von Marcus Hünnebeck konnten mich bereits begeistern. Meine Erwartung an "Sommers Tod" war somit hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Auch in seinem neuen Buch baut der Autor geschickt mit seiner sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibweise einen spannenden und vor allem temporeichen Thriller auf. Der Hauptprotagonist hat das übliche Schicksal eines Ermittlers zu erleiden, er wird von seiner Familie verlassen. Der Hauptprotagonist wird als eigenwilliger, aber auch gerechter Polizist charakterisiert, der bereit ist auch sein Leben für die Aufklärung von Verbrechen zu opfern. Er konnte bei mir nach ersten Anlaufschwierigkeiten schnell ein paar Sympathiepunkte sammeln und es hat Spaß gemacht ihn bei seinen gefährlichen Abenteuern zu begleiten. Die Spannung baut Marcus Hünnebeck gekonnt durch die Entführung der beiden Geschwister auf und er hält diese während des gesamten Buches auf hohem Niveau, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Das Tempo bleibt dabei immer sehr hoch, auch begünstigt durch kurze Kapitel und den damit verbundenen schnellen Perspektivwechsel. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar und clever konzipiert, so dass ich hoffe, dass der Ermittler Lukas Sommer noch weitere Einsätze erhalten wird.

Der Thriller "Sommers Tod" ist aus meiner Sicht sehr unterhaltsam und konnte mich auch durch die Schreibweise an die Geschichte fesseln. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.