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Veröffentlicht am 01.09.2023

Tradition

Der Bozen-Krimi: Familienehre
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In ihrem neuen Fall bekommt es die Kommissarin Sonja Schwarz mit dem Bozener Eishockeyverein zu tun. Der Starspieler Marcel Wallner liegt tot in der Umkleidekabine und nach den ersten Recherchen stößt ...

In ihrem neuen Fall bekommt es die Kommissarin Sonja Schwarz mit dem Bozener Eishockeyverein zu tun. Der Starspieler Marcel Wallner liegt tot in der Umkleidekabine und nach den ersten Recherchen stößt die Ermittlerin auf Hinweise, dass das Leben des Sportlers nicht wirklich so perfekt verlief, wie es nach außen hin schien. Daraus ergeben sich unterschiedliche Motive, die durchaus für die Ermordung gedient haben könnten und folgerichtig mehre Verdächtige auf den Plan rufen...

Die Autorin Simone Dark erhielt die Möglichkeit den vorhandenen Drehbüchern der erfolgreichen TV-Serie "Bozen Krimi" als Roman ein Leben einzuhauchen. Mit "Familienehre" ist mittlerweile der dritte Band erschienen, in dem die Kommissarin Sonja Schwarz knifflige Fälle zu lösen hat. Der erste Band hatte mir bereits gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude in den aktuellen Fall eingestiegen bin. Simone Dark erzählt die Geschichte wieder in einem sehr temperamentvollen und temporeichen Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Ich habe zwar noch keinen der Verfilmungen gesehen, habe aber mittlerweile ein ziemlich konkretes Bild vor Augen, so dass ich auch schon auf den ersten Teil in Filmform gespannt bin. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Eishockeystars zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine Geschichte mit vielen Verdächtigen, die beim Lesen zum Miträtseln einlädt. Eine gut nachvollziehbare Auflösung rundet den Kriminalroman gelungen ab.

Insgesamt ist "Familienehre" die aus meiner Sicht gelungene Fortsetzung einer erfolgreichen Krimi-Reihe, die mit viel authentisch eingefangenen Lokalkolorit, einer sympathischen Ermittlerin und dem hohen Erzähltempo der Autorin überzeugen kann. ICh empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2023

Dystopie mit Luft nach oben

London Black
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Im Jahre 2027 ereilt die Stadt London ein schrecklicher Terroranschlag. Die Stadt wurde mit einem Nervengift überzogen, welches 10% der Bevölkerung das Leben kostete. Die Vulnerablen konnten nur mit einem ...

Im Jahre 2027 ereilt die Stadt London ein schrecklicher Terroranschlag. Die Stadt wurde mit einem Nervengift überzogen, welches 10% der Bevölkerung das Leben kostete. Die Vulnerablen konnten nur mit einem sehr raren und kostspieligen Medikament am Leben gehalten werden. Dieses Glück hatten nur wenige der Betroffenen, unter anderem DI Lucy Stone. Zwei Jahre später bekommt sie die Chance für sich selbst eine Rechtfertigung zu erarbeiten, zu den Ausgewählten zu gehören. Der Forscher Flinders Cox, der an einem Antidot zur Rettung der restlichen Vulnerablen arbeitete, wurde ermordet und Cox leitet die Ermittlungen. Hier handelt es sich aber um einen Wettlauf mit der Zeit, da das bisherige Medikament an Wirkung verliert...

Mit "London Black" hat Jack Lutz einen dystopischen Roman veröffentlicht, der einen beängstigenden Blick in eine mögliche Zukunft wirft. Er erzählt die Geschichte in einem etwas sperrigen Schreibstil, der zu beginn aus meiner Sicht gewöhnungsbedürftig war. Der Lesefluss wurde durch eingeschobene Gedanken der Protagonisten, welche kursiv gedruckt wurden, für mich immer wieder gestört. Nichts desto trotz baut Jack Lutz durchaus ein realistisches Szenario um den zerstörerischen Terroranschlag auf, was dem Buch einen sehr düsteren Hintergrund verleiht. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des Forschers klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen über die gesamte Länge des Romans aufrecht gehalten. Gerade der Mittelteil beinhaltete allerdings für mich einige Längen, die es zu überwinden galt. Das Finale liefert zwar eine nachvollziehbare Auflösung, lies bei mir aber einige Fragen offen.

Insgesamt konnte mich "London Black" nicht überzeugen. Grundsätzlich handelt es sich beim Grundaufbau der Geschichte um eine tolle Idee und dem Autor gelingt es auch eine entsprechend bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Die Protagonisten hingegen waren aus meiner Sicht ein wenig schwach charakterisiert, so dass es mir schwer fiel, eine Bindung aufzubauen, auch die offenen Fragen in der Auflösung sorgen bei mir für eine Bewertung von lediglich drei der fünf möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Skurriler Kriminalroman - toll erzählt

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben
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Im Laufe der Zeit hat sich der clevere und sehr erfolgreiche Kommissar Jennerwein eine stattliche Anzahl Feinde gemacht. Diese haben sich nun tatsächlich zusammengetan und einen der besten Profikiller ...

Im Laufe der Zeit hat sich der clevere und sehr erfolgreiche Kommissar Jennerwein eine stattliche Anzahl Feinde gemacht. Diese haben sich nun tatsächlich zusammengetan und einen der besten Profikiller engagiert, um den verhassten Gegenspieler aus dem Weg zu räumen. Da sich Kommissar Jennerwein zur Zeit im Urlaub befindet, soll genau dort der Anschlag stattfinden. Der Ermittler kann aber auch das Schnüffeln nicht ganz sein lassen, denn es ist ein Vertreter eines großen Unternehmens auf ihn zugekommen, das Verschwinden eines verdienten Mitarbeiters aufzuklären. Dabei muss sich Kommissar Jennerwein auf ein ganz neues Terrain begeben...

"Kommissar Jennerwein darf nicht sterben" ist bereits der fünfzehnte Band der erfolgreichen und außergewöhnlichen Krimi-Reihe. Vorherige Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in den aktuellen Fall gestartet bin. Der Autor Jörg Maurer erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir ausgesprochen gut gefällt. In seinen Romanen weiß man nie, wohin die Geschichte führen wird und sowohl die Protagonisten als auch der weitere Verlauf ist oft unberechenbar. So auch dieses mal, wo Kommissar Jennerwein eigentlich eher in der digitalen Welt recherchiert und es mit künstlicher Intelligenzen zu tun bekommt. Es ist schon sein untrügliches Gespür gefragt, um auch in einer technologischen Welt den Täter ausfindig machen zu können. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden des Mitarbeiters und dem gleichzeitig geplanten Attentat auf Kommissar Jennerwein sehr gut aufgebaut und über die kaum vorhersehbaren Entwicklungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das Ganze konnte mich bis zum Finale, welches die Story mit einer nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet, sehr gut unterhalten.

Insgesamt ist "Kommissar Jennerwein darf nicht sterben" aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit einem sympathischen und tiefenentspannten Ermittler, mehr als ungewöhnlichen Fällen und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Der Club

Die letzte Nacht
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Mittlerweile hat die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton die traumatischen Erinnerungen ihrer eigenen Vergangenheit mehr oder wenig erfolgreich verdrängt. Als aber eine junge Frau als Notfallpatientin ...

Mittlerweile hat die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton die traumatischen Erinnerungen ihrer eigenen Vergangenheit mehr oder wenig erfolgreich verdrängt. Als aber eine junge Frau als Notfallpatientin eingeliefert wird und Dr. Linton einen verzweifelten Kampf um das Überleben der Patientin ausficht kommen die Erinnerungen der schrecklichen Nacht zurück. Das Opfer scheint eine ähnliche Erfahrung gemacht zu haben und Sara verspricht ihr, den Verantwortlichen ausfindig zu machen. Um ihr Versprechen einzulösen muss sie sich aber zunächst ihrer eigenen Vergangenheit stellen...

Die mehr als erfolgreiche Autorin Karin Slaughter ist für mich ein Garant für spannende und nervenaufreibende Geschichten. Mit "Die letzte Nacht" legt sie den bereits den elften Fall für den Ermittler Will Trent vor. Ich bin mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in das neue Werk gestartet. Karin Slaughter erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit der eingelieferten Frau und ihrem schrecklichen Schicksal zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die weiteren Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein zunehmend komplexer Fall, der die Hauptprotagonisten zu Betroffene macht und somit immer mehr Tiefe erhält. Die Autorin geht bei dem sensiblen Thema "Gewalt gegen Frauen'" aus meiner Sicht mit viel Fingerspitzengefühl vor und verleiht der Geschichte somit eine zusätzliche Wertigkeit. Dennoch ist es durchaus kein Thriller für Zartbesaitete, wie man es aber auch von der Autorin gewohnt ist. Die Story konnte mich bis zum Finale, welches die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung abrundet, fesseln.

Insgesamt wird Karin Slaughter in "Die letzte Nacht" ihrem Ruf als exzellente Thriller-Autorin gerecht. Das Buch konnte mich von Anfang bis Ende in den Bann ziehen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Raffinierter Krimi mit viel Küstencharme

Halliggift (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 3)
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Die Kommissarin Minke van Hoorn ist noch voll und ganz damit beschäftigt, einen Wal davon abzuhalten der Küste zu nahe zu kommen, als sie mit einem mysteriösen Todesfall konfrontiert wird. Die allseits ...

Die Kommissarin Minke van Hoorn ist noch voll und ganz damit beschäftigt, einen Wal davon abzuhalten der Küste zu nahe zu kommen, als sie mit einem mysteriösen Todesfall konfrontiert wird. Die allseits beliebte Hanni wird tot aufgefunden und nach einer Untersuchung des Rechtsmediziners steht eigentlich fest, dass das Opfer vergiftet wurde. Wer könnte dieser so netten und hilfsbereiten älteren frau das angetan haben? Gerade aufgrund ihrer Beliebtheit will sich kein Mordmotiv auftun, was die Ermittlungen nach vorne bringen könnte. Und da geschieht ein zweiter Mord und der Wettlauf mit der Zeit hat definitv begonnen...

"Hallig-Gift" ist der dritte Band um die sympathische Ermittlerin Minke van Hoorn. Der erste Teil konnte mich schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in den neuen Fall gestartet bin. Die Autorin Greta Henning erzählt die Geschichte in einem sehr temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Szenario lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers klassisch aufgebaut und über die sich schwierig gestaltenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Der Autorin gelingt es dabei durch den pointierten Einsatz von humorvollen Passagen die grundsätzliche Atmosphäre entspannt zu halten, so dass gerade die Freunde des Cosy-Kriminalromans auf ihre Kosten kommen. Nichts desto trotz entwickelt sich eine clever konzipierte Geschichte, beii der der Leser selbst einige Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anstellen kann. Das ganze konnte mich bis zum spannenden Finale, welches das Buch mit einer überzeugenden Auflösung gelungen abrundet, in den Bann ziehen.

"Hallig-Gift" ist für mich die sehr gute Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit einer mehr als sympathischen Hauptprotagonistin, einem authentisch wiedergegebenen und wohldosierten Lokalkolorit, sowie mit dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen

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