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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2017

Volle Punktzahl - Absolute Leseempfehlung

Solothurn streut Asche
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Es beginnt mit dem Tod eines Jugendlichen mit Migation-shintergrund, Er wurde bei einem Einbruchsversuch vom Hausherren überrascht und in einer Notwehrsituation getötet. Einige Umstände der Tat lassen bei ...

Es beginnt mit dem Tod eines Jugendlichen mit Migation-shintergrund, Er wurde bei einem Einbruchsversuch vom Hausherren überrascht und in einer Notwehrsituation getötet. Einige Umstände der Tat lassen bei der Staatsanwältin Angela Casagrande Zweifel bezüglich des Tatverlaufs aufkommen. Nach genaueren Recherchen  sieht sie sich schnell Anfeindungen der immer mehr aufkeimenden Bewegung der rechtsgerichteten Patriotischen Fortschrittspartei ausgesetzt. Gleichzeitig fordert der Tod einer Nonne, welche der Täter mit einem Aschekreuz gekennzeichnet hat, die volle Aufmerksamkeit des Kantonspolizisten Dominik Dornach. Die Ermittlungen in den beiden Fällen scheinen plötzlich in Verbindung zu stehen und die Ermittler geraten zwischen die Fronten der Kirche und der Politik...


"Solothurn streut Asche" ist der zweite Band aus der Serie um den Ermittler Dominik Dornach und seinem Team. Der erste Band konnte mich schon überzeugen und der zweite steht ihm in nichts nach. Schnell hat der Autor Christof Gasser mich mit seinem temperament-vollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil an das Buch gefesselt. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten und der Mitglieder des Ermittlungsteams sind interessant und spannend beschrieben. Allein der Umgang dieser miteinander und die Beobachtung ihrer Ermittlungsarbeiten macht das Buch sehr unterhaltsam. Der spannungsbogen wird zu Beginn des Buches aufgebaut und die anfänglichen zwei Handlungsstränge werden im Vrlauf geschickt miteinander verbunden. Es entwickelt sich eine packende und sehr clever konzipierte Geschichte die mit einem fulminanten und überzeugenden Finale zu überzeugen weiß. Der Autor kombiniert zwei brisante Themen mit den aufkeimenden rechtspolitischen Parteien und den Misshandlungsvorwürfen gegen die Kirche ohne dabei klischeehaft oder reißerisch zu wirken.


Insgesamt konnte mich das temporeiche  Buch mit der Thematik und der immer vorhandenen Spannung vollends überzeugen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte. Es bleibt zu hoffen, dass es noch viele Fälle für dieses tolle Ermittler-team geben wird!!!

Veröffentlicht am 19.03.2017

Lukas Born ermittelt wieder

Hopsgegangen
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Nachdem Lukas Born wenig erfolgreich einen Job bei einem nahegelegenen Zirkus hinter sich gebracht hat bekommt er überraschend Besuch von einer attraktiven Frau. Natascha Feldmann, eine bekannte Journalistin, ...

Nachdem Lukas Born wenig erfolgreich einen Job bei einem nahegelegenen Zirkus hinter sich gebracht hat bekommt er überraschend Besuch von einer attraktiven Frau. Natascha Feldmann, eine bekannte Journalistin, beauftragt Lukas sie bei einem Informantentreffen zu begleiten. Der vermeintlich einfache und gut bezahlte Auftrag entwickelt sich aber für den Privatdetektiv anders als gedacht. Als er am Treffpunkt auftaucht findet er seine Auftraggeberin blutüberströmt vor und kurz darauf wird er niedergeschlagen. Als er wieder zu sich kommt, ist Natascha verschwunden und hat einige Rätsel hinterlassen. Was ist mit der Journalistin passiert? Lebt sie noch? Zu welcher brisanten Geschichte sollte Natascha Informationen bekommen? Liegt hier der Schlüssel für ihr Verschwinden? Viele Fragen, die sich Lukas Born stellt und die es nun gilt auf den Grund zu gehen, auch wenn er sich damit selbst in große Gefahr gibt...


"Hopsgegangen" ist nach "Verdammt lang tot" bereits der zweite Einsatz für den ehemaligen Kommissar Lukas Born. Der Haupt-Protagonist, den der Autor Erwin Kohl hier geschaffen hat, ist sympathisch und geradlinig. Allein die Person und sein Umfeld aus Noch-Ehefrau und Campinggemeinschaft "Happy Eiland" gibt dem Kriminalroman einen hohen Unterhaltungswert. Der Autor schafft aus meiner Sicht ein gutes Verhältnis aus Spannung und Unterhaltung, womit er mich in seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil an das Buch gefesselt hat. Der Spannungs-bogen wird mit dem Verschwinden der Journalistin Natascha Feldmann aufgebaut und durch plötzliche Wendungen und neuen Informationen immer auf hohem Niveau gehalten. Ich habe als Leser somit immer wieder die Gelegenheit gehabt, eigene Überlegungen bezüglich möglicher Hintergründe oder Täter anzustellen, was den Unterhaltungswert für mich erhöht hat. Zusätzlich enthält das Buch eine gute aber auch wohldosierte Portion Lokalkolorit, die mir sehr gut gefallen hat. Auch das aktuelle und brisante Themengebiet in "Hopsgegangen" wirkte auf mich gut recherchiert und hinterließ bei mir noch aufgrund der Aktualität und des Realbezugs ein ungutes Gefühl.


Insgesamt hat mich der zweite Fall des sympathischen Campers und Privatdetektivs Lukas Born wieder bestens unterhalten, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und ich es sehr gerne weiterempfehle. Ich hoffe, dass sich noch einige Fälle für Lukas Born ergeben!!!

Veröffentlicht am 19.03.2017

Back to the roots

Projekt Rahanna
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Die Insel Bornholm wird überfallartig von einer Horde fanatischer Wikinger-Anhänger besetzt. Sie wollen die Herrschaft an sich reißen und die Insel nach ihren Vorstellungen vom Einklang des Lebens mit ...

Die Insel Bornholm wird überfallartig von einer Horde fanatischer Wikinger-Anhänger besetzt. Sie wollen die Herrschaft an sich reißen und die Insel nach ihren Vorstellungen vom Einklang des Lebens mit der Natur bewohnen. Passend herrscht zum Zeitpunkt der Invasion ein heftiger Sommersturm, der den Einfall gottgegeben unterstützt. Die Wikinger danken zumindest Odin wolle sie auf diesem Wege unterstützen. Die zwei Polizisten Ole Rasmussen und Stig Papuga versuchen nun auf eigene Faust die Insel wieder in die gewohnt geregelten Bahnen zu führen und versuchen gegen die Übermacht anzukämpfen...


Ich habe das Buch gelesen mit der Vorgabe es handele sich um einen grotesken Kriminalroman. Damit hat "Projekt Rahanna" aber nun gar nichts zu tun. Mehr ist es eine niemals endende Kritik an der heutigen Gesellschaft mit ihrem Konsumwahn, der Massentier-haltung und den aus den Fugen geratenem Einklang von Natur und Menschheit. Das Buch konnte mich dabei aber leider überhaupt nicht überzeugen. Der Autor Uli Wohlers erzählt diese Fiktion der einfallenden Wikinger in einer sehr derben Sprache und er springt in vielen kurzen Kapiteln zwischen den beteiligten Personen hin und her. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich überhaupt keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Die Beschreibung der Charaktere erfolgte lediglich an der Oberfläche, so dass sich mir die handelnden Personen nicht einprägten und mich ihre Handlungen und Schicksale nicht berührten. Kaum verwunderlich baute sich daher für mich keine Spannung auf und so wurden die 260 Seiten des Buches doch noch zur kleinen Herausforderung. Der Grundgedanke des Buches ist sicherlich interessant, aber die Umsetzung war mir zu oberflächlich und derb. Um die Welt zu verändern bedarf es heutzutage sicherlich schon spektakulärer Aktionen, aber überfallartig auf eine Insel einzufallen und die teilweise brutalen Szenen auf einer GoPro einzufangen, um der Menschheit zu zeigen es funktioniert, war mir ein wenig zu dünn.


Da mich "Projekt Rahanna" leider nicht überzeugen konnte gebe ich für die gute Grundidee zwei von fünf Sternen, weiterempfehlen kann ich das Buch aber leider nicht.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Der Wolf von Solkers

Des Teufels Mörder
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Mit Hilfe einer schlauen List lotst die findige und bezaubernde Ella den Privatdetektiv Everd Edinger aus Frankfurt in ihre kleine Heimat-gemeinde Solkers. Dort sind die Bewohner in großer Sorge wegen ...

Mit Hilfe einer schlauen List lotst die findige und bezaubernde Ella den Privatdetektiv Everd Edinger aus Frankfurt in ihre kleine Heimat-gemeinde Solkers. Dort sind die Bewohner in großer Sorge wegen des Verschwindens eines der Ihrigen, Jakob, der Knecht vom Bürgermeister. Mit vereinten Kräften haben alle schon nach ihm gesucht, aber er scheint spurlos verschwunden zu sein. Gleichzeitig verbreitet sich das Gerücht um einen riesigen Wolf, der in dem Gebiet sein Unwesen treiben soll. Ist Jakob dem Untier zum Opfer gefallen? Kaum hat Everd die Ermittlungen aufgenommen geschehen die nächsten mysteriösen Unfälle...


Bastian Ludwig entführt den Leser in "Des Teufels Mörder" in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich konnte aufgrund der sehr bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibweise gut in die damalige Zeit eintauchen. Der Autor erzählt die spannende Geschichte eines vermissten Knechts und würzt diese mit einigen mystischen und unheimlichen Elementen. Die Spannung wird mit Aufnahme der Suche nach Jakob gut aufgebaut und mit viel Tempo und Action angereichert über die gesamte Länge des Buches aufrechtgehalten, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Die Hauptprotago-nisten Everd und Ella konnten bei mir zwar schnell Sympathiepunkte sammeln, aber aus meiner Sicht blieben die Charaktere der Personen zu sehr an der Oberfläche. So fehlte dem historischen Kriminalroman am Ende ein wenig die Tiefe.


Nichts desto trotz hat mir das Buch "Des Teufels Mörder" gut gefallen, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Das Rätsel der Vergangenheit

Tod in den Karawanken
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Kommissar Simon Rosner befindet sich noch immer in einer Entzugsklinik und er hat bisher den Kampf gegen den Alkohol erfolgreich geführt. Er wird von seinem Schulfreund gebeten, sich um das Verschwinden ...

Kommissar Simon Rosner befindet sich noch immer in einer Entzugsklinik und er hat bisher den Kampf gegen den Alkohol erfolgreich geführt. Er wird von seinem Schulfreund gebeten, sich um das Verschwinden der dreizehnjährigen Tochter Lena zu kümmern. Sie wollte zur getrennt lebenden Mutter Lilo fahren, ist aber niemals dort angekommen. Die Mutter hingegen macht einen recht gleich-gültigen Eindruck und vermutet einen pubertären Streich hinter dem Verschwinden ihrer Tochter. Rosner beginnt mit den Ermittlungen und stößt bald auf die gemeinsame Vergangenheit mit den beiden Eltern der Vermissten. Es scheint noch ein ungeklärtes Geheimnis von damals zu geben, was den Schatten über die aktuelle Situation wirft. Die spannende Suche nach der Wahrheit beginnt...


Ich habe nun schon mehrere Bücher von Andrea Nagele gelesen und war immer von Ihrer atmosphärischen und tiefgehenden Schreibweise beeindruckt. "Tod in den Karawanken" steht den vorherigen Büchern in nichts nach. Auch hier gelingt es der Autorin sehr interessante Charaktere zu schaffen, die dem Buch ihren Stempel aufsetzen. Andrea Nagele ermöglicht dem Leser einen Einblick in die Psyche und die Gedanken der handelnden Personen und es fällt nicht leicht zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Die Spannung wird hier nicht durch ein Verbrechen aufgebaut, sondern durch den Umgang der Personen untereinander und mit ihrer Vergangenheit. Durch plötzliche Wendungen und neue Einblicke in die Geschehnisse der damaligen Zeit bildet sich nach und nach ein Netz, welches die Beteiligten eng miteinander verbindet. Die sehr clever inszenierte Geschichte endet in einem außergewöhnlichen aber für mich völlig schlüssigem Finale. Spekulationen bezüglich der Zusammenhänge können jederzeit angestellt werden und erhöhen den Unterhaltungswert des fesselnden Kriminalromans.


Für mich war "Tod in den Karawanken" ein außergewöhnlicher und fesselnder Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden beschert hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.