Nach den Elfen im zweiten Band kommen nun die Drachen.
Das dunkle ArchivIrene Winters ist Bibliothekarin und sammelt im Auftrag der Bibliothek die verschiedensten Bücher in allen Ecken der unterschiedlichen Welten ein. Dabei wird sie stets von Kai, ihrem Lehrling, begleitet. ...
Irene Winters ist Bibliothekarin und sammelt im Auftrag der Bibliothek die verschiedensten Bücher in allen Ecken der unterschiedlichen Welten ein. Dabei wird sie stets von Kai, ihrem Lehrling, begleitet.
In ihrem neusten Abenteuer muss Irene alles daran setzen die für das Bestehenbleiben der Bibliothek unabdingbare Neutralität zwischen Drachen und Elfen zu sichern.
Irene kommt gerade von einem Auftrag zurück, als sie von der Drachendame Jin Zhi abgepasst wird. Diese ist Anwärterin auf ein hohes politisches Amt im südlichen Königreich der Drachen und konfrontiert Irene mit der Behauptung einer der anderen Bibliothekare würde ihren Konkurrenten Qing Song unterstützen. Durch diese Aussage wird die Neutralität der Bibliothek gefährdet. Irene begibt sich in die Bibliothek und wird auf die Mission geschickt, der Behauptung nachzugehen und gegebenenfalls den "Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen". Dazu reißt sie zusammen mit Kai in das New York der 20er Jahre und findet sich dort zwischen Gangsterbossen, einer fragwürdigen Polizei und undurchschaubaren Drachen-Intrigen wieder.
„Das dunkle Archiv“ von Genevieve Cogman ist der vierte Band der Bibliothek-Reihe und schließt an die vorherigen Bände an. Schon das Cover fügt sich optisch schön in die Reihe ein und auch das Erzählmuster wird beibehalten. So kommt es zum Beispiel, dass das Buch wieder einmal mit Irenes Flucht beginnt.
Irene war mir ab der ersten Seite des ersten Bands sofort sympathisch, so dass ich mich jedes Mal freue, sie erneut auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Sie findet für jedes Problem mit viel Witz und Kreativität eine Lösung und lässt sich nie unterkriegen, beispielsweise mischt sie sich theatralisch unter eine Demonstration um ihren Gegnern zu entgehen oder setzt in kniffeligen Situationen ihr Poker Face auf. Auch Kai möchte ich mit seiner geheimnisvollen und verführerischen Art nicht vermissen müssen, zudem bleibt es immer bis zum Ende spannend, wie sich die Beziehung zwischen ihm und Irene entwickelt. Leider musste ich in diesem Band auf einige liebgewonnene Charaktere wie Vale verzichten, dafür trifft man aber auf so viele neue Gesichter, dass man fast keine Zeit hat den alten nachzutrauern.
Wie auch in den letzten Bänden wird die neue Welt authentisch und detailliert beschrieben, so dass man beinahe das Gefühl hat selbst in ihr zu leben. Insgesamt hatte ich allerdings auf etwas mehr Magie gehofft und auch die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr drachenlastig. Dafür erfährt man nun endlich mehr über die Bibliothek an sich. Formal gesehen ist Sprache angenehm und flüssig zu lesen und auch das Layout ist sehr schön gestaltet. Dadurch, dass es bis zum Ende spannend bleibt wie das Ganze ausgeht, hat es sehr viel Spaß gemacht „Das dunkle Archiv“ zu lesen und Irene für einige Stunden in ihrem Beruf zu begleiten. Zudem lässt der Schluss auf weitere Bände hoffen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch ein absolutes Muss für alle Bibliothek-Liebhaber ist, auch wenn es meiner Meinung nach nicht ganz so stark ist, wie die vorherigen Bände. Für alle die die Reihe noch nicht kennen, kann ich den ersten Band „Die unsichtbare Bibliothek“ nur empfehlen, denn es lohnt sich auf jeden Fall mal einen Blick ins Buch zu werfen.