Profilbild von Maesli

Maesli

Lesejury Profi
offline

Maesli ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Maesli über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2021

Es ist ein bedeutendes Buch, das mir auf ganz besondere Weise nahe geht.

Arminuta
0

Ein Mädchen wächst behütet in gutsituierten Verhältnissen in der Stadt auf. Da wird ihre Mutter krank und sie muss zurück zu ihrer Familie, die in einem ärmlichen Bergdorf lebt. Sie ist 13 Jahre alt, versteht ...

Ein Mädchen wächst behütet in gutsituierten Verhältnissen in der Stadt auf. Da wird ihre Mutter krank und sie muss zurück zu ihrer Familie, die in einem ärmlichen Bergdorf lebt. Sie ist 13 Jahre alt, versteht nicht warum und will nicht bleiben.
Hat sie etwas falsch gemacht? Warum wollen ihre Eltern sie nicht mehr bei sich haben?
Die neue Mutter hat nichts Liebesvolles an sich, die älteren Brüder sind gemein und nur die jüngere Schwester Adriana scheint sich über sie zu freuen.
Meine persönlichen Eindrücke
So beginnt dieser Roman und es dauert eine Weile, bis ich mich mit der einfachen, fast möchte ich sagen elementaren Sprache anfreunde. Kurze emotionslose Sätze verwirren mich sehr. Aber je länger ich lese, umso klarer werden mir Feinheiten der erzählten Leben und ich entwickle Gefühle nicht nur für die Ich-Erzählerin sondern auch für ihre beiden Familien.
Ich muss das Buch bis zum Schluss lesen um zu verstehen, welche Kraft in diesen einfachen Worten steckt.
Der Kargheit der Sprache steht eine solche Wucht an Gefühlen gegenüber, dass jedes zusätzliche Wort einfach überflüssig wäre.
Fazit
Es braucht ein gesundes Maß an Empathie um mit dem Buch zurecht zu kommen. Doch wer dies aufzubringen vermag, dem eröffnet sich ein Roman, der lange nachhallt. Es ist ein bedeutendes Buch, das mir auf ganz besondere Weise nahe geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2021

Das Buch ist eines der besten aus der Reihe

Allmen und die Erotik
0

Johann Friedrich von Allmen ist mal wieder in finanziellen Schwierigkeiten. Sein exklusiver Lebensstil und seine übertriebene Großzügigkeit haben seinen Preis und Sparen ist für ihn ein Ding der Unmöglichkeit. ...

Johann Friedrich von Allmen ist mal wieder in finanziellen Schwierigkeiten. Sein exklusiver Lebensstil und seine übertriebene Großzügigkeit haben seinen Preis und Sparen ist für ihn ein Ding der Unmöglichkeit. Da kommt er auf die Idee die reiche literarische Gesellschaft, deren Mitglied er ist, zu bestehlen. Dumm nur, dass er sich dabei vom Sicherheitsmann erwischen lässt. Doch anstatt von Allmen auflaufen zu lassen, will der Sicherheitsmann in die Allmen International Inquiry als stiller Teilhaber einsteigen und einen Kunstdiebstahl durchziehen, bei dem es um erotische Meißner Porzellanfiguren geht.
Meine Leseeindrücke
Mit Witz und Finesse lässt Martin Suter in diesem 5. Fall Johann Friedrich von Allmen in eine Falle tappen, aus der er so einfach gar nicht rauskommt. Es geht um erlesenes und verbotenes Porzellan und ich erfahre so ganz nebenbei etwas über die Porzellankunst und google nach den Künstlern, die es selbstverständlich gegeben hat. Die Handlung bleibt bis zum Ende spannend mit einem überraschenden Schlussteil.
Meine Buchempfehlung
Suter ist ein amüsanter, ironischer Krimi gelungen. Das Buch ist eines der besten aus der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2021

Berührende Erinnerung an die Schicksale der Schwabenkinder

Als wir uns die Welt versprachen
0

Edna ist ein Schwabenkind. Sie stammt aus einer armen südtiroler Bauernfamilie und wird an einen reichen Bauer in der Nähe von Ravensburg als billige Arbeitskraft verkauft. Dort lernt sie Jacob kennen. ...

Edna ist ein Schwabenkind. Sie stammt aus einer armen südtiroler Bauernfamilie und wird an einen reichen Bauer in der Nähe von Ravensburg als billige Arbeitskraft verkauft. Dort lernt sie Jacob kennen. Die Kinder leben ein hartes Schicksal. Als sie die Pein nicht mehr aushalten, planen sie zu fliehen, gemeinsam mit dem Papagei Emil, den Jacob zuvor gefunden hat. Die Flucht misslingt, sie werden getrennt und Edna bleibt mit Emil allein zurück.
Es sind viele Jahre vergangen und Edna, nun eine alte Frau, lebt in Südtirol. Als sie in der Wochenzeitschrift "Stern" in einem Artikel Jacob wiedererkennt, fasst sie den Entschluss zu ihm zu fahren.
Casagrande erzählt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Neben der aktuellen Reise blendet sie Schilderungen über ihre Kindheit und das beschwerliche Leben auf dem Hof ein. Sie schafft es mit diesem Roman ein dunkles Kapitel Südtirols aufzuarbeiten und tut es mit ihrer einfachen, anschaulichen Sprache, die es dem/r Leser*in mühelos ermöglicht, teil zu haben an Erinnerungen, die Edna ein Leben lang gezeichnet haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2021

Aufklärung eines Mordfalles mit toskanischer Küche

Toskanisches Vermächtnis
0

Nico Doyle ist ein ehemaliger US Cop des Morddezernats. Nach dem Tode seiner Frau Rita zieht es ihn in ihre Heimatgemeinde Gravigna, einem kleinen Ort in der Toskana, wo Ritas Verwandte das Restaurant ...

Nico Doyle ist ein ehemaliger US Cop des Morddezernats. Nach dem Tode seiner Frau Rita zieht es ihn in ihre Heimatgemeinde Gravigna, einem kleinen Ort in der Toskana, wo Ritas Verwandte das Restaurant "Sotto il Fico" führen.

Als eines morgens ein Amerikaner tot aufgefunden wird und die Carabiniere die Ermittlungen zur Aufklärung des Mordes aufnehmen, wird Nico in den Fall mit einbezogen. Bald stellt sich heraus, dass der Tote aus dem Ort stammte und vor 22 Jahre nach Amerika ausgewanderte. Im Laufe der Ermittlungen kommen alte Geschichten wieder zum Vorschein bevor der Fall gelöst werden kann.

Meine Leseeindrücke

Der Kriminalroman beginnt gleich mit einem Verbrechen und die Aufklärung dieser schrecklichen Tat bringt einige Ereignisse, die vor 22 Jahren stattfanden, ans Licht. Fast alle im Krimi beteiligten Personen haben deshalb direkt oder indirekt mit dem Toten zu tun. Etwas außergewöhnlich sind die langen Textpassagen, in denen die Autorin über Kochen, Rezepte und Wein schreibt; für mich leider zu viel des Guten. Diese, manchmal an unpassenden Stellen, platzierten Texteinlagen haben den Roman unnötig in die Länge gezogen.

Meine Buchempfehlung

Wenn man nicht zu hohe Ansprüche an einen Kriminalroman stellt und sich für die toskanische Küche interessiert, ist das ein ganz netter Krimi.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2021

Ein schriftstellerisches Chaos

Tyll
1

Tyll ist einziger Sohn des Müllers Claus Ulenspiegel, der der Hexerei beschuldigt nach kurzem Prozess zum Tode durch den Strang verurteilt wird. Es ist die schlimme Zeit der Hexenverfolgung und des 30jährigen ...

Tyll ist einziger Sohn des Müllers Claus Ulenspiegel, der der Hexerei beschuldigt nach kurzem Prozess zum Tode durch den Strang verurteilt wird. Es ist die schlimme Zeit der Hexenverfolgung und des 30jährigen Krieges. So verliert Tyll seinen Vater und sein Zuhause und zusammen mit Nele, der Bäckerstochter, verlässt er sein Dorf und beginnt ein abenteuerliches Leben.
Das Buch hat mir nicht gefallen. Zu viele Romanfiguren, zu viele Zeitsprünge und Szenen, die einfach zusammengewürfelt den Roman im Gesamten nicht ausgeglichen wirken lassen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es wirklich um Tyll geht! Zu oft erhalten Nebenfiguren die ganze Aufmerksamkeit. Sehr flach empfinde ich Beschreibungen von Menschen, Handlungen und Orten. So will mir beim Lesen einfach nicht gelingen, mir Romanfiguren oder Handlungsorte bildlich vorzustellen und in das Geschehen einzudringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere