Ein gelungener, vorzüglicher historischer Krimi und ein ganz feiner Wiener Lesegenuss!
Der Kuss des KaisersWien im Herbst 1908 – Gustav Klimts Bild „Der Kuss“ soll im Auftrag des Kaisers von Österreich angekauft und in der Modernen Galerie im Unteren Belvedere ausgestellt werden. Im Oberen Belvedere, dem Schloss, ...
Wien im Herbst 1908 – Gustav Klimts Bild „Der Kuss“ soll im Auftrag des Kaisers von Österreich angekauft und in der Modernen Galerie im Unteren Belvedere ausgestellt werden. Im Oberen Belvedere, dem Schloss, residiert zur Zeit der Thronfolger Franz Ferdinand, dessen Frau in anderen Umständen ist und bald einen Jungen erwartet. Es ist die Aufgabe des k. u. k. Amtsdirektors Josef Krzizek sich um den Neuerwerb kümmert und die Galerie für den Aushang entsprechend herzurichten. Während der Vorbereitungszeiten geschieht ein grausamer Mord. Die zerstückelten Leichenteile eines jungen Mannes werden in den Brunnen des Schlossparkes gefunden, allein der Kopf fehlt, was für große Unruhe sorgt und einiges im Oberen und Unteren Belvedere durcheinanderbringt.
Die Kriminalbeamten der Geheimpolizei Pospischil und Fritsch müssen in dem heiklen Fall schnell und ohne Aufsehen zu erregen ermitteln. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Das ist ein sehr gelungener, vorzüglicher historischer Wien-Krimi, den Christine Neumeyer hier geschrieben hat. Ich mag so ziemlich alles an dem Buch. Da ist einmal der feine Schreibstil, der charmant und wie selbstverständlich den Wiener Dialekt einfließen lässt. Dann gibt es einen ungewöhnlichen Kriminalfall, den die Autorin rund um das Gemälde „Der Kuss“ von Gustav Klimt aufbaut und dessen Lösung bis zum Schluss spannend bleibt – mit einer überraschenden Wendung auf den letzten Seiten. Weiteres gibt es originelle und feingezeichnete Protagonisten. Jede einzelne Romanfigur ist mit Sorgfalt ausgesucht und gekonnt in Szene gesetzt. So entsteht ein Plot, in dem Personen, Handlungen und Locations im Flair der k. u. k. Zeit perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Fazit
„Der Kuss des Kaisers“ von Christine Neumeyer entführt in das Wien im Herbst des Jahres 1908. Ein grauslicher Mord geschieht und Leichenteile werden in der Parkanlage des Schloss Belvedere gefunden, der Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand. Die Ermittlungen müssen schnell abgeschlossen werden, denn die Präsentation des neuen Werkes von Gustav Klimt soll in der Modernen Galerie im Unteren Belvedere in wenigen Tagen stattfinden. Ein gelungener, vorzüglicher historischer Krimi und ein ganz feiner Wiener Lesegenuss!