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Veröffentlicht am 18.05.2024

Schlaflosigkeit garantiert

Das Baumhaus
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Wow! Mit diesem Thriller habe ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen! Ich muss unbedingt auch „Wolfskinder“ lesen, den ersten Thriller der Autorin.
Henrik, Nora ...

Wow! Mit diesem Thriller habe ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen! Ich muss unbedingt auch „Wolfskinder“ lesen, den ersten Thriller der Autorin.
Henrik, Nora und Fynn möchten ihren Urlaub im Haus von Henriks verstorbenem Großvater in Västernorrland in Schweden verbringen. Das Haus liegt mitten im Wald und ist sehr vernachlässigt. Henrik verbindet mit dem Haus Erinnerungen an Ferien in Schweden bei seinem Großvater. Als er im Wald ein Baumhaus entdeckt, kommen Erinnerungen an eine Begebenheit in ihm hoch, die er jahrzehntelang verdrängt hatte.
Als Fynn während eines Spiels mit seinem Vater verschwindet, ist Nora am Boden zerstört. Sie glaubt zu wissen, wer Fynn entführt hat und macht sich deswegen riesige Vorwürfe.
Rosa hat in forensischer Botanik promoviert, im Fokus ihrer Forschung steht die Auswirkung organischer Zersetzung auf die Vegetation, das heißt, sie untersucht wie sich Tierkadaver auf die Bäume in ihrer unmittelbaren Umgebung auswirken. Nachdem sie bei einer Grabung auf menschliche Knochen stößt, bittet die Polizei sie um Hilfe bei der Suche nach weiteren Skeletten, da in der Gegend in den vergangenen Jahren mehrere Kinder verschwunden sind.
Marla ist eins der verschwundenen Kinder. Sie wird von einem Mann in einem Baumhaus gefangen gehalten. Wenn er zu ihr kommt, wird sie einer strengen, beinahe militärischen Ausbildung unterzogen, manchmal nimmt er sie mit auf Elch- oder Bärenjagd.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Rosa, Henrik, Marla und Nora geschrieben. Am meisten mochte ich Rosa, die in ihrer Kindheit aufgrund ihrer seltsamen Art und ihrer morbiden Faszination an allem Totem eine Außenseiterin war. Zusammen mit ihrem Vater pflegt sie ihren Bruder, der nach einem Sportunfall querschnittsgelähmt ist.
Nora war für mich keine Sympathieträgerin. Ich fand es schlimm, dass sie ihrem Mann nicht vertraut und seine Aussagen grundsätzlich ins Reich der Fantasie verfrachtet oder ihn gar des Lügens bezichtigt hatte.
Es war faszinierend mit zu verfolgen, wie Henriks Erinnerungen an das Baumhaus und seinen geliebten Großvater wiederhergestellt wurden.
Die Auflösung war überraschend, der Weg dahin mit unvorhersehbaren Twists gepflastert. Ein spannender Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Maya-Stätten, Tortillas und Liebe

Die Blumentöchter (Die Blumentöchter 1)
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Das wunderschöne Cover und der Blumenfarbschnitt haben mein Interesse für das Buch geweckt. Die Beschreibung im Klappentext erinnert an Die Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, die ich sehr gern ...

Das wunderschöne Cover und der Blumenfarbschnitt haben mein Interesse für das Buch geweckt. Die Beschreibung im Klappentext erinnert an Die Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, die ich sehr gern gelesen habe. Leider kann das Buch aber nicht mit der Riley-Reihe mithalten.
Dalia lebt bei ihren Großeltern auf Cornwall. Rose und Albert Carter besitzen eine große Gärtnerei, ihre fünf Kinder haben sie nach Blumen benannt: Camellia, Lilian, Sage, Cedar und Nara.
Camellia ist bei der Geburt ihrer Tochter Dalia gestorben. Dalia (28) ist Graphikdesignerin. Sie genießt das Leben auf dem Anwesen Blooming Hall, bedauert jedoch, dass sie weder ihre Mutter noch ihren Vater kennenlernen durfte.
Nach dem Tod ihrer Großmutter Rose findet sie einen Brief, den ihr Vater Riccardo an Rose geschrieben hat. Daraus geht hervor, dass er glaubt, dass Dalia genau wie ihre Mutter gestorben ist. Dalia fasst den spontanen Entschluss, in Mexiko nach ihrem Vater zu suchen.
Der Roman beschreibt abwechselnd Dalias Suche nach ihrem Vater in der Gegenwart und Camellias Zeit in Mexiko neunundzwanzig Jahre zuvor.
Wir bekommen eine Fülle von Informationen über Mexiko, diverse Maya-Kultstätten, mexikanische Traditionen, Feste, die mexikanische Esskultur und die dortigen Spezialitäten rund um Tortillas, die zu jeder Mahlzeit gereicht werden. „Sie fragte sich, ob sie jemals so viel gegessen hatte und wunderte sich, dass nicht die komplette Bevölkerung des Landes unter extremem Übergewicht litt.“ (S. 303) Stellenweise erinnert das Buch an einen Reiseführer, so detailliert werden die Maya-Stätten und Sehenswürdigkeiten beschrieben.
Camellia verliebt sich in Riccardo, Dalia verliert ihr Herz an Pablo. Dalia fühlt sich in Mexiko von Anfang an sehr heimisch, zumal sie Spanisch spricht und mit ihrem olivfarbenen Haar und den schwarzen Haaren wie eine Mexikanerin aussieht.
Sowohl Camellias als auch Dalias Geschichte sind vorhersehbar und halten kaum Überraschungen parat. Wie bereits erwähnt ist der Schreibstil eher nüchtern und wenig emotional. Leider konnte mich der Roman nicht fesseln, viele der 520 Seiten habe ich ab der Hälfte nur noch überflogen. Ich empfehle das Buch LeserInnen, die sich für Mexiko und die Maya-Kultur interessieren und/oder LeserInnen, die sich gern von leichter Frauenliteratur unterhalten lassen.

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Veröffentlicht am 17.05.2024

Atmosphärisch und unglaublich spannend

Krähentage
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Krähentage ist der erste Thriller des Autors und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Da ich den Thriller sehr spannend fand und den Schreibstil des Autors sehr mochte, freue ich mich schon auf ...

Krähentage ist der erste Thriller des Autors und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe. Da ich den Thriller sehr spannend fand und den Schreibstil des Autors sehr mochte, freue ich mich schon auf auf seine Normandie-Krimis.
Jakob und Mila sind Teil des neu gegründeten Ermittlungsteams „Gruppe 4“, das sich auf Serienmorde spezialisiert hat. Jakob kehrt nach einer längeren Auszeit ins Präsidium zurück, Mila war vorher bei der Kriminalpolizei in Wien.
Bereits zu Beginn lernen wir den Täter und seine Vorgehensweise kennen. Elias ist ein Verwandlungskünstler, der seine Taten akribisch und detailverliebt vorbereitet.
Jakob und Mila suchen nach einer Verbindung zwischen den Opfern – die betagte Irene Nowak und der Jurastudent Ben Richter, die völlig unterschiedliche Leben an unterschiedlichen Orten führten.
Neben der Jagd nach dem Serienmörder beschäftigt sich Gruppe 4 mit brutalen Überfällen auf junge Frauen, die alle in der gleichen Siedlung wohnen, in der auch Irene Nowak gewohnt hatte.
Irene und Ben wurden von aggressiven Krähen getötet, an beiden Tatorten wird ein Zettel mit der gleichen Botschaft gefunden. Von einem Ornithologen erfahren sie, dass das Verhalten der Krähen von ihrem normalen Verhalten abweicht, es sind eigentlich friedliche Tiere.
Sowohl Jakob als auch Mila hüten Geheimnisse. Das von Jakob wird am Ende des Thrillers enthüllt, das von Mila bleibt noch im Verborgenen. Da der Epilog außerdem einen Cliffhanger enthält, hoffe ich sehr, dass die Reihe fortgesetzt wird.
Ich fand Krähentage sehr spannend. Die Vorgeschichte des Täters ist furchtbar traurig, rechtfertigt aber keineswegs seinen Rachefeldzug. Jakobs Geheimnis hat mich sehr überrascht, eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Ich freue mich auf weitere Ermittlungen der Gruppe 4 und bin sehr gespannt, was Milas Geheimnis ist. Krähentage ist nicht ganz so blutrünstig und grausam wie ich erwartet habe, und ich empfehle das Buch allen, die gerne Thriller und Krimis lesen.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Geschwisterliebe - und hass auf Cape Cod

Treibgut
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Was ein schöner und emotionaler Familienroman! Treibgut ist mein erstes Buch der Autorin, ich will auf jeden Fall weitere Bücher von ihr lesen.
Cape Cod, eine Halbinsel in Massachusetts: Der berühmte Meeresbiologe ...

Was ein schöner und emotionaler Familienroman! Treibgut ist mein erstes Buch der Autorin, ich will auf jeden Fall weitere Bücher von ihr lesen.
Cape Cod, eine Halbinsel in Massachusetts: Der berühmte Meeresbiologe Adam Gardner feiert bald seinen 70. Geburtstag. Die Alterserscheinungen machen ihm zu schaffen, er will sich nicht damit abfinden, dass er nicht mehr der vor Kraft und Potenz strotzende Mann ist, der er früher war und leidet darunter, dass er keinen Enkelsohn hat und der Name Gardner mit ihm ausstirbt. Sein Sohn Ken ist Unternehmer und Lokalpolitiker. Genau wie sein Vater ist er sehr selbstbewusst und selbstsicher im Gegensatz zu früher, als er wegen seiner massigen Statur in der Schule gemobbt wurde.
Abby, 38, ist Kens jüngere Schwester. Die Mutter der beiden ist bei Abbys Geburt gestorben, da war Ken erst drei Jahre alt. Abby ist Lehrerin und eine erfolgreiche Malerin. Die Geschwister haben eine schwierige Beziehung, die von Kens Seite von Neid und Missgunst geprägt ist.
Steph verbringt mit ihrer Frau Toni und dem gemeinsamen Baby ihren Urlaub auf Cape Cod. Während ihrer Schwangerschaft hat sie erfahren, dass sie eine Erbkrankheit hat, die jedoch sonst niemand aus ihrer Familie hat. Sie möchte herausfinden, ob sie wirklich das leibliche Kind ihrer Eltern ist und hofft auf Antworten auf ihre Fragen auf Cape Cod.
Abbys und Kens Kindheit war vom Verlust ihrer Mutter überschattet. Adam verbrachte viel Zeit mit Ken beim Segeln, währenddessen hat sich Abby die Zeit mit dem Sammeln von Treibgut am Strand vertrieben. Adams liebevolle (?) Bezeichnung für seine Kinder war Kleine Monster…, Little Monsters lautet auch der Name der englischen Originalausgabe.
Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, sind die Vorbereitungen von Adams Geburtstagsfeier. Auf der Feier kommt es zu einigen unerwarteten Geschehnissen im Zusammenhang mit den Geschenken, die Adam von seinen Enkeltöchtern und seinen Kindern bekommt. Sowohl Ken als auch Abby haben sehr persönliche Geschenke für ihren Vater vorbereitet, an denen er sich jedoch nur bedingt erfreuen kann.
Ich mochte das Buch sehr, es macht Lust auf eine Reise nach Cape Cod mit Walbeobachtung und viel Zeit im und am Meer. Adam und Ken fand ich sehr unsympathisch, zwei Chauvinisten wie aus dem Bilderbuch. Abby und Steph hingegen sind der Gegenpol zu den beiden Männern, zwei tolle Frauen, die selbstbewusst und beruflich erfolgreich durchs Leben gehen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so spannend fand ich es, die Geschehnisse rund um Adam und seine Kinder zu verfolgen. Ich empfehle das Buch allen Leser*Innen von tiefgründigen Familien- und Frauenromanen.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Schuldgefühle und falsche Entscheidungen

In den Augen meiner Mutter
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Da mir schon Café Leben, der Debütroman der Autorin, sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf ihr neues Buch gefreut und bin nicht enttäuscht worden.
Es ist die Geschichte einer Mutter, die ihre ...

Da mir schon Café Leben, der Debütroman der Autorin, sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf ihr neues Buch gefreut und bin nicht enttäuscht worden.
Es ist die Geschichte einer Mutter, die ihre Familie unter mysteriösen Umständen verlassen hatte und die ihrer Tochter, die diesen Verlust nie verarbeiten konnte.
Georgie ist mit ihrem Lebensgefährten Wilf aufs Land gezogen. Sie wollen in einem neu gebauten Ökohaus mit dem Baby leben, das Georgie in den nächsten Wochen zur Welt bringen wird.
Während Wilf auf einer Geschäftsreise ist, sieht Georgie im Internet ihre seit zwanzig Jahren verschollene Mutter Nancy. Nancy wird als Heldin gefeiert, nachdem sie in Schottland ein Kind gerettet hatte. Georgie bittet ihren Bruder Dan, mit ihr gemeinsam nach Schottland zu fahren und Nancy zur Rede zu stellen. Warum hatte sie damals ihre Kinder verlassen?
Nancy ist entsetzt, als ihr bewusst wird, dass ihr Gesicht im ganzen Land bekannt geworden ist, denn es bedeutet, dass sie wieder fliehen und sich woanders niederlassen muss.
In Rückblicken wird Nancys Geschichte erzählt. Von ihren Eltern hat sie nie echte Zuneigung oder Liebe erfahren. An der Universität verliebt sie sich in Frank, zeitgleich stellt ihr Dozent ihr nach. Mit einundzwanzig wird Nancy schwanger, Frank und sie heiraten. Schon zwei Jahre später kommt ihr Sohn Dan zur Welt. Sie ist unglücklich, hat Depressionen, sucht Trost im Alkohol. Als Georgie zwölf und Dan zehn Jahre alt ist, verlässt Nancy ihre Familie.
Georgie und Dan trauern um den Verlust ihrer Mutter, von der sie bis auf ein Treffen, das beinahe in einer Katastrophe geendet hätte, und eine einzige Postkarte nie wieder was gehört haben. Schon kurze Zeit nach Nancys Verschwinden zieht Irena bei Frank und seinen Kindern ein.
Doch es bleibt nicht bei dem einen Verlust, den die beiden bewältigen müssen. Auch Finn, Dans bester Freund und Georgies früherer Lebensgefährte, stirbt und lässt Georgie und Dan voller Schuld und Trauer zurück.
Auf der langen Reise nach Schottland kommen sich die Geschwister, die sich nach Finns Tod entfremdet hatten, wieder näher. Sie sprechen über ihre traurige Kindheit, Finns tragischen Tod, Dans Partnerschaft, seinen Job.
Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Was für eine Geschichte, berührend und tiefgründig! Bei der Schilderung des Geburtsvorgangs, dem Einsetzen der Wehen, der Fahrt ins Krankenhaus hatte ich Gänsehaut, eine unheimlich gute und einfühlsame Beschreibung. Es war tragisch über Georgies Verzweiflung und ihre Schuldgefühle zu lesen. Als ihr Vater sie zur Therapie schickt, glaubt sie, dass ihr diese helfen soll, „damit fertigzuwerden, dass sie so wenig liebenswert war, dass ihre Mutter sie verlassen hatte.“
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, endlich wurden die vielen Geheimnisse von Nancy, Frank, Georgie und Dan aus der Welt geschaffen. Gegen Ende gab es eine überraschende Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. „Letztendlich war es eine Konstellation von Menschen und Ereignissen, die zum falschen Zeitpunkt aufeinandertrafen. Jemand hat einen Fehler gemacht, dann ein anderer und so weiter. Kein Einzelner trägt die alleinige Schuld, und niemand ist gänzlich unschuldig.“ Von mir gibt es eine große Leseempfehlung für diesen einfühlsamen und tiefgründigen Frauen- und Familienroman.

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