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Veröffentlicht am 29.03.2023

Witzig, spritzig, kriminell

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
2

Noch ist sie nicht gegründet, die Detektei auf der Lakshmi. Als Göttin des Glücks gilt sie, als Spenderin von Reichtum, von Fülle und Überfluss, als Beschützerin. Arie, der ehemalige Polizist, lebt auf ...

Noch ist sie nicht gegründet, die Detektei auf der Lakshmi. Als Göttin des Glücks gilt sie, als Spenderin von Reichtum, von Fülle und Überfluss, als Beschützerin. Arie, der ehemalige Polizist, lebt auf der Lakshmi und könnte alle diese Attribute gut für sich gebrauchen. Zu ihm gesellen sich Maddie, die gerade ohne Job ist, auch Jack und Jan sind mit von der Partie und mit Elin, einer eher erfolglosen Krimi-Autorin, sind sie komplett. Sie alle kommen zu dem Schluss, dass sie als Detektive gute Chancen haben. „Die Hausboot-Detektei“ ist ein treffender Name, ihr erster Auftrag ist auch schon an Land gezogen.

Ein kulinarischer Wettbewerb steht an, die Tochter von Marten van Lockhart heiratet und natürlich können nur die erlesensten Speisen die verwöhnten Gaumen zufriedenstellen. Und nicht nur das, etwas gänzlich Neues, noch nie da gewesenes, muss es sein. So bittet Marten die beiden Spitzenköche Femke Baas und Gabriel Petit zu einem Probeessen, der Bessere möge den Auftrag erhalten. So nimmt alles seinen Lauf – Gabriel Petit wendet sich an die Hausboot-Detektive, um seine Rivalin auszuspionieren.

Die liebenswerte Gaunerkomödie mit viel Charme und krimineller Energie liest sich spritzig, die Streifzüge durch Amsterdam mit und ohne Fahrrad sind kurzweilig und voller Witz, zuweilen aber sind sie auch tödlich. Zu der bunten Truppe gesellen sich noch etliche andere Gestalten, auch hat Hund, der Neufundländer, eine nicht zu unterschätzende Rolle, genauso Fru Gunilla, das fast schon zahme Eichhörnchen.

Es ist ein gelungener Auftakt um die etwas andere Hausboot-Detektei. Schon ihre ziemlich unkonventionellen Hausregeln haben es in sich, es sind zunächst nur zwei, die jederzeit ergänzt werden können und diese zuweilen schrägen, aber doch sehr liebenswerten Typen erweitern diese auf ihre ganz spezielle Art. Nun ist der erste Fall erledigt, sie haben sich alle ins Zeug gelegt und sehr gerne bin ich auch bei ihrem nächsten Auftrag wieder mit dabei.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Spannung pur!

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
2

Ein Auffahrunfall im Kreisverkehr hat ungeahnte Folgen. Jemand beobachtet, wie der Fahrer eines Kleinlasters flüchtet. Später stellt sich dann heraus, dass auf der Ladefläche dieses Lasters eine fast ...

Ein Auffahrunfall im Kreisverkehr hat ungeahnte Folgen. Jemand beobachtet, wie der Fahrer eines Kleinlasters flüchtet. Später stellt sich dann heraus, dass auf der Ladefläche dieses Lasters eine fast unbekleidete Tote liegt. Unübersehbar ist die Privatadresse des Bundeskanzlers auf ihrem Körper eingeritzt. Warum? Was hat dieser Schriftzug zu bedeuten?

Artur Mayer wird auf den Fall angesetzt, an seiner Seite die junge Nele Tschaikowski. Zwei ganz und gar gegensätzliche Typen, die sich trotz aller Differenzen gut ergänzen. Sie sind die Ermittler der neuen Thriller-Reihe von Marc Raabe, der Auftakt hierzu ist gelungen. Die zwei haben Biss, sie sind für mich ein Dream-Team. Artur, Art genannt, ist ein bärbeißiger Charakter, mit dem nicht jeder kann, was ihm aber auch herzlich egal ist. Nele gibt ihm Kontra, sie weiß mit ihm umzugehen. Beide haben mich mit ihrem herben Charme eingefangen, ihre Dialoge sind ein Genuss. Und sie lassen nicht locker, ihr Spürsinn spricht für sie. Auch die neuen Medien spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle, es tauchen Bilder im Netz auf, Fake-News mit all ihren negativen Folgen kennen wir alle.

Alles beginnt gut zwanzig Jahre zuvor. Eine eingeschworene Gruppe Jugendlicher taucht zwischendurch immer wieder auf, die Halbwüchsigen scheinen eine Verbindung zu dem Geschehen im Heute zu haben. Auch wenn beide Zeitebenen für sich stehen, so wird doch sichtbar, dass die Personen von Gestern und die im Heute miteinander zu tun haben. Und sie nähern sich an, die beiden Erzählstränge sind jeder für sich spannend, die Zusammenhänge zunehmend klarer erkennbar. Wenngleich die Richtung sich ändert, meine Vermutungen sich nicht bestätigen, so bin ich doch mit dem Ende sehr zufrieden. Lange sieht es ganz anders aus, die Wendung hat es nochmal in sich. Gut so!

„Der Morgen“ ist ein Thriller, dem ich mich nicht entziehen konnte, es auch gar nicht wollte. Die knapp 600 Seiten waren Spannung pur von der ersten bis zur letzen Seite. Ein Leckerbissen für jeden Thriller-Fan.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Lesenswerte Fortsetzung der Achenthal-Saga

Helden der Stille
1

Band 2 der Achenthal-Saga ist ausgelesen und nur zu gerne hätte ich weiterlesen wollen, denn Elises Schicksal liegt mir schon sehr am Herzen. Sie ist eine junge, eine mutige, eine tapfere Frau, die immer ...

Band 2 der Achenthal-Saga ist ausgelesen und nur zu gerne hätte ich weiterlesen wollen, denn Elises Schicksal liegt mir schon sehr am Herzen. Sie ist eine junge, eine mutige, eine tapfere Frau, die immer für andere da ist.

Konrad von Radenau, Elises große Liebe, gibt mehr von sich preis, sein Leben war wahrlich nicht leicht. Nun endlich sind so etliche Missverständnisse ausgeräumt, der Weg für sie beide wäre geebnet und doch wendet sich Elise pflichtbewusst Fletcher Cunningham zu. Er umwirbt sie, seinen Heiratsantrag nimmt sie an, auch und vor allem, um den Fortbestand von Gut Achenthal
und damit auch die Zukunft der Arbeiter zu sichern.
Den ersten Teil „Zwischen den Welten“ habe ich vorgezogen und konnte nahtlos und sehr komfortabel in „Die Helden der Stille“ übergleiten. Elise lebt von nun an in London, in Fletchers Heimat. Die Hochzeitsreise steht an und natürlich will der reiche Fabrikantensohn nicht einfach nach Italien reisen, auch wenn das Land hierfür gerade in Mode ist. Er will über den großen Teich, man ist schließlich wer. Und dass er „der Sohn von“ ist, zeigt er reichlich.

Schon während der Überfahrt wird das Menschenverachtende mehr als deutlich. Es geht um Sklaven, um deren Stellenwert in gewissen Kreisen und auch später dann, als sie etliche Tage auf einer Baumwollplantage verbringen, muss Elise mit Entsetzen feststellen, dass die hier gehalten Sklaven sehr schlecht behandelt werden. Sie sind lediglich Besitz, sind eher Sache denn Mensch, der Eigentümer kann mit ihnen machen, was er will. Der Sklavenhandel mit all seinem Schrecken verdeutlicht aufs Anschaulichste, wie inhuman, ja zynisch auf sie herabgeschaut wurde.

Nur zu gerne bin ich Elise gefolgt. Bald schon ist Fletcher ihrer überdrüssig, er kauft sich noch in den USA eine junge Sklavin, nimmt die „nur-zum-Vergnügen-Salvinia“ mit nach London. Wie lange wohl wird es dauern, bis auch sie ihn langweilt? Fletcher hat Elise und ihre gerade geborene Tochter Leah in der Sommerresidenz der Familie untergebracht, sie regelrecht entsorgt. So zuckersüß wie er zu Zeiten der Brautwerbung war, so zeigt er nun schon lange sein wahres Ich. Ein rücksichtsloser Nichtsnutz, ein Rohling sondersgleichen. Ja, er war mein Feindbild, Elise dagegen habe ich mehr und mehr bewundert ob ihrer Großmut, ihrer zupackenden Art. Sie weiß um die Belange der Anderen, sie kümmert sich um diejenigen, denen das Leben nicht gerade wohlgesonnen ist. Auch wenn sie selber so manches hinnehmen muss, bleibt sie stark und verbiegen lässt sie sich schon gar nicht.

Izabelle Jardin hat mich mit ihrem so eindringlichen und unterhaltsamen Schreibstil sofort mitgenommen. Das Schicksal der Weber und deren Familien auf Achenthal schildert sie gut nachvollziehbar, genau so auch das Leben derer, die sich jeden Luxus leisen können – von denjenigen, die verantwortungsbewusst damit umgehend und auch von den anderen, den eher Selbstgefälligen. All die Charaktere sind authentisch dargestellt, sie schildert die so unterschiedlichen Lebensweisen überzeugend. Ich war nicht nur dabei, hab von ihnen allen gelesen, ich war gefühlt mittendrin und freue mich auf den finalen dritten Band.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Sommerliche Wohlfühl-Romanze

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
2

Mariellas Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie von ihrem Erbe erfährt. Ihre italienische Nonna ist gestorben, sie erbt ihr Haus mitsamt dem gut geführten Spezialitätengeschäft in der Toskana. ...

Mariellas Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie von ihrem Erbe erfährt. Ihre italienische Nonna ist gestorben, sie erbt ihr Haus mitsamt dem gut geführten Spezialitätengeschäft in der Toskana. Aber will sie hier bleiben? Gerade hat sie sich von ihrem sizilianischen Ehemann getrennt und nun das. Italien will sie anscheinend nicht loslassen. Aber alles erst mal in Augenschein nehmen, das will Mariella schon und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Bald findet sie Nonnas Tagebuch. Mariella bekommt ein Gespür für ihre unbekannte Oma, denn die Familienverhältnisse standen nicht zum Besten, war doch ihre Nonna eine Persona non grata. Und dann ist auch noch Celio, der Koch – charmant, undurchschaubar und so temperamentvoll, wie es ein Italiener nur sein kann. Die Komplikationen nehmen zu, auch mischt ihre allzu aufgesetzt nette Widersacherin Rosa, eine eher hinterhältige Nachbarin, kräftig mit.

Als absoluter Italien-Fan habe ich mich sofort verliebt in diese „Sommernächte im Bistro Romantico“. Die Atmosphäre, der südländische Flair und dazu die (Liebes)Geschichte laden ein, sich zurückzulehnen und zu genießen.

Hanna Holmgren hat mich bestens unterhalten. Kompliziert und ein wenig verrückt waren sie alle, so wie es eben zugeht im Leben. Dazu die wunderschöne Toskana, der zauberhafte Ort und die italienischen Köstlichkeiten, gewürzt mit viel Amore – eine rundum gelungene Sommer- Sonne- Wohlfühl-Romanze. Alles abgerundet mit Rezepten, die unbedingt nachgekocht und –gebacken werden wollen. Ich wünsche guten Appetit.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Beste Unterhaltung

Melody
2

„Jetzt bin ich endgültig verschoben“ meint Melody. Ihre muslimische Familie wird sie verstoßen, wenn sie an Peter festhält. Und genau das hat sie vor, die Hochzeit steht an. Doch Tage zuvor verschwindet ...

„Jetzt bin ich endgültig verschoben“ meint Melody. Ihre muslimische Familie wird sie verstoßen, wenn sie an Peter festhält. Und genau das hat sie vor, die Hochzeit steht an. Doch Tage zuvor verschwindet die Braut spurlos, bis heute hat er dies nicht verwunden. Mehr als 40 Jahre danach stellt Dr. Peter Stotz Tom ein, um seinen Nachlass zu ordnen.

Der gut dotierte Job kommt Tom sehr gelegen, an das luxuriöse Leben gewöhnt er sich nur zu gerne. Die langen Kamingespräche werden garniert mit edelsten Alkoholika und erlesenen Speisen, Stotz ist ein brillanter Erzähler, ein erfülltes Leben liegt hinter ihm und doch klafft eine große Lücke, er konnte Melody nie vergessen. Er umgibt sich mit Erinnerungen an sie, auf vielen Bildern lächelt sie den Betrachter an.

Martin Suter hat mich bestens unterhalten. Seine „Melody“ erzählt sehr viel mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Das Gedächtnis spielt einen so manchen Streich, im Laufe der Jahre wird vieles verklärt. Stotz jedoch scheint seine große Liebe konserviert zu haben, sie ist nie verblasst. Auch nach seinem Ableben ist Tom gefordert, er begibt sich auf Spurensuche.

Es war ein wiederum kurzweiliges Lesevergnügen, ein großartiges Buch, federleicht dargeboten. Melodys Geschichte hat mich sofort gefesselt. Suters Schreibstil ist unverkennbar, das Ende überraschend – „wenn es denn die ganze Wahrheit ist.“ Von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

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