Zu viel gewollt?
FalschgeldViel habe ich mir versprochen von diesem Romandebüt von Matthias Matschke. Zu viel? Ob es nicht der richtige Zeitpunkt für mich war, ihm zuzuhören? Der Autor ist es selbst, der das ungekürzte Hörbuch über ...
Viel habe ich mir versprochen von diesem Romandebüt von Matthias Matschke. Zu viel? Ob es nicht der richtige Zeitpunkt für mich war, ihm zuzuhören? Der Autor ist es selbst, der das ungekürzte Hörbuch über knapp sieben Stunden vorliest. Und dies in einer emotionslosen, monotonen Art, die mich so gar nicht anspricht.
Autsch! Die eher ereignislosen Sommerferien 1984 beginnen unspannend, aber doch schmerzhaft. Wer möchte schon gern vom Apfelbaum fallen.
"Man weiß, dass es nicht echt ist, aber solange es nicht als Falschgeld entblößt wird, bleibt es echte Währung." Wie viel davon ist echt, was davon ist der wirkliche Matthias Matschke? Wird seine Erzählung als Falschgeld entlarvt? Reales und Fiktives vermischt er gekonnt, es hätte alles genau so gewesen sein können. Seine Erinnerungen an die Kindheit und die erste Liebe wechseln sich ab mit Rückblicken auf sein Elternhaus, geprägt von Religion, Krankheit und Tod. Themen, die das Leben schreibt. Alltägliches wird Jahre, Jahrzehnte später nachgezeichnet, Erinnerungen aufgefrischt, der echte Matthias Matschke mit dem fiktiven vermengt.
Ein genaues Zuhören ist unabdingbar, denn die Sprünge zwischen den Zeiten und den Ereignissen kommen urplötzlich. Es muss beileibe nicht alles chronologisch erzählt sein, jedoch ist es unerquicklich, immer wieder Zusammenhangloses vorgesetzt zu bekommen, dazu kommt noch der gefühlt uninspirierte Vortrag.
Nervig und auch ermüdend ist vor allem die eintönige Sprechweise. Auch dieses ständige Wiederholen der so unspektakulären Aussage „ich bin Matthias Matschke“ sollte wohl witzig sein, was es schon beim ersten Hören nicht ist.
Letztendlich habe ich mich gefragt, was der Autor mit seinem Romandebüt wohl sagen will. Sein autofiktionaler Text hat mich weder berührt noch mitgerissen. Es sollte warmherzig sein, davon habe ich leider so gar nichts bemerkt. Nicht mal Ironie konnte ich darin entdecken und lange habe ich überlegt, ob ich denn mit „gut“, also 3 Sternen, bewerten kann. Leider bleiben doch nur 2 Sterne übrig. Das Hörbuch und ich haben nicht zusammengefunden.