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Mahelia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Wunderschön und tiefgründig

Nur einen Horizont entfernt
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.. sind mit die schwersten Dinge überhaupt. Wie oft liegt man falsch und meint, der andere müsse sich entschuldigen, weil nur die eigene Wahrheit zählt, man verblendet ist oder bestimmte Dinge einfach ...

.. sind mit die schwersten Dinge überhaupt. Wie oft liegt man falsch und meint, der andere müsse sich entschuldigen, weil nur die eigene Wahrheit zählt, man verblendet ist oder bestimmte Dinge einfach nicht wahr haben möchte und verdrängt?

"Weißt du Hannah, es ist so schwer, sich zu entschuldigen. Bis man es tut. Dann ist es das Leichteste auf der Welt." Seite 128

Lori Nelson Spielman erzählt in ihrem neuen Roman von der Notwendigkeit des Vergebens... Und der Tatsache, dass man um Vergebung bitten können muss.
In diesem Fall mit Hilfe von Versöhnungssteinen. Du bekommst 2 von demjenigen, der dich um Vergebung bittet. Einen schickst du mit einem entsprechenden Antwortbrief zurück - als Zeichen dafür, dass du verzeihen kannst. Den 2. behältst du und ergänzt ihn um einen weiteren Stein - denn nun bist du dran, jemanden um Verzeihung zu bitten.... Bekommst du selbst einen zurück wurde dir ebenfalls verziehen. Diesen Stein nun vergräbst du, wirfst ihn ins Wasser, legst ihn in den Garten ... er symbolisiert die Last, die von dir genommen wurde. Die Last der Schuldgefühle...

Eine unglaublich zauberhafte Idee und der Grundstein für einen Plot der absolut besonderen Art.
Diese Zutat gemixt mit einer recht glaubwürdigen Protagonistin, klugen wie fiesen Nebencharakteren und der richtigen Prise Liebe sollte einen Bestseller ergeben.

Die Umsetzung der Idee ist der Autorin größtenteils gelungen. Allerdings wird das Buch im letzten Drittel recht schwach - ja vorhersehbar. Und irgendwie wird die Story diffus. Nicht mehr gradlinig. Das hat mich ziemlich enttäuscht, nachdem ich die ersten 2/3 in wenigen Stunden verschlungen hatte.
Mir fehlte letzten Endes der kleine Funken - der glimmte zwar, sprang jedoch nicht über. Schade.

Trotzdem handelt es sich um einen absolut soliden, lesenswerten Roman über menschliche Schwächen, Liebe, Verrat, Missverständnisse und Freundschaft.

Die Autorin erhebt mehr als einmal den Zeigefinger um ihre Leser daran zu erinnern, wie flüchtig das Leben als solches ist. Es gilt Menschen, die man liebt, zu sagen, dass man sie liebt. Und diejenigen, mit denen man sich aus welchen Gründen auch immer überworfen hat um Verzeihung zu bitten - tut man dies nicht und verschließt sein Herz wird man dies irgendwann auf die eine oder andere Art bereuen.

Es ist ein Buch, das aufgrund seiner besonderen Geschichte - die nicht weit hergeholt sondern absolut glaubwürdig ist - im Gedächtnis bleibt. Es unterhält und rüttelt wach.

Ich habe mich meistens wunderbar unterhalten gefühlt und ziehe den einen Stern nur ob der Tatsache, dass mich das Ende mit offenen Fragen zurückließ ab.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Fulminanter Jugendroman mit Charme

Mein Leben und andere Katastrophen
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"Mein Leben und andere Katastrophen" ist ein absolut phantastisches Jugendbuch, welches sich bedingt durch den tollen Schreibstil und die Kürze der einzelnen Kapitel in einem Rutsch weg lesen lässt.

Barnie ...

"Mein Leben und andere Katastrophen" ist ein absolut phantastisches Jugendbuch, welches sich bedingt durch den tollen Schreibstil und die Kürze der einzelnen Kapitel in einem Rutsch weg lesen lässt.

Barnie - die 13-Jährige Protagonistin wächst bei ihren 2 Vätern auf - ihrer Regenbogenfamilie. Eine "Mutter" (wenn auch "nur" biologisch betrachtet) gibt es auch, sie ist allerdings eigentlich eher eine Freundin der Familie.
Dies allein macht Barnie schon zu etwas Besonderem....
Dann gibt es da noch dieses Schulprojekt - die Kids sollen am eigenen Leib (zu "Abschreckungszwecken") erfahren, wie es ist, in ihrem Alter schon ein Kind zu haben und müssen so pärchenweise für Babypuppen mit integriertem Computer sorgen.
Natürlich völlig lebensnah - die Babys müssen gefüttert, gewickelt und bespaßt werden.... Stress pur! Und dann ist da noch Sergej, Barnies erste große Liebe. Allerdings ist auch hier nicht alles so einfach...

Großartig fand ich insbesondere die Sache mit den Babypuppen. Ein toller Fingerzeig der Autorin - klasse umgesetzt. Dazu der Appell an die Toleranz. Homosexuelle Menschen sind völlig normal, nichts anderes. Gerade für ein Jugendbuch ist es meines Erachtens essentiell wichtig, derartige Botschaften zu vermitteln. Toleranz kann in meinen Augen nicht groß genug geschrieben werden....

Die ganze Geschichte ist unheimlich charmant erzählt. Ich habe zeitweise herzhaft lachen und dann wieder ehrlich grübeln müssen. Ein absolut fulminantes Jugendbuch, das ich definitiv empfehlen kann. Vorbehaltlos und uneingeschränkt, es ist großartig!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Herrlich kitschig und süß wie Zuckerwatte

Ein Ja im Sommer
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"Ein Ja im Sommer" ist - wie der Titel schon sagt - ein absolutes Sommerbuch. Herrlich kitschig, süss wie Zuckerwatte und klebrig wie Honig. Dabei jedoch wunderbar authentisch und charismatisch. Ein definitives ...

"Ein Ja im Sommer" ist - wie der Titel schon sagt - ein absolutes Sommerbuch. Herrlich kitschig, süss wie Zuckerwatte und klebrig wie Honig. Dabei jedoch wunderbar authentisch und charismatisch. Ein definitives Muss für die kommenden warmen Monate.

Der Schreibstil von Mary Kay Andrews ist super angenehm, flüssig und ein klein wenig blumig. Großartig einfach für solch eine Lektüre.

Beim lesen muss man nicht viel grübeln oder nachdenken, leicht wie ein Schmetterling zieht die Geschichte an einem vorbei, ich hatte oftmals das Gefühl, im Kino zu sitzen, derart bildlich konnte ich mir das Geschehen vorstellen.

Blumen sind ein ganz, ganz großes Thema, ist doch Cara die Protagonistin Floristin und "stattet" Hochzeiten aus. Die Beschreibungen der einzelnen Blumen, Blüten, Sträuße und Gestecke ist einfach nur traumhaft.


Die Charaktere sind liebenswürdig, gerade die Protagonistin ist wunderbar vielschichtig, erfüllt zwar allerlei Klischees, ist aber definitiv jemand, den ich gerne zur Freundin haben würde.

Es handelt sich um einen typischen Frauenroman, das muss man definitiv so sagen denn Kitsch ist ein großer Bestandteil. Allerdings nicht im negativen Sinne. Ich hatte viele "Hach..."-Erlebnisse. Im Sinne von "Hach - ich will sowas auch!" Oder auch der Klassiger: "Hach, wie ROMANTISCH!". Zum lachen, zum weinen, einfach für die wichtigsten "weiblichen" Emotionen. :)

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Fans des Genres. Und Achtung: Es ist kein Chicklet! ;)

Veröffentlicht am 17.07.2018

Zieht den Leser unfassbar runter

Leben ist nicht schwer
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..ich muss ehrlich gestehen, dass ich von Anfang an etwas skeptisch war. Wie sich herausstellte nicht ganz zu Unrecht.

"Leben ist nicht schwer" ist definitiv ein tiefgründiger - ein besonderer Roman. ...

..ich muss ehrlich gestehen, dass ich von Anfang an etwas skeptisch war. Wie sich herausstellte nicht ganz zu Unrecht.

"Leben ist nicht schwer" ist definitiv ein tiefgründiger - ein besonderer Roman.
Mich persönlich hat gestört, dass man in einer wirklich guten Verfassung sein muss, um dieses Buch genießen zu können. Auch sollte man, (aktuell) keine schwerwiegenden Krankheitsfälle in der Familie haben. Klingt vielleicht etwas seltsam, ist aber meines Erachtens essentiell wichtig.

Der Leser sieht sich mit einem Assistenzarzt (und dessen Kollegen) konfrontiert, der alle möglichen Patienten betreut. So auch eine Krebspatientin auf der Palliativ-Station. Es gilt, dieser Patientin die Zeit, die ihr noch bleibt, möglichst angenehm zu gestalten. Bedingt durch diverse Faktoren nämlich ist sie nicht bereit, sich schmerzstillende Mittel verabreichen zu lassen.
Zentraler Punkt ist eine Art Tagebuch (ähnlich ist der Roman aufgebaut), in dem der angehende Arzt lustige, nachdenkliche, traurige und schockierende Erlebnisse während seiner Schichten vermerkt und diese dann "zum besten gibt".

Soweit so gut.

Nun werden allerdings diverse Patienten mit allen möglichen Krankheiten beschrieben. Von Hautkrebs über gebrochene Beine oder Arme, Herzinfarkte, Alkoholabhängigkeit, andere Krebsarten und völlig unheilbare Krankheiten.
Das war mir dann definitiv zu viel und vor allem war es irgendwie alles zu heftig. Zu negativ. Ich fühlte mich völlig herunter gezogen. Auch wenn es eigentlich um das Leben als solches geht.... Die Flüchtigkeit, die immer wieder hervorgehoben wird hat mich frustriert.

Ich kann dieses Buch nicht empfehlen und finde das absolut schade denn meine Erwartungen wurden absolut enttäuscht - ich habe etwas völlig anderes erwartet.

Die 2 Sterne sind wirklich gut gemeint, einen gibt es für den Schreibstil, den anderen für den Plot als solchen. Mehr war leider nicht drin.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Ein gelungenes Debut!

Lieber jetzt als irgendwann
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Vorab: Ich finde es super interessant, dass eine derart bekannte Schauspielerin wie Lauren Graham (ich habe sie in "Gilmore Girls" GELIEBT), einen "einfachen" Roman schreibt. Nicht etwa via Ghostwriter ...

Vorab: Ich finde es super interessant, dass eine derart bekannte Schauspielerin wie Lauren Graham (ich habe sie in "Gilmore Girls" GELIEBT), einen "einfachen" Roman schreibt. Nicht etwa via Ghostwriter eine Biografie oder ähnliches, sondern eben ein "ganz normales Buch". Großartig!
Und, in meinen Augen für einen Debütroman absolut gelungen.

Der Schreibstil ist angenehm, klar, präzise, leicht blumig und dem Genre angemessen.
Auch die Einteilung der einzelnen Kapitel ist gelungen. Besonders hervorzuheben sind natürlich die "bebilderten" Filofax-Einträge. Herrlich außergewöhnlich, auflockern und süss. Inklusive knuffiger Zeichnungen.

Die Protagonistin scheint viel von Grahams eigenen Erfahrungen wiederzuspiegeln. Lebt sie doch ebenfalls in New York und möchte Schauspielerin werden. Hier könnte man meinen, die Autorin beschreibt, wie es ihr irgendwann einmal ergangen ist. Laut eigener Aussagen fließen die tatsächlichen Erlebnisse und der fiktive Teil ineinander über.

Franny, die Protagonistin ist ein absolut toller Charakter. Völlig authentisch, nicht überzogen, chaotisch, liebenswert und einfach toll ausgearbeitet. Ich habe ihr das, was sie erlebt abgekauft. Und ich habe mich bestes unterhalten gefühlt.
Es ist kein vollkommenes Chicklet, eher ein typischer Frauenroman mit Witz und Charme.

Es gibt natürlich einige Schwachstellen, an manchen Stellen zieht sich die Geschichte wie Kaugummi und scheint sich im Kreis zu drehen, manchmal wird der rote Faden ... fadenscheinig und dann wieder fehlt ein klitzekleines bisschen die Logik.
Das alles macht das Buch in meinen Augen aber nicht schlechter als andere Romane dieser Art.
Es ist eben leichte Kost für zwischendurch.
Mir hat es gefallen und ich würde auch das nächste Buch von Frau Graham lesen. :)